Vorfall in Wildeshauser Schule

Ray

Halbgott
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Hallo.

(Vorfall ca 1-2 Wochen her)

Nun ist es passiert, ein 12 Jähriger ist mit eine Gaspistole in meiner alten Realschule abgegangen.
18 Verletzte, ins Krankenhaus.

Angeblich soll der Junge, von allen gemobbt und von Hauptschülern bedroht geworden sein. Die Gaspistole so hat er als Selbstschutz mitgenommen.

Sie sei unbeabsichtigt ausgelöst worden und hat mit dem Gas die Schüler verletzt. Ihm drohen nun 3 Anzeigen.

1. Unerlaubter Waffenbesitz
2. Unerlaubter Waffenbesitz während der Schulzeit
3. Körperverletzung

Vater besitzt Waffenschein für die Gas-Pistole.

Angeblich sofortiger Schulverweis doch 1 Tag nach dem "Unfall" war er bereits wieder in der Schule. Es folgt noch eine Schulkonferenz. Namen der Hauptschüler konnte er nicht nennen.

Was sagt ihr dazu? Ich war persönlich sehr schockiert, dass in meinem friedlichem Ort sowas vorfällt.

Was sagt ihr dazu?

Gruß
Ray
 

Luna

Roter Drache
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Davon hat man in den Nachrichten ja gar nichts gehört...

Tja, was soll man groß dazu sagen? Furchtbar, dass sowas passiert... Aber es muss doch eigentlich Möglichkeiten geben, wie man Schüler von so etwas abhalten kann - und das gerade in dem Alter! Es ist wohl ziemlich schwer für Lehrer an Schüler ranzukommen, aber ich denke, es geht schon, wenn man die Schüler ernst nimmt und beobachtet.

In dem Fall, was du geschrieben hast, hat denk ich auch der Vater schuld an der Sache. Wenn man zu hause eine Gaspistole rumfliegen hat, dann soll man gefälligst darauf aufpassen, dass der zwölfjährige Sohn da nicht drankommt!
 
OP
OP
Ray

Ray

Halbgott
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Davon hat man in den Nachrichten ja gar nichts gehört...

Tja, was soll man groß dazu sagen? Furchtbar, dass sowas passiert... Aber es muss doch eigentlich Möglichkeiten geben, wie man Schüler von so etwas abhalten kann - und das gerade in dem Alter! Es ist wohl ziemlich schwer für Lehrer an Schüler ranzukommen, aber ich denke, es geht schon, wenn man die Schüler ernst nimmt und beobachtet.

In dem Fall, was du geschrieben hast, hat denk ich auch der Vater schuld an der Sache. Wenn man zu hause eine Gaspistole rumfliegen hat, dann soll man gefälligst darauf aufpassen, dass der zwölfjährige Sohn da nicht drankommt!
Ein Kumpel von mir meinte das Fernsehen wäre da gewesen und hätte ihn auch Interviewt. Die Nachrichten beschränkten sich nachher auf ca 2 Minuten Sendezeit auf Explosiv. Es wurde nur kurz genannt das der ne Anzeige wegen Körperverletzung bekommt, und ein zensiertes Bild von ihm...

Ich hab den Ausschnitt aufgenommen, evtl hoste ich den demnächst mal.
 

Meradion

Mächtiger Krieger
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ich finde es acuh sehr traurig. dass der schüler keinen anderen ausweg gefunden hat, als sich mit einer pistole zu wehren.
aber noch trauriger finde ich, wie er in diese auswegslose situation geraten ist...von den mitschülern gemobbt und beroht zu werden is so ziemlich das schlimmste schicksal, was einem schüler in diesem alter wiederfahren kann....
und da suche ich nach den eigentlichen "schuldigen" und das sind in meinen augen die lehrer und die eltern.
ich denke es sollte schnell auffallen, wenn ein schüler von den anderen ausgeschlossen und fertiggemacht wird...die lehrer sollten zum einen auf jeden ihrer schüler achten und zum anderen den schülern klar machen, dass sie sich an sie wenden können, wenn sie ein problem haben. aber anscheinend war dies nicht der fall und so haben die lehrer ganz klar ihre aufgabe nicht erfüllt!
dann zu den eltern: ich finde es erschreckend, wenn ein kind nur den ausweg sieht, sich mit einer gaspistole zu wehren, anstatt mir seinen eltern über seine probleme zu reden.
ich denke, dass den schüler am weigsten schuld trifft....und wenn man nun spiel, dass in richtung tomp raider, splinter cell oder ähnliches geht, dann hat die justiz und die politik wieder ihren shuldigen.

Ciao

meradion
 

KaF

Held
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Im Endeffekt ist der ganze Ablauf unseres Schulsystems so konzipiert, dass eine systematische Ausgrenzung von bereits Ausgegrenzten erst recht stattfindet.

Wenn jemand aus dem Ausland kommt, überdurchschnittlich begabt oder intelligent ist oder psychische oder physische Probleme hat, so wird er praktisch automatisch an den Rand gedrängt, den er aus seinem Familienleben her schon kennt.
Ein Ausländer hat möglicherweise Probleme mit der deutschen Sprache, ist deshalb schon eine Randperson, wird dann noch aktiv gemobbt von irgendwelchen Idioten und ist er recht Außenseiter.
Ein Mensch mit einer diagnostizierten Verhaltensstörung kann an einer deutschen Normalschule garnicht untergebracht werden, weil Lehrer, Mitschüler und das ganz sonstige Umfeld mit soetwas nicht klarkommen. Diese Schüler werden dann ohne Umwege abgeschoben und verotten auf den sogenannten "Förderschulen".

Ich will damit nur sagen, dass Randpersonen im Leben auch zu Randpersonen in der Schule werden und dass das automatisch stattfindet, obwohl's garnicht sein muss. Wenn einer verhaltensauffällig ist und deshalb Außenseiter ist aber in irgendeinem Fach besser als der Rest ist, dann muss solch ein Umstand unterrichtsmäßig genutzt werden. Hier wäre dann die lehrende Person als "Integrationshelfer" gefragt. Vor allem bei jungen Schülern kann man auf dieser Ebene sicherlich viel erreichen.
Nur wie sollen Lehrer, die sich um 100 bis 200 Schüler mindestens kümmern müssen, sich für jeden Einzelnen interessieren können?
Und wie steht's mit den Eltern? Hier gibt es hunderte Faktoren, die eine Beziehung von Kind zu Eltern stören können. Und die müssten diskutiert und abgebaut werden. Wenn beide Elternteile berufstätig sind, dann fehlt meist die Zeit oder es werden Schnelllösungen (3 L !!!) gefunden, die irgendwann überholt sind.
Und bei den Mitschülern scheint's mir oft in den unteren Klassen so zu sein, dass es eine Unmenge an Idioten gibt, die mobben müssen. Ist zumindest meine Erfahrung. In den höheren Klassen (v.a. Oberstufe) nimmt zwar die Dummheit im Durchschnitt nicht ab, aber es scheint eine positivere Form der Konkurrenz zu herrschen, da jeder nun für sein Abi punkten muss. Wozu sollte man den anderen niedermachen? Das bringt in dieser Situation nix. In den unteren Klassen sind die Leistungen, solange sie nicht durchfallrelevant sind, sowieso egal. Da braucht man als Schüler dann eventuell eine andere Beschäftigung, die sich halt u.a. in Form von Mobbing (oder Drogen oder sonstwie) negativ abspielt.

Das Problem ist für mich, dass das Schulsystem mit jedem Nicht-Durchschnittsschüler zu verheizerisch umgeht. Ausländer müssten um ihrer selbst und um der Schulgemeinschaft willen sehr stark gefördert werden. Eine Integration muss aktiv von allen Seiten (Eltern, Schule + Lehrer, Mitschüler) angepackt werden. Dies findet zuwenig statt, wenn überhaupt. Wenn man Ausländer zuwenig fördert, dann verschwendet man ihre Fähigkeiten. Dasselbe gilt für verhaltensgestörte, lernbehinderte, in sonst irgendeiner Form langsame und auch hochintelligente(!) Schüler.
Wenn man das nicht tut, dann verschwendet man diese Menschen. Und für mich liegt in dieser Verschwendung und Nichtwertschätzung ein massives schulisches aber auch gesellschaftsliches Problem. Wenn der Andere nur in Form von Noten zählt (Mathe:1 , Deutsch:1, Verhalten:Gut???????), dann muss mal einer Amok laufen. Wenn der gesamte Schulalltag nur auf Noten ausgerichtet ist und wenn es immer nur um Leistung, Arbeit und Stoffdurchgeziehe geht, dann muss man mit Aktionen seitens der "Schlechten" rechnen, die geeignet scheinen, den Frust abzubauen, für den sich dann niemand interessiert. Eine Form davon ist die Aggression gegen andere. Diese kann dann Mitschüler, Eltern, Lehrer oder sonstwen treffen.

Ich sehe mich persönlich nicht im Stande, einen Schüler zu verurteilen, der eine Gaspistole mit in die Schule nimmt. Ich weiß, dass es Umstände gibt, die eine solche Handlung aus seiner subjektiven Sicht raus rechtfertigen. Dass diese nicht richtig ist, weiß ich auch und ich heiße es auch nicht für gut. Aber meines Erachtens ist der ganze Schulalltag so aufgebaut, dass Frust, Mobbing, Aggression, Drogenkonsum, Depression udgl. eine logische Konsequenz für manche Schüler sein kann.

Auf der einen Seite, ist ein zum Beispiel Amoklauf zu verurteilen. Auf der anderen Seite muss sich das Umfeld fragen lassen, wieso es zugelassen hat, dass es soweit kommt. Das heißt nicht, dass das Umfeld faktisch schuld an der Handlung ist. Aber das Umfeld wirkt nunmal begünstigend oder hemmend.

Und mit Umfeld mein ich nicht die immer schuldigen Ballerspiele :nerv:


Gruß
|<aF
 

Ashura

Amazone und Meridian Child
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Ich selber bin früher so schlimm gemobbt worden(erste bis achte Klasse), das ich jeden Tag um mein blankes überleben fürchtete. Andere Schüler bedrohten mich mit Messern, erniedrigten mich. Aber ich selbst konnte und wollte nicht zu solchen Mitteln greifen um mich verteidigen zu können. Meine Psyche verdaute das schlecht und ich litt unter furchtbaren Wutanfällen gegenüber diesen Personen, die mir das Leben zur Hölle machten. Noch heute ekelt mich Verhalten wie das dieser Leute an.

Ich schwieg 8 Jahre über die Vorfälle und es wurde erst bekannt was man mir tatsächlich antat, als eine Klassenkameradin mich bei einem Familienmitglied verpfiff..denn mir wurde mit "abstechen" gedroht, hätte ich selbst von allein darüber geredet.

Die Welt der Menschen da draussen von meine Haustür ist schrecklich, grausam und brutal. Inzwischen habe ich diese Dinge relativ gut verarbeitet, aber vergessen werde ich sie wohl nie. Darum vergesst, was in den Medien da so läuft, "den Kick" an den Nachrichten. Jeder zweite, den ihr kennt, geht oder ging es genauso wie mir früher und nur weil die meisten weiter mit der Illusion einer "heilen Welt" aufwachsen, bemerken sie es nicht. Und wundern sich dann über "plötzliche" Selbstmorde oder Amokläufe.

Die Welt ist blind. Also macht endlich die Augen auf.
 
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Ich finde es auch schlimm, was momentan in unseren Schulen so alles passiert, egal ob Amerika, Deutschland, England oder Österreich !

Leider ist die Gruppendymnamik teilweise so stark, bzw der Gruppenzwang, (Markenartikel, Gameboys, Laptops, Handys...)das es immer wieder zu den Mobbings kommt, ich weiß nicht wir sind auch großgeworden, mit dem Druck das andere oft bessere oder schnellere oder schönere Sachen hatten wie wir, aber sind wir auf die Idee gekommen, mit einer Waffe in die Schule zu gehen , NEIN !

Wir haben uns halt gestritten, gerauft oder so ähnliches !

Aber ich finde es arg, wie stark die hemschwelle bei den kids schon ist,
voll arg
meiner Meinung nach liegt es schon teilweise am großen Ausländeranteil den teilweise ist bei ihnen die Gewalt schon stark ausgebregt, aber ich will nicht ausländerfeindlich sein, es gibt solche und solche, wie bei uns

Ich kann nur mal für mein Kind hoffen, das es nicht passiert, und das es immer gesund nach Hause kommt
 

Doresh

Forenpuschel
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Wie war das? Gemobbt? Bedroht? Keinen anderen Ausweg? Das bedeutet nur eins: Killerspiele :teuf: !!!

Ne, jetzt mal Spaß beiseite. Ist schon schlimm, wenn jemand keinen anderen Ausweg sieht, als eben den mit der Gaspistole. Das zeigt mal wieder, dass die heutige Gesellschaft immer isolierter wird. Anscheinend konnte sich der Schüler keinen anderen Weg denken, und sowas ist ziemlich schlimm. Vielleicht hat er ja auch ein schlechtes Verhältnis mit seinen Eltern (ich spreche hier vor allem von Leistungsdruck-bezogene), was auch nicht viel besser ist.

Ich bin selbst langjähriges Mobbing-Opfer. Bis etwa zu meinem 9. Schuljahr fand sich irgendwie immer der ein oder andere, der mit seiner Schulzeit nichts besseres vorhat. "Glücklicherweise" beschränkte sich das nur auf Psychoterror...:grmpf:

@luna-silverstar:
Grund für diese Gewalt ist neben einer schlechten Integration auch das bereits beschriebene eherne Schulgesetz (eigentlich gilt es jedoch überall): Wer aus der Menge herausragt und nicht der Norm entspricht, der kriegt es überdeutlich zu spüren...

@KaF:
So schlimm es auch ist, aber du sprichst leider die Wahrheit.

 

Szadek

Cash or Octopus
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Tja das ist das Leben. Die Gesellschaft formt Amokläufer, keine Spiele. Spiele sind eher der Zeitfaktor, die den Punkt X hinnauszögern.
Weiterhin würde ich sowas auch nicht als Amoklauf bezeichnen, da wichtige Faktoren fehlen.
Gewalt passiert überall würde ich dazu sagen.

Mir ist das inzwischen egal, wie viele Idioten Amok laufen, wenn sie tot sind nerven sie wenigstens niemanden mehr und die Welt hat wieder was zum reden, damit sich ein wenig im Kreis gedreht werden kann.
 
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