Rollenspiel Etrian Odyssey (NDS)

Ashura

Amazone und Meridian Child
Mitglied seit
19.09.2001
Beiträge
4.550
Genre: First-Person-RPG

Covermotive:

Europa:


Japan: Zur Abwechslung haben wir mal das gleiche Cover die wie Japaner!


Besonderheiten:

Etrian Odyssey ist an sich ein rarer Anblick in der heutigen Spielewelt, grade im RPG-Bereich. Dies macht am einfachsten vermutlich einer der offiziellen Comics klar, leider English only...



Mehr davon findet sich auf der offizellen englischen Website von Atlus.

Geschichte:

In einem Dörfchen namens Etria das am lauschig, grünen Ende der Welt liegt, wurde ein Labyrinth gefunden, das zu den Wurzeln von Yggdrasil, zum verwunschenen König führen soll. Schon viele Abenteuerlustige hat es das Leben gekostet, da sie niemals zurückkehrten...

Doch nun nehmen du und deine Freunde sich der Aufgabe an, dem Dörfchen zu beweisen das es sich bei dir um die Auserwählten Meister des Labyrinths handelt, die alle Geheimnisse und Schätze ans Licht bringen werden!


Gameplay:

Als erstes bastelt man sich aus einer der 7 Klassen mit je 4 optionalen Charakterbildern eine maximal fünfköpfige Party und verteilt die pro Nase üblichen 3 Fähigkeitspunkte über die Fähigkeitenliste der Figuren. Mit späteren Levelups erhält man jedoch nur noch einen einzigen Punkt, also pro Figur 70 insgesamt da dies der Maximallevel ist.



Dieses Spiel gehört zu der beinahe ausgestorbenen alten Schule, also kriecht man schrittweise durch die 30 Untergeschosse des Labyrinths um keine bösen Überraschungen zu erleben. Dabei muss man sich das am ehesten wie Stonekeep vorstellen.

Alle Menüs in EO funktionieren wie die rundenbasierten Kampfmenüs aus alten Klassikern. So stellt sich die Party auch typisch in Frontreihe und Rückreihe auf. Wenn man sie in der Abenteurergilde richtig formiert hat(Heiler und Magier nach hinten, offensive Kämpfer nach vorn), kann eigentlich nichts schief gehen.

Im Untergrund ist der Spieler geplagt von Zufallskämpfen, aber auch von FOE´s.



Ein FOE ist ein auf der Karte sichtbarer Gegner(in der Ego-Ansicht auf dem oberen Bildschirm meist als sonnenartiger Fleck der sich unaufhaltsam einem nähert, auf der Karte im Touchscreen ein violetter/roter Pfeil, ähnlich dem eigenen), der auch angemahnt wird, wenn man sich in seiner Nähe befindet(z.B. nur noch eine Wand dazwischen, aber noch kein Sichtkontakt). Sie sind wesentlich stärker als die normalen Gegner, vor ihnen sollte man sich in acht nehmen, solange man noch zu schwach ist. Keine Angst, wenn diese mal einen seltenen Gegenstand nicht fallen gelassen haben: Das Grauen wächst nach wenigen Tagen nach...Tage? Ja. EO macht Gebrauch von aktivem Tag und Nachtwechsel in 4 Unterteilungen, die oft für die Missionen oder Aufgaben aus Etria wichtig sind, die dem Team später aufgeschwatzt werden. Wenn man genug Schritte tut, ändert sich die Tageszeit.

Neu ist: die Karte entsteht nicht von allein: DU bist der Kartograph...auf dem Touch-Screen des DS kannst du so ziemlich alles markieren was dich als Abenteurer reizt!



Da hätten wir diese Basisoptionen: Schatz, Ereignis, Monster, Grube, Treppe(rauf),Treppe(runter),Teleporter, Rohstoff. Zusätzlich wäre da noch „Notiz“, welche man über die vorherigen Genannten ziehen kann, um mit dem integrierten Keyboard, das der DS üblicherweise als Chat nutzt, den gewünschten Text einzutippen. Dann wären da noch Stift(Wände zeichnen),Radiergummi(Wände löschen), Pinsel(Feld ausmalen) ,das X(Feld löschen) und der Papierkorb für überflüssig gewordene Symbole.

L/R-Schultertasten erlauben einem freies „blättern“ in den eroberten und markierten Karten.

Man kann aber einen Zustand des Spiels mit nur wenigen anderen vergleichen, und zwar das Geld verdienen. Das erreicht man nur, indem man die Schätze aus dem Labyrinth in Etria, der einzigen Stadt es Games verkauft. Damit fühlt man sich an Albion und frühen Might & Magic Teile erinnert.

In Etria finden sich mehrere Läden, doch die drei wichtigsten im Verlauf sind das Gasthaus „Zum krähenden Hahn“, Der Basar den Aisha leitet und von wo ihr eure Waffen bezieht und eure Schätze zu Barem macht und die Apotheke in der eure toten Partymitglieder wiederbelebt werden können. Damit kämen wir zu einer besonderen Herausforderung: Aisha und der Apotheker stocken ihre Läden nur durch das Material das ihr liefert auf!


Grafik:

Die Figuren erinnern stark an Helden aus Disgaea(z.B. der schwarzhaarige, männliche Alchemist(der "Schwarzmagier" des Spiels) mit dem dicken Schal lässt mich entfernt an Larharl denken!), für mich ein Plus, doch allgemein, wie sieht es da aus?



Das süße 2D-Charakterdesign der Heldentruppe und anderen humanoiden Figuren steht häufig im schmerzhaften Kontrast zum Design der Monster, die alles andere als niedlich sind. So fragt man sich schnell, ob man da ursprünglich 2 Pläne mit dem Spiel hatte. Dennoch ist grade dieser Kontrast sehr reizvoll, denn mal ehrlich, wer will schon einen zuckersüßen Babydrachen hauen? Dann doch lieber ein grauenhaftes Biest, nicht wahr?



Schade ist jedoch das weder Party noch Monster in „Bewegung“ kommen. Sie sind und bleiben Standbilder. Spezialeffekte sind da deutlich interessanter. Die Animationen für Feuer und Eis...aber auch Gift machen es zur wahren Freude, früh Alchemisten in der Gruppe zu beschäftigen.

Was sicherlich problematisch ist, sind die eigentlich soliden 3D-Ansichten im oberen Bildschirm die dem Spieler zwar wunderbar das Gefühl geben, selbst durch das Unterholz zu wandern, aber mit der Zeit doch überall gleich aus sehen, in den 6 einzelnen Schichten des Dungeons. Doch dies ist bei dem Typ Spiel nicht ungewöhnlich, da der Spieler sich seinen Teil denken können soll.


Ton und Musik:

Die Musik ist, auch wenn sie sich oft wiederholt, niemals abgedroschen oder langweilig. Man wünscht sich sicher hier oder da mehr Abwechslung, bedingt durch die laaangen Ebenenaufenthalte in den Schichten, doch es dürfte für jeden etwas dabei sein, vom heroischen Kampfthema bis zur friedlichen Idylle im lichten Wald, da auf jeder Ebene genug Überraschungen an jeder Ecke warten.

Für die, welche die Musik liebgewonnen haben ist das Durchspielen ein muss, da so das Musikmenü in den Optionen freigespielt wird, in dem man sich jedes beliebige Stück noch einmal anhören kann.


Steuerung/Kamera:

Die Kamera lässt dem Spieler grade genug Sicht, das er zwischen den Bäumen einen FOE sehen kann wenn er knapp an diesem vorbei läuft.

In der Egoperspektive kann der Spieler sich lediglich in 90° Winkeln drehen, um einen anderen Weg einzuschlagen. Die selbstgezeichnete Karte hilft daher ungemein sich zurecht zu finden, weil die Umgebung im oberen Bildschirm nach spätestens 50 Schritten zum verirren einlädt.

Also heißt es: alle Wege 2 mal prüfen, damit am Ende die Karte stimmt und somit auch nichts übersehen und/oder vergessen wurde...


Kampfsystem:

Die zu Beginn erstellten fünf Charaktere haben im Kampf ein klassisches Befehlsmuster innerhalb dessen alle spezifischen Fähigkeiten eingeordnet sind. Dieses Muster gliedert sich auf in: Angriff, Verteidigen, Fähigkeiten, Gegenstand, Moral und flüchten.



Fähigkeiten werden, wie oben schon erwähnt über die beim Leveln freigesetzten Fähigkeitspunkte erlernt und werden mit der Zeit mehr an der Zahl und besser.

Der Moralbalken ist unter dem Charakterbild zu finden und füllt sich langsam bei jedem erlegten Gegner(viel Feind, viel Moral!). Leuchtet er weiß, wird der ansonsten graue Befehl unterlegt und ist an wählbar: Der Moralbefehl verdoppelt für einen Zug die Kraft der danach ausgewählten Fertigkeit, egal welcher Art. Damit kann man grade FOEs übel einheizen wenn es eng wird und man dringend ein Ende des Kampfes braucht.

Klassisch, funktionabel und hübsch gemacht, da jedes Mal das Bildchen des Charakters an dessen Einstellung man grade spielt mit hoch poppt.


Fazit:

„Nur die Harten kommen in den Garten!“
nirgendwo passt dieser Spruch besser als in Etrian Odyssey. Harter Schwierigkeitsgrad sorgt für Dauermotivation, angenehme Musik und schlichteres Design regen meine Fantasie an, was wohl noch für Abenteuer meine Truppe ereilen können und welchen Wesens jeder einzelne ist, auch wenn sie eher als reine Avatare programmiert sind.

Als Liebhaberin der alten Schule, die einige von uns die Maus vom Pc hat schmeißen lassen: Daumen rauf!

Pro:

+ packender Schwierigkeitsgrad
+ Charakterartwork und Hintergründe recht hohe Qualität
+ Kartenfunktion
+ starke Gegner sind von vornherein sichtbar
+ Passwortfunktion für Geheimnisse in Teil 2
+ Musikmenü nach Durchspielen
+ Unmengen an Gegnern und Items
+ viele geheime Kartenabschnitte
+ vollfarbiges Booklet

Contra:

- wenig Speichermöglichkeiten(nur Etria oder geomagnetische Felder im Untergrund)
- die Begrenzung auf nur 5 Charaktere für aktive Party
- rapide steigender Schwierigkeitsgrad nach Ebene 2
- Auflevelmontonie schlecht für Ungeduldige
- Figuren können sehr schnell „verskillt“ werden
- Zusammenschluss von 2D und 3D nicht immer günstig
- nur EIN Save für das ganze Modul(siehe Pokémon Teile)
- keine bombastischen In-Game Sequenzen oder Intro
 
Zuletzt bearbeitet:

Hollow0n3

Held
Mitglied seit
16.01.2007
Beiträge
264
<schnipp>
Geschichte:

In einem Dörfchen namens Etria das am lauschig, grünen *****der Welt liegt, wurde ein Labyrinth gefunden, das zu den Wurzeln von Yggdrasil, zum verwunschenen König führen soll. Schon viele Abenteuerlustige hat es das Leben gekostet, da sie niemals zurückkehrten...

Doch nun nehmen du und deine Freunde sich der Aufgabe an, dem Dörfchen zu beweisen das es sich bei dir um die Auserwählten Meister des Labyrinths handelt, die alle Geheimnisse und Schätze ans Licht bringen werden!
<schnapp>
Insgesammt eine schöne Zusammenfassung, jeder der wirklich alte RPGS auf dem PC gespielt hat dürfte dieses Spielprinzip erkennen.
Nur das Schoß scheinbar zensiert ist verwirrt moi.. XD
Obwohl Ashulein vielleicht aufgrund der Uhrzeit vielleicht ein anderes Wort für Podex benutzt hat.... *hüstel*
 

Shard of Truth

Halbgott
Mitglied seit
13.12.2003
Beiträge
597
Super Review, das finde ich auch.

Nur holen werde ich mir das Spiel wahrscheinlich nicht.
Ich habe selbst solche Spiele am PC gezockt (Might&Magic I-V, Eye of the Beholder, Lands of Lore, Stonekeep), aber heutzutage will ich das eigentlich nicht mehr.
Solche Spiele sind doch mittlerweile wirklich nur noch was für Puristen, vor allem das man sich nicht frei bewegen kann stört mich und ist dank fortgeschrittener Technik eigentlich undenkbar. Da kann mich auch "Brain Games" nicht überzeugen.;)
 

Kakyou Kuzuki

Halbgott
Mitglied seit
26.05.2002
Beiträge
310
Ganz solides Review zu einem RPG, mit einem Format, wessen Widergeburt sich manch RPG-Alteingesessener schon heimlich gewünscht hatte :)

Wobei ich mir vorstelle, dass HARDCORE-SPIELER, die einen Perfekt Save wollen um ein Lösungsbuch nicht herumkommen (falls es eins geben sollte), da ich glaube, dass man so manche Ecke verpassen kann. Jenes ist für diejenigen die eine komplette Karte wollen schlimm.. Irgendwie fühle ich mich bei dieser Funktion indirekt an EOTB erinnert...

Auch wenn ich keinen DS habe denke ich dass man dieses Spiels allen Neulingen zum antesten empfehlen kann, damit diese merken dass RPGs nicht immer den heutigen Standard besaßen ;)
 

Doresh

Forenpuschel
Mitglied seit
04.02.2005
Beiträge
7.089
Ziemlich interessantes Review. Auch ich habe noch Erinnerungen an die alten RPGs - wobei ich damals leider zu jung war, um damit richtig was anfangen zu können.

Ist jedenfalls schön, dass es zumindest in Japan noch Nostalgiker gibt die sich an die Zeit erinnern, als Rollenspiele noch richtig fordernd waren. Damals waren verflucht schwere Kämpfe eben nicht als optionale Bosskämpfe versteckt, sondern allgegenwärtig. Das Kartenzeichnen klingt auch ziemlich nett. Vorbei die Zeit, in der man nur sinnlos rumläuft und sich über die automatisch generierte Karte freuen konnte :D !

Also wenn ich nen DS hätte würde ich das durchaus genauer unter die Lupe nehmen...;)
 

Orpheus

Gesperrt
Mitglied seit
13.10.2005
Beiträge
1.987
Dein EO Review ist dir wirklich gelungen Ashura.
Doch mir sagt das Spiel noch immer nicht zu.
Könnte mich wahrscheinlich sehr gut mit dem Gameplay anfreunden doch ohne Story läuft bei mir meistens nichts.
Und die scheint mir in EO mehr als flach.

Gruß
Shuyin
 

Rief

Himmlischer
Mitglied seit
04.06.2006
Beiträge
2.819
super review^^
auch das spiel ist super, es macht iwie süchtig, trotz dünner story, aber...
ka, es ist einfach gut, finde keine begründung OO
 
OP
OP
Ashura

Ashura

Amazone und Meridian Child
Mitglied seit
19.09.2001
Beiträge
4.550
super review^^
auch das spiel ist super, es macht iwie süchtig, trotz dünner story, aber...
ka, es ist einfach gut, finde keine begründung OO
Also...sagen wir es mal so: es hat ne Menge Old-school-Charme. Danke^^
 

Orpheus

Gesperrt
Mitglied seit
13.10.2005
Beiträge
1.987
Habe heute mal einen Gutschein eingelöst und mir davon Etrian Odyssey bestellt.
Bin jetzt mal gespannt wie es wird und wenigstens hab ich bei Nichtgefallen so dann kein Geld verschwendet.^^
Und da man sein Team komplett selber zusammenstellen kann, könnte es recht interessant werden. Abwarten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben