Uhu
Great white hunter
- Mitglied seit
- 26.02.2003
- Beiträge
- 907
So, ich starte hier mal einen Versuch: das, was WhiteDevil bei neuen Spielen macht, versuche ich jetzt mal in Sachen Musik, Euch neue Alben vorzustellen und kritisch zu bewerten und Euch vielleicht auch dazu zu bringen, diese Alben zu kaufen, um die Band zu unterstützen (wenn es das wert ist).
Fangen wir an mit Schandmauls neuster Scheibe.
Nachdem die bekannte bayrische Mittelalterrock-gruppe Schandmaul letztes Jahr ankündigte, auf eine Unplugged-tour (rein akkustisch) zu gehen, war ich natürlich als Fan dieser Band sehr begeistert. Noch begeisterter war ich allerdings, dass sie am 25.02.2005 zu uns ins Saarland nach Losheim kommen. Natürlich war ich dort und somit auf einem der besten Konzerte meines Lebens.
Für wirkliche Euphorie in der Halle sorgte dann auch die Ankündigung von Sänger Thomas, dass das Abschlusskonzert der Tour in München im Circus Krone auf CD und DVD veröffentlicht wird!
Und diese - am 25.07.2005 erschienene - CD halte ich nun in Händen: das Kunststück. Ein Name, dem diese CD vollkommen gerecht wird!
Nun hat Schandmaul ja schon einmal eine Live-CD herausgebracht (Hexenkessel 2003) und somit kann man die neuste Scheibe schon vergleichen.
Um die Wartezeit für die Fans zu verkürzen, kam vor einigen Wochen bereits die Single "bin unterwegs" heraus (ich hab sie natürlich
).
Doch nun zum Album:
Tracklist
01. Tyrann
02. Vogelfrei
03. Goldene Kette
04. Letzter Tanz
05. Kalte Spuren
06. Frühlingsleier
07. Bin unterwegs
08. Talisman
09. Waldmär
10. Der Clown
11. Dein Anblick
12. Herren der Winde
13. Walpurgisnacht
14. Geisterschiff
15. Willst Du
Aufmachung, Verpackung, äußerer Eindruck
Wie immer sehr gut gelungen! Robuste CD-hülle, das Cover ist sehr ansprechend gestaltet, farblich gut abgestimmt.Das Booklet enthält ein Vorwort direkt an die Fans, viele Bilder vom Konzert, Danksagungen, die Trackliste (die sich ebenso auf der Rückseite der CD befindet).
Der Songtext zu den beiden neuen Songs hätte ruhig abgedruckt sein können.
Fazit: [9/10]
Tracklist
Gut gelungen, eine Auswahl der besten Songs von Schandmaul, auch 2 neue Songs sind vertreten (Der Clown, bin unterwegs). Die "Kultsongs" Walpurgisnacht und Herren der Winde sind vertreten.
Leider fehlen solch gute Songs wie "Stein der Weisen" (wurde nicht aufgenommen) und "Das Seemannsgrab" (nur auf DVD vorhanden).
Fazit: [8,5/10]
Klangqualität
Hier bleibt nur eins zu sagen: PHANTASTISCH!
So gut haben Schandmaul noch nie geklungen; Jede(s) Instrument(engruppe) kommen/kommt super zur Geltung, unterstreicht die Songs sehr schön. Der Gesang von Thomas hat sich gegenüber der letzten Livescheibe nochmal immens verbessert (nicht gesanglich, sondern was die Aussprache angeht). Hat man auf der "Hexenkessel" zum größten Teil den Text nur schwer verstanden, versteht man auf "Kunststück" nun jedes Wort! Das riesige Streichorchester klingt klasse, die Instrumente sind sehr ausbalanciert, die Fangesänge kommen dennoch super zur Geltung. Die Songs wurden komplett überarbeitet, klingen z.T. komplett anders, jedoch im positiven Sinne. Ein gewisser Wiedererkennungsfaktor ist vorhanden, aber es klingt völlig anders.
Die Stimmung in der Halle wurde auf der CD super eingefangen, die Fangesänge sind phantastisch.
Fazit: [10/10]
Gesamteindruck
Ein super Album von Schandmaul und auf jeden Fall jeden einzelnen Cent wert!
Schöne Aufmachung, kaum Schwächen und klanglich super. Den Vorwurf der Geldmacherei mit einem Livealbum / -DVD kann man Schandmaul nicht machen:
Die Songs wurden komplett überarbeitet und neu besetzt - unplugged eben.
Einsteigern würde ich auf jeden Fall zunächst einmal zu "Narrenkönig" und "Wie Pech und Schwefel" raten; wer die Originalsongs kennt, kann diese Umsetzungen erst richtig genießen.
Fazit: [9,5/10]
-------------------------------------------------------
Für alle richtigen Schandmaul-fans, die die Songs bereits im Original kennen, für alle, die mehr wissen wollen oder einfach nur gern viel lesen:
hier noch eine Einzelbewertung der Songs.
Der Tyrann
Fangesänge ertönen, das Konzert beginnt. Schon in den ersten Sekunden erkennt man: es sind viel mehr Fans als auf der "Hexenkessel" in der Halle, die Stimmung ist phantastisch.
Das Streichorchester beginnt, eine traurige Melodie zu spielen; den Song kenne ich garnicht?!?
Stefan am Schlagzeug schlägt mit seinen Drumsticks den Takt an; alle beginnen zu spielen. AHJA! Der Tyrann...
Die Stimmung dieses düsteren Songs kommt super herüber, man merkt bereits hier: auch ohne Strom ist Schandmaul genial!
Der Dudelsack ist sehr dominant, spielt ununterbrochen und passt super hinein.
Insgesamt wurde der Song schön umgesetzt, allerdings nicht großartig verändert.
Vogelfrei
Wieder beginnen sie, zu spielen, wieder erkenne ich das Lied nicht auf Anhieb (erst mit Beginn des Gesangs).
Die Melodie, die als Intro und Zwischenteil dient, wurde komplett abgeändert; aber auch die neue klingt super! Die Fangesänge kommen schön rüber, passen super dazu. Die Gitarre wirft immer wieder schöne Melodiefolgen ein, ihr Solo ist super gelungen, ebenfalls völlig neu.
Das Lied bekommt einen völlig anderen Charakter als im Original. Es klingt noch mittelalterlicher, weniger "cool" als das Original, dafür mehr nach Sehnsucht des Frei-seins.Sehr gut gelungene Umsetzung.
Die Goldene Kette
Zu Beginn wieder das Streichorchester, eine wiederum unbekannte, sehr depressive Melodie; man denkt zunächst eigentlich an "Kalte Spuren". Je länger es spielt, desdo mehr denkt man an ein klassisches Konzert.
Doch dann beginnt das Lied; klanglich vielfältiger als das Original.
Natürlich bin ich gespannt, ob wieder ein legendärer Aussetzer wie auf dem Hexenkessel vorhanden sein wird (was zum Glück nicht der Fall ist
).
Der Song an sich wurde wenig verändert, mit Ausnahme des Intros.
Aber eines wird hier ganz deutlich:
gerade hier merkt man im Vergleich zu der letzten Liveversion, dass Thomas VIEL genauer und deutlicher singt! Es klingt einfach super!
Der letzte Tanz
Das Intro... Streichorchester, sehr dunkel, wiederum traurig; aber sehr schnell beginnt Birgit auf dem Dudelsack zu spielen; man erkennt es noch, aber es ist sehr abgeändert. Und dann beginnt der Takt, der Gesang beginnt und...
WAS IST DAS???
Der Song ist im Gegensatz zum Original viel langsamer, ruhiger, die Geigen kommen viel mehr zum Ausdruck; aber es klingt GENIAL!
Bis dahin ist dieser Song (der zu meinen Lieblingssongs seit jeher gehört) der am meisten abgeänderte. Man hat das Gefühl, man kennt den Text, aber nicht das Lied. Super umgesetzt, könnte nicht unterschiedlicher vom Original sein, aber gerade das ist das Geniale daran. Es klingt wehmütiger, was aber super zum Text passt.
Kalte Spuren
Der traurigste und depressivste Song des letzten Albums... und so beginnt er natürlich auch. Mit einem langen Geigenintro, begleitet von der Gitarre (natürlich akkustisch).
Der Song hat nichts von seinem Charakter verloren, die Stimmung kommt aber live besser rüber als auf dem Studioalbum. Die Streicher nehmen eine viel größere Bedeutung ein, was den wehmütigen Charakter des Liedes aber super unterstreicht. Die harte E-gitarren Einwirkung im Refrain des Originals wurde ersetzt durch die kraftvollen Streicher.
Frühlingsleier
Das Akkordeon beginnt mit einer sehr rhythmischen Melodie; die Geige steigt ein und mit dem Einsatz von Birgits Flöte ist klar: die Frühlingsleier wird gespielt!
Die Fans klatschen das ganze Lied mit, was super passt; gerade an diesem Stück wird klar, wie toll ausbalanciert das gesamte Orchester ist!
Birgit macht ihre Sache an der Flöte wie immer super, die Stimmung ist einfach original Schandmaul!
Bin unterwegs
Oh, was ist das?!? Bisher kamen mir alle Songs am Anfang so unbekannt vor, aber den hier kenn ich doch...
Achso! Das ist die Single "bin unterwegs", die ich seit 4 Wochen schon höre!
Ein super Song... da er neu ist, kann man halt schlecht vergleichen...
Die Geigen begleiten den Song wieder mal super, an sich wirkt er sehr heiter, aber auch etwas sehnsüchtig; die Freiheit ist ein großes Thema darin.
Das Geigensolo von Anna ist sehr gelungen.
Einfach ein perfekter unplugged-song.
Der Talisman
Man erkennt ihn sofort und doch ist er völlig anders. Viel dynamischer kommt die Melodie daher. Thomas interpretiert gesanglich viel mehr hinein als beim Original.
Die neue Begleitungsmelodie, die zwischendrin ertönt, wirkt etwas seltsam, aber keineswegs unpassend. Es gibt auch diesem Lied einen völlig anderen Charakter.
Auch im Refrain wurde die Begleitung geändert, dort sind die Auswirkungen allerdings nicht so drastisch.
Am Beginn einer jeden Strophe hört man immer wieder die bekannte Melodie, das Dudelsack-solo ist komplett geändert, kommt schneller und zu Bassbegleitung daher; ich hätte nie gedacht, dass diese beiden Instrumente so harmonieren können!
Waldmär
Wieder ein sehr depressiver Beginn! Außerdem sehr lange... aber mit dem einsetzen des gesamten Orchesters erkennt man den Song sofort.
Und wieder muss ich an Hexenkessel denken...
damals hab ich kein Wort vom Text verstanden; aber hier... einfach klasse, wie glasklar Thomas singt...
Mittendrin unterbricht die bekannte Melodie plötzlich, die depressive Melodie vom Anfang kommt wieder und die letzte Strophe folgt mit dieser Begleitung. Dann ein Solo und... der Refrain wieder mit der bekannten Begleitung; einfach eine super Überleitung! Auch der Schluss ist sehr gelungen.
Der Clown
Also diese Band überrascht mich doch immer wieder... Dieser (neue) Song beginnt mit einem.. KLAVIER?!? Nach einigen Takten begleitet vom Streichorchester denke ich mir nur:
ok, jetzt bin ich wirklich in einem klassischen Konzert gelandet!
Nach über eineinhalb Minuten beginnt Thomas dann, zu singen...
Der Song ist recht traurig, aber irgendwie gut; aber es passt nicht zu dem, was ich bisher von Schandmaul kenne.
Ich schaffs auch nach dreimaligem Hören bisher noch nicht, den Song zu bewerten; es ist auf jeden Fall anders als alles, was Schandmaul bisher gemacht hat und es klingt nicht nach Mittelalter; was unter anderem auch daran liegt, dass nur Klavier und Streichorchester spielen.
Dein Anblick
Im Vorhinein - und nachdem ich diesen Song ja schon auf dem Konzert live gesehen hatte - habe ich eine Menge Erwartungen daran gehabt; und sie wurden nicht enttäuscht!
Schandmaul verzichtet hier auf großartige Intros, Abänderungen oder Sonstiges; sie beginnen einfach sofort mit der uns allen bekannten Melodie, der Song entwickelt sich danach einfach zu dem uns bekannten "Dein Anblick", allerdings mit einem Hauch mehr Klassik durch die Begleitung des phantastischen Orchesters. Thomas bringt mit seiner Stimme wieder jede Menge Gefühl hinein, das macht den Song lebendig und bringt ihn richtig zum Ausdruck.
Und dann... ja dann...
Er singt den Refrain an, hält inne und ich höre diese phantastischen Fangesänge! Einfach genial....
Aber es kommt noch besser; nach dem bekannten Solo singen die Fans noch 3 mal den Refrain, a capella, ohne Begleitung, nur mit Klatschen; diese Stimmung ist einfach unvergleichlich.
Herren der Winde
Hey, das kenn ich doch auch! Es beginnt mit einer schnellen Folge von Melodieschnippseln, gespielt vom Streichorchester, bis dann endlich die - halbwegs - bekannte Melodie kommt. Aber "Herren der Winde" war ja bereits auf der Single, von daher kenn ich den Song in dieser Version schon in- und auswendig.
Schön umgesetzt, etwas schneller als das Original, die Begleitung wird dominiert von den Streichern, gerade im Refrain, was aber super passt!
Die Fans singen zwischendrin immer wieder mit, der Charakter des Songs ist auch diesmal schön abgeändert worden!
Walpurgisnacht
Ein Glück, dass dieser Song drauf ist; das ist Pflicht!
Ich kam mit der CD aus dem Elektronikgeschäft, legte sie ins Autoradio ein und das erste, was ich an machte, war natürlich dieser Song!
Obwohl die Melodie sofort beginnt, brauchte ich erst einige Sekunde, um ihn zu erkennen; er klingt so... anders.... aber gut!
Die Begleitung klingt weitaus weniger kraftvoll als beim Original, aber das beeinträchtigt den Song eigentlich nicht im Geringsten. Während der Strophen begleitet nur die Gitarre ganz leicht und natürlich die Fangesänge; dies gibt dem Song eine unvergleichliche Stimmung.
Wer das Original mag, wird auch diese Version mögen.
Geisterschiff
Ok, ich hab den Song auf dem Konzert gesehen, das Video war auf der Single; also nichts neues mehr für mich... und dennoch bin ich immer wieder fasziniert, wie man einen Song dermaßen ändern kann und trotzdem klingt es noch super.
Im Original noch schnell, bestimmt von E-Gitarren, kraftvoll und unheimlich zugleich, kommt der Song hier ganz anders rüber.
Langsam, traurig, nur begleitet von der akkustischen Gitarren und teilweise von den Streichern. Man interpretiert den Song ganz anders, und doch ist es unvergleichlich genial. Gerade in diesem Song - im Vergleich zum Original - zeigt sich, was diese Band ausmacht: die Genialität und das Musikverständnis.
Willst du
Tja, was bleibt zu dem Song noch zu sagen...
Ein Heiratsantrag in Form eines Liedes ist ja schon eine super Idee; aber wenn es dann zu einer Hardrock - Metalumsetzung mit der Stimme des Sängers von In Extremo auf der ersten Live-CD kommt.... naja!
Auf dieser CD hatten Schandmaul nun die Möglichkeit, es besser zu machen; und das haben sie auch!
Der Song wurde garnicht großartig geändert; die bekannte Begleitung der akkustischen Gitarre, teilweise noch Streicher, die ein kurzes Stück mitbegleiten, die Frauengesänge dabei... und gerade das macht den Song super. Das Pizzicato-Solo zwischendrin passt sehr gut, wirkt sehr originell.
Fangen wir an mit Schandmauls neuster Scheibe.
Nachdem die bekannte bayrische Mittelalterrock-gruppe Schandmaul letztes Jahr ankündigte, auf eine Unplugged-tour (rein akkustisch) zu gehen, war ich natürlich als Fan dieser Band sehr begeistert. Noch begeisterter war ich allerdings, dass sie am 25.02.2005 zu uns ins Saarland nach Losheim kommen. Natürlich war ich dort und somit auf einem der besten Konzerte meines Lebens.
Für wirkliche Euphorie in der Halle sorgte dann auch die Ankündigung von Sänger Thomas, dass das Abschlusskonzert der Tour in München im Circus Krone auf CD und DVD veröffentlicht wird!
Und diese - am 25.07.2005 erschienene - CD halte ich nun in Händen: das Kunststück. Ein Name, dem diese CD vollkommen gerecht wird!
Nun hat Schandmaul ja schon einmal eine Live-CD herausgebracht (Hexenkessel 2003) und somit kann man die neuste Scheibe schon vergleichen.
Um die Wartezeit für die Fans zu verkürzen, kam vor einigen Wochen bereits die Single "bin unterwegs" heraus (ich hab sie natürlich
Doch nun zum Album:
Tracklist
01. Tyrann
02. Vogelfrei
03. Goldene Kette
04. Letzter Tanz
05. Kalte Spuren
06. Frühlingsleier
07. Bin unterwegs
08. Talisman
09. Waldmär
10. Der Clown
11. Dein Anblick
12. Herren der Winde
13. Walpurgisnacht
14. Geisterschiff
15. Willst Du
Aufmachung, Verpackung, äußerer Eindruck
Wie immer sehr gut gelungen! Robuste CD-hülle, das Cover ist sehr ansprechend gestaltet, farblich gut abgestimmt.Das Booklet enthält ein Vorwort direkt an die Fans, viele Bilder vom Konzert, Danksagungen, die Trackliste (die sich ebenso auf der Rückseite der CD befindet).
Der Songtext zu den beiden neuen Songs hätte ruhig abgedruckt sein können.
Fazit: [9/10]
Tracklist
Gut gelungen, eine Auswahl der besten Songs von Schandmaul, auch 2 neue Songs sind vertreten (Der Clown, bin unterwegs). Die "Kultsongs" Walpurgisnacht und Herren der Winde sind vertreten.
Leider fehlen solch gute Songs wie "Stein der Weisen" (wurde nicht aufgenommen) und "Das Seemannsgrab" (nur auf DVD vorhanden).
Fazit: [8,5/10]
Klangqualität
Hier bleibt nur eins zu sagen: PHANTASTISCH!
So gut haben Schandmaul noch nie geklungen; Jede(s) Instrument(engruppe) kommen/kommt super zur Geltung, unterstreicht die Songs sehr schön. Der Gesang von Thomas hat sich gegenüber der letzten Livescheibe nochmal immens verbessert (nicht gesanglich, sondern was die Aussprache angeht). Hat man auf der "Hexenkessel" zum größten Teil den Text nur schwer verstanden, versteht man auf "Kunststück" nun jedes Wort! Das riesige Streichorchester klingt klasse, die Instrumente sind sehr ausbalanciert, die Fangesänge kommen dennoch super zur Geltung. Die Songs wurden komplett überarbeitet, klingen z.T. komplett anders, jedoch im positiven Sinne. Ein gewisser Wiedererkennungsfaktor ist vorhanden, aber es klingt völlig anders.
Die Stimmung in der Halle wurde auf der CD super eingefangen, die Fangesänge sind phantastisch.
Fazit: [10/10]
Gesamteindruck
Ein super Album von Schandmaul und auf jeden Fall jeden einzelnen Cent wert!
Schöne Aufmachung, kaum Schwächen und klanglich super. Den Vorwurf der Geldmacherei mit einem Livealbum / -DVD kann man Schandmaul nicht machen:
Die Songs wurden komplett überarbeitet und neu besetzt - unplugged eben.
Einsteigern würde ich auf jeden Fall zunächst einmal zu "Narrenkönig" und "Wie Pech und Schwefel" raten; wer die Originalsongs kennt, kann diese Umsetzungen erst richtig genießen.
Fazit: [9,5/10]
-------------------------------------------------------
Für alle richtigen Schandmaul-fans, die die Songs bereits im Original kennen, für alle, die mehr wissen wollen oder einfach nur gern viel lesen:
hier noch eine Einzelbewertung der Songs.
Der Tyrann
Fangesänge ertönen, das Konzert beginnt. Schon in den ersten Sekunden erkennt man: es sind viel mehr Fans als auf der "Hexenkessel" in der Halle, die Stimmung ist phantastisch.
Das Streichorchester beginnt, eine traurige Melodie zu spielen; den Song kenne ich garnicht?!?
Stefan am Schlagzeug schlägt mit seinen Drumsticks den Takt an; alle beginnen zu spielen. AHJA! Der Tyrann...
Die Stimmung dieses düsteren Songs kommt super herüber, man merkt bereits hier: auch ohne Strom ist Schandmaul genial!
Der Dudelsack ist sehr dominant, spielt ununterbrochen und passt super hinein.
Insgesamt wurde der Song schön umgesetzt, allerdings nicht großartig verändert.
Vogelfrei
Wieder beginnen sie, zu spielen, wieder erkenne ich das Lied nicht auf Anhieb (erst mit Beginn des Gesangs).
Die Melodie, die als Intro und Zwischenteil dient, wurde komplett abgeändert; aber auch die neue klingt super! Die Fangesänge kommen schön rüber, passen super dazu. Die Gitarre wirft immer wieder schöne Melodiefolgen ein, ihr Solo ist super gelungen, ebenfalls völlig neu.
Das Lied bekommt einen völlig anderen Charakter als im Original. Es klingt noch mittelalterlicher, weniger "cool" als das Original, dafür mehr nach Sehnsucht des Frei-seins.Sehr gut gelungene Umsetzung.
Die Goldene Kette
Zu Beginn wieder das Streichorchester, eine wiederum unbekannte, sehr depressive Melodie; man denkt zunächst eigentlich an "Kalte Spuren". Je länger es spielt, desdo mehr denkt man an ein klassisches Konzert.
Doch dann beginnt das Lied; klanglich vielfältiger als das Original.
Natürlich bin ich gespannt, ob wieder ein legendärer Aussetzer wie auf dem Hexenkessel vorhanden sein wird (was zum Glück nicht der Fall ist
Der Song an sich wurde wenig verändert, mit Ausnahme des Intros.
Aber eines wird hier ganz deutlich:
gerade hier merkt man im Vergleich zu der letzten Liveversion, dass Thomas VIEL genauer und deutlicher singt! Es klingt einfach super!
Der letzte Tanz
Das Intro... Streichorchester, sehr dunkel, wiederum traurig; aber sehr schnell beginnt Birgit auf dem Dudelsack zu spielen; man erkennt es noch, aber es ist sehr abgeändert. Und dann beginnt der Takt, der Gesang beginnt und...
WAS IST DAS???
Der Song ist im Gegensatz zum Original viel langsamer, ruhiger, die Geigen kommen viel mehr zum Ausdruck; aber es klingt GENIAL!
Bis dahin ist dieser Song (der zu meinen Lieblingssongs seit jeher gehört) der am meisten abgeänderte. Man hat das Gefühl, man kennt den Text, aber nicht das Lied. Super umgesetzt, könnte nicht unterschiedlicher vom Original sein, aber gerade das ist das Geniale daran. Es klingt wehmütiger, was aber super zum Text passt.
Kalte Spuren
Der traurigste und depressivste Song des letzten Albums... und so beginnt er natürlich auch. Mit einem langen Geigenintro, begleitet von der Gitarre (natürlich akkustisch).
Der Song hat nichts von seinem Charakter verloren, die Stimmung kommt aber live besser rüber als auf dem Studioalbum. Die Streicher nehmen eine viel größere Bedeutung ein, was den wehmütigen Charakter des Liedes aber super unterstreicht. Die harte E-gitarren Einwirkung im Refrain des Originals wurde ersetzt durch die kraftvollen Streicher.
Frühlingsleier
Das Akkordeon beginnt mit einer sehr rhythmischen Melodie; die Geige steigt ein und mit dem Einsatz von Birgits Flöte ist klar: die Frühlingsleier wird gespielt!
Die Fans klatschen das ganze Lied mit, was super passt; gerade an diesem Stück wird klar, wie toll ausbalanciert das gesamte Orchester ist!
Birgit macht ihre Sache an der Flöte wie immer super, die Stimmung ist einfach original Schandmaul!
Bin unterwegs
Oh, was ist das?!? Bisher kamen mir alle Songs am Anfang so unbekannt vor, aber den hier kenn ich doch...
Achso! Das ist die Single "bin unterwegs", die ich seit 4 Wochen schon höre!
Ein super Song... da er neu ist, kann man halt schlecht vergleichen...
Die Geigen begleiten den Song wieder mal super, an sich wirkt er sehr heiter, aber auch etwas sehnsüchtig; die Freiheit ist ein großes Thema darin.
Das Geigensolo von Anna ist sehr gelungen.
Einfach ein perfekter unplugged-song.
Der Talisman
Man erkennt ihn sofort und doch ist er völlig anders. Viel dynamischer kommt die Melodie daher. Thomas interpretiert gesanglich viel mehr hinein als beim Original.
Die neue Begleitungsmelodie, die zwischendrin ertönt, wirkt etwas seltsam, aber keineswegs unpassend. Es gibt auch diesem Lied einen völlig anderen Charakter.
Auch im Refrain wurde die Begleitung geändert, dort sind die Auswirkungen allerdings nicht so drastisch.
Am Beginn einer jeden Strophe hört man immer wieder die bekannte Melodie, das Dudelsack-solo ist komplett geändert, kommt schneller und zu Bassbegleitung daher; ich hätte nie gedacht, dass diese beiden Instrumente so harmonieren können!
Waldmär
Wieder ein sehr depressiver Beginn! Außerdem sehr lange... aber mit dem einsetzen des gesamten Orchesters erkennt man den Song sofort.
Und wieder muss ich an Hexenkessel denken...
damals hab ich kein Wort vom Text verstanden; aber hier... einfach klasse, wie glasklar Thomas singt...
Mittendrin unterbricht die bekannte Melodie plötzlich, die depressive Melodie vom Anfang kommt wieder und die letzte Strophe folgt mit dieser Begleitung. Dann ein Solo und... der Refrain wieder mit der bekannten Begleitung; einfach eine super Überleitung! Auch der Schluss ist sehr gelungen.
Der Clown
Also diese Band überrascht mich doch immer wieder... Dieser (neue) Song beginnt mit einem.. KLAVIER?!? Nach einigen Takten begleitet vom Streichorchester denke ich mir nur:
ok, jetzt bin ich wirklich in einem klassischen Konzert gelandet!
Nach über eineinhalb Minuten beginnt Thomas dann, zu singen...
Der Song ist recht traurig, aber irgendwie gut; aber es passt nicht zu dem, was ich bisher von Schandmaul kenne.
Ich schaffs auch nach dreimaligem Hören bisher noch nicht, den Song zu bewerten; es ist auf jeden Fall anders als alles, was Schandmaul bisher gemacht hat und es klingt nicht nach Mittelalter; was unter anderem auch daran liegt, dass nur Klavier und Streichorchester spielen.
Dein Anblick
Im Vorhinein - und nachdem ich diesen Song ja schon auf dem Konzert live gesehen hatte - habe ich eine Menge Erwartungen daran gehabt; und sie wurden nicht enttäuscht!
Schandmaul verzichtet hier auf großartige Intros, Abänderungen oder Sonstiges; sie beginnen einfach sofort mit der uns allen bekannten Melodie, der Song entwickelt sich danach einfach zu dem uns bekannten "Dein Anblick", allerdings mit einem Hauch mehr Klassik durch die Begleitung des phantastischen Orchesters. Thomas bringt mit seiner Stimme wieder jede Menge Gefühl hinein, das macht den Song lebendig und bringt ihn richtig zum Ausdruck.
Und dann... ja dann...
Er singt den Refrain an, hält inne und ich höre diese phantastischen Fangesänge! Einfach genial....
Aber es kommt noch besser; nach dem bekannten Solo singen die Fans noch 3 mal den Refrain, a capella, ohne Begleitung, nur mit Klatschen; diese Stimmung ist einfach unvergleichlich.
Herren der Winde
Hey, das kenn ich doch auch! Es beginnt mit einer schnellen Folge von Melodieschnippseln, gespielt vom Streichorchester, bis dann endlich die - halbwegs - bekannte Melodie kommt. Aber "Herren der Winde" war ja bereits auf der Single, von daher kenn ich den Song in dieser Version schon in- und auswendig.
Schön umgesetzt, etwas schneller als das Original, die Begleitung wird dominiert von den Streichern, gerade im Refrain, was aber super passt!
Die Fans singen zwischendrin immer wieder mit, der Charakter des Songs ist auch diesmal schön abgeändert worden!
Walpurgisnacht
Ein Glück, dass dieser Song drauf ist; das ist Pflicht!
Ich kam mit der CD aus dem Elektronikgeschäft, legte sie ins Autoradio ein und das erste, was ich an machte, war natürlich dieser Song!
Obwohl die Melodie sofort beginnt, brauchte ich erst einige Sekunde, um ihn zu erkennen; er klingt so... anders.... aber gut!
Die Begleitung klingt weitaus weniger kraftvoll als beim Original, aber das beeinträchtigt den Song eigentlich nicht im Geringsten. Während der Strophen begleitet nur die Gitarre ganz leicht und natürlich die Fangesänge; dies gibt dem Song eine unvergleichliche Stimmung.
Wer das Original mag, wird auch diese Version mögen.
Geisterschiff
Ok, ich hab den Song auf dem Konzert gesehen, das Video war auf der Single; also nichts neues mehr für mich... und dennoch bin ich immer wieder fasziniert, wie man einen Song dermaßen ändern kann und trotzdem klingt es noch super.
Im Original noch schnell, bestimmt von E-Gitarren, kraftvoll und unheimlich zugleich, kommt der Song hier ganz anders rüber.
Langsam, traurig, nur begleitet von der akkustischen Gitarren und teilweise von den Streichern. Man interpretiert den Song ganz anders, und doch ist es unvergleichlich genial. Gerade in diesem Song - im Vergleich zum Original - zeigt sich, was diese Band ausmacht: die Genialität und das Musikverständnis.
Willst du
Tja, was bleibt zu dem Song noch zu sagen...
Ein Heiratsantrag in Form eines Liedes ist ja schon eine super Idee; aber wenn es dann zu einer Hardrock - Metalumsetzung mit der Stimme des Sängers von In Extremo auf der ersten Live-CD kommt.... naja!
Auf dieser CD hatten Schandmaul nun die Möglichkeit, es besser zu machen; und das haben sie auch!
Der Song wurde garnicht großartig geändert; die bekannte Begleitung der akkustischen Gitarre, teilweise noch Streicher, die ein kurzes Stück mitbegleiten, die Frauengesänge dabei... und gerade das macht den Song super. Das Pizzicato-Solo zwischendrin passt sehr gut, wirkt sehr originell.
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