Datenschutz in Unternehmen

Biquinho

Fachteam "Spruch der Woche"
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Nach 8 Jahren Firmenzugehörigkeit haben sich in unserem Unternehmen in letzter Zeit einige Dinge geändert.
Ein großer Kunde bricht weg und schon herrscht Panik bei der Geschäftsführung.
Nun sind, abgesehen vom generell unmöglichen Umgang mit dem Personal, die neuesten Änderungen nicht gerade die angenehmsten: wir werden von A bis Z kontrolliert.

Nun kenne ich mich mit Datenschutz nicht so gut aus und gehöre zu denjenigen, die mit Paragraphen nicht so gut umgehen können und hoffe, dass sich hier jemand auskennt.
Wisst ihr, was hiervon erlaubt ist?
* Kontrolle der Browserhistorie
* Kontrolle der E-Mails
* Kontrolle der Telefonate (Uhrzeit, welche Nummer, Dauer des Telefonats)

Außerdem hat mir eine Freundin erzählt, dass es angeblich nicht erlaubt sei, Programme wie den TeamViewer auf Rechner der Arbeitnehmer zu installieren - dieser ist auch direkt beim Hochfahren des PCs aktiv.
Ich würde schätzen, dass das durchaus erlaubt ist, jedoch nicht diesen ohne das Wissen/Einverständnis des Arbeitnehmers auch zu nutzen.

Danke schon einmal :)
 

Lord_Data

*wuff wuff*
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1. Ja, ich glaube schon. Wir hatten bei uns am Institut erst letztens eine Datenschutzbelehrung - solange du Firmeneigentum benutzt, dürfen die die Browserverläufe nachverfolgen, glaube ich. Zumindest habe ich es so verstanden.
2. Auf keinen Fall - Briefgeheimnis.
3. Puh, keine AHnung. Anonyme Daten wie Dauer des Telefonats und Uhrzeit könnte ich mir vorstellen, aber die Nummer geht niemanden was an.
 

Orpheus

Gesperrt
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* Kontrolle der Telefonate (Uhrzeit, welche Nummer, Dauer des Telefonats)
Diensthandy bzw Diensttelefon?
Falls ja, bin ich mir ziemlich sicher, dass das kontrolliert werden darf.

Denn spätestens wenn die Rechnungen ins Haus flattern, sieht man ja wo wer angerufen hat und da wäre man als Chef doch schön blöd wenn man es dulden würde, wenn jemand sein Diensthandy für zig private Anrufe nutzt.
 
OP
OP
Biquinho

Biquinho

Fachteam "Spruch der Woche"
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Oh, sorry: Ja, Firmentelefon und Firmencomputer (Browserhistorie + Firmen-E-Mail-Adresse).
 

Idris

Papa Bär
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Solange es Rechner und Telefone der Firma sind, darf das kontrolliert werden. Bei E-Mails denke ich mal, dass es so ist wie Lord Data sagte. Wobei ich mir allerdings vorstellen könnte, dass durchaus nur die Adressen, an wen Du sie versendet hast, überprüft werden dürfen.
 

Poe

Manaheld
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Für solche Angelegenheiten haben wir einen Datenschutzbeauftragten in der IT-Abteilung sitzen, der bei zweifelhaften Entscheidungen einschreitet.

Die Browserhistorie darf nachverfolgt werden. Ich weiß, dass unsere IT ab und an Stichproben nimmt. Da unser Arbeitgeber privates Surfen während der Pausen erlaubt ist das irgendwie verständlich, für viele aber unangenehm. Wer sich daran stört kann sich ja zu Hause austoben.

E-Mails dürfen, wie bereits erwähnt, keinesfalls kontrolliert werden. Es verhält sich anders, wenn E-Mails während des Urlaubs auf Kollegen weitergeleitet werden, die projektspezifische Informationen während der Arbeitsvertretung benötigen. Sobald jedoch ersichtlich ist, dass auch persönliche Mails dabei sind müssen diese ungelesen gelöscht werden.

Bei uns kann durchaus nachverfolgt werden welche Telefonate getätigt wurden. Beruflich wie privat. Ich weiß zumindest, dass sich bei meinem geschäftlichen iPhone die Abrechnung danach richtet, ob ich im oder ins Ausland telefoniert habe. Monatlich werden die Abrechnungen geprüft. Wenn dann mal Auffälligkeiten sind wird das näher hinterleuchtet. Es könnte ja sein, dass man des öfteren gerne mal privat Bekannte im Ausland anruft. Da wir innerhalb Deutschlands und Europa einen Flattarif haben interessiert das aber kaum jemanden. Sobald aber Kosten anfallen sieht das wieder ganz anders aus.

Unsere interne Regelung sieht dabei vor, dass bei allen oben genannten Themen der Datenschutzbeauftragte nur im Beisein einer zweiten Person Daten einsehen darf, wenn ein Verdacht vorliegt. Wir hatten mal einen Fall, dass ein Kollege das Passwort einer Kollegin gehackt hatte und unter ihrem Account diverse freizügige Seiten besucht hat. Irgendwann kam das mal raus und die IT ging der Sache nach.
 
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