Rollenspiel Lost Odyssey

Orpheus

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Story

Wir befinden uns im Hochland von Wohl, wo gerade eine entscheidende Schlacht zwischen den beiden Nationen Uhra und Gohtza stattfindet.
In mitten der Schlacht befindet sich der wortkarge Leutnant Kaim Argonar, der die Gegnerzahl drastisch dezimiert und für Uhra kämpft.
Doch das alles ist im nächsten Augenblick nicht mehr von Bedeutung, als ein Meteoriteneinschlag die Schlacht schneller beendet und alle in den Tod reißt.
Einziger Überlebender ist allen Anschein nach Kaim, denn er ist unsterblich und lebt schon seit 1000 Jahren, allerdings leidet er unter Amnesie.
Doch damit nicht genug, denn Kaim wird von Alpträumen heimgesucht und er weiß nicht, ob diese Träume seine Erinnerungen widerspiegeln oder eben nicht.
Zusammen mit Seth Balmore einer weiteren Unsterblichen ohne Erinnerungen und den sterblichen Jansen Friedh bekommt Kaim schließlich den Auftrag, den magischen Stab, der wahrscheinlich für das Massaker im Hochland von Wohl verantwortlich wahr, zu überprüfen.
Während dieser Reise schließen sich immer mehr sterbliche wie unsterbliche Charaktere Kaim an und darf man sich auf eine Geschichte voller Wendungen und Emotionen gefasst machen.
In Laufe dieser Reise erinnert sich Kaim zudem langsam aber sicher an seine Vergangenheit, die in kleinen Traumsequenzen, allerdings komplett in Textform, erzählt wird, die alle von Kiyoshi Shigematsu, einen japanischen Schriftsteller, verfasst wurden.
Besonders diese Geschichten sind ein großer Pluspunkt in Lost Odyssey und werden wunderbar in Szene gesetzt.



Gameplay

Wer in Lost Odyssey bahnbrechende Neuerungen erwartet da es ja ein RPG für eine Next-Gen Konsole ist wird bitter enttäuscht.
Lost Odyssey ist nämlich durch und durch ein klassisches RPG und erfindet das Genre mit Sicherheit nicht neu.
Man reist von Ort zu Ort, stolpert von einen Zufallskampf in den nächsten und bestreitet die Kämpfe in einem rundenbasierendes Kampfsystem.
Dieses zeigt sich dafür äußerst flott und kommt ein Ringsystem drin vor, was selbst die langweiligsten Standard Angriffe interessant werden lässt.
So muss man sobald ein Angriff startet die rechte Schultertaste gedrückt halten und sobald sich ein Kreis über einen anderen schließt, muss man zur richten Zeit loslassen.
Dabei gibt es immer eine Bewertung wo zur Auswahl Schlecht, Gut und Perfekt stehen.
Zwar ist das Ringsystem nicht davon abhängig ob ein Angriff gelingt, was schade ist, doch für Abwechslung sorgt es allemal und je nachdem welchen Ring man gerade ausgerüstet hat, kann man seine Gegner entweder mehr Schaden verursachen oder mit Zustandsveränderungen das Leben zur Hölle machen.
Dabei können Unsterbliche nicht von Gegner getötet werden.
Sobald man mit einen Unsterblichen null TP-Punkte erreicht, liegt dieser zwar auf den Boden wie alle anderen besiegten Mitstreiter auch, doch belebt dieser sich nach einigen Runden von alleine.
Ansonsten gibt es noch die Besonderheit, dass jeder Charakter unterschiedlich viel Zeit braucht für einen Angriff.
So sind in etwa Tolten oder Mack besonders schnell bei physischen und dafür langsam bei magischen Angriffen und genau anders herum ist es bei Jansen und Cooke.
Während Sterbliche nur durch Level Up‘s neue Fähigkeiten erlernen ist dies bei Unsterblichen nur möglich, wenn man denen neue Ausrüstung verpasst oder Fähigkeiten mit den eines Sterblichen verknüpft.
Das hat natürlich den Vorteil, dass Unsterbliche später im Spiel so ziemlich alles erlernen können.
Trotzdem ändert es nichts daran, das welche wie Kaim und Seth besser mit physischen Angriffen bedient sind anstatt mit Zauber, da man mit diesen nicht soviel Schaden verursacht wie etwa mit Jansen, der dafür schwach in physischen Angriffen ist.
Allerdings bietet die Fähigkeitenentwicklung nicht besonders viel Freiraum, da man nur bei den Unsterblichen direkten Einfluss hat.
Hinzu kommt das Verteidigungssystem.
Man kann sich aussuchen, welche Charaktere vorne oder hinten stehen sollen.
Die hintere Reihe wird dabei von der ersten Reihe geschützt, indem die TP der vorderen Charaktere addiert wird und somit als Verteidigung Verwendung findet.
Bei jeden Treffer des Feindes auf die hintere Reihe hält sich der Schaden somit in Grenzen, doch sobald in der vorderen Reihe jemand attackiert wird, verringert sich der Verteidigungswert langsam.
Desto geringer dieser Wert ist, desto mehr Schaden kann man der hinteren Reihe zufügen.
Einfaches TP auffüllen bringt da rein gar nichts um den Verteidigungswert wieder nach oben zu jagen, denn dafür braucht man dann schon eine extra Fähigkeit.
Somit ist es am sinnvollsten, wenn die TP starken Mitstreiter in der vorderen Reihe stehen und die TP schwachen Mitstreiter in der hinteren Reihe einen Platz finden.
Genau so verhält es sich aber auch mit seinen Gegnern.

Insgesamt können fünf Charaktere gleichzeitig im Kampf übernommen werden.
Der Schwierigkeitsgrad schwankt dabei zwischen leicht und normal.
Zwar sind am Anfang die ersten Bossgegner recht schwer, doch das ändert sich später und richtige Herausforderungen gibt es dann meist keine mehr.
Neben dem Kampfsystem motiviert die Suche nach neuen Erinnerungen sehr und wird das Ganze zusätzlich durch kleine Nebenquests aufgelockert , die gerade auf der vierten DVD richtig zulegen.



[BREAK=Grafik, Sound, Übersetzung und Sprachausgabe]Grafik

Die Grafik von Lost Odyssey wirkt sehr realistisch und man merkt es schon anhand des Trailers.
Hier wurde geklotzt und nicht gekleckert.
Zwar ruckelt es manchmal vor den Kämpfen, aber ansonsten ist das Spiel eine wahre Augenweide.

Sound

Hierfür ist Noboue Uematsu verantwortlich.
Und wie sollte es anders sein?
In Lost Odyssey hat er wieder sein bestes gegeben.
Die Stücke passen immer perfekt ins Spielgeschehen und lassen keine Wünsche offen.

Übersetzung und Sprachausgabe

Man hat sich Mühe gegeben.
Rechtschreibfehler findet man so gut wie keine in Lost Odyssey, doch hat man es mal wieder zu gut gemeint, denn einige Namen wurden für uns “angepasst“.
So hat man aus den Geschwistern Cooke und Mack ganz schnell Kuke und Max gemacht.
Wer das Spiel dann noch in der englischen Sprachausgabe genießen möchte, wird sich bei den dt. Untertiteln ärgern.
Und wobei die englische Synchronisation mehr als gelungen ist und sich die anderen auch noch sehen lassen können, wurde die dt. Synchronisation gehörig versemmelt.
Die kann nicht im geringsten mit den anderen mithalten und sollte man möglichst vermeiden.
Gott sei Dank kann man die Sprachausgabe jederzeit unter Einstellungen ändern.



[BREAK=Fazit sowie Pro & Contra]Fazit

Lost Odyssey ist mein Einstieg auf der Xbox 360 gewesen und meine Begeisterung ist hier keine Grenzen gesetzt.
Hironobu Sakaguchi hat wahrhaftig ein Meisterwerk abgeliefert, dass die Seele berührt mit all seinen Wendungen, Traumsequenzen und Charakteren.
Es ist nicht zu bestreiten, dass Lost Odyssey ein Old School RPG ist und die Hauptstory ist recht Klischee beladen, doch diese wird unglaublich gut erzählt und wer nichts gegen klassische Rollenspiele hat, wird mit Sicherheit seine Freude an Lost Odyssey haben.

Das Kampfsystem ist trotz der Tatsache, dass es nicht so viele Herausforderungen aufweisen kann und den eigentlich zum Teil nutzlosen Ringsystem, sehr gelungen.
Denn wer sich auf das Ringsystem einlässt, findet sich dann ganz schnell in stimmigen Kämpfen ala Shadow Hearts oder Legend of Dragoon wieder.
Von all den Contra-Punkten stören mich persönlich nur zwei gewaltig.
Zum einen das man wieder Namen verändert hat und dass die vierte CD in einen Papierumschlag gesteckt wurde.
Doch lassen wir das.
Wenn ein Spiel mit seiner Atmosphäre, Grafik, Sound, Charaktere und Story inklusive Traumsequenzen glänzen kann, dann ist es Lost Odyssey.
Denn mit eins hatte Sakaguchi in ein Interview recht und zwar als er meinte, dass Lost Odyssey die Emotionen der Spieler erreichen soll.
Denn das dieses Spiel sehr Emotional ist, lässt sich nicht bestreiten.
Jeder der sich mal wieder in ein RPG verlieren möchte, der sollte zu Lost Odyssey greifen, denn nach 64 Stunden und 39 Minuten hatte ich wahrlich ein Meisterwerk hinter mir gebracht.

Pro:

+ Erwachsene Charaktere mit Story
+ Ungemein stimmige Traumsequenzen und Story
+ Klasse Grafik und Sound
+ Sprachausgabe auswählbar
+ Interessantes Kampfsystem
+ Viele Nebenquests
+ Bis zu 50 Stunden Spielspass

Contra:

- Spiel ruckelt gelegentlich
- Die vierte DVD wurde in der Verpackung in einen Papierumschlag gesteckt und fällt einen beim aufmachen schon entgegen
- Miese dt. Synchro
- Ringsystem zum Teil nutzlos
- Namen wurden mal wieder “angepasst”
- Man hat bei der Fähigkeitenentwicklung nur bei den Unsterblichen direkten Einfluss
 
Zuletzt bearbeitet:

Sawyer

Manaheld
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Kein Kommentar zu diesem grandiosen Rollenspiel?
Meiner Meinung nach das letzte gute rundenbasierte J-RPG.

Das Review ist ganz in Ordnung, nur fand ich die deutsche Synchro gar nicht mal so schlecht. Gut, Kaim hört sich älter an als er aussieht (haha!) und Jansen hört sich erstmal auch etwas seltsam an, aber nach ner Zeit hab ich mich an deren Stimmen gewöhnt. Ansonsten würde ich schon gern wissen, warum die jetzt so schlecht sein soll.
 

Sawyer

Manaheld
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Dazu sag ich jetzt ganz einfach mal: Nö! =P
 

Sawyer

Manaheld
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Hat ja auch weniger mit dem Erscheinungsdatum zu tun B]
 
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