Ich bleibe doch nicht zu Hause, nur weil eine SPD, CDU, FDP, etc. mich nicht überzeugen und meckere hinterher, dass die NPD oder die Linken die Wahl gewinnen, was für mich wohl das schlechteste Wahlergebnis wäre. Lieber gebe ich dann doch der SPD oder CDU meine Stimme.
Hm, das erinnert mich irgendwie an den Fall Ypsilanti... Wählerstimmen waren für sie nur eine Resource zur Macht. Doch da die Stimmen nicht ausreichten, war sie bereit, die Linke mit ins Boot zu nehmen, trotz aller vorherigen Versprechen. Und die einzige Anständige wurde, weil sie auf ihr Gewissen hörte, quasi für vogelfrei erklärt. Beinahe wäre es ja zum Partei-Ausschluss gekommen. Und Berlin hat, anstatt mal ein Machtwort zu sprechen, es durch Stillschweigen für legitim erklärt.
Die ersten beiden Sätze wären eine nicht mal schlechte Ausrede für die Wahlfaulen in der BRD, jedoch deckt sich das nicht mit der richtigen Einstellung.
Tja, Wahlverdrossenheit ist nun mal nicht gleich Wahlverdrossenheit. Klar, alle Nichtwähler als faul und uninteressiert abzustempeln, das ist das Einfachste (soviel zum Thema Denkfaulheit

), statt mal nach der Ursache zu fragen: Es gibt zwar einige, die absolut kein Interesse haben, aber viele gehen u.a. auch einfach deswegen nicht mehr wählen, weil sie von der Partei, mit der sie sich ihr ganzes Leben identifiziert haben, enttäuscht wurden und die Hemmschwelle, eine andere zu wählen, einfach noch zu groß ist.
Und ich gehe lieber nicht wählen und drücke die 5% Hürde nach unten, damit die Chance besteht, dass mal ein paar kleine, jüngere Parteien reinkommen und so das alte Standart-Kader wegen dem neuen Wind umdenken muss. (Wenn ich wählen ginge, würde ich nur eine unterstützen und die Anderen schwächen, so unterstütze ich alle. Und ja, so besteht zwar theoretisch die Gefahr, dass die Rechts- und Linksfaschisten reinkommen, aber die würden sich gegenseitig ausbremsen. Und zu einer Demokratie gehört mal auch der häßliche Rand.

Und wer weiß, zu was unsere Politiker aufgrund von Machtgeilheit so alles fähig sind [s.o.].)