Hm, bei der Gelegenheit könnte eigentlich auch eine Weihnachtsgeschichte von mir posten, die ich für den Literaturkurs bei uns in der Stufe machen musste. Das Thema war "Eine schöne Bescherung".
Wie die Geschichte meiner Lehrerin gefallen hat, werd ich wohl erst nach den Ferien erfahren.
Ich hab übrigens mit Abulafia an einigen Ideen gefeilt (hauptsächlich an die Jesusfigur, danke nochmals
).
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Panoptikum einer Weihnacht
„Nur noch der Stern, Mami“
„Das macht noch Pappi, Spätzchen.“
Es war mittlerweile schon eine richtige Tradition geworden. Jedes Weihnachten war es John, der den Baum zu Ende schmückte. Ein neun-zackiger Stern aus Silber, mit der goldenen Gravur „Von Jonas-Paul für Jette-Lisa, die schönste Frau der Welt!“. Dieser Stern symbolisierte so unsagbar vieles für ihn. Schon zu Kindheitszeiten war dieser Stern immer der Fels in der Brandung für John, er konnte ihn stundenlang angucken, er konnte sich regelrecht in seiner Symmetrie verlieren.
Sein Vater weilte nicht mehr auf dieser Welt, jetzt war es seine Aufgabe, den Baum zu Ende zu schmücken. Doch John hätte lügen müssen, wenn nicht ein Teil der Faszination des Sterns neben all der Nostalgie darin bestand, dass immer das Familienoberhaupt den Stern als krönenden Abschluss der Weihnachtsvorbereitungen auf den Baum steckte. So sehr sich John anstrengte, er konnte den Stolz in seinem Gesicht nicht verbergen. Er war das Oberhaupt seiner Familie.
Seine Mutter Jette saß in der Einbauküche und backte Plätzchen mit den Kindern. Seine Mutter hätte es trotz ihres Alters noch mit einem Mammut aufnehmen können, soviel wusste John.
„Jannilein, haben wir auch nicht zuviel vom Teig genascht, hm?“
“Oma, nenn mich nicht so, ich bin kein Baby mehr!“ Johns Tochter Jana-Maria musste darauf hin laut loslachen. Kinder konnten so etwas Wunderbares sein. Jana-Maria konnte sich nicht mehr einkriegen.
„Jannilein, Jannilein, JAN-NI-LEIN, hahahaha!“
Johns Frau Jill hatte alle Hände voll zu tun, die Geschenke einzupacken. Seit sie die zwei Kinder bekommen hatte, schien Jill sowieso immer im Stress zu sein. John wollte sie grade liebevoll küssen, als es plötzlich schellte. Das musste sein Bruder sein.
Draußen war alles andere als weiße Weihnacht. Wer aus dem Fenster guckte, konnte nur ein paar leere Straßen erkennen, welche von allen Seiten mit Lichterketten erleuchtet wurden. Ein Mann stand nun vor der Tür, umhüllt von einen dicken Mantel. Seine Augen waren klar eisig wir der zugefrorene Teich, aber doch schienen sie eine gewisse Wärme auszustrahlen.
John umarmte Jill noch schnell und gab ihr einen Kuss, ehe er zur Tür eilte.
Sein Bruder schaute sich das Schild vor der Tür an: „Hier wohnen...
John Meier
Jill Meier...
Jaja, dachte sich Johns Bruder, die typische Heile-Welt-Familie.
„Jesus, Bruderherz, lange nicht mehr gesehen, was, altes Haus? Komm herein.“
Johns Bruder trat in das Haus.
Lichterketten, Kerzen, Adventskränze, und sehr, sehr viel selbstgebastelte Deko stachen in Jesus' Augen. Der Geruch von Lebkuchen kitzelte seine Nase. Dieses Haus schrie förmlich nach einem weihnachtlichen Familientreffen.
„Du kannst dich ja etwas umsehen. Mutter und die Kinder sind in der Küche und backen Plätzchen. Ich muss noch kurz zu Jill, Geschenke einpacken.“
„Du hast es hier schön eingerichtet.“
„Danke. Du weißt ja, eigentlich mag ich es so kitschig nicht, aber...“
„...die Kinder haben so viel Freude dran.“ Wie immer ergänzten die beiden sich großartig, sie waren wirklich ein Herz und eine Seele. Sie mussten laut drauf loslachen und für einen Augenblick hätte man sagen können, dass vier statt zwei Kinder im Haus waren.
Als John wieder zu Jill kam, ging sie in Geschenkpapier unter.
„Du bist immer noch das schönste Geschenk von allen, Liebling.“
Soviel Stress sie auch hatte, diese Schmeicheleien hatten sie fast wieder vollständig aufgebaut. So sehr Jill ihre Familie auch liebte...eine Stimme in ihr, die Kleine Jill sozusagen, hätte diese Familienidylle am Liebsten in 1000 Teile zerfetzt.
Diese innere Stimme, sie war nicht ihre Stimme; Es klang vielmehr nach einer noch junggebliebenen, rebellischen Göre, die nur drei Sachen wollte: Sex, Drogen und Rock'n'Roll. Als hätte John ihre Gedanken lesen können, küsste er ihr Ohrläppchen und flüsterte ihr ins Ohr:“Ich weiß, wir sind nicht grade die verliebten Teenies mehr die wir mal waren, aber heute Nacht...“
Jill kicherte und brachte die Geschenke zum Weihnachtsbaum, die Röte in ihrem Gesicht passte wunderbar zu den Lichtern des Baumes.
Oh, wenn bloß Johns Mutter diese Flüstereien mitgekriegt hätte.
Jette-Lisa war eher der Mensch, der abends im Bett noch die Bibel gelesen hatte und wahrscheinlich auch gegen die Erfindung des elektrischen Lichts protestiert hätte, wenn sich eine Möglichkeit geboten hätte. Natürlich konnte John dies alles vermuten, doch auf eine seltsame Art und Weise schien er es zu wissen. Jette-Lisa war ihre Aversion zu der Kommerzialisierung Weihnachtens ins Gesicht geschrieben, doch um des Friedens willen schien sie (vor allem wegen ihrer Enkelkinder, dachte John) es zu erdulden. Inder der Tat, seine zwei Kinder waren schon ganz heiß auf die Geschenke. Was will man aber auch bereits Kindern Moralpredigten vom Geist der Weihnacht halten, wenn sie nur Mühe vielleicht ihren eigenen Namen schreiben konnten?
Jesus schien dass alles scheinbar nicht zu interessieren, er saß noch im Sessel und putzte gelassen seine Brille. Sein Bruder war der einzige in der Familie, den er nicht zu durchblicken schien, jedenfalls nicht immer. Vielleicht hing das mit seinem Beruf zusammen. Jesus war Psychologe – er war es, der die Menschen analysierte, sie auseinander baute wie kleine Lego-Figuren nur um sie dann wieder neu zusammenzusetzen.
„Lego, Oma, krieg ich was aus Lego?“, fragte Jana-Maria.
„Warst du denn ein liebes Mädchen?“
„Jaaa!“
Ein sehr liebes Mädchen, dachte sich Jill. Ein sehr liebes Mädchen, das es verstand, emotionale Erpressung zu ihrem Vorteil zu nutzen und sich gerne im Kaufhaus auf schreiend auf dem Boden zu wälzen, wenn sie nicht ihren Lieblings-Lolli bekam.
„Dann wirst du ganz sicher etwas aus Lego kriegen“. Jette blinzelte zu Jill zu und auch Jill wusste, wie sehr sich ihre Tochter über den Lego-Ponyhof freuen würde, den sie sich so sehr gewünscht hatte.
„Neun Jahre ist es jetzt her, seit wir das letzte Mal so beisammen saßen, nicht war John?“ sagte Jesus in seinem therapeutischen Ton.
„Ja, es ist eine lange Zeit. Jill und ich waren noch nicht verheiratet und...“
„...Vati lebte noch.“ ergänzte Jesus.
„Also, willst du dieses Jahr wieder den Weihnachtsmann spielen?“ fragte John Jesus.
„Einverstanden. Das Kostüm ist noch auf dem Dachboden, oder?“
„Wie immer.“
Jesus ging leise die Treppen hoch. John fragte sich, ob die Kinder ahnten, dass es keinen Weihnachtsmann gibt, aber hätte man eine Pistole an seine Schläfe gepresst, hätte er zu „Nein“ tendiert.
„Papa, krieg ich auch die Wasserpistole?“. John war ganz schön von Jan erschreckt worden.
„Weißt du, willst du lieber nicht Mama beim Kochen noch helfen?“
„Mmm, na gut.“ Anders als seine Schwester war John nicht sehr energisch und leistete meist wenig Widerstand. Sie waren so verschieden und doch waren sie es nicht.
Endlich war es Neun Uhr abends geworden. Die ganze Familie saß am großen Tisch im Esszimmer und war am essen. Bis auf Jesus respektive den Weihnachtsmann.
Schritte kamen die Treppe hinunter. Das Ehepaar John und Jill Meier, Johns Muter Jette-Lisa, „Jannilein“ und Jana-Maria saßen jetzt alle ganz andächtig auf ihren Stühlen. Sie rührten sich nicht. Ihre Herzschläge synchronisierten sich, sie atmeten alle gleichmäßig, ihr Puls schlug nicht mehr im Kanon. Ihre Blicke waren alle auf einen Punkt gerichtet. Jesus kam durch die Tür und setzte sich in den Sessel. Sie wussten alle, was jetzt kam.
Er setzte sich in seinen Sessel und polierte nochmals seine Brille. Er musterte ihn, wie er da saß. Er kramte einen Block hervor und machte seine ersten Notizen.
„Schau mich an. Ich bin dar, um zu helfen. Erzähl mir dem, was du deine Familie nennst.“
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Ich hoffe, ihr habt Spaß beim Lesen gehabt. ^^
EDIT: Yeah, und meine Literatur-Lehrerin schien viel Spaß beim Lesen gehabt zu haben: Ein paar Sätze fand sie richtig gut ("zynisch, scharf") und jedenfalls hat die Geschichte meine Literatur-Note ein gutes Stück nach oben gepuscht.
Wie die Geschichte meiner Lehrerin gefallen hat, werd ich wohl erst nach den Ferien erfahren.
Ich hab übrigens mit Abulafia an einigen Ideen gefeilt (hauptsächlich an die Jesusfigur, danke nochmals
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Panoptikum einer Weihnacht
„Nur noch der Stern, Mami“
„Das macht noch Pappi, Spätzchen.“
Es war mittlerweile schon eine richtige Tradition geworden. Jedes Weihnachten war es John, der den Baum zu Ende schmückte. Ein neun-zackiger Stern aus Silber, mit der goldenen Gravur „Von Jonas-Paul für Jette-Lisa, die schönste Frau der Welt!“. Dieser Stern symbolisierte so unsagbar vieles für ihn. Schon zu Kindheitszeiten war dieser Stern immer der Fels in der Brandung für John, er konnte ihn stundenlang angucken, er konnte sich regelrecht in seiner Symmetrie verlieren.
Sein Vater weilte nicht mehr auf dieser Welt, jetzt war es seine Aufgabe, den Baum zu Ende zu schmücken. Doch John hätte lügen müssen, wenn nicht ein Teil der Faszination des Sterns neben all der Nostalgie darin bestand, dass immer das Familienoberhaupt den Stern als krönenden Abschluss der Weihnachtsvorbereitungen auf den Baum steckte. So sehr sich John anstrengte, er konnte den Stolz in seinem Gesicht nicht verbergen. Er war das Oberhaupt seiner Familie.
Seine Mutter Jette saß in der Einbauküche und backte Plätzchen mit den Kindern. Seine Mutter hätte es trotz ihres Alters noch mit einem Mammut aufnehmen können, soviel wusste John.
„Jannilein, haben wir auch nicht zuviel vom Teig genascht, hm?“
“Oma, nenn mich nicht so, ich bin kein Baby mehr!“ Johns Tochter Jana-Maria musste darauf hin laut loslachen. Kinder konnten so etwas Wunderbares sein. Jana-Maria konnte sich nicht mehr einkriegen.
„Jannilein, Jannilein, JAN-NI-LEIN, hahahaha!“
Johns Frau Jill hatte alle Hände voll zu tun, die Geschenke einzupacken. Seit sie die zwei Kinder bekommen hatte, schien Jill sowieso immer im Stress zu sein. John wollte sie grade liebevoll küssen, als es plötzlich schellte. Das musste sein Bruder sein.
Draußen war alles andere als weiße Weihnacht. Wer aus dem Fenster guckte, konnte nur ein paar leere Straßen erkennen, welche von allen Seiten mit Lichterketten erleuchtet wurden. Ein Mann stand nun vor der Tür, umhüllt von einen dicken Mantel. Seine Augen waren klar eisig wir der zugefrorene Teich, aber doch schienen sie eine gewisse Wärme auszustrahlen.
John umarmte Jill noch schnell und gab ihr einen Kuss, ehe er zur Tür eilte.
Sein Bruder schaute sich das Schild vor der Tür an: „Hier wohnen...
John Meier
Jill Meier...
Jaja, dachte sich Johns Bruder, die typische Heile-Welt-Familie.
„Jesus, Bruderherz, lange nicht mehr gesehen, was, altes Haus? Komm herein.“
Johns Bruder trat in das Haus.
Lichterketten, Kerzen, Adventskränze, und sehr, sehr viel selbstgebastelte Deko stachen in Jesus' Augen. Der Geruch von Lebkuchen kitzelte seine Nase. Dieses Haus schrie förmlich nach einem weihnachtlichen Familientreffen.
„Du kannst dich ja etwas umsehen. Mutter und die Kinder sind in der Küche und backen Plätzchen. Ich muss noch kurz zu Jill, Geschenke einpacken.“
„Du hast es hier schön eingerichtet.“
„Danke. Du weißt ja, eigentlich mag ich es so kitschig nicht, aber...“
„...die Kinder haben so viel Freude dran.“ Wie immer ergänzten die beiden sich großartig, sie waren wirklich ein Herz und eine Seele. Sie mussten laut drauf loslachen und für einen Augenblick hätte man sagen können, dass vier statt zwei Kinder im Haus waren.
Als John wieder zu Jill kam, ging sie in Geschenkpapier unter.
„Du bist immer noch das schönste Geschenk von allen, Liebling.“
Soviel Stress sie auch hatte, diese Schmeicheleien hatten sie fast wieder vollständig aufgebaut. So sehr Jill ihre Familie auch liebte...eine Stimme in ihr, die Kleine Jill sozusagen, hätte diese Familienidylle am Liebsten in 1000 Teile zerfetzt.
Diese innere Stimme, sie war nicht ihre Stimme; Es klang vielmehr nach einer noch junggebliebenen, rebellischen Göre, die nur drei Sachen wollte: Sex, Drogen und Rock'n'Roll. Als hätte John ihre Gedanken lesen können, küsste er ihr Ohrläppchen und flüsterte ihr ins Ohr:“Ich weiß, wir sind nicht grade die verliebten Teenies mehr die wir mal waren, aber heute Nacht...“
Jill kicherte und brachte die Geschenke zum Weihnachtsbaum, die Röte in ihrem Gesicht passte wunderbar zu den Lichtern des Baumes.
Oh, wenn bloß Johns Mutter diese Flüstereien mitgekriegt hätte.
Jette-Lisa war eher der Mensch, der abends im Bett noch die Bibel gelesen hatte und wahrscheinlich auch gegen die Erfindung des elektrischen Lichts protestiert hätte, wenn sich eine Möglichkeit geboten hätte. Natürlich konnte John dies alles vermuten, doch auf eine seltsame Art und Weise schien er es zu wissen. Jette-Lisa war ihre Aversion zu der Kommerzialisierung Weihnachtens ins Gesicht geschrieben, doch um des Friedens willen schien sie (vor allem wegen ihrer Enkelkinder, dachte John) es zu erdulden. Inder der Tat, seine zwei Kinder waren schon ganz heiß auf die Geschenke. Was will man aber auch bereits Kindern Moralpredigten vom Geist der Weihnacht halten, wenn sie nur Mühe vielleicht ihren eigenen Namen schreiben konnten?
Jesus schien dass alles scheinbar nicht zu interessieren, er saß noch im Sessel und putzte gelassen seine Brille. Sein Bruder war der einzige in der Familie, den er nicht zu durchblicken schien, jedenfalls nicht immer. Vielleicht hing das mit seinem Beruf zusammen. Jesus war Psychologe – er war es, der die Menschen analysierte, sie auseinander baute wie kleine Lego-Figuren nur um sie dann wieder neu zusammenzusetzen.
„Lego, Oma, krieg ich was aus Lego?“, fragte Jana-Maria.
„Warst du denn ein liebes Mädchen?“
„Jaaa!“
Ein sehr liebes Mädchen, dachte sich Jill. Ein sehr liebes Mädchen, das es verstand, emotionale Erpressung zu ihrem Vorteil zu nutzen und sich gerne im Kaufhaus auf schreiend auf dem Boden zu wälzen, wenn sie nicht ihren Lieblings-Lolli bekam.
„Dann wirst du ganz sicher etwas aus Lego kriegen“. Jette blinzelte zu Jill zu und auch Jill wusste, wie sehr sich ihre Tochter über den Lego-Ponyhof freuen würde, den sie sich so sehr gewünscht hatte.
„Neun Jahre ist es jetzt her, seit wir das letzte Mal so beisammen saßen, nicht war John?“ sagte Jesus in seinem therapeutischen Ton.
„Ja, es ist eine lange Zeit. Jill und ich waren noch nicht verheiratet und...“
„...Vati lebte noch.“ ergänzte Jesus.
„Also, willst du dieses Jahr wieder den Weihnachtsmann spielen?“ fragte John Jesus.
„Einverstanden. Das Kostüm ist noch auf dem Dachboden, oder?“
„Wie immer.“
Jesus ging leise die Treppen hoch. John fragte sich, ob die Kinder ahnten, dass es keinen Weihnachtsmann gibt, aber hätte man eine Pistole an seine Schläfe gepresst, hätte er zu „Nein“ tendiert.
„Papa, krieg ich auch die Wasserpistole?“. John war ganz schön von Jan erschreckt worden.
„Weißt du, willst du lieber nicht Mama beim Kochen noch helfen?“
„Mmm, na gut.“ Anders als seine Schwester war John nicht sehr energisch und leistete meist wenig Widerstand. Sie waren so verschieden und doch waren sie es nicht.
Endlich war es Neun Uhr abends geworden. Die ganze Familie saß am großen Tisch im Esszimmer und war am essen. Bis auf Jesus respektive den Weihnachtsmann.
Schritte kamen die Treppe hinunter. Das Ehepaar John und Jill Meier, Johns Muter Jette-Lisa, „Jannilein“ und Jana-Maria saßen jetzt alle ganz andächtig auf ihren Stühlen. Sie rührten sich nicht. Ihre Herzschläge synchronisierten sich, sie atmeten alle gleichmäßig, ihr Puls schlug nicht mehr im Kanon. Ihre Blicke waren alle auf einen Punkt gerichtet. Jesus kam durch die Tür und setzte sich in den Sessel. Sie wussten alle, was jetzt kam.
Er setzte sich in seinen Sessel und polierte nochmals seine Brille. Er musterte ihn, wie er da saß. Er kramte einen Block hervor und machte seine ersten Notizen.
„Schau mich an. Ich bin dar, um zu helfen. Erzähl mir dem, was du deine Familie nennst.“
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Ich hoffe, ihr habt Spaß beim Lesen gehabt. ^^
EDIT: Yeah, und meine Literatur-Lehrerin schien viel Spaß beim Lesen gehabt zu haben: Ein paar Sätze fand sie richtig gut ("zynisch, scharf") und jedenfalls hat die Geschichte meine Literatur-Note ein gutes Stück nach oben gepuscht.
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