Allgemeine jugendliche Lethargie

Fishy

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Bei uns im Jahrgang (12) ist es extrem zu merken, dass die Schüler sich nicht um ihr Abitur kümmen. Es wird nach den Noten her weder gelernt, noch seh ich die vielen Problemschüler und Mittelklassigen aufzeigen. Man sieht eine Lethargie, welche von der ganzen Lehrerriege kritisiert und angesprochen wird. Unser Jahrgang wird als schlechtester seit Jahren gehandelt. Wenn man mal bedenkt dass Schule und Lernen mit Arbeit gleichgesetzt ist, streuben sie sich davor sie anzugehen. Schüler sind mit Defiziten zufrieden (!). Gleichzeitig kümmern sich diese auch nicht, ob ihr Abitur gut oder schlecht ausfällt. So manche überlegen abzugehen, als sich auch nur annähernd anzustrengen, aber meinen im Unterricht mit ihrem (Ex-?) Freund zu flirten anstatt auch nur daran zu denken mitzumachen.

Ich nenne dies die Allgemeine Lethargie der angehenden Generation. Viele Menschen kümmern sich nicht um ihre Karriere, sondern geben sich den Genüssen des Lebens hin. Sei es drum, ob sie glücklich sind oder nicht, sie geben sich ihren Gefühlen hin, und das schadet dem ganzen Volk.

Wie denkt ihr über dieses Problem?
Habt ihr ähnliche Erfahrungen?
 

deeveedee

Überzeugte Spaßbremse
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Wenn man sich die Politik und den derzeitigen Arbeitsmarkt ansieht dann ist es kein Wunder wenn man keine positiven Zukunftsaussichten hat und dann einfach alles schleifen lässt. Hartz IV ist das einzige was Sicher ist, aber eine Ausbildung, ein Job ist in sehr weite ferne gerückt. Deswegen leben die meisten nur noch in den Tag hinein. Muss ich in meinen Bekanntenkreis auch immer mehr feststellen das diese Einstellung sich so entwickelt hat.
 

Dönerpate

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Ich kenn das auch und gehöre ebenfalls zu dieser stiunkfaulen unmotivierten Generation.
Die Begründung ist einfach: es lohnt sich nicht etwas zu tun.

Diese Erfahrung macht man immer wieder. In diesem Land kommt man durch Beziehungen überall hin auch wenn man nichts kann im Gegensatz dazu kann man alles können und trotzdem nicht bis oben aufsteigen.
Dazu habe ich im Leben unzählige Beispiele erlebt, hier mal zwei Vertreter:

1.) Ich bin ein guter Deutsch-Schüler gewesen, bis einschließlich 10ter Klasse stand ich immer auf 1 oder 2 und musste dafür nie etwas tun. (naja, außer lesen, aber das habe ich schließlich gerne gemacht)
Es lag nicht daran, dass ich beim Lehrer beliebt war, allein in der Sek I hatte ich vier verschiedene Deutschlehrer.
Dann kam ich in Klasse 11 und bekomme eine absolut inkompetente Lehrerin im Grundkurs, (ja, Mathe hat mich mehr gereizt) der jeder Leistungskursschüler in Sachen Wissen überlegen war.
Meine Note fiel auf 5,7 Punkte (ist eine 4+)
Das war das erste mal in meinem ganzen Leben, dass ich tatsächlich in Deutsch gelernt habe, aber egal wie sehr ich mich angestrengt habe, ich konnte mich nicht einmal auf 3 verbessern. Selbst eine Ausarbeitung, die eine andere Lehrerin dem Leistungskurs gegeben hat, hat sie nur mit 6 Punkten bewertet. Interessanterweise war meine Prüfungsnote (in Sachsen gibt es Zentralabitur) wieder 12 Punkte (2+) - mein Abi ist trotzdem versaut.

2.) Bei der Bundeswehr war ich nie sonderlich motiviert. Militär ist einfach nicht meins, ein Pflegeberuf allerdings noch weniger, also Augen zu und durch. Meine Leistungen waren dementsprechend unterdurchschnittlich (wenn auch nicht ganz am Ende) und ich habe dementsprechend keine "Belohnung" alá früher Feierabend oder sowas bekommen.
In der Stammeinheit bin ich durch eine Verkettung glücklicher Umstände ins Versorgerbüro gekommen. Ich war immer noch nicht wirklich motiviert oder effektiv, aber mir gings durch die Beziehungen die ich dort geknüpft habe (der Spieß hat zB mit uns gefrühstückt) verdammt gut - besser als jedem der sich dort den ***** wundackert - sallop gesagt.


Das waren jetzt ein positives und ein negatives Beispiel aus meinem Leben.
Die Moral: Wozu etwas tun? Es lohnt sich ohnehin nicht.
 
OP
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Fishy

Fishy

Held
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@deeveedee
Aber gerade das ist doch ein Grund sich eine Chance zu erarbeiten und nicht in dieser Perspektive auszuharren

Das waren jetzt ein positives und ein negatives Beispiel aus meinem Leben.
Die Moral: Wozu etwas tun? Es lohnt sich ohnehin nicht.
Naja ersteres kenn ich auch, lustigerweise auch in Deutsch.
10. Klasse: 2
11. Klasse 1. Quatal: 3-
kam dann auch im 2. Halbjahr nicht höher. Inkompetent bis zum geht nicht mehr und bewertet mündlich gleichwertige Schüler mit gleich drei Punkten mehr (ich 2-, sie 1-). Zum Glück ist sie nach Ungarn gewandert und ich hab nun meinen Philolehrer bekommen, nun steh ich insgesamt 2+ und mündlich 1, soviel dazu...

Auf das zweite Beispiel weis ich leider nichts aus meinem Leben einzubringen, aber bestätigen kann ich auch dass Beziehungen auch auf Vorurteilen basieren kann, wodurch man generell benachteiligt werden kann.
 
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Thalos

Broccoli-Vernicht-0-Mat
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Grundsätzlich sieht es mit dem Arbeitsmarkt in Deutschland und Österreich nicht grade rosig aus. Ich weiß noch von meiner Schulzeit, dass man jeden Tag in die Klasse gekommen ist und sich gefragt hat, wieso das ganze eigentlich. Ich sitze hier reiß mir den Hintern auf und am Ende nach der/dem Matura/Abi hab ich keinerlei Aussichten auf einen:

a.) sicheren Job
b.) halbwegs sicheren Job
c.) einen Job der Spaß macht
d.) oder grundsätzlich auf irgendeinen Arbeitsplatz

Selbst die Lehrer hatten bei uns schon eingesehen das du heutzutage mit einem Abi absolut 0 Chancen hast auch nur irgendwo in Österreich genommen zu werden.

Es bleiben dir also nur 2 Möglichkeiten. Nochmal einige Jahre studieren (was die Hölle sein kann wenn man es zwangsweise machen muss) oder auswandern.

Ich persönlich habe nach dem Abi den zweiten Weg gewählt da ich mit meiner IT-Kaufmännischen Ausbildung und meiner Erfahrung als Streetworker (die ich ehrenamtilich nebenbei gesammelt habe) in Österreich ohne Studium keine Chance gehabt hätte in den nächsten 3 Jahren auch nur irgendwo zu arbeiten.

Hier sitze ich nun, in Irland, habe einen Job der mir Spaß macht und der, solange es das Internet und Gamer gibt, immer sicher bleiben wird. Was ich genau tue könnt ihr ja in meinem Profil sehen ;P

Aber du hast schon recht Fishy. Die Jugend heutzutage und auch in meiner Zeit ist träge und faul. Ich kann sie auch gut verstehen. Ohne Aussichten auf Erfolg ist Arbeit nunmal nicht aufregend.
 

Jungle-Jazz

( ° -°)
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Abgesehen davon, dass ich ehrlich gesagt nicht weiß was Lethargie ist, und zu faul bin um nachzugucken:

Wen kümmerts? Wenn sie in der Schule absterben, haben sie ein Problem. Und das ist dann ihre Schuld. Irgentwann werden sie's bereuen, spätestens wenn es zu spät ist.

Und der Grund dafür? Ich würd sagen der Grund für dieses Nichtstun hat größenteils nichts mit den schlechten Zukunftsaussichten zu tun. Man könnte ja in dem Moment in dem man in der Schule sitzt draußen im Park chilln, zuhause gamen oder sich irgentwo anders zusaufen, ist alles halb so anstrengend wie Schule und Spaß machen tuts dann auch noch 5 mal so viel.
 

Appolyon

Manaheld
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Abgesehen davon, dass ich ehrlich gesagt nicht weiß was Lethargie ist, und zu faul bin um nachzugucken[...]
Herrlich. ;D Das gehört in den Spruch der Woche!

Aber Fakt ist: Wer sich nicht verrückt macht, um bessere Leistung zu erzielen, wer nur so in den Tag rein lebt, hat ein schöneres Leben.
Sure hard work may pay off in the future! But laziness allways pays off right Now!
Oder: Was kümmert uns Morgen, solange wir Heute haben?

Zugegeben, mein Abi ist mit 3,4 nicht gerade berauschend ausgefallen. Ich dachte mir damals: "Hauptsache bestehen, alles andere ist egal." Inzwischen denke ich weiter, aber auch nicht so weit. Eigentlich gehe ich Schrittweise durch Leben. Erst war Schule und Abi abzuarbeiten - was danach kommt, war erstmal uninteressant. Dann gings weiter mit Höha und Ausbildung. Letztes Jahr habe ich dann ein Mathestudium angefangen. Das will ich zuende bringen, aber was dannach kommt... keine Ahnung. Und ich weiß nicht mal, ob mich das interessiert, solange ich nicht im letzten Semester bin und kurz vor meinem Bachelor oder vielleicht auch MAster stehe.
 

Morage

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Wen kümmerts? Wenn sie in der Schule absterben, haben sie ein Problem. Und das ist dann ihre Schuld. Irgentwann werden sie's bereuen, spätestens wenn es zu spät ist.
nja, wenn wir jetzt mal ganz dramatisch werden, wird aus diesen motivationslosen schülern mit schlechtem abschluss ein heer von hartz-4-empfängern. und das ist nicht nur deren problem.

in meinen augen liegt der hauptgrund darin, dass es - wie jungle-jazz auch schon schrieb - immer mehr andere aktivitäten gibt (zocken, saufen, sport, musik machen usw.), die mehr spaß machen und die einen auch mehr motivieren, als für die schule zu lernen.

weiterhin nehmen viele leute auch die schule allgemein nicht so wichtig, sondern sehen sie eher als nen ort an, wo man von irgendwelchen idioten, die vorne stehen, was beigebracht bekommen soll und vlt n paar kumpels trifft. so hab ich das zumindest bei mir an der schule damals wahrgenommen. klar, dass die motivation, richtig zu arbeiten, dadurch eher niedrig bleibt. es ist imo auch nicht hilfreich, dass hauptschüler gleich wissen, dass sie nur mit massig glück (und/oder vitamin b aka kontakte) ne ausbildungsstelle o.ä. bekommen, ihnen aber ansonsten eine hartz-4-karriere bevorsteht.

als letztes könnte ich mir noch vorstellen, dass falsche vorbilder (z.B. gangster-rapper, die ihre prioritäten wohl eher nicht auf schulische ausbildung setzen) ne rolle spielen.
 

Meister der Runen

Emergency Induction Port
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Ich bin ja echt zu faul diesen Beitrag zu schreiben, aber naja...

In Mathe und Chemie lass ich es auch recht stark schleifen, aber einfach nur,
weil ich Mathe sinnlos finde und Chemie für meine zukunftsvorstellungen auch
(vielleicht auch weil ich demotiviert durch meinen ehemaligen chemielehrer bin -.-)

Gelernt hab ich noch nie wirklich. Nur last minute lernen. Trotzdem kamen
druchschnittliche bis gute Noten dabei raus. Manchmal auch sehr gute oder
ungenügende (wobei ich erst eine 6 hatte :p [aber dafür schon manchmal fünfen
in schrecklichen Fächern wie Mathe und Latein, oder wenn man mal ne arbeit
verhauen hat]) Im Zeugnis kommen Noten unter 5 Punkten oder vieren im
Notensystem nicht in Frage.

Naja ich bin halt allgemein Faul. Würd ich mehr für die Schule tun würde ich
vielleicht nur einsen und zweien (13-15 Punkte) schreiben/haben...

Mal sehn...
 

Assetmoc

Mächtiger Krieger
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Bei mir in der Stufe isses genauso, es denkt aber keiner von uns "ich krieg später eh keinen arbeitsplatz, daher lohnt sich das lernen nicht", wir sind einfach nur faul.
13er haben sich schon über uns gewundert, nur weil wir mal hausaufgaben im oberstufenraum gemacht haben und gesagt(zitat): "Hö? Wieso macht ihr das denn? Wenn man in die Oberstufe kommt hört man erst Recht auf irgendwas zu machen und sitzt seine Zeit ab."
Bei den meisten ist es einfach Lustlosigkeit, hab im ersten Halbjahr auch gar nichts gemacht, mündlich fast überall 4-/5 , nachdem ich mein zeugnis bekommen hab (nicht soooo der burner..) hab ich aber noch die kurve gekratzt
(hab 2 freunde von denen ziemlich sicher einer sitzen bleiben und der andere von der schule fliegen wird, schade aber was solls, muss jeder selber wissen).

man muss aber auch sagen, dass die lehrer und die schule auch schuld dran sind: das gymnasium auf das ich gehe, kann man getrost abreißen, alte stühle auf denen sitzen eine qual ist, klassen sind einfach dreckig (hin und wieder schimmel(!) an wänden), von der decke im treppenhaus tropfts sogar (risse) oO da hat man auch keine lust mehr....(mittlerweile tut man was gegen die risse: eimer im treppenhaus, damit das wasser nicht auf die stufen kommt:wand:; immerhin: am letzten schultag gabs neue tische und stühle für 12 klassenräume (von 50))

mit 40% meiner lehrer bin ich zufrieden (nein ich habe nicht vor die schuld meinen lehrern zu geben) aber der rest ist einfach inkompetent oder ungerecht..

wir freuen uns einfach nur noch von dieser gottverdammten schule abzugehen und gäbe es ein anderes gymnasium in dieser stadt, wären wahrscheinlich alle weg..achja: auf der hauptschule auf der ich 5+6 war, sahs zwar besser aus, aber letzten endes auch nicht schön..
 

Lord Duran

β
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Einerseits bin ich wohl Musterbeispiel einer hier genannten und kritisierten Person, andererseits aber auch ein kompletter Sonderfall, will ich sagen.

Ich mach das ganze keineswegs weil ich irgendwie denke, dass ich so oder so keinen Arbeitsplatz bekomme, das hat damit überhaupt nichts zu tun, ich sehe einfach keinen Grund, warum ich eine 1 schaffen müsste, wenn ich mit einer 4+ auch durchkomme (übertriebenes Beispiel, 4+ findet man auf meinen Zeugnissen selten o_O).

Ich denke halt, dass die hauptsache ist, dass ich da ordentlich durchkomme, ich hab mir in den letzten Jahren immer gesagt "Ja, wenn ich dann in die 12 komme fang ich auch an zu lernen und so, ist halt Abi", aber mittlerweile denk ich auch komplett anders.

Einerseits fiel es mir immer sehr leicht Dinge zu verstehen, habe es in 99% der Fälle verstanden, als es allgemein erklärt wurde und konnte es dann auch anwenden, aber andererseits liegt es auch daran, dass ich für mich persönlich festgemacht habe, dass es Noten, die ich nur dadurch bekommen habe, dass ich etwas (auswendig-)gelernt habe, mir eigentlich nicht zustehen.

Für mich war es immer so, dass ich die Dinge lieber einmal verstanden habe und dann zur Not in der Klausur mir selbst nochmal beigebracht habe, was ich aber konnte, weil ich sie halt verstanden habe.
Wenn ich das in ein paar Jahren noch einmal sehe, könnte ich es mir nochmal beibringen, wenn ich es brauche, aber wenn jemand es für eine Klausur einfach auswendig gelernt, aber nicht verstanden hat, kann er für diese Klausur, aber danach nicht mehr.

So hab ich immer gedacht und bisher bin ich damit recht gut gefahren, ist zwar irgendwo ziemlich arrogant, dessen bin ich mir bewusst, ich bin verdammt arrogant geworden, aber ich finde einfach, dass ich eine Note nicht verdient habe, wenn ich dafür lernen musste und hab deshalb lieber gute und befriedigende Noten, die ich ohne Lernen bekommen hab, als sehr gute Noten, von denen ich glaube, dass sie mir nicht zustehen.

Klingt grad irgendwie so, als wäre das für mich wie Betrug, das ist es keineswegs, Betrug halte ich für noch schlimmer, aber so denke ich halt darüber XD

Prinzipiell hab ich einfach den Vorteil, dass ich trotz Nichtstuns (und zwar wirklich Nichtstuns, ich habe sogar aufgehört Hausaufgaben zu machen...), trotzdem noch gute Noten bekomme o_O
 

Dönerpate

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damit bist du kein Sonderfall, die Anforderungen an Schüler sind Jahr für Jahr gesunken (Wenn ich schon den sächsischen Kultusminister höre "Wir wollen 50% Abiturienten" wird mir übel oO)

Aber ich kann dir eins sagen: spätestens an der Uni musst du auswendiglernen, außer du hast das Glück in einem der rar gewordenen Diplomstudiengänge einen Platz zu erhaschen. Selbst der Bachelor für Mathematik ist zu verdammt großen Teilen auswendiglernen, von den "geisteswissenschaften" fang ich garnicht erst an...
Und du bestehst dann auch nur durch auswendiglernen.
 

MajorTom

Halbgott
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Lethargie in den Klassenräumen. Klingt interessant.

Zwar ist es generell so geworden, das sich die Jugend von heute auch wirklich nix mehr sch**st, als auch, dass sie sich einen Dreck um ihre Zukunft kümmern. Was soll man sagen, wenn man ein paar 13-jährige Ischen um 9 Uhr abends stock besoffen irgendwo am Wegrand sieht? Aber das ist ein anderes Thema.

Trozdem geht es irgendwie gleich in den Klassen so ähnlich weiter. Ich kenn das von meiner Schule. Durch die Bank von der 1. bis zur 5. [müsste in Deutschland 9. bis 13. Stufe sein, glaub ich] alle nur drinn sitzen und auf das letzte Schulglockenklingeln warten um sich dann sinnlos zu besaufen. So, wie es Jungle-Jazz gesagt hat. Viel angenehmer als in irgendeinem schlecht belüfteten Raum zu sitzen und sich berieseln zu lassen.

Ernsthaft, als ich noch klein war, war die Oberstufe noch cool. Aber ich darf nicht reden. Bin ja auch ein fauler Sack geworden, aber dafür kübel ich mich nicht nieder. Also alleine auf die Schüler ist dieses Problem nicht zurück zu führen, so wie ich das sehe.

Wie schon Assetmoc sagte. Die Schulen schauen nicht wirklich gut aus. Ja, es gibt Altbauten, die noch gut erhalten sind und Neubauten, die das Letzte sind. Aber eines haben Klassenzimmer immer gemeinsam: Sie sind schlecht belüftet. Bisher war ich noch nie in einer Klasse, in der es von der ersten bis zur letzten Stunde aushaltbar bis 4 oder 5 Uhr.

Aber dennoch. Einige haben auch die Lehrer angesprochen. Weiterführend ist zu sagen, das gegen/für diese gleichviel unternommen werden kann, wie gegen/für die Schüler. Einige sollten trozdem Berufsverbot bekommen.

Unterm Strich:
Der Großteil der Demotivation der Schüler liegt bei den Schülern selbst.
Das Ganze wird unterstützt durch die bedrückende Stimmung in den Schulen und dem allen ein Katalysator sind die hin und wieder mies gelaunten/ungerechten/schlechten/... Lehrer.

Und zum Schluss will ich noch sagen:
"Ausnahmen bestätigen die Regel"
 

Ashura

Amazone und Meridian Child
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Lethargie, ja...die kenne ich auchnoch. Das war das, wogegen ich immer knallhart angekämpft habe. Dadurch hab ich den Sprung von der Real zun Gymi geschafft, fiel da auf die Nase und machte danach dann mein Fachabitur.

Ich kenne den "Feind in mir" und lasse nicht zu das der aus mir so ein elendes Faultier macht, wie viele andere. Ich will eine Zunkunft, ich will einen Job der mir Spaß macht und dafür muss ich dreimal so gut sein wie viele andere, bei der jetzigen Lage. Doppelt so gut wie andere, weil ich eine Frau bin, dreimal so gut, damit ich mich überhaupt von der Bewerberflut abhebe.

Ich hab keine Ahnung, was in manchen Teens vorgeht, aber ich fürchte, die haben einfach aufgegeben...so wie viele meiner erwachsenen Kollegen, die von einer Berufsbeschaffungsmaßnahme zur nächsten schliddern oder schon lange Hartz 4 empfangen.
 

Nazgul

Mitey Pirabbite
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Wer nicht lernen will, gehört nicht in die Schule. Ab der 9. Klasse muss man nicht mehr im Gymnasium hocken.

Natürlich ist es kacke, wenn jemand mit potential sich einfach schleifen lässt, aber dieser jemand muss auch mal Eigenverantwortung lernen.

Peace^^
 

Ashura

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Wer nicht lernen will, gehört nicht in die Schule. Ab der 9. Klasse muss man nicht mehr im Gymnasium hocken.

Natürlich ist es kacke, wenn jemand mit potential sich einfach schleifen lässt, aber dieser jemand muss auch mal Eigenverantwortung lernen.

Peace^^
Eigenverantwortung, das ist es.
Genau die haben viele nämlich nie erlernt. So scheint es mir zumindest, die gehen immer davon aus, dass wer anderes ihre Suppe auslöffelt. Leute wie ich leiden dann darunter, weil wir einfach nicht verstehen können, wie die an der Arbeit regelrecht vorbeilaufen und auch für sonst alles derart blind und taub sein können, was um sie herum passiert.

Ich muss von morgen an von letzter woche Montag an bis nächsten Freitag zum Beispiel wieder die ganze Arbeit von 2 Mit-FSJlern auffangen, die sich laut unserer Cheffin eher wie 2 zusätzliche Kinder verhalten, anstatt wie Betreuer(als was sie ja eigentlich fungieren sollten!).

Da wundert´s mich nich das die beiden noch keinen Job haben.
 
OP
OP
Fishy

Fishy

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das tut mir leid für dich dass du dadurch in mitleidenschaft gezogen wirst. ich hasse es gleichermaßen eine gruppenarbeit in der schule zu ertragen, im endeffekt darf man dann alles den anderen vorkauen...
 

Lord_Data

*wuff wuff*
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Kein Plan, hatte nie Probleme ind er Schule und war immer mit der Faulste. Holt einen spätestens an der Uni ein... direkt im ersten Semester Eigenverantwortung lernen, die man vorher echt nie brauchte- das is hart.

Find aber nich dass die Jugend jetz wirklich fauler ist als vorherige Generationen (soweit ichs einfahc mal annehme) oder als ältere Kaliber heute.
 

Ashura

Amazone und Meridian Child
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Das mit den beiden Faultieren ging ja soweit dass ich von 9:00 Morgens an mit den Kindern nonstop bastelte(was ja irgendwo auch Spaß machte) aber letzlich bekam ich erst um 14:30 mein Mittagessen. Zustand: kalt.

Weil keiner dieser beiden Arbeitsmuffel mich ausgelöst hatte. Aber die Kinder einfach allein in zwei Räumen wurschteln zu lassen ist unverwantwortlich, dass müsste jedem Erwachsenen, also auch den beiden(18 und 22) klar sein, nicht nur mir mit meinem beinahe 25 Jahren.

Meine Cheffin hatte auch bemerkt, dass ich als ich dann endlich mein Essen bekam echt davor war zusammen zu klappen(hab nen empfindlichen Kreislauf), weil gerade ich es garnicht gut vertrage, nicht immer pünktlich zur selben Zeit zu essen. Aber als ich um 13:00 an der Küche klopfte konnte sie auch gerade nicht raus...und ich hab mich letzlich ja auchnicht beschwert. Motto: Haltung wahren, nicht das die Kurzen meinen, das sie mit mir leichtes Spiel haben, nur weil ich nich fit bin.

Davon mal ab bleibe ich irgendwie jeden Tag 10 länger wegen Streitschlichtungen oder organisatorischen Sachen...und die gehen schon 5 Minuten vor drei los.

Ich arbeite also für 3...vor allem weil ich die Einzige aus dem regulären Team der Schule bin. Die haben mir als Praktikantin da praktisch mit ner Hausaufgabenhelferin den Laden anvertraut, damit wenigstens wer die Räumlichkeiten kennt.
 

KaF

Held
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Guten Morgen Leute. Ja, hab nen schlechten Schlafrhythmus :pein:.

Um mal auf den Startpost zurückzukommen.


Bei uns im Jahrgang (12) ist es extrem zu merken, dass die Schüler sich nicht um ihr Abitur kümmen. Es wird nach den Noten her weder gelernt, noch seh ich die vielen Problemschüler und Mittelklassigen aufzeigen. Man sieht eine Lethargie, welche von der ganzen Lehrerriege kritisiert und angesprochen wird. Unser Jahrgang wird als schlechtester seit Jahren gehandelt. Wenn man mal bedenkt dass Schule und Lernen mit Arbeit gleichgesetzt ist, streuben sie sich davor sie anzugehen. Schüler sind mit Defiziten zufrieden (!). Gleichzeitig kümmern sich diese auch nicht, ob ihr Abitur gut oder schlecht ausfällt. So manche überlegen abzugehen, als sich auch nur annähernd anzustrengen, aber meinen im Unterricht mit ihrem (Ex-?) Freund zu flirten anstatt auch nur daran zu denken mitzumachen.
Ich sag dir was: Was Du da beschreibst, das traf auch voll auf meinen Jahrgang zu. Einziger Unterschied: Wir waren der BESTE Jahrgang aller Zeiten an unserer Schule. 100 Leute, davon 30 totale Vollidioten und dennoch so gut? Nur 3 Leute waren glaub ich besser als 1,5 aber wir hatten unglaublich viele Leute im Bereich 1,6 bis 2,2. Die Mittelschicht machts ;) An den Noten kannst es nicht wirklich auslegen, wie faul jemand ist. Man kann nur sehen, wieviel Brauchbares aufs Papier gekommen ist (oder wieviel der Lehrer reininterpretiert hat).


Ich nenne dies die Allgemeine Lethargie der angehenden Generation. Viele Menschen kümmern sich nicht um ihre Karriere, sondern geben sich den Genüssen des Lebens hin. Sei es drum, ob sie glücklich sind oder nicht, sie geben sich ihren Gefühlen hin, und das schadet dem ganzen Volk.
Um die Karriere braucht man sich nicht zu kümmern. Man kann nur Grundsteine legen und der Rest entwickelt sich dann von selber - auch das, was man Karriere nennt. Gescheiter Schulabschluss, gescheite Ausbildung oder Studium, soviel kann man selbst hinkriegen. Was genau am Ende als "Karriere" herauskommt, das unterliegt sehr viel mehr dem Zufall als so manch einer wahrhaben will. Jeder behauptet, so unglaublich hart zu arbeiten und es nur deshalb "so weit" gebracht zu haben. Sage jedem dieser Leute, dass auch Paris Hilton das von sich behauptet und genieße das Schweigen.

Und mit Verlaub, mein Führer, an Genüssen seh ich nichts Verkehrtes. Was für das Volk gut ist und was nicht, das entscheidet es seit rund 60 Jahren selbst :) Nicht jeder sieht es ein, sein ganzes Leben als ersetzbare Masse in einem Arbeitsmarkt zu verbringen.

Falls Du mal das Verkehrte studierst und an der Uni bei den Wirtschaftlern landest. Es ist übertrieben aber ich sag mal: Da kümmert sich JEDER ohne Ausnahme NUR um seine Karriere. Wohlgemerkt: sie planen eine Zufallsvariable :wand: Unter solchen Idioten möchtest Du nicht leben.
 
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