Für mich hängt der Sinn von neuer Technik davon ab, wie genau man sie einsetzt.
Mein Laptop ist für mich schon sehr wichtig, denn ohne ihn und ohne Internetverbindung könnte ich für mein Praktikum nix auf die schnelle vorbereiten. Plätzchenrezepte, Geschichten und Rätsel für die Senioren googeln...oder auch eine Powerpoint um denen mit Sehbehinderung auf dem großen Flatscreen im Seniorenheim Bilder zeigen zu können in einer Größe, die sie halbwegs erkennen können. All das wäre ohne die heutige Technik nicht möglich. Dennoch gibts genug Tage, wo ich ihn kaum anrühre, da ich in meiner Praxisstelle schon beinahe viereckige Augen über Arbeiten daran bekommen habe.
Genauso die Entwicklung der Tablets als Zwitter aus Computer und Handy ist mehr als nützlich für meine Arbeit im Praktikum...das Gerät hat einen größeren Bildschirm, ist leichter und kann so selbst von gebrechlichen und körperlich stark geschwächten Herrschaften gehalten werden um sich darauf etwas anzusehen, was mit einem anderen Gerät schwieriger wäre. Wer einmal eine ganz gerührte, alte, schwerkranke, bettlägerige Dame gesehen hat, die per Ipad und Googlemaps ihre alte Wohngegend anschauen konnte und duch alte Fotos in Archiven ansehen und von ihrer Vergangenheit genauer erzählen konnte, wird mir beipflichten. Meine Klientin meinte: "Das Ding ist ja ein Geschenk des Himmels...ich hätte nie gedacht, das ich das alles nochmal sehen würde!"
Ausserdem werden viele Senioren ebenfalls "moderner" und haben Pcs. Der verdammt starke Typ in World of Warcraft, der dich immer wieder fertig macht, könnte einer meiner Klienten aus dem Seniorenheim sein, in dem ich gerade mein Praktikum mache. Klischees wie das Senioren "nichts damit anfangen" können oder keinen Spaß an Videospielen haben löst sich bereits in der jetzigen Generation im Seniorenheim in Wohlgefallen auf.
Ebenfalls positiv ist, das man vieles einfach mitnehmen kann...eine Konsole steht fest zuhause und als Spielefreund mit Spielerkumpels kannst du nicht immer sofort ein Treffen zum Gemeinschaftszocken vereinbaren. Aber wenn du jetzt nen Handheld, Smartphone oder Tablet dein eigen nennst, lässt sich da sofort ne mini-lanparty organisieren...Spiele wie Chuchu Rocket kommen auf dem Ipad z.b. direkt mit nem lokalen und online Multiplayer für ne schnelle kleine Spaßrunde und wenn du krank bist, wie ich im Moment, musst du nicht auf den spielespaß verzichten, wenn du deine Onlinefreunde zu ner Runde von irgendeinem beliebigen Spiel auffordern, ohne Bazillen weiter zu reichen und gleich das halbe Büro/Uni-Jahrgang etc. lahm zu legen.
Aber wie schon gesagt, es kommt auf den Verwendungszeck an. Wie Orpheus bereitssagte ist permanenter Konsum schädlich, wie die von ihm benannten "Smartphonezombies". Das ist definitiv ne negative Entwicklung, da ich selten mal an ner Bushaltestelle noch Gespräche vorfinde, wie vor der Ära Smartphone und größtenteils wirklich alles auf den kalt leutenden Bildschirm starrt, ganz so als wäre jeder in seiner eigenen Welt isoliert.
Ebenso betrachte ich ein Date oder Treffen als ruiniert, wenn mein Gegenüber ständig sms schreibt oder auf einen Bildschirm glotzt und mir keinerlei Aufmerksamkeit schenkt. Denn dann brauch man sich nicht verabreden oder auszugehen, weil ich klassischerweise mir Gespräche nach nem Kinofilm oder in nem Restaurant oder bei einem Stadtbummel erhoffe, kein "gephubbe" auf dem Smartphone!!
Dafür bin ich bereits mehrfach als "altmodisch" kritisiert worden und ein Kollege ging vor kurzem sogar so weit, das er glaubte, echte Freundschaft daran messen zu können, wenn er jemanden rund um die Uhr auf dem Smartphone anbimmeln kann. Entwicklungen wie diese, die echtes Sozialleben oder auch lebenswichtige Ruhephasen zerstören, betrachte ich als den wahren Fluch der Zivilisation. Am Ende begrüßen wir uns noch durch reine SMS-tätigkeit, kein lächeln oder "schönen guten Morgen" mehr....*brrrr**erschauer*
Ich würde dein Thema auf "moderne Technik - Fluch oder Segen" erweitern, dann hast du wesentlich mehr Stoff den du verschießen kannst, wie du an Orpheus und meinen Beiträgen siehst.