Story:
Das innere und das äussere Universum befinden sich seit Ewigkeiten im Krieg. Das innere Universum setzt die Menschheit als Soldaten für diesen Krieg in den Kampf und erschuf mehrere Planeten namens "Erde" um dieser Rasse ein Zuhause zu geben. Doch hin und wieder passiert ist, dass die Menschen einer Erde das friedliche Miteinander dem Krieg vorziehen, in solch einem Fall müssen diese Erde und dessen Bewohner zerstört und durch neue ersetzt werden.
Während Erde-4 sich gerade in einer Neugestaltung befand schickte das äussere Universum eine Vorhut in die neue, schutzlose Welt um die Menschheit zu beobachten. Diese Vorhut ist Kachi, die der Form der Menschen nachempfunden wurde, deren Erinnerungen manipuliert wurden, weswegen aus ihrer Mission bald ein generelles Interesse an der Menschheit wurde.
Um dieser Bedrohung ein frühzeitiges Ende zu bereiten schickte das innere Universum Isa in den Kampf, obwohl er wegen seiner Herkunft selbst nur als halb menschlich erachtet wird. Doch die beiden tun sich zusammen um mehr über Kachis Herkunft zu erfahren, weswegen man ihnen die Spezialeinheit Nebulox von Erde-5 auf den Hals schickt, um sie beide auszuschalten.
...was macht uns eigentlich menschlich?
Und wie im ersten Teil wird man in's kalte Wasser geworfen, wenn man sich nicht vorbereitet. Wenigstens gibt es diesmal eine Spielanleitung mit Prolog.
Allerdings hatte ich beim Spielen nicht das Gefühl, dass die Geschichte wirklich auf einen Punkt hinläuft sondern einfach aufhört. Immerhin gibt es einen üblen Cliffhanger, wenn man das Spiel beendet ohne zu sterben.
Gameplay:
Am Grundprinzip hat sich an sich nichts geändert. Dank der Wii-Mote ist die Steuerung allerdings sehr viel zugänglicher als es ein Analogstick jemals schaffen könnte. Wer letzteres bevorzugt kann das natürlich tun, hier wird einem die Wahl gelassen.
Zwei grundlegende Änderungen an der Bedienung gibt es allerdings. Der Nahkampfangriff hat ein deutliches Delay nach dem dritten Angriff, was einen kurz schutzlos lässt, was Veteranen des ersten Teils anfangs sehr befremdlich erscheint. Andererseits kann man jetzt auch während man ausweicht schiessen, weswegen man wenn man sehr lame ist die meiste Zeit nur ausweichen könnte, während man sich nurnoch auf's Schiessen konzentriert.
Beide Charaktere können zudem schweben, was die Mobilität in die zweite Dimension zu einem wichtigeren Bestandtteil als im Vorgänger macht.
Der Schwierigkeitsgrad ist generell mit dem Vorgänger vergleichbar, Easy zum Kennenlernen, Normal für erfahrene Spieler und Hard für Masochisten. Für Highscorejäger hat man allerdings eine neue, dicke Herausforderung eingebaut. Im Gegensatz zum ersten Teil gibt es hier einen Punkte-Muliplikator, der sich mit jedem abgeschossenem Gegner langsam erhöht, was in einem wirklich ausschlaggebenden Multiplikator von maximal x16 hinauslaufen kann. Jeder Treffer den man einsteckt schlägt allerdings eine dicke Kerbe in den Multiplikator, den man dann erstmal wieder aufbauen muss. Jetzt reicht es also nicht mehr das Spiel ohne zu sterben durchzuspielen, wer einen fetten Score haben will darf nicht einmal mehr getroffen werden!
Auch am Umfang hat sich einiges verbessert. Das Spiel an sich ist zwar nur minimal länger als der Vorgänger (was natürlich okay ist, man muss so ein Score-Spiel ja an einem Nachmittag durchspielen können!), aber dank der zwei spielbaren Charaktere und des freischaltbaren Doppelcharakter-Modus ist man deutlich länger motiviert. Apropos Motivation, klöppelt man seine Wii an's Internet kann man seine Scores auch auf Online-Ranglisten hochladen.
Isa spielt sich wie der Vorgänger, man zielt prinzipiell manuell, kann aber einen Gegner gesondert anvisieren, was aber weniger Schaden verursacht. Kachi hingegen visiert immer automatisch einen Gegner an, wenn man auf ihn schiesst, aber ohne Schadensabzug, dafür streut ihr Schuss viel stärker. Sehr früh schaltet man zudem das Feature frei, den Zielmodus des anderen Charakters zu übernehmen, was diesen Unterschied irgendwie zur Farce macht...
Der einzige Unterschied der dann noch bleibt ist der aufladbare Spezial-Schuss. Isa besitzt hierbei einen gebündelten Schuss, der beim Treffer explodiert, während Kachi bis zu acht Gegner anvisieren und auf einmal treffen kann. Letzteres ist für Endgegner ungeeignet, da es sehr viel länger dauert, alle 8 Schüsse auf einen Gegner zu schalten, dafür ladet sich der Spezialangriff sehr viel schneller auf, wenn man nicht alle 8 Schüsse benutzt.
Mein persönliches Highlight ist aber der Doppelcharakter-Modus, in dem man jederzeit zwischen den beiden Charakteren wechseln kann. Dabei haben Isa und Kachi seperate Energieanzeigen, was das Spiel durchaus einfacher, aber auch taktischer macht.
Auch ein Zweispielermodus ist wieder mit dabei und genau wie im ersten Teil steuert Spieler 1 die Figur, während der zweite Spieler zielt und schiesst.
Grafik:
Super. Man nehme das Effektfeuerwerk des ersten Teils, dreht die Wattzahl der Geschosse nochmal kräftig auf, steckt das ganze in eine Umgebung die diesmal auch wirklich gut aussieht und voila! (das ist französisch für: tada!) Man hat ein Spiel, dass den Absichten eines Railgun-Shooters auch gerecht wird.
Sound:
Auch die Musik hat sich im Vergleich zum Vorgänger verbessert und klingt nicht mehr zu verkrampft spielhallenartig.
Diesmal hat man dem Spiel auch eine japanische Sprachausgabe gegeben, welche qualitativ in einer ganz anderen Liga spielt als die des Vorgängers. Allerdings passen die Untertitel oft nicht zur Sprachausgabe. Wenn Kachi (nachdem sie von einem Pfeiler aufgespiesst wurde, was ihrer Rasse aber scheinbar nichts ausmacht) besorgt fragt wo man ist steht im Untertitel ein keckes "Good as new!", was an sich auch Sinn machen würde, aber nicht einmal ansatzweise zu den Emotionen in der Stimme passt.
ein:Fazit:
Sin and Punishment 2 hat alles was den ersten Teil gut gemacht hat und bringt es der Perfektion näher. Vor allem die verschiedenen Modi und die Online-Ranglisten (verstärkt durch das neue Punktesystem) bringen dem Spiel die Langzeitmotivation, die Spielen dieses Genres durch ihren natürlich kürzeren Umfang fehlt. So muss für mich ein Railgunshooter sein.
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