Ok, hab das Game seit gestern, vor ner halben Stunde durchgezockt, Zeit einige Worte darüber zu verlieren. Und so leid es mir tut, löbliche werden es nicht unbedingt sein.
Story:
Im späten 11.Jahrundert sind Leon Belmont und Mathias Cronquest zwei sehr enge Freunde, die zusammen in den Kreuzzügen kämpfen und sich einen guten Namen gemacht haben, Leon als Kämpfer, Mathias als Taktiker.
Als sie von einem ihrer Eroberungsmärsche zurück sind, erfährt Mathias, dass seine Frau, Elisabetha, gestorben ist. Dies trifft ihn so stark, dass er praktisch nur noch wie verstorben im Bett liegt.
Leon, der wenig später wieder gen Osten zieht, erfährt von seinem Freund, dass seine Angetraute, Sara, von Dämonen in das Schloss im nahegelegen Wald entführt wurde. Um sie zu retten gibt er seinen Stand als Baron und alles andere auf, da die Kirche es ihm anders nicht erlauben wollte zu Saras Hilfe zu eilen.
Im Wald angekommen trifft Leon auf Rinaldo, einen alten Alchemisten der sein Hütte in der Nähe des Schloss aufgebaut um abenteuerlustige Jäger auf ihrer Suche nach Vampiren zu unterstützen. Von ihm erhält Leon die Peitsche die wir alle kennen und lieben.
Die Saga beginnt...
Soviel zum Prolog. Im Spiel gibt es eher wenige Cutscenes, im Mittelteil eigentlich praktisch gar keine. Erst gegen wird die Story aufgerollt, dann aber jagt eine Wendung die nächste. Seit gespannt.
Gameplay (+Kämpfe):
Ein Wort: Gähn.
Mag die Kämpferei und Retrackerei nach Items in den meisten anderen Teilen ja noch Spaß gemacht, so vorkommt sie hier zu stupiden Monsterpeitschen, sinnlosem Rumrennen, andauerndem auf die Karte schauen und alle 10 Schritte Tür aufmachen.
Klar, Leon lernt mit der Zeit -zig Kombos, aber wofür, wenn die simple 3mal Dreieck-Kombo so gut wie jeden Gegner spätestens nach der zweiten Wiederholung eh ins Jenseits schickt? Warum überhaupt erst Subweapons einsammeln, wenn man eh meistens vergisst sie zu benutzen (ging zumindest mir so)? Warum nach den Reliquien suchen, wenn Mana sehr begrenzt ist, man es nur schwer bekommt (die einzige Möglichkeit seinen Balken wieder aufzufüllen ist die Spezialattacke der Gegner zu blocken) und man genausogut ohne sie leben kann?
Alles ziemlicher Humbug...
...der sich mit dem Levelaufbau deckt. Vom Schlosseingang aus erreicht man die fünf anderen Levels durch Portale. Das Schloss wirkt somit recht "auseinander" genommen, es kommt einfach nicht die gleiche Atmossphäre wie in den meisten anderen Castlevanias auf.
Zwar sind die verschiedenen Räume und -zig Gänge unheimlich detailiert dargestellt und sehen fantastisch aus, da sie aber praktisch alle mehr oder weniger gleich aussehen muss man alle 5 Sekunden auf die Karte schauen um sicher zustellen, dass man auch in die Richtung läuft in die will. Dies ist nämlich nicht so einfach, da man die Kamera nicht nachjustieren kann und sie oft in recht blöde Perspektiven schwenkt. So kommt es vor, dass wenn man einen Gang von Süden nach Norden durchquert die Kamera perfekt hinter Leon ist und den ganzen Gang zeigt. Geht man aber wieder zurück, so bleibt die Kamera in der gleichen Perspektiven und man läuft "aus dem Bildschirm heraus", was nicht grade toll ist, vor allem, wenn Monster anzutreffen sind. In Räumen bleibt sie dagegen stur in einer Ecke und schwenkt nur etwas wenn man zu Nahe an den Bildschirmrand kommt. Nicht sehr toll.
Fordernde Rätsel oder ähnliches gibt es auch nicht, stupides "bringe Schlüssel A zu Tür B um zu Geheimraum C zu gelangen oder spiel einfach bis zum Schluss durch" heißt die Devise.
Zwar hat man versucht stellenweise durch das altbekannte "schwing dich mit der Peitsche von Pfosten zu Pfosten" zu varrieren, durch die blöde Kameraperspektive und Leons etwas träge Reaktion in der Luft landet man aber recht oft im Graben...nervige Rückmärsche sind angesagt.
Sound:
Neben der Grafik der wohl einzige wirklich hervorstoßende Pluspunkt des Spiels. Ob tranceartige Hymnen im Anti-Soul Laboratory, brachiales Orgengedudel im House of Sacred Remains oder schnelle Tecnobeats überlegt mit der auf einem Klavier gespielten Castlevaniahymne erfreut sich das Ohr an ausgezeichneten Sounds, ob dies jetzt die klirrenden Knochen eines Skeletts oder Leons kräftige Peitschenheibe sind, Leute mit Suroundsound werden ihre helle Freude haben.
Fazit:
Wer mit dem recht drögen Gameplay leben bekommt ein Festschmaus für Augen und Ohren sowie die Entstehung der Castlevaniasaga offenbart. Ob dies allein reicht sich das Spiel zuzulegen muss jeder für sich selbst entscheiden.
Ich bereue den Kauf zwar nicht, trotzdem sind knapp 60€ einfach zuviel für 7 Stunden Spiel"spaß".