Doresh
Forenpuschel
- Mitglied seit
- 04.02.2005
- Beiträge
- 7.089
FTL: Faster Than Light
Entwickler: Subset Games
Release: 2012
Das neue Jahr ist nun endgültig da, also warum nicht ein kleines Review schreiben? Wohlan XD !
FTL revolutioniert Sci-Fi-Storytelling, indem die Rebellen ausnahmsweise mal die Schurken sind :boah: !
Als Spieler übernimmt man die Kontrolle des letzten übrig gebliebenen Schiffs eines Föderations-Aufklärungstrupps (natürlich sind die guten eine Föderation; man will ja nicht zu revolutionär sein :nerv: ), das wichtige Informationen über den Schwachpunkt der Rebellenflotte gesammelt hat.
Mit besagter Flotte dicht auf den Fersen, muss man sich den Weg durch mehrere Sektoren kämpfen, um die eigenen Flotte zu erreichen. Keine leichte Aufgabe...
FTL ist ein Sci-Fi-Roguelike: Man kämpft sich durch zufällig generierte Level (in diesem Fall Sektoren), motzt sein Schiff auf und geht SEHR of drauf weil, na ja, der Zufallsgenerator eines Roguelikes kann sehr unfair sein
Wie auch immer, die einzelnen Sektoren sind in mehere Systeme unterteilt, die feindliche Schiffe, Shops oder kleine Zufallsereignisse beinhalten können.
Das "Abgrasen" der Systeme eines Sektors wird auf zweierlei Weise eingeschränkt: Zum einen verbraucht jeder Sprung Treibstoff (und ohne Treibstoff hat man das Spiel verloren, weil man dann ein bisschen im All gestrandet ist), zum einen nähert sich die Rebellenflotte mit jedem Sprung und wälzt sich so Schritt für Schritt über die gesamte Systemkarte. Man muss daher Prioritäten setzen.
Kämpfe laufen in Echtzeit ab, können jedoch jederzeit pausiert werden, um schnell Befehle zu erteilen. Man kämpft immer nur gegen einen Gegner, und Bewegung gibt es nur in abstrakter Form als allgemeiner Ausweichwert. Liegt wohl an den riesigen Distanzen im Weltraum.
Wie war das? Keine Barrel Rolls und anderweitige Manöver? Wie langweilig!
Weit gefehlt! Der große Fokus von FTL liegt im eigenen Schiff und seiner Besatzung: Jedes Schiffsystem hat einen eigenen Raum, der über Gänge mit dem restlichen Schiff verbunden ist, während die Besatzungsmitglieder die wichtigsten Systeme bemannen und/oder durchs halbe Schiff hetzen, um sich mit Systemreparaturen, Bränden, Hüllenbrüchen oder feindlichen Entermannschaften herumzuärgern.
Feindliche Schiffe funktionieren genauso (auch wenn man seine Sensoren upgraden muss, um einen besseren Blick ins Schiff werfen zu können), wodurch es in Kämpfen von größter Wichtigkeit ist, die richtigen Systeme anzuvisieren: Die Waffenkontrolle, um Schaden am eigenen Schiff zu reduzieren? Oder vielleicht erst einmal die Schilde, um schneller Schaden anrichten zu können? Oder wie wäre es mit der Lebenserhaltung, um die feindliche Besatzung zu ärgern :kicher: ?!
Apropos Lebenserhaltung: Sauerstoff ist ein nicht zu unterschätzendes Gameplay-Element. Ohne funktionierende Lebenserhaltung geht der Crew bald die Luft aus, und Feuer oder Entermannschaften lassen sich sehr effektiv bekämpfen, indem man die betroffenen Teile des Schiffs mit wohltuendem Vakuum flutet. Zugegeben, es wird niemand herausgesaugt, aber es hilft XD
Wie bei einer solchen Reise zu erwarten, wird man im Laufe des Spiels einige Crewmitglieder hinzugewinnen und hoffentlich nicht allzu viele verlieren. Es gibt hierbei leichte RPG-Elemente: Crewmitglieder sammeln beim Arbeiten Erfahrung (der Pilot wird z.B. immer besser beim Ausweichen von Angreifen), und auch die Spezies hat Einfluss auf ihre Eigenschaften. Die felsartigen Rock etwa sind sehr langsam, dafür aber sehr hart im Nehmen und immun gegen Feuer. Mantis hingegen taugen nicht zum reparieren, sind jedoch sehr stark im Kampf.
Das Schiff lässt sich natürlich auch ordentlich aufmotzen: Allein kann man nur bestehende Systeme verbessern. Durch Zufallsereignisse oder Shops kann man jedoch auch neue Systeme, Waffen und passive Fähigkeiten erwerben. Man sollte jedoch nicht vergessen, den Generator regelmäßig aufzumotzen. Viele Systeme brauchen nämlich Energie, und höhere Stufen brauchen natürlich noch mehr davon.
Zufallsereignisse sorgen für leichte Rollenspielelemente. Sie können für etwas Loot sorgen, sind aber nicht selten auch riskant. Erfreulicherweise erhält man bei diesen Ereignissen zusätzliche Optionen, wenn man die richtige Ausrüstung oder das richtige Crewmitglied hat. Das Feuer in einer Station lässt sich etwa deutlich sicherer beseitigen, wenn man seinen Rock losschickt.
Zudem können einige dieser Ereignisse eine kleine Questreihe in Gang setzen, die in der Freischaltung eines neuen Schifftyps mündet. Also Augen auf!
Zusätzlich gibt es noch Achievements, die sogar stellenweise einen nützlichen Zweck erfüllen, indem sie Alternative Schiffs-Layouts freischalten.
FTL hat schlichte 2D Grafik mit einigen netten Schiffsdesigns und Animationen. Kein AAA-Titel, aber schon sehr ordentlich wenn man bedenkt, dass Roguelikes überlicherweise ASCII-Grafik benutzen
Waffen und Explosionen klingen sehr zufriedenstellend, aber der wahre Star ist der Soundtrack: Die ruhige Musik sorgt standardmäßig für ein richtiges Gefühl der Einsamkeit in der endlosen Leere des Raums, während sie in Kämpfen einiges an Dramatik gewinnt. Alle Achtung!
FTL ist ein ziemlich erfrischendes Roguelike. Klar, die zufallsbedingte Natur des Spiels sorgt manchmal für praktisch unmögliche Situationen, aber dafür ist das Spiel auch nicht soo lang. Kämpfe sind sehr originell und spannend, und ein hoher Wiederspielwert ist auch gegeben. Man wird zwar oft scheitern, bis man das Spiel auch nur einmal durchgespielt hat, aber niemand hat behauptet, dass Spiele einfach sein müssen, oder :nerv: ?!
Entwickler: Subset Games
Release: 2012
Das neue Jahr ist nun endgültig da, also warum nicht ein kleines Review schreiben? Wohlan XD !
FTL revolutioniert Sci-Fi-Storytelling, indem die Rebellen ausnahmsweise mal die Schurken sind :boah: !
Als Spieler übernimmt man die Kontrolle des letzten übrig gebliebenen Schiffs eines Föderations-Aufklärungstrupps (natürlich sind die guten eine Föderation; man will ja nicht zu revolutionär sein :nerv: ), das wichtige Informationen über den Schwachpunkt der Rebellenflotte gesammelt hat.
Mit besagter Flotte dicht auf den Fersen, muss man sich den Weg durch mehrere Sektoren kämpfen, um die eigenen Flotte zu erreichen. Keine leichte Aufgabe...
FTL ist ein Sci-Fi-Roguelike: Man kämpft sich durch zufällig generierte Level (in diesem Fall Sektoren), motzt sein Schiff auf und geht SEHR of drauf weil, na ja, der Zufallsgenerator eines Roguelikes kann sehr unfair sein
Wie auch immer, die einzelnen Sektoren sind in mehere Systeme unterteilt, die feindliche Schiffe, Shops oder kleine Zufallsereignisse beinhalten können.
Das "Abgrasen" der Systeme eines Sektors wird auf zweierlei Weise eingeschränkt: Zum einen verbraucht jeder Sprung Treibstoff (und ohne Treibstoff hat man das Spiel verloren, weil man dann ein bisschen im All gestrandet ist), zum einen nähert sich die Rebellenflotte mit jedem Sprung und wälzt sich so Schritt für Schritt über die gesamte Systemkarte. Man muss daher Prioritäten setzen.
Kämpfe laufen in Echtzeit ab, können jedoch jederzeit pausiert werden, um schnell Befehle zu erteilen. Man kämpft immer nur gegen einen Gegner, und Bewegung gibt es nur in abstrakter Form als allgemeiner Ausweichwert. Liegt wohl an den riesigen Distanzen im Weltraum.
Wie war das? Keine Barrel Rolls und anderweitige Manöver? Wie langweilig!
Weit gefehlt! Der große Fokus von FTL liegt im eigenen Schiff und seiner Besatzung: Jedes Schiffsystem hat einen eigenen Raum, der über Gänge mit dem restlichen Schiff verbunden ist, während die Besatzungsmitglieder die wichtigsten Systeme bemannen und/oder durchs halbe Schiff hetzen, um sich mit Systemreparaturen, Bränden, Hüllenbrüchen oder feindlichen Entermannschaften herumzuärgern.
Feindliche Schiffe funktionieren genauso (auch wenn man seine Sensoren upgraden muss, um einen besseren Blick ins Schiff werfen zu können), wodurch es in Kämpfen von größter Wichtigkeit ist, die richtigen Systeme anzuvisieren: Die Waffenkontrolle, um Schaden am eigenen Schiff zu reduzieren? Oder vielleicht erst einmal die Schilde, um schneller Schaden anrichten zu können? Oder wie wäre es mit der Lebenserhaltung, um die feindliche Besatzung zu ärgern :kicher: ?!
Apropos Lebenserhaltung: Sauerstoff ist ein nicht zu unterschätzendes Gameplay-Element. Ohne funktionierende Lebenserhaltung geht der Crew bald die Luft aus, und Feuer oder Entermannschaften lassen sich sehr effektiv bekämpfen, indem man die betroffenen Teile des Schiffs mit wohltuendem Vakuum flutet. Zugegeben, es wird niemand herausgesaugt, aber es hilft XD
Wie bei einer solchen Reise zu erwarten, wird man im Laufe des Spiels einige Crewmitglieder hinzugewinnen und hoffentlich nicht allzu viele verlieren. Es gibt hierbei leichte RPG-Elemente: Crewmitglieder sammeln beim Arbeiten Erfahrung (der Pilot wird z.B. immer besser beim Ausweichen von Angreifen), und auch die Spezies hat Einfluss auf ihre Eigenschaften. Die felsartigen Rock etwa sind sehr langsam, dafür aber sehr hart im Nehmen und immun gegen Feuer. Mantis hingegen taugen nicht zum reparieren, sind jedoch sehr stark im Kampf.
Das Schiff lässt sich natürlich auch ordentlich aufmotzen: Allein kann man nur bestehende Systeme verbessern. Durch Zufallsereignisse oder Shops kann man jedoch auch neue Systeme, Waffen und passive Fähigkeiten erwerben. Man sollte jedoch nicht vergessen, den Generator regelmäßig aufzumotzen. Viele Systeme brauchen nämlich Energie, und höhere Stufen brauchen natürlich noch mehr davon.
Zufallsereignisse sorgen für leichte Rollenspielelemente. Sie können für etwas Loot sorgen, sind aber nicht selten auch riskant. Erfreulicherweise erhält man bei diesen Ereignissen zusätzliche Optionen, wenn man die richtige Ausrüstung oder das richtige Crewmitglied hat. Das Feuer in einer Station lässt sich etwa deutlich sicherer beseitigen, wenn man seinen Rock losschickt.
Zudem können einige dieser Ereignisse eine kleine Questreihe in Gang setzen, die in der Freischaltung eines neuen Schifftyps mündet. Also Augen auf!
Zusätzlich gibt es noch Achievements, die sogar stellenweise einen nützlichen Zweck erfüllen, indem sie Alternative Schiffs-Layouts freischalten.
FTL hat schlichte 2D Grafik mit einigen netten Schiffsdesigns und Animationen. Kein AAA-Titel, aber schon sehr ordentlich wenn man bedenkt, dass Roguelikes überlicherweise ASCII-Grafik benutzen
Waffen und Explosionen klingen sehr zufriedenstellend, aber der wahre Star ist der Soundtrack: Die ruhige Musik sorgt standardmäßig für ein richtiges Gefühl der Einsamkeit in der endlosen Leere des Raums, während sie in Kämpfen einiges an Dramatik gewinnt. Alle Achtung!
FTL ist ein ziemlich erfrischendes Roguelike. Klar, die zufallsbedingte Natur des Spiels sorgt manchmal für praktisch unmögliche Situationen, aber dafür ist das Spiel auch nicht soo lang. Kämpfe sind sehr originell und spannend, und ein hoher Wiederspielwert ist auch gegeben. Man wird zwar oft scheitern, bis man das Spiel auch nur einmal durchgespielt hat, aber niemand hat behauptet, dass Spiele einfach sein müssen, oder :nerv: ?!