Dies ist die älteste Geschichte, die ich zu erzählen habe, eine Geschichte über die Stille. Die Legende unseres Verlustes der Gunst der Alten und die Stille, welche wir seit dem zu ertragen haben.
Vor etlichen Jahren, als die Alten noch offen zu uns sprachen, beherrschten wir noch mächtige Magie. Es gab Zauber, die erschaffen, verwandeln, lehren und heilen konnten. Da waren die himmlischen Schmieden, die wundervolle magische Artefakte erschufen. Und da waren die fürchterlichen Waffen, die zu führen sich niemand wagte. Die Legenden sagen, es seien diese Waffen und der Menschen Narretei, die uns die Stille und den Niedergang einbrachten.
Es wird erzählt, daß eine dieser Waffen in die Hände von Räubern fiel, die einen Überfall auf eine der Armeen der Alten inszenierten. Die Räuber wiederum wurden überfallen von den Mächtigen der Umgegend von Aliant, einer Stadt westlich von dem, was heutzutage der Sumpf der Verdammten genannt wird, gelegen im Süden von Enroth. Die Waffe wurde den Räubern durch den Bürgermeister abgenommen
Allgemein als einer der finstersten Männer der Geschichte angesehen, war Bürgermeister Alan doch nicht darauf aus, jemandem Schaden zuzufügen. Obwohl sicherlich nicht vollkommen, stellte er die Bedürfnisse anderer über seine eigenen. Er liebte seine Familie innig, seine Frau Elaine, ihren Sohn Michael und ihre Tochter Alanna. Seine Kinder waren gesund und glücklich, Michael ging seinen Weg die Sprossen der Militärleiter hinauf, während Alanna der Neid jeder jungen Frau des Königreiches war. Alannas Schönheit, mit den rabenschwarzen Haaren des Vaters und den brilliantblauen Augen der Mutter, verursachte viele Kämpfe unter ihren Freiern.
In einer dunklen Nacht wurde Alanna außerhalb der Ratsversammlungshalle ermordet aufgefunden. Ihr gepeinigter Vater schwor unbarmherzige Rache dem Mörder. Eine Nachricht erreichte Alan, in der seine Ratsgefährten des Verbrechens anklagt wurden. Er befahl, die fünf Ältesten wegen Mordes an seiner Tochter einzusperren. Ihr unablässiges Leugnen der Tat stieß auf taube Ohren, als Alan ohne gerichtliche Verhandlung ihre Hinrichtung befahl. Einer der fünf Ältesten, Theodore, wurde gefangen, während die anderen entkommen konnten. Seine Hinrichtung war schnell aber schmerzhaft.
Die übrigen vier, Eldan, Andrew, Thomas und Matthew flohen nordwestlich nach Vissias, einem Land südlich vom heutigen Blackshire und erbaten Unterstützung. Alans Truppen setzten ihnen nach, trafen aber auf eine Armee der Vissianer, die sie an der Grenze anhielten. Alan forderte, daß die"Mörder" an ihn auszuliefern seien. Die Vissianer lehnten ab. Die beiden Seiten begannen zu kämpfen und als der Tag sich seinem Ende neigte, war Alans Sohn Michael in der Schlacht gefallen. Blind vor Schmerz und Wut zog Alan die Waffe der Alten.
Der Zorn des Himmels ergoß sich aus dem Artefakt und zerschlug beide Armeen bis auf den letzten Mann und füllte das Land mit Gift. Feuer regnete auf die Stadt Alaint, verbrannte die grünen Felder Vissias und brachte Zerstörung in vielen hundert Meilen Umkreis. Unbewohnbar für Jahrhunderte wurden die einst üppigen Länder Vissias und Aliant zu einer weiten Wüste, genannt Drachensand.
Die Herrscher der Umgegend baten die Alten um Hilfe, aber es gab keine Antwort. Einige behaupten, daß die Alten abgestoßen wurden durch die Zerstörung, die wir über uns selbst brachten und daß sie nicht zu uns sprechen werden, bis wir zivilisierter geworden sind. Andere sind nicht so sicher, ob die Ereignisse in Verbindung stehen und weigern sich zu glauben, daß die Alten ihre Kinder so leichtfertig verstoßen würden. Wie dem auch sei, ohne ihre leitenden Stimmen versagte allmählich die mächtige Magie beinahe zur Gänze und die himmlischen Schmieden, die einst diese machtvollen Artefakte erschufen, begannen zu zerfallen.
Die Legenden sind sich uneins über das genaue Datum des Tages des Feuers, aber sie sind sich in einer Sache einig : das Datum der furchtbaren Stille, die kurz darauf folgte. Ein neuer Kalender wurde aufgestellt, um dieses finstere Ereigniss deutlich zu machen - ein allgegenwärtiges Mahnmal an das, was 1.168 Jahre zuvor geschah.
Vor dem Hintergrund der Nachwirkungen des Krieges befinden sich die Nationen Erathias in der selben Lage wie vor den Umwälzungen. Unglücklicherweise bedeutet das, daß Länder, die sowohl von Menschen wie auch von Elfen bewohnt werden, nun vollständig im Territorium der Menschen liegen und die Elfen diese wiederhaben wollen. Weil er die näherrückenden Schwierigkeiten spürte, brütete Duke Markham, der verantwortlich für die fraglichen Länder ist, einen Plan aus, um diese lästigen Kopfschmerzen los zu werden. Sein Besitz ist umfangreicher als dieses kleine Gebiet, jedoch ist Harmondale besonders problembehaftet. Sowohl Elfen wie Menschen beanspruchen das Gebiet für sich und beide erheben Steuern. Also entschied Duke Markham, daß es leichter ist, es wegzugeben, als den vereinten Zorn beider Parteien auf sich zu ziehen, folglich veranstaltete er einen Wettkampf, um festzustellen, wem das Land gehören solle.