Lebenswichtige Kenntnisse

Kamiro

The World
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Hi Leute!

schon seit einiger zeit schwirrt mir diese frage im kopf herum...

und zwar geht es um folgendes:
natürlich esse ich mit meiner familie noch zusammen zu abend. und natürlich kommen dabei auch gespräche zustande.
und auch kommt es vor, dass sich die themen um Geographie oder geschichte drehen.
und dann kommen auch meine "kenntnisse" zu diesen themengebieten ins spiel, die nicht grade das gelb vom ei sind....
klar, ich weiß schon, das deutschland nicht in asien liegt, dass hitler nicht mehr an der macht ist und wir in deutschland eine demokratie haben...

aber wenn es um detailfragen geht, bin ich ehrlich gesagt aufgeschmissen.

nun frage ich mich dann aber auch jedesmal, wenn mein stiefvater einen dummen spruch deswegen drückt, kommt bei mir die frage auf:

wofür brauche ich diese kenntnisse eigentlich?

klar... bei vorstellungsgesprächen wird sowas gern mal abgefragt.
aber (und jetzt komm ich auch auf das eigentliche thema zurück): können mir diese kenntnisse in krisensituationen unter umständen das leben retten?
ich würde mal sagen: NEIN! hilft es mir z.b. wenn ich entführt werde zu wissen, wer der momentane bundespräsident ist? hilft es mir zu wissen, wo genau die Stadt Fucking liegt? hilft es mir, wenn ich weiß, wann auf den tag genau die weimarer republik geendet hat?
NEIN!

wenn, dann würde ich schon eher "überlebenschancen" haben, wenn ich weiß, wie ich mit sprengstoffen umgehen muss, wenn ich weiß, wie ich auf einer einsamen insel ungiftige pflanzen erkennen kann oder wenn ich mir aus irgendwelchen pflanzen was hilfreiches zusammenbrauen kann.

Ok, die situationen mögen vll. etwas extrem sein.
aber sind solche geschichts-, sozialwissenschaftliche- oder geographischenkenntnisse wirklich in unserer heutigen zeit notwendig?

immerhin sehe ich es so:
irgendwelche daten zu geschichtserignissen (z.b.) kann ich mir einfach aus dem netz holen, durchlesen und verstehen.
naturwissenschaftliche sachen hingegen kann man zum größten teil, ohne dass man sich ausreichend hinein arbeitet, nicht ohne weiteres verstehen.

ok, ich hoffe auf auschlussreiche antworten!

Kami
 

Dönerpate

Legende
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Also den momentanen Bundespräsi solltest du schon kennen, der bestimmt ja u.a. was momentan im Land geschieht.

Jahreszahlen sehe ich noch ein, aber genaue Tage sind wirklich sinnlos...
Vorallem weil man lieber die Themenbezogenen Zusammenhänge der Geschichte in der Schule haben sollte. Z.B. Entwicklung der Demokratie von Athen bis zu den modernen Demokratien oder Entwicklung der Diktaturen von Sparta bis China.

In Deutsch hatten wir als Deutsch grundkurs nie Romeo und Julia, was ich glatt mal als Allgemeinbildung vorraussetzen würde, stattdessen Bahnwärter Thiel, was ich nicht gerade für relevant halte -.-

Bei Geographie kann ich dir auch sagen, wo die Länder liegen und bei den meisten auch die Hauptstädte benennen...
Aber wie in Geo jeden einzelnen Fluss oder Berg kennen... das geht mir auch zu weit. Und was sollen diese "stummen Karten"? Wenn ich einen Auoatlas aufschlage und mich so eine Karte angrinst schmeiss ich den Autoatlas weg und kauf nen neuen...
 

Hanniball

Eheuser
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http://www.amazon.de/Bildung-Alles-was-man-wissen/dp/3442151473

Komisch, aber der Titel dieses Buches war die erste Impression die ich hatte. (Ich hoffe ich habe das Wort gerade richtig verwendet. ^^)
Vielleicht solltest du dir das einmal zulegen! ^^

Grundsätzlich sehe ich das so: Man kann nicht alles wissen. Man kann sich auch nciht für alles interessieren. Aber für gewisse Dinge sollte man einfach Interesse zeigen, wenn man sich einen geildeten Menschen schimpfen lassen will. Ich denke es hilft einfach mal öfter die 20.00 Uhr Nachrichten der ARD anzuschalten. Da kann man sicher einiges lernen.
Noch ganz wichtig finde ich es wenn jemand sagen kann "DAS ist mein Fachgebiet." Und welches das ist, ist eigentlich egal. Und wenn es die Zusammensetzung des menschlichen Mundspeichels ist. Egal, hauptsache man kann sagen "DA macht mir keiner was vor!". Leider fehlt das viele Menschen heute.

Zu mir persönlich: Ich habe dieses Fachgebiet leider auch nicht. Mein Halbwissen nervt mich manchmal ganz schön. Aber dafür interessiere ich mich für viele Dinge. Ich verstehe sie nicht immer, aber ich finde es interessant wie der Mensch jeweils mit diesen sehr unterschiedlichen Themen umgeht und was sie für sein Leben bedeuten.

So, nu wisst ihr Bescheid. Ich weiß, wäre das hier nen Aufsatz, ich wäre zu ziemlich an der eigentlichen Aufgabe vorbeigeschrammt. Aber was solls, ich habe gerne geantwortet. xD
 

Spade

Pollyanna is dead
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Ich persönlich hab auch nie verstanden, was es mit dem Fach "Geschichte" in der Schule auf sich hat. Ist zwar ganz interessanbt zu erfahren wie das früher so war und was alle so falsch gelaufen ist (weil aus Fehlern lernt man ja und so), aber das immer alle auf Jahreszahlen und so bestehen? Absolut sinnlos. Aus diesem Unterricht habe ich nur eine wichtige Lektion von einem Lehrer gelernt:
"Wissen heisst zu wissen wo es steht"
Wie schön, dass es das Internet gibt. :D

Geographie an sich finde ich aber schon wichtig, von wegen Globalisierung und so. Die Welt wächst mehr oder weniger zusammen, da sollte man schon wissen woran man ist, auch wenn man wirklich nicht allzu sehr in's Detail gehen muss, bringt mir ja nichts zu wissen, dass in Kentucky die Stadt "Disappointment" liegt.
Aber wenn es hier um "lebenswichtig" geht... naja, wenn du mit einem Flugzeug in einem framden Land abstürzt, weisst du wenigstens wo du ungefähr bist auf diesem Planeten. XD
 

Meister der Runen

Emergency Induction Port
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Also ich denke man muss auch nicht alles wissen, besonders was die
topographie anbelangt (obwohl ich meine mitmenschen gern mit abfragen von
haupstädten nerve xD) was die politik anbelangt bin ich hingegen aufgeschmissen,
da es mich einfach nicht interessiert. Ich glaub der bundespräsident könnte
steinmeier sein xD

Zu deiner frage ob man das braucht:
Teilweise ja, teilweise nein.
wichtigere sachen wie wirtschaftlich wichtige haupstädte solltest du kennen und
den ländern zuordnen können. Aber später im leben brauchste den kram eh nie
wieder, es sei denn du gehst zu wer wird millionär^^
Mit der deutschen politik solltest du dich auch ein bisschen befassen (es verlangt
keiner, dass du sie verstehen musst XD)

Aber ich werde auch manchmal von meinen kumpels schief angegeuckt... wenn ich irgendein
beknackten fussballquatsch nicht weiß^^


EDIT: Muss ich Spade absolut zustimmen. wissen das nazis absolute obervollidiotenspackena*sch...
waren schön und gut, aber ich muss nicht wissen, dass der sonnenkönig um x - y regiert hat
 

MicalLex

Linksverwandter Grünmensch
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Hm, es wurde ja schon vieles genannt, deswegen werde ich nicht allzusehr ausschweifen. ;)

Jahreszahlen an sich sind für den Alltag oder auch in Extremsituationen sicherlich wenig relevant, die geschichtliche Entwicklung dagegen umso mehr, wie Dönerpate ja schon sagte. Für den Einzelnen hat das unter Umständen natürlich weniger Auswirkungen, aber auf die ganze Menschheit gemünzt ist es sehr wichtig. Jahreszahlen werden dann jedoch wieder relevant, wenn es darum geht, Ereignisse in die Geschichte einzuordnen. Man sollte zumindest wissen, was vor und was nach Ereignis X passiert ist, um die Verläufe deuten zu können. Ist aber wie schon gesagt weniger relevant für die Bewältigung des Alltags, sondern eher für die Charakterbildung und das Weltbild. Aber generell würde ich sagen, daß Sozialwissenschaften gerade in der heutigen Zeit wichtig sind, um sich in der Wertefreiheit zurechtzufinden.

Politik würde ich ähnlich einordnen wie Geschichte, wobei diese ja auch aktuell geschieht. Wenn man da nicht bescheid weiß, hat man wenig Möglichkeiten, sie mitzugestalten. Klar kann man auch ahnungslos wählen gehen, aber dann ändert man ja wenig im eigenen Sinne. Wenn man also auf größerer Ebene sein Leben und das Leben seiner Mitmenschen gestalten will, sollte man eine gewisse Ahnung haben. Fürs Überleben ist das sicherlich wenig essentiell, solange die Gefahr einer politischen Unterdrückung (und damit auch eine Bedrohung des eigenen Lebens) nicht besteht.

Für Geographie hat Spade schon gute Beispiele gebracht. Geographie gibt es ja auf vielen Ebenen, globale, nationale, regionale... Im Alltag hast du es sicherlich leichter, wenn du weißt, in welche Richtung es zum Ort Y geht. Das kann dir eine Menge Zeit sparen, was heute ja ziemlich wichtig ist. Und wenn es wieder um eine Extremsituation gibt, knüpf ich da gern an Spade an. Du findest dich auf einmal in einem fremden Land wieder, aus welchem Grund auch immer. Da wäre es schon hilfreich, wenn du mit den Städtenamen etwas anfangen könntest, um dich durchzuschlagen. Denn wenn keiner deine Sprache spricht, ist das vielleicht das einzige, was dir bleibt.
 

Lord_Data

*wuff wuff*
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Mical hats mit den Jahreszahlen schon gesagt: Ohne die kann man Sachen nicht einordnen. Wenn ich zB sag "Ende des 18. Jhdts war die französische Revolution, und Ende des 18. Jhdts ist Napoleon an die Macht gekommen"- was war denn dann zuerst?

Find Geschichte ist schon sehr wichtig, nicht nur, um daraus zu lernen, sondern einfach auch um sehr eloquent zus ein und bei Diskussionen seine Meinung besser vertreten zu können. oftmals wird ja zB die geliebte Nazikeule aufgeschlagen, und ohne Wissen in dem Bereich ist man schnell abgeliefert.

Zu "Wer ist gerade Bundespräsident": Wichtig! Er ist unser Repräsentant im Ausland und zumindest theoretisch die letzte Station bei der Gesetzgebung. Da sollte man schon wissen, wer das ist.

Geographie per se bringt nicht viel, wird erst durch die Anwendung weiterer Gebiete (Politik/Wirtschaft) interessant.

In Deutsch hatten wir als Deutsch grundkurs nie Romeo und Julia, was ich glatt mal als Allgemeinbildung vorraussetzen würde, stattdessen Bahnwärter Thiel, was ich nicht gerade für relevant halte -.-
Romeo und Julia ist eine nglisches Stück, deswegen liest man das nicht in Deutsch. Hab mich in der 11 tierisch aufgeregt als wir 1984 in Deutsch AUF Deutsch gelesen haben. Was will ich denn mit ner Übersetzung?
Und sobald Shakespeare in Englisch durchgenommen wird, wird gemotzt :p

Literatur ist zB so ein Thema, wo man meines Erachtens nach wenig Wissen drüber braucht. Man kann auch keinen exakten Überblick über jede Epoche haben, und das meiste ist irrelevant. Am Ende liest man eh das, was einem aus irgendwelchen Gründen zusagt.

Noch ganz wichtig finde ich es wenn jemand sagen kann "DAS ist mein Fachgebiet."
Find ne breite Allgemeinbildung besser als total spezifisches Wissen. Einen Menschen, der sich intensiv mit dem Leben irgendeines unbedeutenden Kaisers auseinandergesetzt hat, und sonst keine Ahnung von geschichte hat, würd ich ja nich als gebildet betrachten. Doof ists nur, wenn Leute das, was sie bei Wikipedia kurz überflogen haben, als Wissen verkaufen (Ok, ich gehöre da auch oft zu, aber ohen Fachliteratur ist es schwer, irgendwo alle Infos an einem Ort zu haben^^)


So, fertig. Esse jetzt meinen ekligen Toast weiter :(
 

Tuareg

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Also "Lebenswichtige Kentnisse", die einem in Extremsituationen helfen würden wären Grundkentnisse in Chemie/Biologie und Englisch (andere Weltsprachen wie Arabisch, Japanisch oder Russisch wären auch nützlich)
, dann ist man denke ich mal recht gut dran.

sonst wurd alles schon gesagt^^
 

Lord Duran

β
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Ich find es total überflüssig von allen möglichen Ereignissen die Jahreszahlen zu wissen.
Reicht doch eigentlich, wenn man etwa weiß, wann es passiert ist und gegebenenfalls, was davor war und so.

Zum Beispiel wenn im Geschichtsunterricht alle möglichen Daten nachgefragt werden müssen, halte ich das für überflüssig, eigentlich geht es doch darum zu erfahren WAS passiert ist und WARUM das passiert ist und vielleicht auch WELCHE AUSWIRKUNGEN es hatte, aber sicherlich nicht in welchem Jahr, in welchem Monat, an welchem Tag und am besten noch welcher Wochentag das war und welche Uhrzeit auf die Nanosekunde genau. :pein:

Da kann ich nur mal unseren Mathelehrer als perfektes Gegenbeispiel nennen.
Er meint, wir müssen nicht die ganzen Formeln auswendig können, sondern wir müssen sie einfach anwenden können.

Bringt einem ja auch nichts, wenn man einfach nur die Formeln auswendig kann und keine Ahnung hat was man damit machen soll.

Zu Politik: Ein bisschen sollte man schon wissen, also wer denkt Kohl wär unser Bundeskanzler, sollte sich lieber ein bisschen mehr informieren, aber was da immer alles abgeht ist doch eigentlich total egal.
Ein paar Dinge sind zwar immer ganz gut zu wissen, aber wirklich ALLES was da momentan passiert zu wissen, ist mMn überflüssig.



So, jetzt wurde ich grade abgelenkt und habe keine Ahnung was ich noch schreiben wollte, wird vielleicht noch nachgetragen.
 

-=[Dark_Eagle]=-

Manaheld
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Gut, die genauen Jahreszahlen kann man von mir aus weglassen... Doch wenn man sie lernen muss, hätte ich auch nichts dagegen! Schliesslich helfen mir die Jahreszahlen beim Zuordnen des Geschehenen...
Mein Geschichtslehrer will soviel wie möglich "harte Fakten" an der Prüfung haben... Da helfen die Jahreszahlen perfekt!

Nun die Frage: Was bringts mir?

Die Antwort: Nichts, solange man auch nichts daraus macht!

Schliesslich erfahrt man spätestens dann, ob man Geschichtslehrer werden will oder nicht :)

Ich für meinen Teil möchte das nicht... Ich lern dieses Zeug um in der Schule durchzukommen... aber brauchen werde ich es bestimmt nicht mehr so oft...

Schliesslich gibt es ja dann Leute, die später zu einem Hardcore-Geschichts-Lehrer werden... :pein:


Und je älter man wird, desto mehr kann man entscheiden, was man später lernen möchte...

Wenn du lernen willst wie man überlebt oder so, dann empfähle ich dir die Pfadfinder ;)

mfg
Dark Eagle
 

KaF

Held
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287
@ Dark Eagle



Das Abfragen von dummen Auswendiglern-Fakten hat einen entscheidenden Vorteil: Du musst als Geschichtslehrer nicht nach blonden Haaren und blauen Augen korrigieren, was bei Wischiwaschi-Fragen oft der Fall ist("Beurteilen sie Hitlers Vorgehen anhand der Fakten des vorgelegten Textes" :heul::wand::burn: KOOOOOOOOOTZ) . Zwei Leute schreiben die inhaltlich gleiche Antwort und am Ende gibts zwei komplett verschiedene Noten. Bei blanken Fakten spielen Herkunft, Geschlecht und Rechtschreibe mal keine Rolle, darum sind se in diesem Punkt halbwegs objektiv. Und natürlich spart es einem viel Korrekturarbeit.


@ Thema

Als Gegenfrage würd ich empfehlen: Sind geschichtliche / sozialwissenschaftliche / geographische Kenntnisse denn überflüssig? Ich denke, als nackte Fakten und Ereignisse sicherlich. Was nützt mir Polens Hauptstadt oder die Tatsache, dass das Tausendjährige Reich doch nur 12 Jahre (leicht verrechnet) gehalten hat?
Entscheidend ist nicht was war und ist, sondern wie es dazu gekommen ist und wo es hingeht. Diese Dinge kann ich nicht beurteilen anhand nackter Zahlen.
Es macht einen großen Unterschied ob die Reihenfolge ist:
Erster Weltkrieg -Frieden-> Weimarer Republik + Goldene Jahre + Weltwirtschaftskrise -Scheitern der Republik-> Hitlers Machtergreifung -Krieg-> Zweiter Weltkrieg usw.

Oder ob die Goldenen Jahre ohne Zusammenbruch zufällig in die Hitlerzeit fallen. Oder ob sie schon vor dem Ersten Weltkrieg auftreten.

Der Grund, warum das einen großen Unterschied macht, liegt im "System" Geschichte. Es ist ein komplexes Gebilde und viele Dinge beeinflussen viele Dinge in vielen Formen: verstärkend / abschwächend / oder wir wissen nicht wie aber sie tun es in irgendeiner Form. Verändert meine eine Variable in diesem zeitlichen System, ändert sich alles zukünftige.


Um hier mal ein blödes Beispiel zu nennen, erfinde ich mal das System "Umgang mit (Süd)koreanern - der Austauschschüler kommt vorbei". Einfach aus dem Grund, weil ich mit Koreanern wenig am Hut hab und ihr wahrscheinlich auch nicht.

Über Koreaner weiß ich nicht viel. Ich hab mal in einem Buch von Peter Scholl-Latour u.a. zum Korea-Krieg gelesen, die Koreaner wären die härteste Rasse in Ostasien. Auch nach seinen Beispielen (wo es vor allem um Taekwondo geht) konnte ich mit der Aussage nicht viel anfangen. Aber es deckt sich ein wenig mit meiner Beobachtung in Warcraft 3 und Poker: Südkoreaner sind sehr kompetitiv und wenn sie was machen, dann bitte richtig und auf Sieg aus.
Über Asiaten, und Koreaner gehören dazu, gibt es gängige Klischees. Z.b. dass sie sehr arbeitstüchtig sind.
Wenn ich nun noch Informationen hätte, wie man mit Koreanern gesellschaftlich umgeht, was man machen kann, was man tunlichst vermeiden sollte, wenn ich also Kenntnisse hätte über ihre Art, eine Gesellschaft zu organisieren, dann kann ich mir nicht nur ein "Vorurteil" bilden und bei einem möglichen Besuch eines koreanischen Austauschschülers vielleicht ein paar Fettnäpfchen vermeiden.

Natürlich würde ich kläglich im Umgang mit einem Koreaner scheitern, zumal ich eh kein Koreanisch kann, aber zumindest weiß ich ein ganz klein wenig über sie.

Ich hab auch die zeitliche Dimension außer Acht gelassen, der Einfachheit halber: vielleicht sind meine Informationen veraltet, weil sie sich zu schnell verändern.. Möglicherweise sind Koreaner inzwischen 1:1 wie Deutsche nur mit anderer Hautfarbe XD. Na gut, das is Schwachsinn.


Was das Beispiel zeigen soll: ich hab Informationen. Diese habe ich nicht so bewusst aufgenommen oder abgelehnt, wie man das mit Schulstoff macht. Das war eher im Nebenbei. Ob sie nützlich sind oder nicht, wusste ich zum Aufnahmezeitpunkt nicht. Was ich aber weiß, ist dass komplexe Probleme mehr Information benötigen zur sinnvollen Bearbeitung. Was sinnvoll ist und was nützlich ist, das muss ich selber entscheiden. Und wenn ich mein, dass eine Information was bringt, dann hab ich Wissen. Mein Wissen ermöglicht mir dann vorläufige Mündigkeit zur Entscheidungsfindung auf einigermaßen hohem Niveau, zumindest auf einem Niveau über Bauchgefühl und Stammtisch.



Ich würd sagen, was man in der Schule lernt, ist nicht überflüssig. Wieviel es bringt, ob es was bringt, das kann man meist nicht sagen. Ich finde es legitim, wenn man sagt: nur Dienst nach Vorschrift. Man lernt soviel wie man meint, dass man zum Durchgurken braucht oder soviel man halt Bock hat. Meist hat man andere Interessen und die Schule findet man meist nicht so wichtig, dass man sich den Kram 24/7 reinmeditieren müsst.


Wenn man aus der Schule raus ist, dann sollte man sowieso wissen, wovon man keine Ahnung hat, wovon man bissi Ahnung hat und was man besser weiß.

Ich hab zum Beispiel im Rahmen des Studiums alle möglichen Bücher über Wirtschaft, Statistik und Märkte hier rumliegen und frag mich ernsthaft, ob und warum ich das eigentlich noch lernen soll, wenn uns sowieso der ganze Finanzmarkt absäuft :burn:. Ich habe den Verdacht, dass da ein paar neu-gescheite die Basics nicht gelernt oder vergessen haben. Zocke nie mit Geld, dessen Verlust dich ruinieren kann. :straf:

Diese simple Regel (und ein paar andere) großflächig missachtet = Weltwirtschaft im *****. So kanns gehn.



Ok, das waren mal wieder meine 2 längeren Cents.



Schöne Woche noch,
KaF
 
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