Lord_Data
*wuff wuff*
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Achja... Ace Attorney... eine Serie, von der ich geglaubt hätte, dass nur Japaner sie gut finden. Wieso? Nun, textbasierte Adventures sind im westlichen Raum nicht sonderlich bekannt - und trotzdem hat es die Reihe geschafft, mit (fast) jedem Teil nach Europa zu kommen. Zeugt das nicht von Klasse!?
Nun, irgendwie schon, und mit Phoenix Wright: Ace Attorney Trials and Tribulations wird der letzte Teil der "Phoenix Wright"-Trilogie präsentiert, der die ersten drei Teile, die recht stark aufeinander aufbauen und sich aufeinander beziehen, abschließen soll. Doch ist das Spielkonzept immernoch irgendwie erfrischend, oder gehen einem die ständigen Wiederholungen irgendwann auf den Keks? Nun, das versuchen wir doch mal herauszufinden...
(Achja, für alle Unwissenden: Wenn ich von "Phoenix Wright"-Triologie spreche, meine ich damit die ersten drei Teile, die in Japan original für den GBA rauskamen und für den DS wiederaufbereitet wurden.)
Story:
Das Spiel ist in 5 Kapitel aufgeteilt, davon ist eines ein Tutorium-Level (was diesmal aber sogar ziemlich relevant für die Story ist). Jedes Kapitel erzählt im Prinzip eine eigene Geschichte, doch zieht sich durch alle ein roter Faden, der mal mehr, mal weniger zu sehen ist.
Ein interessanter Aspekt ist, dass das Spiel auf zwei Zeitebenen stattfindet: Einmal die Gegenwart mit Phoenix Wright als Verteidiger, und die Vergangenheit mit Mia Fey, Phoenix' Mentorin, in ihren ersten Fällen. Das gibt der Story Pfiff und im letzten Fall werden alle Handlungsfäden der vorherigen Kapitel zu einem schönen Pullover gestrickt.
Da für mich die Charaktere für einen nicht unerheblichen Teil der Atmosphäre verantwortlich sind, geh ich auch mal kurz auf diese ein:
Wright und Partner: Nun, das sind alles altbekannte Charaktere: Phoenix Wright, Mia Fey und Pearl Fey. Vielmehr lässt sich auch nicht zu ihnen sagen, wer den vorhergehenden Teil gespielt hat, kennt sie eigentlich schon in allen Facetten. Trotzdem bleiben sie sympathisch und Phoenix ist einfach die coolste Sau (neben Edgeworth
)
Strafverteidiger: In diesem Teil taucht wieder ein neuer Strafverteidiger auf: Godot, ein mysteriöser Mann mit komischer Brille, die aus Star Trek stammen könnte. Dieser hegt irgendeinen Hass gegen Phoenix, doch weshalb...? Das wird natürlich aufgelöst. Für Fans von Edgeworth und Franziska von Karma gibt es eine kleine Enttäuschung, sie kriegen sehr wenig Screentime, doch ist dieser Part einer der interessantesten des ganzen Spiels imo.
Supportcast: "Phoenix Wright" schöpft wieder aus dem vollen und kreiert einen bunten Mischmasch von Support-Charakteren. Hier gibt es ein paar Wiedersehen mit alten Bekannten (vor allem Larry Butz kriegt viel Screentime), aber auch die neuen Charaktere überzeugen: Der muskulöse Koch, der lieber eine Frau wär, der alte Mann, der jeden mit Körnern beschmeißt, die dicke Äbtin, deren Wangen lustig beim Lachen wackeln... ein Volltreffer! Selbst der Bruder vom Richter wird bekannt gemacht (der übrigens auch Richter ist
) Einziger Minuspunkt wär für mich, dass es weniger Cameo-Auftritte von Orten/Leuten gibt als noch in Teil 2. Aber trotzdem fühlt man sich auch mit neuen Charaktern wohl.
Insgesamt ist die Story und Atmosphäre in dem Spiel die beste aller drei Teile. Vor allem der letzte Fall hat einige interessante Wendungen, die für Spaß sorgen. Auch dass auf zwei Zeitebenen gearbeitet wird, finde ich sehr elegant gelöst. Man sieht sogar Phoenix' ersten Auftritt in einem Gericht...
[BREAK=Graphik, Sound und Gameplay]
Graphik:
Leider gibt es hier nicht viel Neues: Die altbekannten Charaktere haben ihre Bewährten Animationen, die neuen Charaktere haben leicht bessere (finde ich), aber insgesamt bleibt es auf dem Niveau der beiden Vorgänger. Schade eigentlich, aber wenn man bedenkt, dass es ein GBA-Port ist, relativiert es sich wieder etwas. Die Hintergründe sind aber immernoch schön und realistisch gezeichnet. Trotzdem hätte eine graphische Aufarbeitung dem Spiel vllt. noch etwas besser getan.
Sound/Musik:
Hier ist wieder eine Steigerung erkennbar: Es gibt viel mehr Themen zu Charaktern, die das Spiel abwechslungsreicher gestalten, und einem nicht den Eindruck vermitteln, als würde sich alles nur wiederholen. Es wird auch wieder sehr gut mit der Musik gearbeitet: Ich kriege immernoch eine Gänsehaut, wenn man einen Widerspruch aufdeckt, die Musik stoppt... und dann sehr bewegte, dynamische Musik kommt, die den Sieg nur umso süßer macht. Auch ist wieder die "Sprachausgabe" hervorzuheben, die bei Einsprüchen zu Tage kommt, die ist wieder sehr gut gelungen.
Gameplay:
Ah, einer der entscheidenden Punkte! Nun, PW:TaT's Gameplay lässt sich in zwei Phasen unterscheiden: Die Ermittlung und die Verhandlung.
Die Ermittlungen ähneln am ehesten einem Point and Click Adventure: Man besucht Tatorte, sucht Hinweise und befragt Zeugen. Leider ist das ganze sehr linear gescriptet und falls man einen Hinweis übersehen hat, kann es passieren, dass man erstmal nicht weiterkommt in der Ermittlung. Einen erneuten Auftritt haben die "psychischen Blockaden" aus Teil 2: Falls ein Zeuge ein Geheimnis hat, kann man versuchen, es aus ihm herauszukitzeln, indem man ihm die passenden Beweise vorlegt, die seine bishere Aussage widerlegen. Zeigt man die falschen, wird ein Teil der Gesundheitsleiste abgezogen, fällt diese auf 0.... naja, in der Ermittlung passiert dann nichts, im Gerichtssaal verliert man dann aber.
Wo man schonmal dabei ist: Die Verhandlungen spielen natürlich in einem Gerichtssaal ab. Hier kommen Zeugen in ein Kreuzverhör und man hat die Aufgabe, Widersprüche oder Lügen an den Tag zu legen. Dies kann man entweder durch "Angreifen" erreichen, wobei man die Aussage des Zeugen genauer unter die Lupe nimmt und eventuell weitere Aspekte aufdeckt, oder durch einen "Einspruch", womit man versucht die Aussage zu widerlegen. Legt man hierbei den falschen Beweis vor, sinkt die Gesundheitsleiste wieder um einen bestimmten Betrag. Problematisch bleibt weiterhin, dass unter Umständen zwei Beweise das gleiche bedeuten können in einem Zusammenhang, das Spiel aber so starr linear gescriptet ist, dass einer der Beweise nicht gültig ist. Das ist natürlich frustrierend.
Hier fällt auch wieder auf, dass es sich um einen GBA-Port handelt: Der Touchscreen wird so gut wie gar nicht speziell genutzt, es fehlen mir so kleine Einlagen wie im Bonusfall aus dem ersten PW-Teil, wo man Fingerabdrücke suchen musste oder Blutspuren fand. Deswegen muss ich leider sagen, dass sich das Spielprinzip so etwas abgenutzt hat, es bleibt jedoch natürlich vor allem durch die Story spaßig.
Der Schwierigkeitsgrad variiert stark, im Schnitt ist er normal, vor allem dadurch, dass man zu fast jeder Zeit speichern kann.
Fazit:
Für mich ein würdiger Abschluss der Trilogie. Die Story ist insgesamt die beste der drei Teile, und die Verbesserung auf dem Gebiet der Musik sorgt für mehr Abwechslung. Leider hat sich das Gameplay so gut wie gar nicht verbessert während der drei Teile, was ich sehr schade finde. Auch wäre noch ein Bonusfall wie im ersten Spiel schön gewesen...
Alles in allem aber eine klare Kaufempfehlung, aber nur für die Leute, die die ersten beiden Spiele schon gespielt haben, sonst sind einige Zusammenhänge gar nicht erklärbar.
Nun, irgendwie schon, und mit Phoenix Wright: Ace Attorney Trials and Tribulations wird der letzte Teil der "Phoenix Wright"-Trilogie präsentiert, der die ersten drei Teile, die recht stark aufeinander aufbauen und sich aufeinander beziehen, abschließen soll. Doch ist das Spielkonzept immernoch irgendwie erfrischend, oder gehen einem die ständigen Wiederholungen irgendwann auf den Keks? Nun, das versuchen wir doch mal herauszufinden...
(Achja, für alle Unwissenden: Wenn ich von "Phoenix Wright"-Triologie spreche, meine ich damit die ersten drei Teile, die in Japan original für den GBA rauskamen und für den DS wiederaufbereitet wurden.)
Story:
Das Spiel ist in 5 Kapitel aufgeteilt, davon ist eines ein Tutorium-Level (was diesmal aber sogar ziemlich relevant für die Story ist). Jedes Kapitel erzählt im Prinzip eine eigene Geschichte, doch zieht sich durch alle ein roter Faden, der mal mehr, mal weniger zu sehen ist.
Ein interessanter Aspekt ist, dass das Spiel auf zwei Zeitebenen stattfindet: Einmal die Gegenwart mit Phoenix Wright als Verteidiger, und die Vergangenheit mit Mia Fey, Phoenix' Mentorin, in ihren ersten Fällen. Das gibt der Story Pfiff und im letzten Fall werden alle Handlungsfäden der vorherigen Kapitel zu einem schönen Pullover gestrickt.
Da für mich die Charaktere für einen nicht unerheblichen Teil der Atmosphäre verantwortlich sind, geh ich auch mal kurz auf diese ein:
Wright und Partner: Nun, das sind alles altbekannte Charaktere: Phoenix Wright, Mia Fey und Pearl Fey. Vielmehr lässt sich auch nicht zu ihnen sagen, wer den vorhergehenden Teil gespielt hat, kennt sie eigentlich schon in allen Facetten. Trotzdem bleiben sie sympathisch und Phoenix ist einfach die coolste Sau (neben Edgeworth
Strafverteidiger: In diesem Teil taucht wieder ein neuer Strafverteidiger auf: Godot, ein mysteriöser Mann mit komischer Brille, die aus Star Trek stammen könnte. Dieser hegt irgendeinen Hass gegen Phoenix, doch weshalb...? Das wird natürlich aufgelöst. Für Fans von Edgeworth und Franziska von Karma gibt es eine kleine Enttäuschung, sie kriegen sehr wenig Screentime, doch ist dieser Part einer der interessantesten des ganzen Spiels imo.
Supportcast: "Phoenix Wright" schöpft wieder aus dem vollen und kreiert einen bunten Mischmasch von Support-Charakteren. Hier gibt es ein paar Wiedersehen mit alten Bekannten (vor allem Larry Butz kriegt viel Screentime), aber auch die neuen Charaktere überzeugen: Der muskulöse Koch, der lieber eine Frau wär, der alte Mann, der jeden mit Körnern beschmeißt, die dicke Äbtin, deren Wangen lustig beim Lachen wackeln... ein Volltreffer! Selbst der Bruder vom Richter wird bekannt gemacht (der übrigens auch Richter ist
Insgesamt ist die Story und Atmosphäre in dem Spiel die beste aller drei Teile. Vor allem der letzte Fall hat einige interessante Wendungen, die für Spaß sorgen. Auch dass auf zwei Zeitebenen gearbeitet wird, finde ich sehr elegant gelöst. Man sieht sogar Phoenix' ersten Auftritt in einem Gericht...
[BREAK=Graphik, Sound und Gameplay]
Graphik:
Leider gibt es hier nicht viel Neues: Die altbekannten Charaktere haben ihre Bewährten Animationen, die neuen Charaktere haben leicht bessere (finde ich), aber insgesamt bleibt es auf dem Niveau der beiden Vorgänger. Schade eigentlich, aber wenn man bedenkt, dass es ein GBA-Port ist, relativiert es sich wieder etwas. Die Hintergründe sind aber immernoch schön und realistisch gezeichnet. Trotzdem hätte eine graphische Aufarbeitung dem Spiel vllt. noch etwas besser getan.
Sound/Musik:
Hier ist wieder eine Steigerung erkennbar: Es gibt viel mehr Themen zu Charaktern, die das Spiel abwechslungsreicher gestalten, und einem nicht den Eindruck vermitteln, als würde sich alles nur wiederholen. Es wird auch wieder sehr gut mit der Musik gearbeitet: Ich kriege immernoch eine Gänsehaut, wenn man einen Widerspruch aufdeckt, die Musik stoppt... und dann sehr bewegte, dynamische Musik kommt, die den Sieg nur umso süßer macht. Auch ist wieder die "Sprachausgabe" hervorzuheben, die bei Einsprüchen zu Tage kommt, die ist wieder sehr gut gelungen.
Gameplay:
Ah, einer der entscheidenden Punkte! Nun, PW:TaT's Gameplay lässt sich in zwei Phasen unterscheiden: Die Ermittlung und die Verhandlung.
Die Ermittlungen ähneln am ehesten einem Point and Click Adventure: Man besucht Tatorte, sucht Hinweise und befragt Zeugen. Leider ist das ganze sehr linear gescriptet und falls man einen Hinweis übersehen hat, kann es passieren, dass man erstmal nicht weiterkommt in der Ermittlung. Einen erneuten Auftritt haben die "psychischen Blockaden" aus Teil 2: Falls ein Zeuge ein Geheimnis hat, kann man versuchen, es aus ihm herauszukitzeln, indem man ihm die passenden Beweise vorlegt, die seine bishere Aussage widerlegen. Zeigt man die falschen, wird ein Teil der Gesundheitsleiste abgezogen, fällt diese auf 0.... naja, in der Ermittlung passiert dann nichts, im Gerichtssaal verliert man dann aber.
Wo man schonmal dabei ist: Die Verhandlungen spielen natürlich in einem Gerichtssaal ab. Hier kommen Zeugen in ein Kreuzverhör und man hat die Aufgabe, Widersprüche oder Lügen an den Tag zu legen. Dies kann man entweder durch "Angreifen" erreichen, wobei man die Aussage des Zeugen genauer unter die Lupe nimmt und eventuell weitere Aspekte aufdeckt, oder durch einen "Einspruch", womit man versucht die Aussage zu widerlegen. Legt man hierbei den falschen Beweis vor, sinkt die Gesundheitsleiste wieder um einen bestimmten Betrag. Problematisch bleibt weiterhin, dass unter Umständen zwei Beweise das gleiche bedeuten können in einem Zusammenhang, das Spiel aber so starr linear gescriptet ist, dass einer der Beweise nicht gültig ist. Das ist natürlich frustrierend.
Hier fällt auch wieder auf, dass es sich um einen GBA-Port handelt: Der Touchscreen wird so gut wie gar nicht speziell genutzt, es fehlen mir so kleine Einlagen wie im Bonusfall aus dem ersten PW-Teil, wo man Fingerabdrücke suchen musste oder Blutspuren fand. Deswegen muss ich leider sagen, dass sich das Spielprinzip so etwas abgenutzt hat, es bleibt jedoch natürlich vor allem durch die Story spaßig.
Der Schwierigkeitsgrad variiert stark, im Schnitt ist er normal, vor allem dadurch, dass man zu fast jeder Zeit speichern kann.
Fazit:
Für mich ein würdiger Abschluss der Trilogie. Die Story ist insgesamt die beste der drei Teile, und die Verbesserung auf dem Gebiet der Musik sorgt für mehr Abwechslung. Leider hat sich das Gameplay so gut wie gar nicht verbessert während der drei Teile, was ich sehr schade finde. Auch wäre noch ein Bonusfall wie im ersten Spiel schön gewesen...
Alles in allem aber eine klare Kaufempfehlung, aber nur für die Leute, die die ersten beiden Spiele schon gespielt haben, sonst sind einige Zusammenhänge gar nicht erklärbar.