Die meisten von euch werden Lufia für das SNES bestimmt schon mal gespielt haben, ist es doch einer der vielen RPG-Klassiker des 16-Biters, welcher auch hierzulande erschien. Was gäbe es einen schöneren Anlass für ein Review Lufias als das kommende Remake für den DS?
Die Geschichte spielt in einer typisch mittelalterlich-angehauchten Welt, wo der Held des Spiels, der Monsterjäger Maxim, sich eines Tages auf die Prophezeiung der Wahrsagerin Iris hin aufmacht, die Welt vor den Höllenfürsten zu schützen. Die vier Höllenfürsten wollen natürlich nichts anderes als die Weltherrschaft an sich reißen und wären mit ihren bösen Taten ziemlich klischeehaft, wäre da nicht ihre Gottgleichheit und der ein oder andere Plottwist.
Insgesamt wird die Geschichte spannend erzählt, bis auf einige Schnitzer bei der Übersetzung sind die Dialoge sehr schön. Leider wird die eigentliche Haupthandlung durch Fetch-Quest wie das Finden von Schlüsseln oder Retten von armen, hilflosen Frauen in die Länge gezogen, jedoch weiß Lufia an emotionalen Stellen den Spieler zu fesseln.
Letztendlich ist die Präsentation nicht überragend, aber alles andere als zweckmäßig.
Die Musik kann sich absolut hören lassen. Ähnlich wie die Grafik stört sie nie, auch nicht nach stundenlangen Spielen. Ein paar Stücke treten mit ihren Kompositionen besonders hervor und brennen sich regelrecht ins Hirn des Spielers ein.
Die Präsentation ist also insgesamt nicht top aber gut, wobei Grafik und Sound bei einer Gesamtnote weniger stark für mich gewichtet wären wie Gameplay/Dauerspaß.
Die Steuerung etwa geht einfach und locker von der Hand, alle Aktionen lassen sich ohne viel Umstände bewerkstelligen.
Besonders beim Kampfsystem merkt man wie die Entwickler auf Details geachtet haben: Mit den Richtungstasten des Steuerkreuzes wählt man in einem kreuz-artigen Menu seine Aktionen aus, welche ganz klassisch aus Angreifen, Abwehren, Item-Einsatz oder Magie bestehen. Zusätzlich kommen sog. Zornattacken hinzu: Mit erlittenen Schaden steig eine Zornpunkte-Leiste beim Charakter. Hat der Charakter genug ZP, kann er bei bestimmen Ausrüstungsgegenständen die ZP für die verschiedensten Spezialangriffe der Ausrüstungsteile benutzen. Ein wirklich nettes Feature das etwas Taktik in die oftmals einfachen Kämpfe bringt.
Das man zu jeder Zeit Beschreibungen zu den ganzen Items etc. aufrufen kann zeugt auch von Liebe zum Detail.
Dungeons und Kämpfe spielen eine zentrale in RPGs und beide Aspekte wussten die Lufia-Entwickler so zu gestalten, dass das Gameplay flüssig bleibt und nicht ständig ins Stocken gerät. Während man bei FF oftmals durch eintönige Dungeons rennt und sich ärgert, dass man zum x-ten mal in die gleiche Monstergruppe geraten ist und einfach nicht fliehen kann, machen die Dungeons in Lufia wirklich Spaß und sind alles andere lästig.
Gegner kann man direkt auf der Karte sehen, bewegen sich nur wenn der Held sich bewegt und lassen sich für kurze Zeit sogar betäuben. Kein Vergleich zu Chrono Trigger wo die Gegner auf der Karte einem schon manchmal in Horden entgegenrennen.
Die Dungeons lassen sich am Besten mit Zelda vergleichen. Mit einer steigenden Anzahl an bestimmten Items wie (Feuer-)Pfeilen oder Enterhaken bekommt man neue Fertigkeiten, um die sehr Zelda-inspirierten Rätsel zu lösen. Vor allen Dingen steigt der Schwierigkeitsgrad der Rätsel im Spiel angenehm an. Man kann zwar meckern dass das Anordnen von farbigen Blöcken oder das Mähen von Gras manchmal abstrakt ist, jedoch sind solche Aufgaben mal etwas anderes als durch leere Gänge zu rennen und auf den nächsten Zufallskampf zu warten.
Nette Sidequests wie eine Kasino (inklusive mehrerer, unterhaltsamer Minispiele wie eine Othello-Variante), das Finden von Kapselmonstern (vom Computer gesteuerte, Pokemon-artige Helfer in Kämpfen) oder die legendäre Ahnenhöhle, welche mit einer großen Anzahl zufallsgenerierter Dungeonstockwerke eine rouge-ähnliche Erfahrung bietet runden den ohnehin guten Gesamteindruck ab.
Am Schluss ist es genau diese Mischung, die Lufia zur Königsklasse der (SNES-)Rollenspiele befördert.
(anm.: Bilder stammen nicht von der deutschen Version)
Nur irgendein anderes SNES-RPG?
Trocken betrachtet, ist Lufia ein sehr, sehr typisches JRPG welches sich auf dem ersten Blick nicht viel von anderen Genre-Vertretern unterscheidet.
Die Geschichte spielt in einer typisch mittelalterlich-angehauchten Welt, wo der Held des Spiels, der Monsterjäger Maxim, sich eines Tages auf die Prophezeiung der Wahrsagerin Iris hin aufmacht, die Welt vor den Höllenfürsten zu schützen. Die vier Höllenfürsten wollen natürlich nichts anderes als die Weltherrschaft an sich reißen und wären mit ihren bösen Taten ziemlich klischeehaft, wäre da nicht ihre Gottgleichheit und der ein oder andere Plottwist.
Insgesamt wird die Geschichte spannend erzählt, bis auf einige Schnitzer bei der Übersetzung sind die Dialoge sehr schön. Leider wird die eigentliche Haupthandlung durch Fetch-Quest wie das Finden von Schlüsseln oder Retten von armen, hilflosen Frauen in die Länge gezogen, jedoch weiß Lufia an emotionalen Stellen den Spieler zu fesseln.
Okay, es nicht ganz die SquareEnix-Augenblende
Grafisch präsentiert sich Lufia auf gehobenen Niveau; die Effekthascherei eines FF VI oder Chrono Triggers sollte man allerdings nicht erwarten. Die Maps sind abwechslungsreich, die Zaubersprüche gut animiert, während Personen wenig animiert sind, Gegner in Kämpfen gar nicht.
Letztendlich ist die Präsentation nicht überragend, aber alles andere als zweckmäßig.
Die Musik kann sich absolut hören lassen. Ähnlich wie die Grafik stört sie nie, auch nicht nach stundenlangen Spielen. Ein paar Stücke treten mit ihren Kompositionen besonders hervor und brennen sich regelrecht ins Hirn des Spielers ein.
Die Präsentation ist also insgesamt nicht top aber gut, wobei Grafik und Sound bei einer Gesamtnote weniger stark für mich gewichtet wären wie Gameplay/Dauerspaß.
Es ist kein Final Fantasy - zum Glück
Der springende Punkt der Lufia zu einem RPG-Highlight macht ist das Gameplay. Es ist einfach die durchweg fantastische Qualität der einzelnen Gameplay-Elemente, die Lufia so schön zum Spielen machen:
Die Steuerung etwa geht einfach und locker von der Hand, alle Aktionen lassen sich ohne viel Umstände bewerkstelligen.
Besonders beim Kampfsystem merkt man wie die Entwickler auf Details geachtet haben: Mit den Richtungstasten des Steuerkreuzes wählt man in einem kreuz-artigen Menu seine Aktionen aus, welche ganz klassisch aus Angreifen, Abwehren, Item-Einsatz oder Magie bestehen. Zusätzlich kommen sog. Zornattacken hinzu: Mit erlittenen Schaden steig eine Zornpunkte-Leiste beim Charakter. Hat der Charakter genug ZP, kann er bei bestimmen Ausrüstungsgegenständen die ZP für die verschiedensten Spezialangriffe der Ausrüstungsteile benutzen. Ein wirklich nettes Feature das etwas Taktik in die oftmals einfachen Kämpfe bringt.
Das man zu jeder Zeit Beschreibungen zu den ganzen Items etc. aufrufen kann zeugt auch von Liebe zum Detail.
Dungeons und Kämpfe spielen eine zentrale in RPGs und beide Aspekte wussten die Lufia-Entwickler so zu gestalten, dass das Gameplay flüssig bleibt und nicht ständig ins Stocken gerät. Während man bei FF oftmals durch eintönige Dungeons rennt und sich ärgert, dass man zum x-ten mal in die gleiche Monstergruppe geraten ist und einfach nicht fliehen kann, machen die Dungeons in Lufia wirklich Spaß und sind alles andere lästig.
Gegner kann man direkt auf der Karte sehen, bewegen sich nur wenn der Held sich bewegt und lassen sich für kurze Zeit sogar betäuben. Kein Vergleich zu Chrono Trigger wo die Gegner auf der Karte einem schon manchmal in Horden entgegenrennen.
Die Dungeons lassen sich am Besten mit Zelda vergleichen. Mit einer steigenden Anzahl an bestimmten Items wie (Feuer-)Pfeilen oder Enterhaken bekommt man neue Fertigkeiten, um die sehr Zelda-inspirierten Rätsel zu lösen. Vor allen Dingen steigt der Schwierigkeitsgrad der Rätsel im Spiel angenehm an. Man kann zwar meckern dass das Anordnen von farbigen Blöcken oder das Mähen von Gras manchmal abstrakt ist, jedoch sind solche Aufgaben mal etwas anderes als durch leere Gänge zu rennen und auf den nächsten Zufallskampf zu warten.
Nette Sidequests wie eine Kasino (inklusive mehrerer, unterhaltsamer Minispiele wie eine Othello-Variante), das Finden von Kapselmonstern (vom Computer gesteuerte, Pokemon-artige Helfer in Kämpfen) oder die legendäre Ahnenhöhle, welche mit einer großen Anzahl zufallsgenerierter Dungeonstockwerke eine rouge-ähnliche Erfahrung bietet runden den ohnehin guten Gesamteindruck ab.
Natürlich nicht ganz ohne Fehler
Natürlich kann man auch Kritikpunkte an Lufia finden: Der Schwierigkeitsgrad ist ingesamt zu niedrig (mit Ausnahme der Ahnenhöhle), man hat nur ein paar Möglichkeiten seine Party in eine Richtung zu entwickeln (kein Berufssystem o.Ä.) und die vielen Fetch-Quests tragen nicht viel zu Story bei. Die Charaktere sind für manch einen vielleicht nicht ausgefeilt genug, wobei man immer wieder nur betonen kann, dass entscheidene Szenen den Spieler auch berühren, ohne mal jetzt zu spoilern.
Ein Klassiker
Der sehr flotte Spielablauf welcher nie ins Stocken gerät und die schöne Erzählweise machen Lufia zu einem wirklich besonderen RPG. Dermaßen viele gute Eigenschaften findet man sehr selten in einem RPG. Es lässt sich sowohl Einsteigern wie auch Genre-Kennern empfehlen, ein weiteres Anzeichnen für ausgezeichnete Qualität bei einem Videospiel. Einfach ausgedrückt: Lufia macht einfach Spaß und alles was bei RPGs lästig sein kann wird über Bord geworfen. Sowohl das Gameplay wie auch Story wissen den Spieler zu unterhalten. Das schaffen zwar andere Spiele auch, jedoch hat Lufia einfach nahezu keine Längen.
Am Schluss ist es genau diese Mischung, die Lufia zur Königsklasse der (SNES-)Rollenspiele befördert.
(anm.: Bilder stammen nicht von der deutschen Version)
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