Doresh
Forenpuschel
- Mitglied seit
- 04.02.2005
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Einleitung
Willkommen zurück zu
Kenner des Vorgängers dürften keinerlei Probleme mit diesem Teil haben. Zur Auffrischung und um die Neuerungen kennen zu lernen bietet sich jedoch die Tutorial Kampagne mit William Wallace an.
Die erste Neuerung, die man bemerken wird dürften die Formationen sein. War wahrscheinlich nicht das erste Mal, dass es die gab, aber hier find ich sie perfekt umgesetzt, vor allem wegen der Dynamik: so werden Einheiten effizient platziert, und die Standard-Rechteck-Formation wandelt sich über längere Distanzen zu einer Kolonne (zum "Marschieren" ), um sich dann kurz vor dem Ziel wieder in Gefechtsformation zu begeben.
Nur für Schiffe gibt es aus irgend einem Grund keine Formationen...ein:
Ebenfalls neu sind Tore, mit denen man endlich eine geschlossene Mauer hinkriegt, ohne sich selbst einzuschließen.
Wofür war das Mittelalter bekannt? Genau, die Burgen. Die kann man - logischerweise - ab dem Mittelalter errichten und stellen einen harten Brocken für alle Angreifer da. Außerdem kann man dort Spezialeinheiten ausbilden.
Spezialeinheiten sind die wohl beste Neuerung, denn nun hat jede der 13 Zivilisationen eine einzigartige Einheit. So haben die Briten ihre berüchtigten Langbogenschützen (langsam und schwach, aber mit großer Reichweite) und die Japaner ihre Samurai (stark gegen andere Spezialeinheiten).
Unter diesen Spezialeinheiten findet sich auch so mancher Klassiker: Die Perser etwa haben die allseits beliebten Kriegselefanten, und die Deutschritter der Teutonen sind im Großen und Ganzen wie Hopliten: seeehr langsam, aber dennoch nicht zu stoppen.
Neben diesen Einheiten haben natürlich alle Zivilisationen ihre unterschiedlichen passiven Fähigkeiten und unvollständigen Zugriff auf die Einheiten und Technologien. Ein sehr extremes Beispiel sind die Goten: sie können nur die einfachsten Türme und mickrige Palisaden errichten, weil sie rein offensiv sind. Nun, zumindest haben sie Huskarls, und die Kerle sind praktisch immun gegen Pfeile...
Apropos Technologiebaum: der ist nun auch schick im Spiel integriert.
Die Standard-Einheiten scheinen mir ein wenig ausgereifter zu sein als im Vorgänger: So werden Einheiten kontinuierlich verbessert und nicht auf halber Strecke durch eine neue Einheitenreihe ersetzt, die Gold benötigt. Kaserneneinheiten sind zudem praktischer geworden, da der Schwertkämpfer nun etwas mehr Schaden gegen Gebäude anrichtet. Und im Imperialzeitalter kriegt er einen Zweihänder, was die Legionäre alt aussehen lässt :lol: !
Auch bei den Kontereinheiten hat sich einiges getan: nun haben wir Speerkämpfer/Pikeniere, die mit Kavallerie kurzen Prozess machen (wenn es sich dabei nicht gerade um byzantinische Reiter handelt... ). Der Schleuderkämpfer ist nun ein Plänker, der Speere gezielt gegen Bogen- bzw. Armbrustschützen aufweist. Abgerundet wird das ganze mit verbesserten Versionen der Späher und Kamelreiter.
Netterweise wurden Nah- und Fernkampf vereinheitlicht. In AoE1 waren Fernkämpfer noch schwächer, aber dafür gab es nur wenige Upgrades dagegen. Hier sind sie nun auf relativ gleichem Niveau, und verbesserte Rüstungen schützen vor beidem, ohne das man extra Schilde erforschen müsste.
Bei den Belagerungseinheiten gibt es auch einige neue Spielereien: Belagerungsrammen hauen jede Wand kurz und klein, und der gefürchtete Tribok hat enorme Zerstörungskraft und Reichweite, muss jedoch erst aufgebaut werden, bevor er schießen kann. Zivilisationen mit Schießpulver können dazu noch Belagerungskanonen bauen, die mehr oder weniger wie leichte Triböke sind. Auf dem Wasser gibt es zudem noch Belagerungsschiffe, damit man von der See aus gefährlich ist.
Auf der defenisven Seite kann man nun Einheiten in Türme und Burgen schicken, was im Falle von Dorfbewohnern und Fernkämpfern dazu führt, dass der Turm mehr Pfeile verschießt.
Auf der wirtschaftlichen Seite hat sich auch etwas getan: auf dem Marktplatz kann man Rohstoffe kaufen und verkaufen, und das Handelssystem wurde entschlackt und funktioniert nun auch über Land.
Bonuspunkte gibt es auch für die Dorfbewohner: per Knopfdruck kann man untätige Bewohner orten, und die Dorfzentren verfügen nun über eine Alarmglocke, nach deren Läuten alle Dorfbewohner im Zentrum oder nahen Türmen Schutz suchen. Seeehr praktisch, wenn man angegriffen wird.
Bei den Spielmodi findet man alte bekannte sowie ein paar Neulinge - wie mein Favorit Königsmord. Hier fangen alle Spieler mit einer Burg und einem König an. Stirbt der König, scheidet die nun führerlose Zivilisation aus - Katz- und Mauspiele inklusive.
Der elegante Karteneditor kehrt mit neuen Funktionen zurück, mit denen man Ereignisse "programmieren" kann. Und das führt mich zu den Kampagnen.
In den Kampagnen erlebt man die Geschichte einer historsichen Persönlichkeit. Außer dem Braveheart-Tutorium gibt es Johanna von Orléans, König Barbarossa, Saladin und Dschingis Kahn.
Die Kampagnen dieses Teils erzählen daher nichtmehr die Geschichte der jeweiligen Zivilisation (dafür gibt es aber einen Punkt im Hauptmenü ), aber dafür glänzen sie spielerisch mehr dank abwechslungsreicher Missionen mit einigen Wendungen.
Mein persönliches Highlight ist die erste Dschingis-Kahn-Mission: Hier muss man mit einer handvoll Reitern die Stämme der Mongolen vereinen - eine herrlich nichtlineare Aufgabe voller "Subquests", die einfach jede Menge Spaß macht.
Alles in allem werden Fans des Vorgängers auch hier ihre Freude haben. Wenn es aber etwas gibt, das mich aufregt, dann folgende zwei Punkte:
1. Im ungepatchten Spiel neigen die KI-Gegner bei Spielen mit zu niedrigem Schwierigkeitsgrad dazu, kurz nach Beginn aufzugeben. Sehr merkwürdig wenn man bedenkt, dass die KI sonst eigentlich nicht ohne ist. Einmal wurde ich sogar von der KI erpresst und musste regelmäßig Tribut entrichten, also warum geben die auf XD ?!
2. Die Chinesen... wow. Wenn man nach den Technologiebäumen geht haben wohl die Türken mit ihren Super-Handkanonieren das Schießpulver erfunden, denn die Chinesen haben kaum Schießpulver-Einheiten. Na ja, dafür haben sie mit ihren Chu Ko Nus Maschinengewehr-Armbrustschützen...:nerv:
Grafik
Eine Augenweide. Die Animationen sind detailliert, die Gebäude diesmal deutlich realistischer proportioniert und ziemlich schick, und das Intro ist schön symbolisch. Was will man mehr?
Besonders mag ich die "gewaltverherrlichenden" Details: Nach einer großen Schlacht ist der Boden voller Skelette, und jeder Pfeil, der sein Ziel verfehlte steckt noch irgendwo in der Erde - zumindest für eine Weile. Schaurig-schön, kann man dazu nur sagen.
Die Engine hat jedoch eine kleine Schwäche: alle Standardeinheiten sind die gleichen europäischen Truppen und alle Mönche sind christlich, egal welche Zivilisation man nimmt...
Sound
Episch wie immer. Und die Soundeffekte waren wieder mal so klasse, dass sie im Intro benutzt wurden.
Oh, und diesmal beherrschen die Einheiten auch ein paar Brocken ihrer Sprache. Nicht ganz so kultig wie das "Wooloolooo" aus dem Vorgänger, aber man gewöhnt sich dran. Hoalzhakön!
Die Sprachausgabe in den Kampagnen ist meist nicht übel. Allerdings hab ich seit Baldur's Gate 1 nicht mehr so viele Akzente auf einem Haufen gesehen...
The Conquerors
Dieses geniale Addon (natürlich wieder mit einem Remix des alten Intros ) spendiert und 5 neue Zivilisationen:
Azteken: Ihre coolen Jaguarkrieger zermalmen andere Infanterie
Hunnen: Brauchen keine Häuser und haben mit ihren Tarkanen quasi extra mobile Belagerungsrammen
Koreaner: Haben auf dem Land Kriegswagen und zu Wasser Schildkrötenboote, die ersten gepanzerten Kriegsschiffe.
Maya: Deren Federpfeil-Bogenschützen halten viel aus.
Spanier: Berittene Mönche und Handkanoniere FTW!
Völlig neu sind hier die beiden mittel- und südamerikansichen Zivilisationen, komplett mit extrem schicken Gebäudestil. Die haben zwar ebenfalls die europäischen Standardeinheiten, jedoch mit ein paar Ausnahmen: Deren Mönche sind coole Priester, und die Marktkarren werden von einem Menschen gezogen - denn weder Azteken noch Maya haben Pferde.
Jepp, ganz recht, keine Kavallerie für die beiden. Dafür haben sie ziemlich aufgemotzte Bodentruppen und Adlerkrieger, die die Leichte Kavallerie ersetzt.
Damit das ganze noch atmosphärisch ist, gibt es neue Dschungelkarten mit Truthähnen und Jaguars - neben Schneekarten (mit Fußspuren ) einer der beiden neuen Kartenstile.
Neben neuen Technologien für (fast ) alle hat jede Zivilisation eine einzigartige Technologie, die meist die Stärke der Zivilisation noch weiter erhöht. So motzen Azteken die Angriffskraft ihrer Infanterie auf, und Goten können Infanterie noch schneller ausbilden und können mit einer 2. Spezialtechnologie ihre Huskarls in normalen Kasernen ausbilden.
Wie schon beim Aufstieg Roms, gibt es auch hier wieder neue Standardeinheiten: der Petarde ist eine Kamikaze-Einheit mit Sprengstoff-Fässern, und Pikeniere und Leichte Kavellerie kriegt mit Hellebardieren und Husaren endlich Imperialzeit-Verbesserungen.
Gameplaytechnisch gibt es einige nette Neuerungen. So kann man Einheiten in Belagerungsrammen stecken, damit sie etwas weniger lahmarschig sind. Außerdem schießen Belagerungswaffen nicht mehr von sich aus auf ein Ziel, wenn sie damit eigene Einheiten treffen würden - endlich XD !
Wo wir grade von endlich reden: Schiffe schwimmen jetzt in Flotten. Jippie!
Auch Dorfbewohner sind cleverer geworden: haben sie ein Rohstoff-Sammelgebäude errichtet, fangen sie sofort mit dem Sammeln an. Außerdem kann man an der Mühle mehrere Felder im Voraus kaufen, wodurch sich das Mikromanagement noch weiter reduziert.
Zu guter letzt die neuen Kampagnen: In der Montezuma-Kampagne muss man sich gegen die Spanier zur Wehr setzen, während man in deren Kampagne die Geschichte des Nationalhelden El Cid miterlebt. Und weil die Dschingis-Kahn-Kampagne so witzig war, kriegt man hier noch sein Vorbild Atilla spendiert - was vielleicht etwas merkwürdig ist, weil das eher in AoE1-Gefilden spielen müsste...
Und wem das nicht genug ist, für den gibt es die "Eroberer-Kampagne", eine Nacherzählung historischer Schlachten in Form von ziemlich kniffligen Einzelszenarien.
Wie auch der Aufstieg Roms ist The Conquerors ein gelungenes Addon mit spannenden neuen Kampagnen und hilfreichen Neuerungen, ohne die man bald nicht mehr leben kann
Fazit
Nicht alle Sequels müssen schlecht sein: Age of Empires 2 verbessert das Gameplay seines "antiken" Vorgängers und erweitert es mit zahlreichen neuen Features, die nun in allen guten Strategiespielen vertreten sind.
Zudem muss es ja nicht immer Starcraft oder Warcraft 3 mit dem ganzen Mikromanagement sein. Manchmal will man einfach nur Spaß haben, und dafür eignet sich dieses Spiel hervorragend !
Willkommen zurück zu
Age of Empires: Die Anfänge
Wie im Vorgänger baut und kämpft man sich durch vier Zeitalter: das Dunkle Zeitalter (primitiv, aber immer noch besser als die Steinzeit: die Keulen sind moderner XD ), die Feudalzeit, das Mittelalter und schließlich die Imperialzeit, in der erste Schießpulverwaffen zum Einsatz kommen - wie die Handkanone, die nicht ganz so elegant ist wie eine Muskete, aber dafür wesentlich cooler Beim letzten mal haben wir die Antike in Age of Empires aufgemischt. Lasst mich euch nun die Fortsetzung mittleren Alters zeigen:
Gameplay
Age of Empires 2 (auch bekannt als Age of Kings, aber ich kürz es trotzdem mit AoE2 ab ) spielt logischerweise nach AoE1: Rom ist untergegangen, und mit der ganzen schönen Kultur in Europa ging es seitdem ziemlich bergab. Das "Dunkle Zeitalter" brach herein. Doch wo alte Imperien fielen, können neue entstehen...
Gameplay
Age of Empires 2 (auch bekannt als Age of Kings, aber ich kürz es trotzdem mit AoE2 ab ) spielt logischerweise nach AoE1: Rom ist untergegangen, und mit der ganzen schönen Kultur in Europa ging es seitdem ziemlich bergab. Das "Dunkle Zeitalter" brach herein. Doch wo alte Imperien fielen, können neue entstehen...
Kenner des Vorgängers dürften keinerlei Probleme mit diesem Teil haben. Zur Auffrischung und um die Neuerungen kennen zu lernen bietet sich jedoch die Tutorial Kampagne mit William Wallace an.
Die erste Neuerung, die man bemerken wird dürften die Formationen sein. War wahrscheinlich nicht das erste Mal, dass es die gab, aber hier find ich sie perfekt umgesetzt, vor allem wegen der Dynamik: so werden Einheiten effizient platziert, und die Standard-Rechteck-Formation wandelt sich über längere Distanzen zu einer Kolonne (zum "Marschieren" ), um sich dann kurz vor dem Ziel wieder in Gefechtsformation zu begeben.
Nur für Schiffe gibt es aus irgend einem Grund keine Formationen...
ein:Ebenfalls neu sind Tore, mit denen man endlich eine geschlossene Mauer hinkriegt, ohne sich selbst einzuschließen.
Wofür war das Mittelalter bekannt? Genau, die Burgen. Die kann man - logischerweise - ab dem Mittelalter errichten und stellen einen harten Brocken für alle Angreifer da. Außerdem kann man dort Spezialeinheiten ausbilden.
Spezialeinheiten sind die wohl beste Neuerung, denn nun hat jede der 13 Zivilisationen eine einzigartige Einheit. So haben die Briten ihre berüchtigten Langbogenschützen (langsam und schwach, aber mit großer Reichweite) und die Japaner ihre Samurai (stark gegen andere Spezialeinheiten).
Unter diesen Spezialeinheiten findet sich auch so mancher Klassiker: Die Perser etwa haben die allseits beliebten Kriegselefanten, und die Deutschritter der Teutonen sind im Großen und Ganzen wie Hopliten: seeehr langsam, aber dennoch nicht zu stoppen.
Neben diesen Einheiten haben natürlich alle Zivilisationen ihre unterschiedlichen passiven Fähigkeiten und unvollständigen Zugriff auf die Einheiten und Technologien. Ein sehr extremes Beispiel sind die Goten: sie können nur die einfachsten Türme und mickrige Palisaden errichten, weil sie rein offensiv sind. Nun, zumindest haben sie Huskarls, und die Kerle sind praktisch immun gegen Pfeile...
Apropos Technologiebaum: der ist nun auch schick im Spiel integriert.
Die Standard-Einheiten scheinen mir ein wenig ausgereifter zu sein als im Vorgänger: So werden Einheiten kontinuierlich verbessert und nicht auf halber Strecke durch eine neue Einheitenreihe ersetzt, die Gold benötigt. Kaserneneinheiten sind zudem praktischer geworden, da der Schwertkämpfer nun etwas mehr Schaden gegen Gebäude anrichtet. Und im Imperialzeitalter kriegt er einen Zweihänder, was die Legionäre alt aussehen lässt :lol: !
Auch bei den Kontereinheiten hat sich einiges getan: nun haben wir Speerkämpfer/Pikeniere, die mit Kavallerie kurzen Prozess machen (wenn es sich dabei nicht gerade um byzantinische Reiter handelt... ). Der Schleuderkämpfer ist nun ein Plänker, der Speere gezielt gegen Bogen- bzw. Armbrustschützen aufweist. Abgerundet wird das ganze mit verbesserten Versionen der Späher und Kamelreiter.
Netterweise wurden Nah- und Fernkampf vereinheitlicht. In AoE1 waren Fernkämpfer noch schwächer, aber dafür gab es nur wenige Upgrades dagegen. Hier sind sie nun auf relativ gleichem Niveau, und verbesserte Rüstungen schützen vor beidem, ohne das man extra Schilde erforschen müsste.
Bei den Belagerungseinheiten gibt es auch einige neue Spielereien: Belagerungsrammen hauen jede Wand kurz und klein, und der gefürchtete Tribok hat enorme Zerstörungskraft und Reichweite, muss jedoch erst aufgebaut werden, bevor er schießen kann. Zivilisationen mit Schießpulver können dazu noch Belagerungskanonen bauen, die mehr oder weniger wie leichte Triböke sind. Auf dem Wasser gibt es zudem noch Belagerungsschiffe, damit man von der See aus gefährlich ist.
Auf der defenisven Seite kann man nun Einheiten in Türme und Burgen schicken, was im Falle von Dorfbewohnern und Fernkämpfern dazu führt, dass der Turm mehr Pfeile verschießt.
Auf der wirtschaftlichen Seite hat sich auch etwas getan: auf dem Marktplatz kann man Rohstoffe kaufen und verkaufen, und das Handelssystem wurde entschlackt und funktioniert nun auch über Land.
Bonuspunkte gibt es auch für die Dorfbewohner: per Knopfdruck kann man untätige Bewohner orten, und die Dorfzentren verfügen nun über eine Alarmglocke, nach deren Läuten alle Dorfbewohner im Zentrum oder nahen Türmen Schutz suchen. Seeehr praktisch, wenn man angegriffen wird.
Bei den Spielmodi findet man alte bekannte sowie ein paar Neulinge - wie mein Favorit Königsmord. Hier fangen alle Spieler mit einer Burg und einem König an. Stirbt der König, scheidet die nun führerlose Zivilisation aus - Katz- und Mauspiele inklusive.
Der elegante Karteneditor kehrt mit neuen Funktionen zurück, mit denen man Ereignisse "programmieren" kann. Und das führt mich zu den Kampagnen.
In den Kampagnen erlebt man die Geschichte einer historsichen Persönlichkeit. Außer dem Braveheart-Tutorium gibt es Johanna von Orléans, König Barbarossa, Saladin und Dschingis Kahn.
Die Kampagnen dieses Teils erzählen daher nichtmehr die Geschichte der jeweiligen Zivilisation (dafür gibt es aber einen Punkt im Hauptmenü ), aber dafür glänzen sie spielerisch mehr dank abwechslungsreicher Missionen mit einigen Wendungen.
Mein persönliches Highlight ist die erste Dschingis-Kahn-Mission: Hier muss man mit einer handvoll Reitern die Stämme der Mongolen vereinen - eine herrlich nichtlineare Aufgabe voller "Subquests", die einfach jede Menge Spaß macht.
Alles in allem werden Fans des Vorgängers auch hier ihre Freude haben. Wenn es aber etwas gibt, das mich aufregt, dann folgende zwei Punkte:
1. Im ungepatchten Spiel neigen die KI-Gegner bei Spielen mit zu niedrigem Schwierigkeitsgrad dazu, kurz nach Beginn aufzugeben. Sehr merkwürdig wenn man bedenkt, dass die KI sonst eigentlich nicht ohne ist. Einmal wurde ich sogar von der KI erpresst und musste regelmäßig Tribut entrichten, also warum geben die auf XD ?!
2. Die Chinesen... wow. Wenn man nach den Technologiebäumen geht haben wohl die Türken mit ihren Super-Handkanonieren das Schießpulver erfunden, denn die Chinesen haben kaum Schießpulver-Einheiten. Na ja, dafür haben sie mit ihren Chu Ko Nus Maschinengewehr-Armbrustschützen...:nerv:
Grafik
Eine Augenweide. Die Animationen sind detailliert, die Gebäude diesmal deutlich realistischer proportioniert und ziemlich schick, und das Intro ist schön symbolisch. Was will man mehr?
Besonders mag ich die "gewaltverherrlichenden" Details: Nach einer großen Schlacht ist der Boden voller Skelette, und jeder Pfeil, der sein Ziel verfehlte steckt noch irgendwo in der Erde - zumindest für eine Weile. Schaurig-schön, kann man dazu nur sagen.
Die Engine hat jedoch eine kleine Schwäche: alle Standardeinheiten sind die gleichen europäischen Truppen und alle Mönche sind christlich, egal welche Zivilisation man nimmt...
Sound
Episch wie immer. Und die Soundeffekte waren wieder mal so klasse, dass sie im Intro benutzt wurden.
Oh, und diesmal beherrschen die Einheiten auch ein paar Brocken ihrer Sprache. Nicht ganz so kultig wie das "Wooloolooo" aus dem Vorgänger, aber man gewöhnt sich dran. Hoalzhakön!
Die Sprachausgabe in den Kampagnen ist meist nicht übel. Allerdings hab ich seit Baldur's Gate 1 nicht mehr so viele Akzente auf einem Haufen gesehen...
The Conquerors
Dieses geniale Addon (natürlich wieder mit einem Remix des alten Intros ) spendiert und 5 neue Zivilisationen:
Azteken: Ihre coolen Jaguarkrieger zermalmen andere Infanterie
Hunnen: Brauchen keine Häuser und haben mit ihren Tarkanen quasi extra mobile Belagerungsrammen
Koreaner: Haben auf dem Land Kriegswagen und zu Wasser Schildkrötenboote, die ersten gepanzerten Kriegsschiffe.
Maya: Deren Federpfeil-Bogenschützen halten viel aus.
Spanier: Berittene Mönche und Handkanoniere FTW!
Völlig neu sind hier die beiden mittel- und südamerikansichen Zivilisationen, komplett mit extrem schicken Gebäudestil. Die haben zwar ebenfalls die europäischen Standardeinheiten, jedoch mit ein paar Ausnahmen: Deren Mönche sind coole Priester, und die Marktkarren werden von einem Menschen gezogen - denn weder Azteken noch Maya haben Pferde.
Jepp, ganz recht, keine Kavallerie für die beiden. Dafür haben sie ziemlich aufgemotzte Bodentruppen und Adlerkrieger, die die Leichte Kavallerie ersetzt.
Damit das ganze noch atmosphärisch ist, gibt es neue Dschungelkarten mit Truthähnen und Jaguars - neben Schneekarten (mit Fußspuren ) einer der beiden neuen Kartenstile.
Neben neuen Technologien für (fast ) alle hat jede Zivilisation eine einzigartige Technologie, die meist die Stärke der Zivilisation noch weiter erhöht. So motzen Azteken die Angriffskraft ihrer Infanterie auf, und Goten können Infanterie noch schneller ausbilden und können mit einer 2. Spezialtechnologie ihre Huskarls in normalen Kasernen ausbilden.
Wie schon beim Aufstieg Roms, gibt es auch hier wieder neue Standardeinheiten: der Petarde ist eine Kamikaze-Einheit mit Sprengstoff-Fässern, und Pikeniere und Leichte Kavellerie kriegt mit Hellebardieren und Husaren endlich Imperialzeit-Verbesserungen.
Gameplaytechnisch gibt es einige nette Neuerungen. So kann man Einheiten in Belagerungsrammen stecken, damit sie etwas weniger lahmarschig sind. Außerdem schießen Belagerungswaffen nicht mehr von sich aus auf ein Ziel, wenn sie damit eigene Einheiten treffen würden - endlich XD !
Wo wir grade von endlich reden: Schiffe schwimmen jetzt in Flotten. Jippie!
Auch Dorfbewohner sind cleverer geworden: haben sie ein Rohstoff-Sammelgebäude errichtet, fangen sie sofort mit dem Sammeln an. Außerdem kann man an der Mühle mehrere Felder im Voraus kaufen, wodurch sich das Mikromanagement noch weiter reduziert.
Zu guter letzt die neuen Kampagnen: In der Montezuma-Kampagne muss man sich gegen die Spanier zur Wehr setzen, während man in deren Kampagne die Geschichte des Nationalhelden El Cid miterlebt. Und weil die Dschingis-Kahn-Kampagne so witzig war, kriegt man hier noch sein Vorbild Atilla spendiert - was vielleicht etwas merkwürdig ist, weil das eher in AoE1-Gefilden spielen müsste...
Und wem das nicht genug ist, für den gibt es die "Eroberer-Kampagne", eine Nacherzählung historischer Schlachten in Form von ziemlich kniffligen Einzelszenarien.
Wie auch der Aufstieg Roms ist The Conquerors ein gelungenes Addon mit spannenden neuen Kampagnen und hilfreichen Neuerungen, ohne die man bald nicht mehr leben kann
Fazit
Nicht alle Sequels müssen schlecht sein: Age of Empires 2 verbessert das Gameplay seines "antiken" Vorgängers und erweitert es mit zahlreichen neuen Features, die nun in allen guten Strategiespielen vertreten sind.
Zudem muss es ja nicht immer Starcraft oder Warcraft 3 mit dem ganzen Mikromanagement sein. Manchmal will man einfach nur Spaß haben, und dafür eignet sich dieses Spiel hervorragend
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