Nationalstolz...?

Sajima

Legende
Mitglied seit
04.11.2003
Beiträge
736
Nun, wie man meiner Signatur entnehmen kann, bin ich grade nicht in Deutschland. Um genau zu sein, ich bin in Winnipeg / Kanada. Und mir faellt eines sehr auf :

Topic: Hier sieht man an jeder Ecke mindestens drei Flaggen von Kanada wehen, in den Schulen wird jeden Morgen die Nationalhymne gesungen, sogar McDonald's hat ein Ahornblatt in der Mitte des M's !!

Warum nicht in Deutschland ? Warum hoert man die deutsche Nationalhymnenur zu Fussballspielen !? Ich mein, Geschichte hin oder her !! Das kann doch nicht alles sein ! Bedenkt, dass es auch niemand ausprobiert, eine deutsche Flagge in den Vorgarten zu haengen, hier ist das Gang und Gebe ! So einen schlechten Ruf, wie die Deutschen meinen zu haben, haben sie gar nicht, das hab ich schon oft festgestellt.

Was hindert DICH persoenlich (ich liebe diesen Schreibstil :D ) eine Deutschlandflagge in den Garten zu haengen ?
 

Taker

Mächtiger Krieger
Mitglied seit
07.03.2005
Beiträge
133
Hm naja das kommt immer ganz drauf an wo man wohnt in Deutschland... wenn man in einem kleinen Dorf wohnt kann man sein ganzes Haus ringsherum mit Deutschlandflaggen schmuecken es interessiert keinen...aber wenn du das in Berlin- Kreuzberg ,als Beispiel wo halt sehr viele Auslaender wohnen, machst hast du wohl ein Problem...
Es ist vielleicht in Kanada einfach Sitte, hier in Deutschland hat man viele Kulturgruppen und da will man vielleicht moeglichst neutral sein als Deutscher...also ich zumindest um niemand anderes zu beleidigen...Viele Auslaender sehen Deutsche die mit einer Deutschlandflagge an der Hauswand wohnen immer noch als Nazis etc...das ist aus meiner Sicht hier in Deutschland nicht so einfach...ich war noch nie in Kanada und weiss halt auch nicht wie es da ist.
 

Tahles

Ritter
Mitglied seit
30.11.2003
Beiträge
38
Wundert dich das, dass kaum jemand mehr zu diesem Land steht? Ich meine - zu was könnten sie hier noch stehen?
Eine Kultur? Nein, das sind vielleicht zehn Kulturen, aber wirklich etwas deutsches gibt es hier kaum noch.
Wenn man mal gut von Deutschland redet und von sich behauptet, man stehe zum Land, dann ist schnell klar in welche Schublade man gesteckt wird.

In den Medien propagieren sie es doch zu genüge.
Genau wie in der Politik: "Die Linke" und zur Wahl hangen überall Plakate herrum, die gegen den Nationalstolz hetzen.
Selbst in meiner Familie höre Ich: "Sowas kann man nicht machen, was sollen die anderen denken?"
Genau soetwas ist typisch für den Staat. Die meisten gucken nur darauf was andere tun und lassen und versuchen sich so gut es geht denen anzupassen, damit man es allen recht machen kann.
Und ich denke kein Land zieht mehr über die Deutschen her als Deutschland selbst.

Natürlich ist es 60 Jahre her und diejenigen, die bis heute überlebt haben, dürften nun steinalt sein.
Ich finde es merkwürdig wie sich Menschen über jemanden beschweren können, der seinen Verwesungsprozess sicher schon seit langem abgeschlossen haben dürfte.
Für sie ist alles das selbe. Ein Nationalist wird automatisch zum Faschisten herrabgestuft.
Der Begriff Antifa ist wohl falsch gewählt - Antina wäre da passender, weil sie nicht nur etwas gegen Faschisten, sondern gleich gegen alle Nationalisten etwas haben. Aber wer kennt von denen schon den Unterschied? Ich denke die wenigsten. Um so schlimmer wurde es ja, als das zur Mode geworden ist.

Aber so ist es nunmal - entweder du bist fürs Land und gegen den Rest, oder du schwimmst mit dem Strom und fügst dich in diese tolle Gruppe ein.
Hier ist es wohl immer noch das beste, wenn man sich komplett da raus hält, weil man es nie jemandem recht machen kann.
 

MicalLex

Linksverwandter Grünmensch
Teammitglied
SDC-Team
Mitglied seit
12.08.2003
Beiträge
4.122
Hm, spontan fällt mir kein Land ein, dessen Bewohner darauf verzichten, ihre Flagge überall hinzuhängen und Stolz auf ihr jeweiliges Land zu sein.

Es mag 60 Jahre her sein, aber in Deutschland ist man nunmal vorsichtig geworden. Ich nehme mich da nicht raus. Auch ich beäuge es recht kritisch, wenn jemand seinen Nationalstolz durchblicken läßt. Ich mein das wirklich nicht böse, nur bin ich da eben sehr vorsichtig.
Ich selber habe auch keinen wirklichen Nationalstolz, bisher kam ich auch gut ohne aus. Dennoch schäme ich mich auch nicht dafür, aus Deutschland zu kommen. Es ist eben das Land, in dem ich lebe, nicht mehr und nicht weniger.
Aber auch, wenn ich selber nicht so viel damit anfangen kann, so wurde ich letztens auf etwas gestoßen, was mir äußerst richtig erschien. Und so betrachte ich die ganze Sache jetzt etwas differenzierter. Natürlich bin ich immer noch kritisch, wenn sich z.B. jemand die Flagge irgendwo hinhängt, aber ich sehe ein, daß es gar nicht mal schlecht ist, wenn sich sowas wie Nationalstolz in Deutschland entwickelt. Zumindest ist es mir lieber als wenn die Rechten alles für sich beanspruchen und den Nationalstolz eben in die falsche Richtung lenken, vor der ich mich so abwende und mit mir eben der größte Teil der Bevölkerung. Hitler und die Nazis werden noch lange Zeit in unseren Köpfen hausen, und so lange das so ist, werden sich die Deutschen damit schwertun...
 

KaF

Held
Mitglied seit
06.09.2001
Beiträge
287
Bei uns in der Schule hängt das Emblem Bayerns, die Deutsche Flagge und der Bundespräsident (ein Porträt, net er selber) an der Wand. Das deckt meinen täglichen Bedarf an Nationalismus voll und ganz.
 

MicalLex

Linksverwandter Grünmensch
Teammitglied
SDC-Team
Mitglied seit
12.08.2003
Beiträge
4.122
KaF schrieb:
Bei uns in der Schule hängt das Emblem Bayerns
Ok, auf regionaler Ebene kann ich damit auch besser umgehen. Vielleicht jetzt weniger mit Niedersachsen (gut, das eine Mal als Verteter Niedersachsens... *g*) dafür aber umso mehr bei meiner Region. Ich liebe meine Stadt und die Umgebung (eine größere Stadt nördlich jetzt mal ausgeschlossen). Man könnte also sagen, ich sei lokalpatriotisch...
Ich schätze einfach mal ganz dreist, daß es vielen so geht. Worauf man wieder auf den Gesamtnationalstolz schließen kann. Bei so viel Uneinigkeit und Unverbundenheit ist es natürlich schwierig, sich in einem Nationalstolz zusammenzufinden. Das liegt aber nicht nur an den oben erwähnten Kulturen, sondern auch an den Deutschen untereinander. Die Kunst ist es wohl, eine gemeinsame Basis für alle (ja, auch die Leute, die aus dem Ausland kamen und jetzt hier wohnen) zu finden, über die man sich identifizieren kann. (Hat in Ländern wie Frankreich, Großbritannien, etc. auch wunderbar geklappt...) Natürlich muß man sich dazu etwas überwinden und auch akzeptieren, daß es z.B. dunkelhäutige Deutsche gibt. Eine Bindung an die alten Traditionen, Werte und Kulturen (die aus der Vorkriegszeit), wie viele sie vielleicht gern hätten, ist wahrscheinlich gar nicht mehr möglich, zumindest nicht kompromißlos.
 

Thor

Halbgott
Mitglied seit
02.02.2005
Beiträge
368
also von mir aus können sie an jeder ecke ne fahne wehen lassen. is doch egal, es ist ja schliesslich nichmehr die reichsfahne schwarz-weiss-rot ^^

naja, also bei mir im zimmer hängt auch ne schweizerfahne, auf dem balkon, und auch ausem fenster *lol* und jo, bis jetz hat sich niemand gestört davon gefühlt, wüsste auch nich wieso


WAS mich jedoch nervt:

-Ich, schweizerkreuz auf meine jacke genäht, bin ich nun ein nazi? diese frage muss ich mir echt stellen, da mir das ständig auf der strasse nachgerufen wird. sind dann kleine kinder, die ein schweizerkreuz-t-shirt anhaben auch nazis?


-Ausländer, spielt nun keine rolle ob türken, jugos, albaner, oder sonst wer. sie haben auch ihre "turkey" kleidung (jacken shirts usw) an, aber wenn ein schweizer sowas anhat ist der ein nazi. warum? überall schmierrereien von "bosnia is best, fuck the rest", aber das is egal, aber sobald ein schweizerkreuz irgendwo auftaucht "nazi!!" kann mir das mal einer erklären? solches "pack" kann ich nicht haben. kommen hierher, beschimpfen schweizer, schreien sie wären die besten. das frag ich mich echt, und die meisten schweizer lassen sich das noch gefallen. nur eines vorweg, ich habe nicht gegen ausländer die sich integrieren, habe auch einige freunde die ausländer sind, nur eben, solches pack geht mir ziemlich aufen sack. und leider häufen sich solche immer mehr. schade, aber mich wunderst dabei nicht, das bei uns in basel die rechtsradikale szene immer grösser wird. wenn die szene dann wiedermal so ausseht wie in den 80er, na dann mahlzeit
 

valnar

Halbgott
Mitglied seit
25.06.2003
Beiträge
365
warum ich keine deutschlandflagge in meinem vorgarten hängen habe?

warum sollte ich denn? ich würde höchstens ne schwarze flagge hissen...

mal ensthaft: ich sehe keinen grund für nationalstolz, egal ob als deutscher, als pole, als türke, als ami, als franzose, als israeli, usw.
warum sollte ich auf den geographischen umkreis in dem ich zufällg geboren bin stolz sein? ich sehe keinen grund.
ich halte es auch für schwachsinnig auf ein land, oder seine nationalität stolz zu sein, da es sich um nichts handelt, was man selber geschaffen hat. man ist ja normalerweise auch nicht stolz darauf braune haare zu haben o.ä. ist zwar vielleicht kein erstklassiger vergleich, aber beides halte ich für ähnlich sinnfrei.
da ich mch auch nich über meine staatsangehörigkeit definiere sehe ich keinen grund mit einer flagge rumzulaufen. und ich stelle jetzt mal die frage, warum man denn stolz sein sollte deutscher zu sein ?

@thales:
ich möchte dich darauf hinweisen das nationalismus (meist) faschistisch ist, da nationalismus eine elitenbildung mit sich führt.
evtl. solltest du mal schauen was nationalismus genau heist, und wo die sehr großen unterschiede zu patriotismus liegen...

@thor:
ich sehe in deutschland allerdings auch viele hakenkreuze irgendwo hingeschmiert. ich denke sowas provoziert auch gegenreaktionen. und wenn z.B. die rechte szene stärker wird stachelt sich sowas dann denke mal auch gegenseitig auf. allerdings zeigt es auch wieviele schweizer sich ähnlich verhalten wie äusländer die irgendnen scheiss schreiben. ich würd halt mal sagen, dass es überall idioten gibt.
 

Thor

Halbgott
Mitglied seit
02.02.2005
Beiträge
368
valnar schrieb:
ich halte es auch für schwachsinnig auf ein land, oder seine nationalität stolz zu sein
muss man ja nicht. anderseits sehe ich keinen grund wieso man seine herkunft verbergen soll?

und da muss ich mich auch fargen "stolz deutsch zu sein" ja schön, und nu? man kann stolz sein, auf die taten von seinem land, dem zustand oder was weis ich. aber jo *g*

Edit: @ valnar. klar, hier haben wir auch hakenkreue geschmiere, aber hallo? nur weil paar deppen nix besseres zu tun haben, kann man doch nich alle in einen topf werfen die nur ein bisschen "patriotisch" rumlaufen, sei es auch nur ein kleines kreuzchen auf dem arm.

und zu dme thema nazis. also ich denke einen nazi erkennt man sofort. wenn mir jemand entgegenläuft, der den reichsadler mit dem kreuz aufgenäht hat, ok, klarer fall. aber das normale wappen? naja, wie gesagt gibt überall idioten ^^ amen *g*
 

Tahles

Ritter
Mitglied seit
30.11.2003
Beiträge
38
Ich finde es schön, wenn man mich Tahles nennt.


warum sollte ich auf den geographischen umkreis in dem ich zufällg geboren bin stolz sein?
Zu schade das dir das Wort Stolz nicht geläufig ist. Du scheinst soetwas nicht zu besitzen, wenn man deinen Ausführungen glauben kann.
Du kannst stolz auf etwas sein, weil es dich zu dem gemacht hat, was du nun bist. Ja, selbst die abiotischen Faktoren spielen hier eine Rolle wie sich ein Lebewesen (auch der Charakter eines Menschen) entwickelt. Alles was du schaffst und wo du meinst drauf stolz sein zu können, lassen sich darauf zurück führen. (Kausalität)
Und wenn du nun sagst, dass du darauf nicht stolz sein kannst, wie kannst du dann auf andere Dinge stolz sein? Das wäre dem zu folge nicht möglich, weil es sich alles nur um Zufälle handelt.

ich möchte dich darauf hinweisen das nationalismus (meist) faschistisch ist
Erklär mir den Sinn dieses Hinweises. Da könnte ich sagen "Ich könnte dich darauf Hinweisen dass Mehl (meist) Brot ist." Dürfte auf das selbe hinaus kommen.

evtl. solltest du mal schauen was nationalismus genau heist, und wo die sehr großen unterschiede zu patriotismus liegen...
Mit deiner überaus gescheiten Anmerkung, dass Nationalismus auch gleich Faschismus ist, hast du mir einen Grund gegeben dies nicht zutun, da du selbst keine Ahnung hast wovon du sprichst.

ich sehe in deutschland allerdings auch viele hakenkreuze irgendwo hingeschmiert. ich denke sowas provoziert auch gegenreaktionen.
Stimmt - soetwas provoziert Gegenreaktionen. In meiner Stadt gibt es auch eine Wand, an die "Willkommen in der Türkei" steht. Soetwas provozierst natürlich genau so Gegenreaktionen, aber wenn jemand darauf reagiert ist er deiner Meinung nach ein Nazi und somit verachtenswürdig, wie ich aus deinen Texten entnehmen kann.
Wie kann Provokation für den einen eine annehmbare Rechtfertigung für Antipartie gegenüber eine Volksgruppe sein, wenn es bei den anderen schon als Verbrechen abgestempelt wird?
Darüber macht sich natürlich niemand gedanken, weil die meisten nur ihren antrainierten (Ja, das haben die Medien und die Gesellschaft, die sich in dem Fall unterstüzt antrainiert) Tunnelblick einsetzen können. Dabei fühlen sie sich natürlich wie die größten, weil sie nachsprechen was andere sagen, ohne selbst groß Gedanken darüber zu verschwenden. Das einzige was im Kopf von diesen Leuten ist, ist nur das Negative, ohne nach dem Grund zu fragen warum das so ist und warum manche Leute so reagieren.

Aber noch etwas zu diesen Hakenkreuzschmiererein. Wer sagt denn, dass es sich hierbei immer um Deutsche handelt, die soetwas dahin schmieren. Ich kenne z.B. einige Türken, die sich aus lauter Spaß mit dem Hitlergruß grüßen. Es war in der Schule zum Beispiel Gang und Gebe, das sie dies getan haben. Sie wurden dafür keines Wegs bestraft, aber die Deutschen, die das nachgemacht haben, weil sie ja doch die bösen 'Nazis' waren und dies nicht dürfen. Also ich an ihrer Stelle wäre gefrustet, wenn man mich in meiner Freiheit so einengen würde und zusehen müsste wie andere das tun, was mir verboten wurde.

Wie gesagt - es denkt warscheinlich eh niemand großartig darüber nach, also werde ich mich nicht weiter darüber aufregen. Die Welt ist nunmal, wie Donar es so schön sagte - voll von Idioten.
 

Panda

Mächtiger Krieger
Mitglied seit
04.07.2005
Beiträge
97
Tahles schrieb:
Wundert dich das, dass kaum jemand mehr zu diesem Land steht? Ich meine - zu was könnten sie hier noch stehen?
Eine Kultur? Nein, das sind vielleicht zehn Kulturen, aber wirklich etwas deutsches gibt es hier kaum noch.
Wenn man mal gut von Deutschland redet und von sich behauptet, man stehe zum Land, dann ist schnell klar in welche Schublade man gesteckt wird.
Der Hauptgrund dafür, warum man sich fragt wozu man noch stehen soll ist nicht der, dass ein Übermaß an Mischkultur herrscht, sondern vorallem weil den Deutschen seine Kultur nicht interessiert. Deutschland steht für Wachstum und Erfolg und wenn dieser einmal ausbleibt, dann soll Deutschland für Wachstum und Erfolg stehen. Führende politische Kräfte sagen es auch gleich wörtlich: "Wir unterstützen den Erfolg. Kultur ist wichtig, aber muss hinten anstehen." Egal wohin man in Deutschland schaut. Vernünftige Umgangsformen sind nur störende Nebensächlichkeiten oder für viele Menschen sogar provozierend (man kann das übrigens auch hervoragend an einigen Threads auf diesem Forum beobachten...).
Kinder bekommen Kultur nicht als Lebenseinstellung und Lebensweisheit in Deutschland beigebracht, sondern als kalte Kalksteingebäude, Monumente, Fossilien, Würstchen oder Bier und anders wird diese Kultur dann auch nicht behandelt - als kalt und umstritten.

In den Medien propagieren sie es doch zu genüge.
Genau wie in der Politik: "Die Linke" und zur Wahl hangen überall Plakate herrum, die gegen den Nationalstolz hetzen.
Selbst in meiner Familie höre Ich: "Sowas kann man nicht machen, was sollen die anderen denken?"
Genau soetwas ist typisch für den Staat. Die meisten gucken nur darauf was andere tun und lassen und versuchen sich so gut es geht denen anzupassen, damit man es allen recht machen kann.
Und ich denke kein Land zieht mehr über die Deutschen her als Deutschland selbst.
"Moral ist eine Plage." So und nicht anders wird Deutschland regiert und so würde es voraussichtlich noch Jahrzehnte regiert.

Aber so ist es nunmal - entweder du bist fürs Land und gegen den Rest, oder du schwimmst mit dem Strom und fügst dich in diese tolle Gruppe ein.
Hier ist es wohl immer noch das beste, wenn man sich komplett da raus hält, weil man es nie jemandem recht machen kann.
Nein. Das Beste ist es die Flaggen erst einmal im Kellerraum stehen zu lassen und darüber nachzudenken, warum Wachstum und Erfolg wichtiger sind als Kultur und Moral. Dieser ironische Seitenhieb soll gleichzeitig auch meine Antwort auf die Kernfrage dieses Threads sein.

Panda
 
Zuletzt bearbeitet:

Tahles

Ritter
Mitglied seit
30.11.2003
Beiträge
38
Wachstum und Erfolg gibt es mit Nationalstolz doch eher, als wenn man sich nicht mit dem Land identifizieren kann. Wenn ich mich nen Dreck um Deutschland schere, warum soll ich mich dann noch um das Land bemühen? Und von "Erfolg" und "Wachstum" in Deutschland zu reden ist gradezu grotesk.
Das einzige was sie schaffen ist es das Land herunterzuwirtschaften.
Die Schulden könnte man schon als schwarzes Loch bezeichnen und das wir so viele Arbeitslose haben spricht auch nicht grade für Erfolg.
 

LaCelda

Manaheld
Mitglied seit
28.03.2002
Beiträge
1.150
Meiner Meinung nach hängt dieser, nennen wir ihn "gebrochener Nationalstolz", nicht nur mit den Schrecken des zweiten Weltkrieges zusammen, sondern vielmehr auch mit der Wiedervereinigung.
Die BRD früher - also Westdeutschland -, das war noch viel mehr als Nation anzusehen, als dieses halbwegs wiedervereinte, aber doch nicht ganz zusammengehörige Deutschland.
Nicht umsonst glauben nahezu 70% der Deutschen nicht, dass Deutschland eine Nation darstellt.

Ich persöhnlich empfinde keinerlei nationalen Stolz. Ich bin nicht einer, der öffentlich bekennt "Ja, ich bin Deutscher!", niemand, der bei Fussballweltmeisterschaften die Deutsche Fahne schwingt und auch niemand, der stolz darauf ist, was sein Land darstellt oder vertritt.
Nationalstolz führt zur Abgrenzung von anderen und bringt die Unterschiede verschiedener Völker schlicht besser zur Geltung.

Tahles, deine Argumentation, man solle auf das Land Stolz sein, dass einem zu dem gemacht habe, was man ist, ist widersinnig. Wieso mein Umfeld oder die Gesellschaft, von dem ich primär Saktioniert werde, auf die Nationale ebene beschränken.

Wenn ich mich nen Dreck um Deutschland schere, warum soll ich mich dann noch um das Land bemühen?
Ganz einfach, aus Egoismus.
 

Nazgul

Mitey Pirabbite
Mitglied seit
26.05.2002
Beiträge
3.339
Stolz? STOLZ?
Sagen wir mal so:
Wenn ich ein SUPER-Perlscript schreibe, das wirklich viel Zeit gebracuht hat, das aber am Schluss fehlerfrei funktioniert.
Dann bin ich stolz auf mich!

Wenn ich eine Rolle bei einem Theaterstück gut darstelle, und sei sie auch noch so klein(ok... bei 'nem Baum wär das was anderes
) und mir danach gesagt wird, dass ich gut gespielt habe, dann bin ich auch Stolz.

Stolz, weil es MEIN verdienst war. Stolz, weil ich es geschafft habe.

Aber Stolz auf etwas, wofür ich nichts beigetragen habe? Warum sollte ich? Hab ich etwa etwas dazu beigetragen, dass ich hier, in Deutschland, geboren bin? Ok... Ich könnte darauf "Stolz" sein, dass ich es als Spermium in die Eizelle gekommen bin und deswegen geboren wurde...
Aber
1.Kann ich mich daran eh nicht erinnern, ausserdem ist es fragwürdig, ob ich da schon als "Leben" galt. Ich war da eher eine haploide Zelle... ein "halbes Lebewesen
2.Hat das eigentlich jede/jeder von uns geschafft und dann muss keiner drauf stolz sein(mal ehrlich:
Seid ihr stolz darauf, dass ihr lesen könnt?)

Kultur geht nicht verloren. Kultur entwickelt sich. Bloß die Frage, in welche Richtung... Kultur mischt sich und würde sie das nicht tun, dann würden wir heute noch unsere Geschwister für irgendwelche Götter opfern!
Kultur ist kein von höher gestellten Wesen gestelltes Muster.
Wir formen die Kultur. Und wenn wir unsere momentane Kultur beleidigen, dann beleidigen wir im Endeffekt auch uns selbst.

WENN ich eine Flagge in meinem Vorgarten aufhhängen würde, dann wär's nicht die Deutsche Nationalflagge. Auch nicht die Bayrische. Nur diese bunte da, wo Pace drauf steht!(Oder, um etwas aufzufallen, die schwedische)

Panda schrieb:
"Moral ist eine Plage." So und nicht anders wird Deutschland regiert und so würde es voraussichtlich noch Jahrzehnte regiert.
Wie bitte?
Wer hat denn NICHT beim Irak-Krieg mitgemischt? Denkst du, da waren KEINE moralischen Hintergründe vorhanden?

Übrigens: Stolz ist etwas dummes. Was hat dieses Gefühl für einen Nutzen? Es ist immer so etwas erhabenes den anderen gegenüber in diesem Begriff. Ich nehme es relativ ungern her. Ich bevorzuge, zu sagen, dass ich mich freue! Denn das passt eher dazu!
Ich bin ausserdem auch stolz auf meine Freunde! Wenn sie etwas tolles gemacht haben, hab ich zwar oft nichts dazu beigetragen, aber meine Freunde sind ein Teil von mir und ich bin hoffentlich auch ein Teil von meinen Freunden. Und wieder passt das Wort "freuen" besser dazu^^

Peace
und aufdas ihr nicht zu stolz werdet, sondern euch einfach freut^^
 

Ashrak

Nachtmahr
Teammitglied
SDC-Team
Mitglied seit
14.10.2001
Beiträge
3.228
Also ich bin schon irgendwie stolz auf Deutschland.

Wir haben demokratische Wahlen, was nicht unbedingt überall selbstverständlich ist.
Es gibt noch Pressefreiheit. (Links zu gewissen Eskapaden erspare ich mir jetzt mal)
Wir sind ein verdammt sozialer Staat; schade dass das so extrem ausgenutzt wird.
Sehr gute Bildungsmöglichkeiten. Damit gehören wir zu den priviligiertesten Ländern der Welt.
Und ich gehe mal soweit und behaupte, dass Deutschland eine der selbstkritischsten Industrienationen der Welt ist.
Und jetzt ein paar Zeilen lang Größen wie Albert Einstein, Konrad Zuse und Martin Luther aufzuzählen, erspare ich mir jetzt.


Und wisst ihr was? Wir geben dazu *alle* unseren Beitrag ab, ob ihr Super-"WIßO SOHLTE ICH AUV AINEN BESDIMMPEN GEOKRAFIPHEN BUNDT IN DER CARTE ßDOLLZZ SEIN1ß1ß?!!"-punks es wahr haben wollt oder nicht.
Ja, ich sage es offen. Ich bin stolz darauf aus Deutschland zu kommen und Deutscher zu sein. Nur ist es nicht so, dass ich deswegen andere Nationen grundsätzlich abwerte(naja, bis auf Frankreich :tja: ) oder es jedem auf die Nase binde.
 
Zuletzt bearbeitet:

Nazgul

Mitey Pirabbite
Mitglied seit
26.05.2002
Beiträge
3.339
@Damien
Und was hast du zu dem ganzem Zeug da beigetragen, was du da geschrieben hast?
lass mich raten: nix

Ich wiederhole mich:
Wie kann ich stolz auf etwas sein, wofür ich nichts beigetragen habe?
 

Szadek

Cash or Octopus
Mitglied seit
15.06.2002
Beiträge
4.135
Mh ich würde mir auch niemals freiwillig ne Deutschlandfahne in den Garten stellen, da ich auf dieses Land nicht stolz sein kann finde ich. Ja ich bin mir bewusst das ich hier lebe und das auch nicht wirklich freiwillig.
 

Ashrak

Nachtmahr
Teammitglied
SDC-Team
Mitglied seit
14.10.2001
Beiträge
3.228
Nazgul schrieb:
Und was hast du zu dem ganzem Zeug da beigetragen, was du da geschrieben hast?
Ich habe zum Beispiel keine radikale Partei gewählt.
Genauso habe ich auch schon sehr oft Leuten Sachverhalte erklärt, bei denen sie nicht ganz durchgeblickt hatten. Hebt, wenn es auch andere Leute machen, sicher wieder den Lebensstandard in Deutschland.
Pressefreiheit befürworte ich halt und praktiziere sie auch selbst, sogar du tust es. Schau dich mal um wo du bist. An einem öffentlichen Platz. Und es gibt ja auch noch andere Threads als Trivialthemen wie dieses hier, wo viele Leute Informationen aus diversen Ländern publik machen.

Jeder einzelne Mensch trägt mehr zu Deutschland bei als du vielleicht denkst.



Gehörst du eigentlich zu den notorischen Nichtwählern? Nur so als Vermutung die sich mir auftut.
 

MicalLex

Linksverwandter Grünmensch
Teammitglied
SDC-Team
Mitglied seit
12.08.2003
Beiträge
4.122
Damien schrieb:
Gehörst du eigentlich zu den notorischen Nichtwählern? Nur so als Vermutung die sich mir auftut.
Er darf noch nicht wählen... ;)

Aber an sich hast du recht, daß unser ganzes Verhalten und unsere Taten zur Formung dieses Landes beitragen. Jedoch bei den meisten Leuten nur indirekt. Zumindest handle ich nie aus patriotischen Gründen, egal, was ich tue...
Wenn es sich aber positiv für dieses Land auswirkt, hab ich rein gar nichts dagegen. Es interessiert mich aber auch nicht so sehr, wenn ich ehrlich bin. Von daher werde ich auch keinen Stolz daraus entwickeln...
 

Nazgul

Mitey Pirabbite
Mitglied seit
26.05.2002
Beiträge
3.339
Ok... mit diesen Beispielen hast du eigentlich recht... entschuldige.
Ich habe es bloß am Anfang so verstanden, dass du Stolz bist, EIN DEUTSCHER zu sein, wo du mal garantiert nichts beigetragen hast. Abgesehen davon, dass Deutsche nicht "mehr wert" sind, als andere Menschen.

Ja, ich wähle nicht... Das blöde ist halt:
Selbst wenn ich wollte(will ich aber noch nicht
), könnte ich nicht wählen... Schon mal auf mein Alter gesehen? Bin noch keine 18

Wenn ich wählen kann, dann werd ich's auch tun


Peace^^
 
Oben