Gott nicht da? Trotzdem Christ?

saryakan

MEME FARMER
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Wenn ihr glauben würdet, dass es Gott nicht gibt, dass nach dem Tod nichts passiert, würdet ihr trotzdem der Christlichen, Jüdischen, etc. Lehre anhängen?
 

Zhao Yun

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wenn ich ehrlich bin verstehe ich deine Frage nicht so ganz

wenn du nicht an Gott glaubst kannst du eigentlich garnicht Christlich oder Jüdisch sein weil grade das ist es was diese religionen ausmacht oder irre ich da ?
 
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Hm... vielleicht meint er ja die "Essenz" des jeweiligen Glaubens. Sowohl im christlichen, als auch im judischen Glauben etc. gibt es Weisheiten, Richtlinien, Vorschläge usw., die für jemand interessant sein könnte und nach denen man sich richten könnte, unabhängig davon, ob man nun wirklich an Gott, Buddha oder wen auch immer glaubt.
Ausserdem gibt es den genügend "Christen", die nur auf dem Papier Christen sind und eine Kirche höchstens mal von Aussen gesehen haben, daher hat es ohnehin wenig Gewicht, welchem Glauben man (offiziel) zugehörig ist.
Um jedoch auf die Frage zu antworten: die "Wahrheiten" der Bibel (reine Auslegungssache) wären für mich durchaus befolgenswert, auch wenn es keinen Gott gäbe/gibt.
 

MicalLex

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Naja, hier in Europa leben wir ja mehr oder weniger christlich, da z.B. die Menschenrechte auf den zehn Geboten basieren.
Aber wenn man Anhänger einer der Lehren sein will, muß man auch an Gott glauben, da dies ja ein Bestandteil ist. Alles andere wäre Heuchelei.
 

Abulafia

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Ich unterscheide da mal zwei interpretationen deines posts:



Ob ich noch christlich leben würde:Ja

ob ich "christ" im sinnne der religionszugehörigkeit bleiben würde:
solange ich keine kirchensteuer zahlen muss, kanns ja nicht schaden XD (allein wenn man mal an erstkommunion, konfirmation etc denkt....)
 
OP
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saryakan

saryakan

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Sry für die Unverständlichkeit... XD
Es ging darum,m ob ihr mit dem Gedanken leben könntet, das nach dem Tod nichts passiert, dass all das Gerede von "der Seele" nur Schwachsinn ist, ob ihr euch dann lieber einer Illusion hingeben würdet, oder ob ihr doch wahrheitsliebende Fanatiker seid.

Ich könnte den Gedanken jedenfalls nicht ertragen...


(Warten wir mal wie Lange es dauert, bis Panda mich zusammen ******en wird... XD )
 

vault43

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Hm...ich glaube, selbst wenn ich definitiv wissen würde, dass es Gott gäbe, wenn dem so wäre, würde ich seine Lehren nicht befolgen. Es sei denn, der Gott sagte mir persönlich besonders zu. Aber wenn ich jemanden nicht von mir aus auf Grund vollbrachter Leistungen respektiere, erkenne ich eine Autorität selten als Autorität an...
 

LaCelda

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Ohne Gott sehe ich im Leben keinen Sinn.

Somit wären auch die grundlegenden Werte und die Moral des Glaubens ohne Essenz.

Ein Glauben kann niemals in Teilaspekten betrachtet werden.
 
OP
OP
saryakan

saryakan

MEME FARMER
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Es ging nicht darum , den glauben aufzuteilen.

Die Frage war, ob ihr lieber in einer Illusion lebt, oder Der Wahrheit ins Auge seht...
 

MicalLex

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Thanatos träger schrieb:
Die Frage war, ob ihr lieber in einer Illusion lebt, oder Der Wahrheit ins Auge seht...
Damit setzt du also voraus, daß es keinen Gott gibt.

Also wie LaCelda sagte, wenn man davon überzeugt ist, daß es Gott nicht gibt, dann macht es keinerlei Sinn, sich an christliche, jüdische oder andere Lehren zu halten. Und ie ich bereits sagte, wäre es einfach nur Heuchelei, den Glauben weiterzuleben. Also da man sich selbst damit wohl wenig überzeugen kann, hätte dies nur einen Sinn, um z.B. die gläubigen Großeltern nicht aufzuregen, indem man plötzlich dem Glauben abschwört.
 
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Illusionen sind sehr gefährlich und ich würde in jedem Fall die Wahrheit vorziehen. Natürlich wäre der Gedanke, dass nach unserem Tod alles aufhört und nichts mehr kommt, nicht sehr angenehm. Aber wäre es die Wahrheit, ich würde sie akzeptieren, anstatt mich selbst zu belügen und mir etwas vor zu machen.
 

Abulafia

Halbgott
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Thanatos träger schrieb:
Die Frage war, ob ihr lieber in einer Illusion lebt, oder Der Wahrheit ins Auge seht...
Wie soll der Fall entstehen?? o_O
Wenn ich weiß, dass ich in einer illusion lebe, ist das gleichzeitig ihr ende...

Oder meinst du das so matrix-haft, ob man "es" wissen möchte und dabei gefahr geht, seine illusionen zu zerstören??Also von vornerein entscheidet ob illusion oder wahrheit und dann die erinnerung an die entscheidung verliert??

In dem Fall würde ich die illusion vorziehen (also wer ne trueman-show mit mir vorhat, ich hab nix dagegen :tja: )
 

MicalLex

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Ähm, man kann sich einer Illusion auch hingeben. Besonders dann, wenn man die Wahrheit verdrängen will.
Also zu wissen, daß eine Illusion nur eine Illusion ist, reicht nicht aus, sie zu zerstören. Ganz im Gegenteil, wie viele der Illusionen, denen wir tagtäglich unterliegen werden von uns selbst kreiert? Wahrscheinlich sogar mehr als von anderen Personen ausgehen.
Illusionen sind das beste Mittel, der harten Realität zu entgehen, wenn man sich nicht stellen will...
 

Abulafia

Halbgott
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MicalLex schrieb:
Also zu wissen, daß eine Illusion nur eine Illusion ist, reicht nicht aus, sie zu zerstören. Ganz im Gegenteil, wie viele der Illusionen, denen wir tagtäglich unterliegen werden von uns selbst kreiert?
Ist es aber nicht großteil der illusion, sie für real zu erachten??
 

Thor

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Imho ist eine illusion eine illusion. wenn wir wüssten das es eine illusion ist, wäre es doch keine oder?


mhh ich glaube nicht an gott, ich glaube acuh nicht an einen sinn im leben. was nach dem tod ist? keine ahnung, einestages wird das jeder erfahren. und daher "glauben", an gott "glauben", wie kann ich an etwas glauben dass nichtmal ansatzweise "beweise" für seine existenz hat? nur lol.
 

MicalLex

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COMMANDER schrieb:
Ist es aber nicht großteil der illusion, sie für real zu erachten??
Nur weil das vielleicht auf viele Illusionen zutrifft, bedeutet das nicht, daß dies eine Illusion ausmacht. Man kann sich selbst etwas vormachen, auch, wenn man die Wahrheit kennt. Man versucht dann nur, so gut es geht, in der Illusion zu leben, um sich nicht mit der Wahrheit auseinandersetzen zu müssen. In dem Fall wäre die Illusion ein Davonlaufen. Und dabei ist dir immer bewußt, wovor.

Aber bevor du dich jetzt an diesem Wort aufhängst, versuch zu verstehen, was er mit Illusion meinte. Es geht hier darum, ob du mit dem Beweis der Nicht-Existenz Gottes weiterhin die Religion ausüben würdest (also in der Illusion leben) oder ob du ihr abschwören würdest, weil es dann ja hinfällig wäre.

Thor schrieb:
mhh ich glaube nicht an gott, ich glaube acuh nicht an einen sinn im leben. was nach dem tod ist? keine ahnung, einestages wird das jeder erfahren. und daher "glauben", an gott "glauben", wie kann ich an etwas glauben dass nichtmal ansatzweise "beweise" für seine existenz hat? nur lol.
Das Wort ist "glauben". Zum Glauben braucht man keinen Beweis, sonst hieße es wissen...
Aber die Diskussion hatten wir in einem anderen Thread, der ganz interessant zum Lesen ist. Zwar haben wir uns imemr wieder im Kreis gedreht, aber so wurden immerhin alle Aspekte ein- oder mehrmals hervorgebracht und besprochen...
 

Thor

Halbgott
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MicalLex schrieb:
Das Wort ist "glauben". Zum Glauben braucht man keinen Beweis, sonst hieße es wissen...
jop genau. und ich bin jemand der wissen will und nicht glauben
wenn jemand glücklich mit seinem glauben ist, soll er das sein. aber das wurde auch schon x-mal gesagt, daher amen
 

Panda

Mächtiger Krieger
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Um es gleich vorab zu klären... dieses Posting bezieht sich nicht einzig auf das Erstposting
und somit die scheinbare Kernfrage dieses Threads, der es ebenfalls scheinbar zwingend
voraussetzt Christ zu sein und biblische Lehren anzuwenden, sondern ist vorallem als Kritik
an einige engstirnige Postings von bestimmten Usern innerhalb dieses Threads zu betrachten.
Will man diese Diskussion in ihrer Engstirnigkeit versinken lassen und jede Kritik durch
Scherze oder Ignoranz abwenden (wobei es sich definitiv nicht um Off-Topic handelt... wie
ungeübte und unwissende User es gern annehmen), dann soll man mir dies mitteilen und ich werde
de Engstirnigkeit ihren freien Lauf lassen.
Damit endet die kleine Vorrede.


Was gibt einem Glauben? Sicherheit.
Was nimmt einem Glauben? Denken. Mystik.
Und bevor man hier dem Ansatz zum Widerspruch in den Raum werfen will... Gott ist
im Fall des Christentums und jeder anderen Religion, die einen Gott voraussetzt eine
faustgrobe Antwort. Nichts, aber auch rein gar nichts wird unberührt gelassen. Das Leben
nach dem Tod ist eine Selbstverständlichkeit.
Glauben ist im Falle des Christentums und der meisten anderen Religionen eben nicht
einfach nur Glauben und das Richten nach den Regeln dieses Glaubens. Nein - Voraussetzung
ist die wahrliche Annahme eines Gottes, der definitiv ist. Ab hier handelt es sich nicht
mehr nur noch um einfachen Glauben, also die Annahme von etwas zu einem gewissen Grad
Wahrscheinlichem - es ist der Glauben zu Wissen. Psychologisch betrachtet handelt
es sich dabei um einen überaus gefährlichen Zustand, der unfundierte Dinge als Wahrheiten
erklärt (erste Grundeinstellung der Theologie und der größte Unterschied zur Philosophie).
Man sollte mich hier nicht missVerstehen - mit diesen Worten will ich nicht Hoffnung
verbieten, denn Hoffnung ist die Annahme eines möglichen, aber eben nicht einer 100%igen
"Wissens-Annahme". Man stelle sich vor, es gäbe nur Christen (was schließlich das Ziel
des Christentums ist... das drängende Anwerben von unsicheren und schwachen Personen)
Was ist der Gegensatz zum Christentum? Richtig. Wissenschaft. Was wäre, wenn es nur
Christen gäbe? Richtig. Keine Wissenschaft. Herrschende Theologie. Stillstand.
Ich halte nicht die Annahme einer Art Leben nach dem Tod für verwerflich,
nicht einmal die Annahme, dass "da etwas ist", also etwas wie ein Gott, sondern die
absolute Annahme von Unfundiertem. Der Glaubende fragt mich nun: "Wieso unfundiert?
Schließlich gibt es eine Bibel, mit einer Person, die Lehren aufgestellt hat und nach
dieser sich dieses Buches nach Menschen richteten und fortführten." - Weil diese Person
all ihre unveränderbaren Lehren auf ihren Vater, auf Gott basieren lässt...

Panda
 

LaCelda

Manaheld
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Der christliche Glaube kann jederzeit neu Ausgelegt werden.
Stets kommen neue historische Tatsachen bezüglich der heiligen Schrift an das Licht und daraus folgert man neue Exegesen.
Mittlerweile geht man von fünf verschiedenen Bibelauslegungen aus.
  • das rein wörtliche Bibelverständnis
  • Feministische Betrachtung
  • historisch Kritische Exegese
  • tiefenpsychologische Auslegung
  • und eine, die mir gerade par tout nicht einfallen will

So wäre es sicherlich möglich die Bibel progressiv auszulegen.
Ein gutes Beispiel - mir fällt das gerade ein - wäre doch die bildliche Heilung des blinden Bettlers Bartimäus im Markusevangelium. (10,46)
Zunächst sitzt er und lässt die Menschenmenge an sich vorbeigehen.
Als er jedoch in Erfahrung bringt, dass gerade der Sohn Davids diesen Weg passiert springt er auf, lässt alles stehen und liegen und ruft Jesus aus vollem Halse zu, er solle ihm helfen: "Rabbuni, ich möchte wieder sehen können!"
Wie ist nun aber dieses "sehen" zu deuten? Es könnte als "den Glauben erkennen" verstanden werden.
Wenn man allerdings davon ausgeht, dass Gott das Wesen allem Dies- und Jenseitigem darstellt, was keine unchristliche Auffassung ist, so könnte es als "das Erkennen Gottes" gedeutet werden.
Die Wissenschaft - wir haben das bereits diskutiert - erforscht demnach Gottes Wesen und eben das will der bildlich Blinde in dieser Geschichte erkennen.
Als er nun Jesus von Nazareth begegnet, das heißt seinen Glauben findet, erkennt er seine Bestimmung in der Progressivität und ist folglich nicht mehr Blind.

Es gibt bessere Beispiele, ich weiß. :pein:

Aber ich glaube es macht deutlich, dass eine Antwort des christlichen Glaubens niemals so eindeutig sein kann , wie du das in deinen Postings darzustellen versuchst.
 

Nazgul

Mitey Pirabbite
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@LaCelda
stimmt ^^

@Panda
Warum soll das Christentum und die Wissenschaft ein Gegensatz bilden?
Wisse:
Ich rede von der Religion und nicht von der Kirche. Die Kirche kann ja alles abstreiten. Und die Kirche mag auch bestimmt nicht, dass tausende Menschen arbeitslos werden.
Wieso ist es gefährlich, davon überzeugt zu sein, dass es einen Gott gibt. Vielleicht im Sinne von "Ich stürze mich die Klippe runter, weil es danach sowieso noch ein Leben gibt!", aber sonst seh' ich bei soetwas wie Gott keine Gefahr darin.

Tja... mittlerweile toleriert das Christentum ja auch andere Religionen.
Wusstest du, dass Juden Moslems und Christen eigentlich den selben Gott anbeten(Allah heisst nichts anderes, wie Gott)?
 
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