Ego-Shooter Far Cry 2 (XBOX 360) Doppelreview

Harmian

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23.02.2009
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(Generalüberholt)
Dies ist ein Doppelreview von Szadek und mir. Während Szadek einen subjektiven Ansatz gewählt hat, werde ich meinen Senf objektiv dazugeben. Szadeks Reviewteile sind in lila während die meinen in einem Grünton gehalten sind.

Die Story (Harmian)

Fortsetzungen haben es bekanntlich schwer. Vor allem, wenn die Vorlage schon mehrfach ausgezeichnet wurde und somit den Geschmack der Kritiker traf, müssen sich die Entwickler eines zweiten Teils ordentlich ins Zeug legen.
Neue Innovationen mussten her.

Das Spiel beginnt mit der Auswahl des Charakters. Hier hat man zwischen neun verschiedenen männlichen Charaktern die Auswahl, die eine mehr oder weniger militärische Vergangenheit vorzuweisen haben.
Diese unterscheiden sich aussschließlich vom Erscheinungsbild und den zu sehenden Gliedmaßen. Die nicht gewählten Charaktere erscheinen nach und nach in der Spielwelt und können sich der Spielfigur als Verbündeter anschließen.
Diese sogenannten "Buddys" bieten dem Spieler später alternative Lösungsvarianten der Hauptquests an und können auch als Rettungsengel den zu Boden geschoßenen Spieler einmal wieder auf die Beine bringen.

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Nach der Auswahl der Spielfigur beginnt das eigentliche Spiel mit einer Fahrt in einem Jeep. Ein geschwätziger "Taxifahrer" fährt die Spielfigur durch einen Teil der Spielwelt und führt einen Monolog über die Situation des Landes und die Einwohner.Militärkonvois und Wachposten bilden hier bereits eine bedrückende Stimmung als krassen Kontrast zu der sehr schönen Flora und Fauna.

Der Fahrer erklärt weiter, dass es zwei Parteien in diesem Krieg gibt. Die UFLL (United Front of Liberation and Labour), sowie die APR (Alliance for Popular Resistance). Während die erste Partei sich nach den Worten ihres Anführers Addi Mbantuwe um ein friedliches und einheitliches Afrika bemüht, strebt Prosper Kouassim, der Anführer der APR scheinbar nach einem freiem und ungebundenen Afrika.
Diese Parteien geben dem Spieler später Aufträge, die mit der einzigen gültigen Währung des Landes, Rohdiamanten bezahlt werden.

Die Fahrt endet in dem zentralen liegenden Dorf der nördlichen Spielwelt namens Pala. Hier herrscht in der Regel Waffenstillstand zwischen den verfeindeten Fraktionen. Just beim Eintreffen verschwimmt die Sicht und der Spieler bricht zusammen
aa.JPGAnschließend trifft der noch von der Malaria gebeutele Spieler auf sein zu eliminierendes Ziel. Den internatíonal agierenden Waffenschieber "Der Schakal".

[BREAK=Atmosphäre/Inhalt Harmian]

-Atmosphäre/Inhalt - (Harmian)

Geschichtenerzähler

Die Story plätschert ähnlich wie in TES4:Oblivion vor sich hin. Man kann sich an die Story klammern und das Spiel in wenigen Stunden vervollständigen, oder man erforscht jeden Winkel der 2 weitläufigen Bereiche, die durch einen Wüstenabschnitt voneinander getrennt sind.
Die Thematik der Suche nach dem Schakal wirkt glaubhaft und trumpft mit einigen Überraschungen auf.
Die Dialoge sind gut vertont, Textfelder wie in S.T.A.L.K.E.R. sucht man vergeblich.
Die englische Sprachausgabe wirkt jedoch etwas authentischer.

Bewertung Story 4/5

Die Ruhe vor dem Sturm

Far Cry 2 betritt, wie eingang erwähnt mit dem Szenario eines fiktiven afrikanischen Staates neues Terrain. Gleich zu Beginn steht es dem Spieler offen, fast 50 % der Spielwelt zu erforschen. Sämtliche Orte sind durch Straßen und ein Bussystem, das den Spieler an verschiedene festgelegte Orte teleportiert, verbunden.

Gut zwei Dutzend verschiedener Fahrzeuge, z.T. mit Bewaffnung stehen dem Spieler zur freien Erforschung der großen Spielwelt zur Verfügung. Die lebendige Spielwelt und das abwechslungsreiche Terrain laden zu Ausflügen ein.

Das Tutorial gestaltet sich angenehm und erklärt dem Spieler die wesentlichen Kniffe.

Spieleinstieg 4/5

Staatsfeind Nummer 1

Man bemerkt jedoch sehr schnell, dass man die Straßen sehr schlecht nutzen kann. Während an nahezu jeder Straßenkreuzung ein Wachposten mit 3-10 Mann samt stationärem Geschütz und Fahrzeugen stehen, die einen anschließend verfolgen und nach der Eliminierung nach 5 Minuten respawnen, leidet der Spielspaß hier sehr stark.

Auch eine Umfahrung der Kreuzungen ist schwer möglich. Die dichte Flora in der Dschungelregion macht es dem Spieler unmöglich zwischen den Büschen und Sträuchern zu unterscheiden, die er überfahren kann und denjenigen, die ihn komplett aufhalten.

Außerdem patroullieren auf den Straßen Geländewagen mit integriertem Geschütz, die bei Sichtkontakt des Spielers sofort Verfolgung aufnehmen.
Überall verteilte Speicherhütten, bewacht von , wer hätte es gedacht, mehreren schießwütigen Afrikanern bilden hier keine Ausnahme.

Das Spiel erklärt dem Spieler hier zu keinem Zeitpunkt, warum man hier von nahezu jeder Einheit beschossen wird. Selbst wenn man im Auftrag einer Fraktion unterwegs ist, wird man immer noch von jeder Einheit beschossen.

Der einzige sichere Ort bildet hier die zentrale Stadt des jeweiligen Bereiches. Hier herrscht Waffenruhe, solange der Spieler die Waffe unten hält und den Finger vom Abzug nimmt.far-cry-2-pic.jpg

Spielspaß 1/5

Dschungelfieber und Nebenjobs

Neben dem Tod durch die überhöhte Aufnahme von Bleigeschoßen kann der Spieler hier auch an der Krankheit Malaria sterben.

Vor allem anfangs tritt die Krankheit sehr häufig auf und macht den Spieler für etwa 15 Sekunden komplett bewegungsunfähig. Hier kommt es zu einer Animation, in der der Spieler sich eine Tablette gegen die Krankheit einwirft. Während dieses Zeitraum ist man den Geschossen der Gegenspieler ausgeliefert und kann nicht mal mehr in die Hocke gehen oder sich eine Adrenalinspritze (Heilung) injizieren.

Die Pillen muss sich der Spieler in Nebenjobs verdienen, in denen er Akten aus der Stadt zu belagerten Hütten im Umkreis bringen muss.
Hat der Spieler keine Tablette im Falle eines Anfalles mehr über, stirbt er.

Andere Nebenjobs, wobei es sich immer um Auftragsmorde handelt, kann der Spieler jederzeit annehmen. Als Belohnung bekommt er entweder Diamanten zum Kauf von Waffen/Ausrüstung, oder das Sortiment der zu erstehenden Ausrüstung wird erweitert.

Anfangs kann der Spieler nur schwache Pistolen und Gewehre mit hoher Streuung kaufen, wobei mit fortwährender Erfüllung der Waffenaufträge auch hochwertige Raketenwerfer, Flammenwerfer, Minen oder moderne Sturmgewehre zu erstehen sind.
Tarnanzüge, Medizinkenntnisse und Munitionstaschen runden das Angebot ab. Hier bietet Far Cry 2 eine große Auswahl.

Bewertung Nebenjobs 3/5
Bewertung Waffenvielfalt 5/5

Bewertung Atmosphäre/Inhalte 3/5

Viele gute Ideen, schlecht umgesetzt. Schießwütige und respawnende Gegner und die Malaria rauben einem den letzten Nerv.

[BREAK=Grafik Harmian/Szadek]

Grafik (Harmian/Szadek) (XBOX 360 Version)

Extrem realistische Feuereffekte, die sich der Windrichtung anpassen. Wunderschöne Vegetation und einzigartige Lichteffekte. Dies sagen diverse Anzeigen aus Print- und Onlinewerbung über dieses Spiel. Nur wie viel ist davon wahr?

Wo Licht ist, ist auch Schatten

Während der eingangs erwähnten Prolog-Fahrt muss sich die Grafik keineswegs verstecken. Dynamische Licht- und Schattenwechsel, einfallende Lichtstrahlen erwecken den Eindruck einer lebendigen Spielwelt. Auch die Schatten passen sich der Position der Sonne an und wandern je nach Sonneneinfall. Durch verschmutzte Scheiben schimmerndes Licht bestätigt den Eindruck der hochwertigen Grafik.
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Als ich mich während eines Feuergefechts in eine Wellblechhütte zurückgezogen hatte und Sonnenstrahlen durch die Einschusslöcher an den Wänden die verstaubte Luft erleuchteten war ich beeindruckt.

Lichteffekte 5/5

Belastungstest

Einbrüche der Framerate auf Grund der Grafik sind mir nicht aufgefallen. Generell wirkt das Spiel sehr flüssig und lädt nur nach, wenn man den anderen Teil der Karte betritt oder per Bus an einen anderen Ort teleportiert wird. (Ähnlich GTA Vice City). Ladebalken während des Spiels sucht man vergeblich, dafür braucht das Spiel sehr lange, bis es startet.

Im Wind wehendes, verdorrtes Gras und Pflanzen, die durch Beschuss Blätter verlieren unterstreichen die Arbeit, die in diesem Titel steckt. Warum jedoch diese Blätter zwar durch Beschuss abfallen, jedoch vollkommen resistent gegen Machetenhiebe sind bleiben ein Geheimnis der Entwickler.

Generell gab es auch Clippingfehler und eine ungenaue Kollisionsabfrage. Felsen hatten oft unsichtbare Kanten, durch die man nicht durchschießen konnte und es gibt Geröllhaufen, aus denen man nicht mehr herauskommt ohne neuzuladen.

FPS-Rate/Clipping 4/5

Unter die Lupe genommen

Hochaufgelöste Texturen sucht man vergeblich, genau wie kleinere Feinheiten. Einige Texturen könnten aus Far Cry 1 übernommen worden sein. Waffen sieht man Verschleißzustände und den Rost an, jedoch fehlt auch hier die Liebe zum Detail.

Der gehypte Grafikblender Far Cry 2 erreicht hier nicht das angegebene Niveau. Ja, das Spiel ist schön und lädt zum Erforschen ein, jedoch wirkt die Karte zum Teil Verlassen. Es gibt Gegenden, in denen einfach nichts ist. Kein Diamantenkoffer, keine Speicherhütte. Einfach nur Bäume.

Was an Arbeit in die Landschaft gesteckt wurde, hat in den Städten gefehlt. Die wenigen Hauptgebäude sind schön dargestellt, nur wirken die anderen Städte (in denen man übrigens immer beschossen wird aufgesetzt und zusammengewürfelt.

Texturen 2/5

Spiel mit dem Feuer

Als noch nie dagewesen wurde der Feuereffekt beschrieben. Dem ist hier zuzustimmen.
Wirft man in ein Stück ausgedorrtes Savannengras einen Molotowcocktail oder entzündet dieses mit einem Flammenwerfer entsteht schnell ein Flächenbrand, der auf Häuser, Bäume und Fahrzeuge übergreift.
Von Bäumen bleiben nur noch verkohlte Überreste übrig, vom Gras ein Stück verkohlte Erde. Auch die Flammeneffekte sind bis dato unerreicht und wirken so realistisch, als ob man die ausgehende Wärme durch den Bildschirm spüren könnte.

So schön es auch klingt, so groß ist hier das ABER. Das Feuer breitet sich nur in einem vorgelegten Radius ausgehend vom Startpunkt des Brandes aus. Ist diese Grenze erreicht, stoppt der Brand, sei auch noch so vie brennbares Material wenige Zentimeter entfernt. Der Radius beträgt in etwa 8 Meter und die Brandrichtung richtet sich nach der Windrichtung.

Auch bleiben verbrannte Stückte nicht ewig in diesem Zustand. Kehrt man später zu dieser Stelle zurück, erstrahlt der vorher noch verkohlte Baum in alter Pracht wieder. Von einem Brand ist nichts zu sehen und die verstorbenen Computergegner feiern dieses Naturwunder durch Schüsse in ihre Richtung.

Fazit: Sehr schöner und einzigartiger, aber limitierter Effekt ohne Nachhaltigkeit.

Feuer 4/5

Grafik gesamt 4/5


Erwartungen nicht erfüllt. Ich erinnere mich noch an die ganzen Tests die das Spiel gradezu in Lob ertränkt haben.
Savanne hier, tolles Feuer und so ging das seitenweise weiter. Im Endeffekt erlebt man zwar eine ansprechende Optik, spielt jedoch nicht mit dem neuen Shooterjesus herum.

Reden wir nun über Feuer. Die Feuer im Spiel sehen zwar nett aus und breiten sich auch korrekt aus. Jedoch gehen sie für meinen Geschmack viel zu schnell wieder aus. Daher ist auch das Feature nicht so prickelnd, wie es gerne beschrieben wird. Grobe Textur- oder Logikfehler sind beim durchspielen jedoch nicht aufgefallen. Clippingfehler habe ich ebenfalls keine gefunden.

Positiv kann man jedoch die Verletzungsanimationen hervorheben. Auf den ersten Blick wirken sie ziemlich brutal und martialisch,
wenn man sich dran gewöhnt hat, wirkt es jedoch schon wieder irgendwie niedlich. far_cry_2_13.jpg

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[BREAK=Sound Harmian/Szadek]

Sound


Ich glaub ich steh im Wald

Die musikalische Untermalung ist sehr gut gelungen. Afrikanisch angehauchte Musik dudelt im Hintergrund vor sich hin und passt sich der jeweiligen Situation an. In eifrigen Feuergefechten wird diese z.B. hektischer.

An einem verwachsenen Flussufer hört man Insekten brummen und im Dschungel diverse Vogellaute. Je nach Gebiet passen sich die Hintergrundgeräusche an. Schade ist jedoch, dass man diese Tiere nie zu Gesicht bekommt.

Die Waffen- und Fahrzeuggeräusche sind hart und realitätsnah. Auch die deutschen Sprecher sind gut gewählt, persönlich gefällt mir jedoch die englische Sprachausgabe besser.

Sound gesamt 4.5/5



Der Sound in dem Spiel ist wirklich ein Problem. Rückblickend kann ich mich nicht wirklich an Musik in dem Spiel erinnern.
Ich war eher damit beschäftigt Gegner umzubringen, oder vor irgendwas zu flüchten. Die Geräusche der Fahrzeuge waren passend, jedoch klangen viele der Waffen ein wenig unrealistisch.


[BREAK=Gameplay Harmian/Szadek]

Gameplay


Dem Spieler ist es in Far Cry 2 komplett freigestellt, wie er das Spiel angeht. Er kann das Gebiet erforschen gehen um Diamantkoffer zu finden. Diese Diamanten braucht er ja zum Kauf der Waffen, wobei er die richtig guten Waffen erst durch langweilige Nebenmissionen freischalten muss.

Also wird man von dem Waffenhändler losgeschickt, einen Konvoi aufzuhalten, der aus irgendeinem Grund immer im Kreis fährt. Ist dies geschehen, ist eine neue Waffe jeden Typs freigeschaltet (Pistolen/Sturmgewehre/ schwere Waffen/ Ausstattung).

Doch halt, zum kaufen braucht man Diamanten. Also geht die Suche nach den überall versteckten Koffern los. Hierfür hat man ein Lämpchen, das schneller blinkt, sollte man sich dem Koffer nähern. So gestaltet sich die Suche meist relativ einfach, nur ist die Ausbeute mit 1-5 Diamanten relativ gering.
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Ach ja richtig, da sind ja noch die respawnenden Wachtposten, die Patrouillen und die Malaria. Erleidet der Spieler nun einen Malariaanfall, hat keine Pillen mehr und nicht das Glück durch einen der Buddys, die man zuvor aktivieren muss, gerettet zu werden, ist man tot. Spielfortschritt weg. Gefundene Diamanten weg. Neue Waffen weg. Wie schön.

Speichern kann man nämlich ausschließlich in Speicherhäusern, die man sich erstmal freischießen und somit erobern muss. Zum Glück respawnen hier die Gegner nicht. Wenigstens etwas.

Um nicht regelmäßig an der Malaria zu sterben muss man also regelmäßig für eine Underground Organisation Botenjobs erledigen und sich somit ein paar Medikamente verdienen. Sind diese aufgebraucht, beginnt der Botendienst von Neuem.

Falls man alles in allem dennoch mal Zeit (und Lust) findet, die Hauptaufträge der rivalisierenden Organisationen APC und UFLL zu erledigen, wird man schnell feststellen, dass diese immer nach dem gleichen Muster ablaufen. Laufe dorthin und mach das kaputt- Lauf dorthin und töte den. Irgendwelche Auswirkungen auf die Gebiete, wie etwa in GTA4? Fehlanzeige!
Auch wenn man ausschließlich die Aufträge einer Organisation erledigt, reduziert sich nicht etwa die Anzahl der Wachtposten… nein, natürlich nicht.

Alternativ zu jedem Hauptauftrag bietet einem der Buddy einen kleinen Extraauftrag an, um die Hauptmission leichter zu gestalten. So soll man beispielsweise ein Entlaubungsmittel aus einer alten Militärbasis klauen, um anschließend die Feinde auf einer Plantage besser zu sehen.

Ein Ansatz, der jedoch an dem sich stets wiederholenden Missionenbaukasten verpufft.

Schade eigentlich.

Wirklich kreativ waren die Macher jedoch bei den Survivalaktionen des Charakters. So pullt sich dieser „mal eben“ eine Kugel aus dem Unterarm oder renkt sich einen offenen Bruch wieder ein.

Sollte ein Fahrzeug durch Dauerbeschuss bald in Flammen aufgehen, kann man dieses reparieren. Zwar gibt es gegen Diamanten erwerbbare Reparatur-Manuals, jedoch sind diese mehr als sinnlos.

Innovationen/Missionsdesign 2/5

Spiels noch mal, Jack

Einen echten Wiederspielwert hat das Spiel nicht. Zwar gibt es 2 alternative Enden, die durch die letzte Mission beeinträchtigt wird, jedoch bleiben solche Entscheidungen die Ausnahme.
Die Wahl eines anderen Charakters hat lediglich zur Folge, dass andere Buddys zur Verfügung stehen. Die Charaktere haben auch keine besonderen Begabungen.
Auswirkungen auf die Missionen oder den Storyverlauf gibt es nicht.

Auch die Diamantenkoffer sind immer an derselben Stelle, sodass man nach einem intensiven Durchspielen alles gesehen hat.

Wiederspielwert 1/5

Wie hart bist Du?

4 verschiedene Schwierigkeitsgrade hat das Spiel. (Leicht/Mittel/Schwer/ Sehr schwer)
Diesen kann man am Anfang wählen und während des Spiels nicht mehr ändern.

Dieser wirkt sich nicht auf die Gegnerzahl oder deren KI aus, sondern beeinflusst, wie viele man selbst verträgt und wie viel Ausrüstung man mit sich herumtragen kann.

Während man auf Sehr schwer nur 2 Spritzen (zur Heilung) und ein Reservemagazin mit sich herumtragen kann, ist man auf sehr einfach mit 6 Spritzen und 4 Reservemagazinen unterwegs.

Ich habe das Spiel auf dem sehr schweren Schwierigkeitsgrad begonnen und kann berichten, dass der direkte Kontakt zum Feine immer tödlich war. Oft wurden durch die Schüsse Fahrzeuge samt MG angelockt, die dann das Feuer auf einen eröffnet haben. Hier war das Motto herumkriechen und Gegner für Gegner eliminieren.
Nur leider respawnen diese sobald man den Ort verlässt und nach wenigen Minuten zurückkommt.

Alles in allem sind die 4 Härtegrade gut ausgewogen, nur ermöglicht das Gespawne der Gegner kein taktisches Vorgehen.

Balancing 3/5

Bastelecke

Das Spiel liefert einen interessanten Karteneditor mit, in dem man je nach Belieben eigene Multiplayer-Karten erstellen kann. Hier ist es komplett dem Spieler überlassen, wo er Hügel und Berge setzt, wo Gegner und Brücken.

Kreative Gemüter werden mit diesem Tool wochenlang beschäftigt sein, da dieses schlichtweg jede (Un-)-möglichkeit zulässt.

Persönlich fand ich den Editor etwas hackelig zu benutzen, da es schon mal 10 Minuten dauern kann, bis die Brücke richtig angebracht ist.

Editor 4/5

Umfang/ Spaßfaktor 3/5

Resüme:

Far Cry ist nicht schlecht. Es verschenkt nur jede Menge Potenzial.
Es wurde in die höchsten Höhen gehypt und als Nachfolger von Crysis genannt und hat diesem Druck letztendlich nicht stattgehalten.

Es wirkt permanent so, als ob Ubisoft gegen Ende der Entwicklung Zeitprobleme hatten und so einige Features nur unzureichend ausbauen konnten.

Auch der letzte Feinschliff an der KI und Gegnersetzung fehlt eindeutig.

Der klassische Fall eines Frühchens, das sein Leben lang mit Krankheiten zu kämpfen hat.

Wir wissen also schonmal wie es aussieht und wie es klingt, aber wie spielt es sich nun? Nunja, es ist ein Shooter, man nimmt also eine Waffe und schießt damit auf andere Menschen, oder Tiere.

Anfangs kann man sich zwar aus verschiedenen Charakteren einen auswählen, das ändert die Story jedoch nicht und ist somit lediglich eine Skinauswahl. Es hat auch spielerisch keine Vor- oder Nachteile für welchen Charakter man sich entscheidet. Auf den ersten Blick präsentiert sich Far Cry 2 zwar als Open-World-Titel, jedoch fällt sehr schnell auf, dass die Missionen sehr linear aufgebaut sind. Das einzige was man von dem Open-World-Prinzip hat ist, dass man sich selber zur Mission bewegen darf. Die Hauptmissionen an sich präsentieren sich zwar relativ abwechslungsreich, jedoch läuft es immer auf das gleiche hinaus. Wen das schon stört sollte die Nebenmissionen ignorieren, besonders das beschaffen der Malariamedikamente ist nur repetiv und nervt. Ja, man bekommt in dem Spiel unweigerlich die Malaria. Herzlichen Glückwunsch, sie sind nun so gut wie tot. Wenn man keine Lust hat Missionen zu machen, kann man natürlich auch noch mit seinem GPS durch die Landschaft rennen und versteckte Diamantenkoffer suchen. Jedoch erübrigt sich auch das, da man durch Nebenmissionen auch mehr als genug Diamanten bekommt um sich die nötigen Waffen samt Upgrades zu besorgen. Reden wir also ein wenig über pewpewpew und BOOM!

Man könnte zwar positiv hervorheben, dass es verschiedene Fahrzeuge gibt, im Endeffekt braucht man aber nur den Jeep mit
aufmontierter Waffe. Kommen wir nun zu Waffen ohne Räder. Im Spiel findet man die übliche Auswahl an Schusswaffen. Pistolen, Smgs, Sturmgewehre, Scharfschützengewehre, Hmgs, Racketenwerfer, Granatwerfer. Alles soweit bekannt.
Auch der Flammenwerfer mag recht verlockend wirken, jedoch ist das Ding sein Geld einfach nicht wert. Für jede Waffe und jedes Fahrzeug gibt es Upgrades. Jedoch reicht es aus, wenn sich einfach nur die Upgrades kauft die man auch wirklich braucht. Bleiben also vielleicht Acht Waffenupgrades und ein Fahrzeugupgrade, welche wirklich Sinn machen. Wobei die Waffen oftmals nach
60-120 Minuten schon durchgerostet sind und man sie sich erneutaus seinem Lager holen muss. Auch ein Weg die Spielzeit zu strecken.

Nungut, wir wissen was wir zu tun haben, wir wissen womit wir unsere Aufgaben erfüllen. Leider gibt es viele Dinge die dabei
stören. Es fällt schnell auf, dass die Gegner selbst auf dem normalen
Schwierigkeitsgrad überraschend viele Kugeln aushalten und es sich dadurch so anfühlt als ob man auf bewaffnete Sandsäcke schießt. Es bleibt aber nicht dabei, sondern es kommt schlimmer. Auf den Weg zu einem Missionsort stößt man oftmals auf bewaffnete Wachposten, deren Wachen immer respawnen, nachdem man sie mal
erledigt hat. Das wäre auch noch zu verkraften, wenn man nicht alle gefühlte 30 Sekunden von einem anderen Jeep samt montierter Waffe angegriffen wird, welcher
zufällig an einem vorbei fährt. Das geht einem dann nur noch aufden Sack.
Später gesellen sich dazu auch noch zufällig auftauchende Gegner die natürlich auch ohne erkennbaren Grund das Feuer auf einen eröffnen. In der zweiten
Spielhälfte tauchen dann auch noch mysteriöse Mörserninjas aus, die irgendwo außerhalb der eigenen Sichtweite hängen und einen sehr präzise mit ihrem Mörser beschießen. Spätestens an dieser Stelle möchte man die Leute die dafür
verantwortlich sind postnatal abtreiben.
Am besten doppelt.

Selbst wenn sich die Missionen alle sehr ähnlich spielen, möchte ich an dieser Stelle eine Mission wirklich negativ hervorheben.
Es handelt sich um einen Gefängnisausbruch. Man könnte sich nun auf eine raffinierte Schleichmission einstellen. Stattdessen spielt man jedoch eine Farce. Man tritt eine brüchige Wand ein, öffnet eine Tür, rennt blindlings zum Ausgang, sprintet zum nächsten Waffendepot und man hat die Mission geschafft.
[BREAK=Fazit]

Fazit (Harmian/Szadek)

Der Eindruck des überhastet releasten Spiels ist allgegenwärtig. Was bringt einem der wunderschöne Buschbrandeffekt, wenn dieser sich nur in einem bestimmten Rahmen ausbreitet? Was bringt einem die riesige Karte, wenn man überall beschossen wird. Was bringen einem die verschiedenen Fahrzeuge, wenn man sofort eine Patrouille hinter sich hat, die das Feuer auf einen eröffnet.

Viele Gute Ideen, schlechte Umsetzung. Hochgehypt und fallengelassen. Schade eigentlich.

Fassen wir das ganze nun irgendwie zusammen. Der Abspann flackert über den Bildschirm und irgendwie juckt einem der Hintern. Besonders durch das unlogische und unglaublich flache Ende wird der eher durchwachsene Gesamteindruck des Spiels noch. Was genau passiert möchte ich nicht spoilern, jedoch grenzt es hart an Schwachsinn. Letztendlich bleibt der Eindruck, dass man einfach ein überbewertetes Spiel durchgespielt hat, ohne jeglichen Drang es nochmal zu machen.
 

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Hanniball

Eheuser
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Tja meine Lieben, ich muss euch leider sagen dass euer Review sich leider leider dem vorgestellten Spiel angepasst hat:
Gute Idee ein Doppelreview zu schreiben, aber die Übersichtlichkeit habt ihr überhaupt nicht erreicht. Besser wäre ein Reißverschlussystem gewesen. Und wenn schon Doppelreview, dann hätte nicht jeder zu seinen eigenen Bereichen etwas schreiben sollen, sondern ihr hättet euch vorher absprechen müssen worüber ihr berichten wollt.
Außerdem solltet ihr unbedingt an der Farbwahl arbeiten, im schwarzen Style liest sich das Review zum Beispiel sehr schlecht. Beim nächsten mal vorher ausprobieren. ^^
Leider nur 2 Sterne für euch. Aber nicht entmutigen lassen. Euer Stil ist nämlich ziemlich gut. ; )
 

Doresh

Forenpuschel
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04.02.2005
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7.089
Ja, wäre etwas besser gewesen, wenn jeder von euch in jedem Abschnitt des Reviews (Gameplay, Grafik, etc.) zu Wort gekommen wäre. Aber durchaus keine schlechte Idee ;)

Und habe ich das richtig verstanden: Afrika ist von Waffenfressenden Rostviren überschwemmt, und sämtliche Soldaten haben den Befehl, auf alle Nicht-Busse zu ballern?!

Ist es nicht schön, wenn die ursprünglichen Entwickler des Spiels nicht das geringste mit der Entwicklung dieses Sequels zu tun hatten? Da kommt man NIE auf die Idee, dass das Spiel nur deshalb Far Cry 2 heißt, um mit dem Erfolg des Vorgängers hohe Verkaufszahlen zu garantieren. Far Cry 2 HAT doch etwas mit Far Cry zu tun, oder :nerv: ?!
 
OP
OP
Harmian

Harmian

Fachteam "Forenquiz"
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23.02.2009
Beiträge
1.456
Sooo,

ich hab das Review noch einmal überarbeitet.
 
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Nightblade Hawk

Look at my Horse! My Horse is amazing!
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18.08.2002
Beiträge
2.465
Ja FarCry 2 ist eins von den Spielen das bis zum gehtnichtmehr hochgehypt wurde aber letztendlich ähnlich mies wie der Vorgänger war.
 
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