Mitleidsgefühle für Fremde?

Clodia

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ich hatte gerade eine recht hitzige diskussion mit einer freundin, die mich in grund und boden diskutiert hat und letztendlich meine meinung zu keinem deut einsehen oder zumindest akzeptieren wollte.

es ist spät, ich bin relativ entnervt und ich habe genug davon, jemanden auf teufel komm raus davon überzeugen zu wollen, sich meiner ansicht zumindest im sinne der akzeptanz anzunehmen.
deswegen hoffe ich, dass es mir keiner übel nimmt, dass ich mich erst einmal mit meiner meinung zu dem thema zurückhalte und lediglich fragen in den raum stelle, zu denen ich gerne eure meinung hören würde. ich weiß, dass dieses thema in verschiedenen threads hier und da manchmal gestreift wurde, aber wirklich diskutiert wurde das bisher höchstens kontextbezogen, und dann auch nur am rande.

es würde mich interessieren, wie ihr über mitleidsempfindungen gegenüber fremden menschen denkt. liegt es in der natur des menschen, dass er im grunde kein mitgefühl für ihm fremde menschen empfindet, aber aufgrund moralischer wertvorstellungen an das eigene gewissen appelliert? findet ihr es grausam und unverständlich, unmenschlich, wenn jemand kein mitleid mit fremden personen empfindet/empfinden kann? gibt es da vielleicht sogar unterschiede zwischen bsw. opfern des zweiten weltkrieges oder einem in heutiger zeit entführten kind?
fühlt ihr euch betroffen, wenn ihr direkt mit solchen dingen konfrontiert werdet (bsw. ein kz-besuch), und wenn nicht, habt ihr deswegen ein schlechtes gewissen?
oder findet ihr es gar von grund auf heuchlerisch, mitleid mit fremden zu empfinden, oder seid der ansicht, dass mitleid für fremde nur heuchelei oder gewissensberuhigung sein kann?

und letztendlich: wenn ihr mitleid empfindet, könnt ihr die menschen verstehen, die es nicht tun? wenn ihr es nicht empfindet, könnt ihr die menschen verstehen, die es tun?
 

Tenwo

Ownet
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Puh! Was ein Thema...

Ich denke, es ist keines Wegs heuchlerisch Miteid für Fremde zu empfinden - vorausgesetzt das Gefühl ist echter Natur. Wenn ich mir Schindlers Liste oder ähnliches anschaue, empfinde ich große Trauer für die Menschen, die so leiden mussten, und gleichzeitig auch große Wut, dass so etwas geschehen ist.
In einer anderen Situation, kann ich mit dem Thema aber auch recht nüchtern umgehen, und bin dann relativ emotionslos.
Es ist wichtig für den Menschen von Dingen Abstand nehmen zu können, damit eben diese sein Gefühlswelt nicht durcheinander bringen. Dies passiert ganz automatisch. In vielerlei Hinsicht ist dies eine notwendige Eigenschaft, die uns das Überleben sichert.
Grundsätzlich finde ich es nicht grausam, wenn Menschen soziale Missstände ignorieren, da ich weiß, dass es in unserer Natur liegt und dass es Gründe gibt, warum sich Menschen so verhalten. Es gibt dann aber auch Situationen, in denen ich mich sehr über Intoleranz aufrege. Gerade dann, wenn deswegen schlimme Sachen geschehen oder diese nicht beendet werden.
Hm... Da wirderspreche ich mir irgendwie selbst. Ich hoffe, ihr versteht das. Das eine denke ich, wenn ich mit meinem "Verständnis für alles Denken" an die Sache rantrete. Das zweite, wenn das "Gute" in mir spricht (vielleicht das schlechte Gewissen?! :D )

Mitleid empfinden und das schlechte Gewissen beruhigen liegen, vermute ich, sehr nahe beieinander und sind wohl kaum auseinander zu halten. Den Vorwurf, jemand würde dieses oder jenes nur tun, damit er kein schlechtes Gewissen hat, ist ein bescheuerter. Ohne schlechtes Gewissen, wären wir doch gar nicht zu Mitleid imstande. Das schlechte Gewissen kommt doch immer dann, wenn man denkt, man hätte jemandem Unrecht getan.
Das schlechte Gewissen ist doch ein wesentlicher Schritt, um ein mitfühlender Mensch zu werden bzw. zu bleiben.

Fazit:
Ich begrüße es, wenn Menschen mitfühlend sind und halte es für eine wunderbare Eigenschaft, die der Harmonie dient. Gleichzeitig zögere ich aber auch mal, ignorante Leute zu verurteilen, da diese das ja nun nicht aus schlichter Bosheit tun, sondern aus einem natürlichen Grund heraus. Kritik sollte hier dennoch gefragt sein, aber ein wohl überlegte. Schließlich freue ich mich, wenn mehr Toleranz entsteht.
 

Nazgul

Mitey Pirabbite
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Ich halte Mitgefühl für andere nicht nur für wichtig, es ist sogar überlebenswichtig für uns, als spezies Mensch (ich bitte um Verzeihung, sollte das der falsche Ausdruck sein). Wenn man nie drauf achtet, wie es anderen geht, dann geht er irgendwann drauf und kann mir nicht mehr helfen, wenn ich in Schwierigkeiten bin.

Ohne Mitgefühl hätten sich auch so Sachen, wie Moral, o.Ä. nicht entwickelt

Es gibt einen Grund, warum die Evolution sowas hervorgebracht hat.

Peace ^^
 

Ashrak

Nachtmahr
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Ich stehe dem Mitleid vieler meiner Mitmenschen gegenüber Fremden äußerst kritisch gegenüber, gerade jetzt zu diesen Zeiten wieder. Ich kann natürlich anerkennen dass die Juden damals und heute die Chinesen und Japaner heute es stellenweise richtig ******e haben, allerdings fehlt mir selbst die Empathie, um ihnen wirkliches Mitleid gegenüberzubringen.


Und die meisten die behaupten mit diesen Leuten mitzufühlen, sind für mich nichts anderes als heuchlerische, sensationslüsterne und charakterlose Arschkriecher. :)

Seien wir ehrlich: mindestens vier von fünf Leuten geilen sich nur sensationslüstern an den ganzen Katastrophen auf, wenn in TAFF (mal wieder) irgendein Kind in die Großaufnahme genommen wird, das durch eine Sinnflut, ein Erdbeben oder eine Kernschmelze seine Eltern verloren hat. Doch wer wird sich daran erinnern, wenn Japan erstmal einen Monat lang aus der großen medialen Berichterstattung raus ist? Wen hat es vor den Aufständen in Nordafrika gestört, dass dort Leute an der Macht sind, denen man die Knie brechen sollte? Oder wen stört es aktuell, dass in Thailand Teenagermädchen wie ein Joint rumgereicht werden?

Doch woran liegt's? Genau, die hundertste Berichterstattung über die selbe Katastrophe lässt irgendwann jeden kalt (weswegen Japan auch irgendwann unweigerlich aus der Berichterstattung verschwindet, sobald sie Fukushima unter Kontrolle bekommen), wogegen sie das Publikum mit ständig neuen Schicksalsschlägen emotional besser geködert bekommen.

Das was die meisten heute Mitleid nennen ist nichts anderes als Kino plus Popcorn plus Klingelbeutel. Einzig positiver Nebeneffekt: wenigstens so bekommt man den Klingelbeutel für die Armen und Obdachlosen voll.




So, das war mein Rant gegen Political Correctness und höre nun Tool - Vicarious.
 
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Kinta

Rebusmind is dead
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Ich persönlich mache mein Mitgefühl jetzt nicht abhängig von der Ernstheit der Situation, da können ganz unterschiedliche Faktoren mit reinspielen, vor allem das eigene Befinden. Mitgefühl setzt ja voraus, dass man die Probleme des anderen nachvollziehen und verstehen kann. Wenn ich also gerade kein Geld habe und deswegen Probleme bekomme, ist mein Empathieverhalten anderen Leuten mit finanziellen Problemen gegenüber größer (um mal ein sehr banales Beispiel zu nennen).

Mitleid ist meiner Meinung nach aber auch ein sehr komplexes Empfinden, da es eine Menge Emotionen wie z.B. Verzweiflung (dass der andere unter seiner Situation leidet) und/oder Angst (dass man selbst in diese Situation geraten könnte) beinhaltet.
Dabei müssen diese 'Situationen' nicht einmal real sein. Wenn ich ein Drama sehe, kann ich genauso Mitleid empfinden wie für reale Personen und Schicksale.

Wenn jemand sagt, dass ihm Mitleid zuwider ist, ist das (wie schon geschrieben) eine natürliche Reaktion, um sich vor den damit in Verbindung stehenden Emotionen zu schützen. Das macht jeder und ist überlebenswichtig (jaaa, ich wiederhole, was schon geschrieben wurde, um es zu unterstreichen).

So, nun zu meiner Meinung: Ich schwanke sehr stark zwischen Empathie und Abwehr von fremden Schicksalsschlägen. Grund dafür ist wie im ersten Absatz beschrieben mein eigenes, aktuelles Empfinden.
Ich habe aber auch festgestellt, dass sich das bei mir im Laufe der Zeit stark verändert hat. Früher in meiner Jugend habe ich da viel mehr dicht gemacht und es nicht an mich herangelassen. Heutzutage kann ich mich in solche Situationen viel 'besser' hineinversetzen, was mich manchmal nahezu umwirft für nen Moment.

Kinta
 
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Redwolf

Folge der 8 bei den Palmen!
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Muss Nazgul zustimmen. Evolution sagt, dass der Anpassungsfähigste überlebt. Anpassungsfähigkeit bedeutet nicht nur Durchsetzung des eigenen Willens durch Macht, sondern auch die Fähigkeit zur Parzipitation - zur Gruppenbildung. Gemeinsam sind wir stark. Jemand der Gefühllos und Rücksichtslos ist kann sich nur schwer in andere Menschen hineinversetzen. Die Gegentheorie ist, dass die Gruppe jemanden schwachen ausgliedern muss (wie eine Gnu-Herde die von Raubtieren gejagt wird), damit die Gruppe an sich gestärkt wird und somit nicht immer Rücksicht nehmen muss. Beide Wege sind evolutionäre Wege.

Evolution ist für den A_rsch, wir sollten uns davon emanzipieren. Werdet Transhumanisten ;).

Bergpredigt von Jesu: (Mat.7 schrieb:
Heuchler, entferne zuerst den Balken aus deinem Auge. Dann wirst du klar sehen und kannst den Splitter aus dem Auge deines Bruders ziehen.
Man sollte seine eigenen Belange nicht vernachlässigen und im Mitleid für andere aufgehen. Man kann anderen effektiver helfen, wenn man gestärkt und mit sich selbst im Reinen ist. Mit plumpen Mitleid allein ist niemandem geholfen. Man muss etwas unternehmen. Mitleid kann dabei helfen. Wenn es aber allein steht, steht es für den Betroffenen auf verlorenen Posten und dient nur dazu das eigene schlechte Gewissen zu beruhigen.

@Ashrak

Gerade bei der Berichterstattung über Japan hätte ich mir mehr Fakten gewünscht, auch über das Leiden der Personen vor Ort. Es wurde kaum darüber geredet, an was es denen mangelt. Was immer wieder gezeigt wird sind Personen und Gesichter im Elend und irgendwelche Häuser die weggerissen werden. Das ist typisch für deutsche Berichterstattung. Da wird dann Otto-Normaljapaner interviewt der unter Tränen berichtet wie seine ganze Familie gestorben ist und sein Stadtteil weggerissen wurde. Wenig Informationen und nur Emotionsberichtserstattung. Nicht falsch verstehen. Bewegende Bilder sind ok, wenn aber dabei untergeht was für Maßnahmen erforderlich sind den Leuten vor Ort zu helfen, welche davon gerade angestrebt werden, wo man spenden kann usw. wird das ganze sinnfrei.
 
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Lucifer

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Mitgefühl für Japan damals? Oder die Tsunamiopfer? Oder der 2. Weltkrieg? Pearl Harbor? Ein entführtes Kind? Ein Opfer hier oder da? Nein, das habe ich nicht, weil mir Menschen an sich sehr oft egal sind. Vor allem wenn ich sie nicht kenne. Ich empfinde lediglich Mitleid für für mich bekannte Menschen, aber da hält es sich je nach Grad der Verbundenheit in Grenzen. Stehe ich der Person nahe trifft es mich eher, als wenn ich sie nur flüchtig kenne. Ganz einfach.

Jedoch empfinde ich sehr starkes Mitgefühl für Tiere. Ich muss mit den Tränen kämpfen, wenn ich ein überfahrendes Tier sehe oder ähnliches. Tiere empfangen bei mir viel mehr Mitgefühl als Menschen. Liegt daran, dass ich mich mit ihnen verbundener fühle, weil ich im Laufe meines Lebens gelernt habe, dass Tiere einem immer treu sind, wenn man sie gut behandelt. Menschen verletzten einen, obwohl man ihnen alles zu Füßen legt. Deswegen stehen sie in meiner Welt unter den Tieren.

Ich weiß, bin ein wenig verdreht im Kopf. Aber so ist das einfach. Und ich werde daran auch nichts ändern (können), weil mich mein Leben einfach so geprägt hat oo
 

Jungle-Jazz

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Bei mir ist das teilweise ganz extrem. Ich glaube, ich bin sehr Emphatisch. Und das macht mich dann oft ziemlich fertig.

Ein Beispiel: Mein Bruder hat für ein meine Schwester letztens ein Geburstagsgeschenk gemacht, aus Knete. Das hat er auf dem Boden geknetet, ein ziemlich empfindlicher Holzboden mit vielen Kerben etc, wo die Knete reinkommen könnte, etc. Meine Mutter war in dem Moment gerade sehr gestresst, wegen irgendwas anderem. Und als sie sah, dass mein Bruder da auf diesem Boden die Knete verarbeitet, meinte sie ein bisschen böse, dass er das nicht darf etc. Eine ganz normale Alltagssituation.

Aber ich hab mich dann sofort in die Lage meines Bruders versetzt gefühlt, hab quasi gespürt wie stolz er erst auf dieses Geschenk war aber wie meine Mutter ihm dieses Gefühl "kaputt" gemacht hat. Und ich wusste dann genau wie er sich fühlte und so ähnlich hab ich mich dann auch gefühlt. Solche Situationen kann ich einfach nicht sehen.

Okay, das war jetzt zwar "nur" bei meinem eigenem Bruder, aber sowas hab ich sehr oft, auch bei Wildfremden die ich auf Sraße beobachte, denen irgendwie etwas ähnliches passiert.

Genau so hab ich das oft bei Tieren, deswegen wurde ich wohl auch damals zum Vegetarier.
Letztens, irgendwann Nachts, hab ich einen Igel gesehen. Einen munteren Igel, der über die Wiese spaziert ist. Und plötzlich hab ich unglaublich schreckliches Mitleid für den Igel empfunden. Warum, weiß ich nicht. Ich hab mich halt auch in seine Lage versetzt gefühlt, wie glücklich er über die Wiese trampelt. Aber dass ihm jederzeit irgendwas schlimmes passieren könnte, zB könnte er ganz plötzlich zertreten werden, wo irgendeinem betrunken Assi oder so fand ich so schrecklich. Allein weil sowas möglich ist, hatte ich ganz starkes Mitleid für diesen einen Igel und hatte danach noch ganz lange dran zu knabbern.

Im Prinzip weiß ich, dass das ein klein wenig übertrieben ist. Das ist irgendwo so eine kleine Macke von mir, an der ich noch arbeiten muss. Spaß macht es mir ja auch nicht, danach so lange darüber nachdenken zu müssen.


Aber genauso verstehe ich keine Menschen, die absolut kein Mitgefühl für andere zeigen. Das kann ich einfach nicht nachvollziehen.

Wenn etwas passiert, wie zB in Japan oder so, da hab ich dann aber kein Mitleid mit den Opfern. Nicht, weil es so weit weg ist.. da denk ich dann: "Heftig, das ist eine krasse eine Sache. Ist bestimmt ziemlich hart jetzt für die Opfer", aber weiter mach ich mir da dann einfach keine Gedanken drum. Irgendwie komisch, find ich.
 

Redwolf

Folge der 8 bei den Palmen!
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Es gibt so viel individuelles Leid auf der Welt, es ist lebensnotwendig vieles davon auszublenden. Warum? Weil der Einzelne meistens nichts daran ändern kann und an moralischer Last verzweifeln würde. Man kann und sollte die kleinen Dinge ändern auf die man Einfluss hat, um auf das Gesamte einzuwirken. So bringt man andere dazu es einem nachzutun. Änder dich selbst, dann änderst du die Welt. Das schließt natürlich nicht aus, sich für Einzelschicksale einzusetzen. Auch der Ausdruck des Mitgefühls kann für das Gegenüber schon hilfreich sein, da der Betroffene sich dann mit seinen Problemen nicht allein gelassen fühlt.

Vladimir Solovyov schrieb:
"As long as the dark foundation of our nature, grim in its all-encompassing egoism, mad in its drive to make that egoism into reality, to devour everything and to define everything by itself, as long as that foundation is visible, as long as this truly original sin exists within us, we have no business here and there is no logical answer to our existence. Imagine a group of people who are all blind, deaf and slightly demented and suddenly someone in the crowd asks, "What are we to do?"... The only possible answer is, "Look for a cure". Until you are cured, there is nothing you can do. And since you don't believe you are sick, there can be no cure."
@Clodia

Was ist denn deine Position gewesen? Womit hat deine "Kontrahentin" argumentiert? Wenn du einfach nur Pro- oder Con-Argumente für oder gegen Mitgefühl brauchst um deine Position zu stärken sag bescheid, da lässt sich bestimmt was finden.
 
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Zhao Yun

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Ich empfinde kein Mitgefühl.
Schadet mehr als es nutzt.

Das bedeutet allerdings nicht dass man tatenlos rumsteht wenn jemand auf die Fratze fällt
 

Redwolf

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Zhao Yun schrieb:
Ich empfinde kein Mitgefühl.
Schadet mehr als es nutzt.
Würdest du dann diese Katzen für 50 € in einen Mixer stecken? :heul:




Sie haben große runde Augen, einen großen Kopf und kleinen Körper. Das steigert das menschlichen Empathie-Powerlevel over 9000!!!! Eklige Käfer kommen deshalb empathisch schlecht bei uns weg. Deshalb haben die Regisseure vom Film "District 9" auch die Aliens im Film menschlicher dargestellt. Unsere Veranlagungen erlauben uns so ein besseres Einfühlen in das Leid anderer.
 
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Zhao Yun

Friedensbewahrer des Silberhammers
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Respekt vor dem leben und Mitgefühl sind zwei verschiedene Dinge :pein:
 

Redwolf

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Mal ersthaft: Ich glaube, dass es genug Menschen gibt, die selbst vor obigen krassen Beispiel keinen Halt machen würden. Jäger haben in der Regel auch das Mitleid was ihre Beute angeht abgebaut und empfinden ihr Handeln in Ordnung. Gleiches gilt für Schlachter, Henker und Soldaten. Für alle gibt es ein für sie tragbares moralisches Konzept. Mitleid ist eine Frage der Veranlagung, Prägung, eigenen Erfahrung und teils von der Gesellschaft diktiert.
 

Lord_Data

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Ich halte Mitgefühl für andere nicht nur für wichtig, es ist sogar überlebenswichtig für uns, als spezies Mensch (ich bitte um Verzeihung, sollte das der falsche Ausdruck sein). Wenn man nie drauf achtet, wie es anderen geht, dann geht er irgendwann drauf und kann mir nicht mehr helfen, wenn ich in Schwierigkeiten bin.
Das geht doch and er Ursprungsfrage vorbei. Jemand der z.B. gegenüber einem Bettler rücksichtslos ist und für ihn kein Mitleid empfindet, kann doch der netteste Kinderarzt sein, der jeden Tag Leben rettet und sich dafür einsetzt. - aber eben nur für Menschen aus seinem "Umfeld" (also seinen Patientenkreis).

Mitleid für Fremde empfinde ich eigentlich selten bis gar nicht. Bei Katastrophen denke ich so wie Jungle-Jazz. Mitleid oder Mitgefühl wären nur Heuchelei - ich fühle ja nicht mit ihnen, und werde mich hoffentlich nie in so einer Situation befinden. Ich wünsche, dass die Menschen gut aus der Katastrphe rauskommen, ja, das wars.

Mir fällt wirklich keine wirkliche Situation ein, wo ich mitleiden könnte (außer bei einem knappen Fußballspiel^^). Ich würde es als ungerechtfertigt bezeichnen, oder als selbstverschuldet, oder oder oder. Aber wirklich sagen "Oh man, ich leide mit dir...". Vielleicht kann hier ja jemand ein Beispiel nennen, wo man wirklich für einen Fremden mitleidet.
 
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Zhao Yun

Friedensbewahrer des Silberhammers
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Mal ersthaft: Ich glaube, dass es genug Menschen gibt, die selbst vor obigen krassen Beispiel keinen Halt machen würden. Jäger haben in der Regel auch das Mitleid was ihre Beute angeht abgebaut und empfinden ihr Handeln in Ordnung. Gleiches gilt für Schlachter, Henker und Soldaten. Für alle gibt es ein für sie tragbares moralisches Konzept. Mitleid ist eine Frage der Veranlagung, Prägung, eigenen Erfahrung und teils von der Gesellschaft diktiert.

o_OWobei ich bei der Jagd auch kein Mitleid habe. In diesem Moment ist es Beute, und Nahrung ist ein berechtigter Grund zum töten.
 

Lord_Data

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o_OWobei ich bei der Jagd auch kein Mitleid habe. In diesem Moment ist es Beute, und Nahrung ist ein berechtigter Grund zum töten.
Jagen ist in Deutschland für die meisten Sport mit essbarer Trophäe, also bitte. Als ob in D jemand jagen müsste, um nicht zu verhungern.
 

Zhao Yun

Friedensbewahrer des Silberhammers
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Jagen ist in Deutschland für die meisten Sport mit essbarer Trophäe, also bitte. Als ob in D jemand jagen müsste, um nicht zu verhungern.


o_OWas is dir lieber, Ich ess was aus Massentierhaltung wo das Tier scheinbar nur leidet. OOOOOOOOODer ich schieß ein Tier ab dass bis dahin ein schickes glückliches Leben hatte ? ;)
 

Lord_Data

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o_OWas is dir lieber, Ich ess was aus Massentierhaltung wo das Tier scheinbar nur leidet. OOOOOOOOODer ich schieß ein Tier ab dass bis dahin ein schickes glückliches Leben hatte ? ;)
Du willst mir grad sagen, dass es besser ist, ein glückliches Tier zu töten als ein unglückliches? Und ich denke, dass die typischen Jagdtiere eher mal nicht in Massentierhaltung gehalten werden. Hasen könnt ich mir noch vorstellen, bei Wild wirds in meinem Kopf irgendwie schwieriger.

Aber das hat nichts mehr mit dem Ursprungsthema zu tun.
 

Idris

Papa Bär
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Man sollte seine eigenen Belange nicht vernachlässigen und im Mitleid für andere aufgehen. Man kann anderen effektiver helfen, wenn man gestärkt und mit sich selbst im Reinen ist. Mit plumpen Mitleid allein ist niemandem geholfen. Man muss etwas unternehmen. Mitleid kann dabei helfen. Wenn es aber allein steht, steht es für den Betroffenen auf verlorenen Posten und dient nur dazu das eigene schlechte Gewissen zu beruhigen.
/Signed.

Außerdem könnte es letzten Endes ja genauso gut einen selbst getroffen haben.
 

Lord Duran

β
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Kommt drauf an wie man nun "fremd" auslegt.

Wenn ich irgendwo eine heulende Person alleine rumsitzen sehe, kann es sein, dass ich Mitleid habe.
Wenn ich in den Nachrichten höre, dass hier und da tausende Menschen gestorben sind und es heute ziemlich heiß wird, dann rege ich mich auf, dass es heiß wird, weil ich dann heute Abend auf der Bühne viiiel zu viel schwitzen werde.
 
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