@Kori:
Hatte mir schon fast gedacht, dass du ein aufs Exzentrische hinauswillst. Aber die Exzentrizität ist ebenfalls keien Erfindung der Columboautoren. Wenn du dir zufällig einen x-beliebigen deduktiven Krimi durchlesen würdest, wäre der Protagonist mit erheblicher Wahrschienlichkeit ein Exzentriker. Da könnte man wieder auf Poe's Dupin weisen (wie gesagt soweit mir bekannt der Begründer dieses Untergenres) oder auch auf Doyles Sherlock Holmes. Über diese Exzentrizität wird einfach plausibler die außergewöhnliche Kombinationsgabe vermittelt.
Aber ab dann kommt man bereits zu einem großen Unterschied zwischen beiden Serien. Während Columbo seine Verdächtigen täuscht, indem er schludriger wirkt als er eigentlich schon ist, leidet Monk eben wirklich unter einer Vielzahl Phobien und Psychosen. Dabei wird das aber nicht einfach nur fertig und unveränderlich zu einer seiner Eigenschaften, sondern der Charakter Monk entwickelt sich im Gegensatz zu Columbo in seiner Serie. Hatte Monk beispielsweise ganz zu Anfang der Serie noch Hemmungen dabei anderen die Hand zu reichen, selbst bei engen Freunden, beginnt er im Verlauf der Serie beinahe unmerklich enge Freunde sogar zu umarmen ohne Ekel zu verspüren.
Ein weiterer großer Unterschied ist, dass die Serie Monk quasi einem großen meta-Plot folgt, Monk versucht, die Mörder seiner Frau zu finden, die durch eine Autobombe ums Leben kam. Das Ableben seiner Frau war auch der Auslöser für seine Phobien und Psychosen und diese wiederum der Grund, warum er nun als Privatdetektiv/Berater der Polizei statt als Officer beschäftigt ist. Aus diesem Grund ist Monk selbst wesentlich stärker in die Story integriert als Columbo. Generell sind die Protagonisten in Monk wesentlich stärker integriert als in Columbo (wenn ich mich nicht irre, gibt es außer Hund und Mrs Columbo auch keine stets wiederauftauchenden Nebencharaktere, oder?)
Nun, und was die Ermittlungsmethode angeht: Ich denke, du beziehst dich auf dieses Beachten eigentlich unauffälliger Details, was schlussendlich zur Lösung eines Falles führt. Gerade das ist ein Markenzeichen des Genres, wieder ein Verweis an Dupin oder auch Holmes ^^
Vereinfacht könnte man acuh sagen, dass in Columbo Columbo selbst zur Auflösung der Fälle da ist, während in Monk die Fälle eher darauf abzielen, bestimmte Eigenheiten der Personen näher zu beleuchten, d.h. für die Charakterentwicklung da sind.
Versteh mich nicht falsch, ich will Columbo nicht schlecht machen, wie gesagt könnte ich mich nicht, sollte ich vor die Wahl gestellt werden, für eine von beiden Serien entscheiden. Allerdings hat Monk es nicht verdient, als billiger Abklatsch gesehen zu werden, wär also toll, wenn du der Serie nochmal ne Chance geben würdest, es lohnt sich ^^