Rollenspiel Star Wars - The Old Republic (PC)

Rici

Welsh Cat
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23.08.2001
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Einleitung

Seitdem die ersten Details zum neuen Star Wars-MMORPG rauskamen, fiel immer wieder vor allem ein Wort: „WoW-Killer“. Im gleichen Revier sollten die beiden Titel wildern und sich gegenseitig die Kunden streitig machen. Die Zeichen standen nicht schlecht: mit Bioware hat sich eine der besten Rollenspiel-Schmieden aller Zeiten an dieses Projekt gemacht, gepaart mit der Finanz- und Marketingkraft des Computerspiele-Riesen Electronic Arts und der schier übermächtigen „Star Wars“-Lizenz im Rücken. Was kann da schon schief gehen..?

Der geschichtliche Hintergrund

Um einige inhaltliche Konflikte zu vermeiden, die zweifelsohne aufgetreten wäre, würde man selbst seinen Protagonisten in Zeiten von Luke und Anakin Skywalker steuern, entschieden sich die Köpfe hinter „Star Wars – The Old Republic“ (SWTOR) für ein Szenario einige Tausend Jahre vor den bekannten Filmen. Entwicklungen scheinen im Star Wars-Universum recht schleppend voran zu gehen, weshalb die dazwischenliegende Zeitspanne keinerlei Einfluss auf zum Beispiel Technologien hat.

Im bekannten Universum existieren zwei Fraktionen, die man –ohne in die Tiefe gehen zu wollen – als gut und böse bezeichnen kann: die Galaktische Republik und das Sith-Imperium. Wer die Geschichte um Star Wars einigermaßen kennt, weiß zwar, dass dies keinen Sinn ergibt, das eine aus dem anderen hervorging, für die Entwicklung der Geschichte des Spieles ist es jedoch wichtig, diese Einteilung vorzunehmen.

Die Sith waren jahrhundertelang aus dem Gedächtnis der galaktischen Völker verschwunden. Doch wie aus dem Nichts erschienen die Anhänger der Dunklen Seite der Macht mit einer gewaltigen Flotte. Der Feldzug führte das Imperium genau zur Hauptwelt des Galaktischen Imperiums, auf den Verwaltungsplaneten Coruscant. Dieser wurde durch den Krieg stark verwüstet, so dass den Führern der Republik nichts anderes übrig blieb, als einen brüchigen Friedensvertrag zwischen den Kriegsparteien auszuhandeln.

Dieser Friedensvertrag hat noch Bestand, doch auf jedem stärker bevölkerten Planeten der bekannten Galaxis kämpfen die beiden Fraktionen um die Vorherrschaft: entweder durch List und Tücke im Geheimen oder aber durch militärische Präsenz.

Der Spieleinstieg

In diesen unruhigen Zeiten übernimmt man als Spieler die Kontrolle über sein zukünftiges Online-Alter Ego und wird im Laufe der nächsten Stunden, Tage und Wochen die Schicksale der Galaxie stark beeinflussen.

Genretypisch beginnt das Abenteuer mit der Erstellung des Charakters. Natürlich gibt es hierbei die Wahl des Geschlechts und Dutzende Regler für Hautfarbe, Frisur und Narben im Gesicht. Auch unter etwa einem Dutzend Rassen hat man die Wahl (je nach Fraktion und Klasse), diese Entscheidung ist jedoch ebenfalls rein kosmetischer Natur und hat auf die Fähigkeiten und Attribute keinerlei Einfluss. Die wirklich spielentscheidende Wahl ist die der Klasse: pro Fraktion stehen vier verschiedene Klassen zur Auswahl: so hat der Spieler auf Seiten des Imperiums die Wahl zwischen Sith-Krieger, Sith-Inquisitor, Kopfgeldjäger oder Imperialen Agenten. Anhänger des Galaktischen Imperiums entscheiden sich zwischen Jedi-Ritter, Jedi-Botschafter, Soldat oder Schmuggler. Im Prinzip ist jede Klasse einem oder mehreren wichtigen Charakteren aus den bekannten Filmen nachempfunden, so dass jeder Fan der beiden Trilogien sich sein Idol nachbauen kann.

Wer jetzt allerdings glaubt, er bekäme acht unterschiedlich spielbare Klassen zur Auswahl, der irrt in einem gewissen Maße: spielerisch entsprechen die vier Klassen nämlichen ihrem Pendant auf der anderen Seite. Man wird daher kaum einen wirklichen Unterschied in der Spielweise eines Jedi-Botschafters zu einem Sith-Inquisitoren ausmachen können. Von der Geschichte und ihrer Erzählung her ist der Unterschied natürlich gewaltig, dazu aber später mehr.

Bereits bei der Charaktererstellung wird der Spieler darauf aufmerksam gemacht, zu was sich sein Charakter mal entwickeln kann. Genretypisch gibt es die drei Rollen Tank, Heiler und Schadensausteiler. Die Hälfte der Klassen kann sich auf zwei dieser Rollen spezialisieren, die andere sogar auf alle drei. Auf diese Weise wollte Bioware wohl dem Mangel an Heilern und vor allem Tanks vorbeugen, der sich seit Jahren durch „World of Warcraft“ zieht wie ein roter Faden.

Das Spielkonzept

Direkt nach der Erstellung des Charakters und der Beginn der eigenen Geschichte kommt es bereits zu den ersten „Ah!“- und „Oh!“-Momenten. Als erstes MMORPG aller Zeiten kommt SWTOR voll vertont daher, wie man es von Bioware’s Rollenspielperlen kennt. Das fesselt vor den Monitor und ist wesentlich besser für die Stimmung als das Durchbüffeln von Textboxen. Die deutsche Synchronisation ist dabei fantastisch, es besteht kein Grund, warum man hier auf die englische Variante zurückgreifen müsste. Die Tatsache, dass bekannte Sprecher gewählt wurden, führt jedoch häufig zu dem ein oder anderen Schmunzler: ich jedenfalls fand es befremdlich wenn mir plötzlich die Stimme von Doug Heffernan (King of Queens) einen Auftrag gibt oder sich James Wilson (Dr. House) als fieser Endboss rausstellt.

WoW-Veteranen müssen sich kein Stück auf eine neue Steuerung einstellen, die Aktionsleisten sind am gleichen Ort zu finden, sogar die Hotkeys sind in 90% der Fälle identisch. Warum auch nicht, das Konzept ist etabliert und auch Genre-Neueinsteiger werden sich innerhalb von wenigen Minuten an das Steuerungskonzept gewöhnt haben. Die ersten Quests sind ratzfatz angenommen, die ersten Würmer besiegt und der Auftrag damit erfüllt. Sobald man die zweite Stufe erreicht hat, führt einen eine Quest zum Klassenlehrer und man lernt ein, zwei neue Fähigkeiten. Auf diese Art und Weise wird der Einstieg sehr angenehm gestaltet, so dass man sich voll und ganz auf die wahnsinnig spannende Entwicklung der Geschichte konzentrieren kann.

An diesem Prinzip wird bis zum Ende festgehalten: die Hauptgeschichte führt einen von Ort zu Ort und bildet den Entwicklungsprozess des eigenen Charakters ab. Stets gibt es abseits der Hauptgeschichte weitere Aufgaben zu erfüllen, denen es zwar an Kreativität mangelt („Töte 10 Monster!“, „Bringe Gegenstand A zu Ort B!“), aber die aufgrund ihrer Inszenierung dennoch begeistern. Wie hoch die Motivation hier gewesen wäre, würde man dann auch noch ein spannenderes Konzept der Quests selbst anbieten, ist kaum auszudenken. Aufgaben unter Zeitdruck, in Fahrzeugen oder gar so innovative Konzepte wie das eingebaute „Plants vs Zombies“ in WoW sucht man jedoch in der Questvielfalt eines SWTOR vergeblich.

Die Geschichte treibt einen etwa mit Stufe 10 vom Startplaneten weg und man bereits zum ersten Mal die Raumstation der eigenen Fraktion, welche fortan als Knotenpunkt für alle weiteren Aufgaben fundiert. Hier findet man Lehrer für alle Klassen sowie Berufe und hat Zugang zu allen Flashpoints und seinem privaten Raumschiff.

Die Spielelemente

Die Quests bleiben auf höchstem Unterhaltungsniveau und spinnen eine spannende Geschichte bis zum höchsten Level. Diese Geschichte ist das höchste Gut von SWTOR und jedem Spieler sei angeraten, möglichst viel davon mitzunehmen, denn eine so gute Story wird man so schnell in keinem anderen Spiel wiederfinden. Da das Spiel derer insgesamt acht erzählt, ist der Wiederspielwert (und das heißt bei einem MMORPG natürlich „Twinken“!) extrem hoch. Durch die filmreife Inszenierung kommt echtes Star Wars-Feeling auf, Elemente wie Lichtschwerter und bekannte Raumschiffe sind dabei schon selbstverständlich.

Mit Verlassen des Startplaneten erhält der Spieler sein eigenes Raumschiff, mit welchem er künftig zu den Planeten reist. Jeder Planet ist dabei für einen speziellen Levelbereich ausgelegt, so dass man prinzipiell schon auf Stufe 10 in ein 40iger Gebiet reisen könnte. Dies ist natürlich wenig sinnvoll, zeigt aber den Handlungsfreiraum des Spielers. Das eigene Raumschiff dient jedoch auch als zentrale Steuerzentrale für den Spieler: unter anderem befinden sich seine Begleiter hier (dazu gleich mehr) und er kann an Raumschlachten teilnehmen. Letztere sind ein netter kleiner Zeitvertreib: man steuert Raumschiff durch einen festgelegten Parcours, weicht dabei Asteroiden aus und vernichtet feindliche Schiffe. Schafft man es, die Haupt- und ein bis zwei Nebenmissionen erfolgreich abzuschließen, winken ein paar zusätzliche Erfahrungspunkte und Credits (die Währung in SWTOR).

Den Begleitern hat Bioware beinahe genau so viel Liebe zum Detail zukommen lassen wie der Hauptgeschichte. Jede Klasse erhält auf dem Weg zur Maximalstufe einen Hausroboter an Bord seine Raumschiffes sowie fünf verschiedene Begleiter mit komplett unterschiedlichen Charakterzügen, Vorlieben und Abneigungen. Zu jedem Begleiter baut der Hauptcharakter eine Beziehung auf, diese kann verbessert werden, wenn man Entscheidungen trifft, die der Kollege begrüßt, kann aber gegenteilig auch wieder zerstört werden. Außerdem kann man den Groupies auch Geschenke anbieten, die die Zuneigung weiter steigern können. Für viele Quests sind die Begleiter unerlässlich, sollte man auf dem aktuellen Planeten gerade niemanden für eine Gruppe finden, denn unter ihnen finden sich ebenfalls Tanks, Heiler oder Nah- und Fernkämpfer. So kann man ein sehr schlagfertiges Zweiergrüppchen aufbauen oder hat bereits mit einem Freund und seinem Kollegen eine komplette Gruppe – die maximale Größe liegt bei SWTOR nämlich bei vier und zählt die Begleiter mit.

So, ich bin jetzt also mit einem Begleiter unterwegs und die fünf anderen langweilen sich in der Zeit auf meinem Raumschiff? Mitnichten. SWTOR bietet ebenfalls wieder ein Berufssystem, für die jedoch beinahe ausschließlich die Begleiter verantwortlich sind. Während man also selbst auf den Planeten beim Questen unterwegs ist, kann man die Gefolgschaft zum Biomaterial sammeln schicken oder sie Waffen bauen lassen. Was sich in der Theorie sehr schön anhört, ist jedoch in der Praxis viel zu simpel. Es stehen 12 Berufe zur Verfügung, jeder Charakter kann drei davon erlernen, wovon nur einer ein Herstellungsberuf sein darf. Zu jedem Herstellungsberuf gehören zwei Sammelberufe, so dass es kaum Raum für Kombinationen gibt. Ein Rüstungsschmied braucht nun einmal Plündern und Unterwelthandel, sonst kommt er nicht weit. Der Herstellungsberuf bezieht auch 100% aller benötigten Materialen aus den beiden Sammelberufen, so dass man weder auf Handeln noch auf Dropglück angewiesen ist, um den Beruf auf Level 400 zu maximieren. Spätestens mit Erreichen der Höchststufe 50 haben auch alle Berufe ihr Maximum erreicht. Die Hälfte der Herstellungsberufe ist außerdem auf der höchsten Stufe nicht mehr wirklich wertvoll, da Gegenstände und Ausrüstung aus den Flashpoints, Schlachtfeldern oder Operationen im Allgemeinen wertvoller sind.

Der Highend-Content

Wie typische Genrekollegen auch, bietet SWTOR instanzierte Gebiete (Flashpoints) für bis zu 4 Mitspieler: hier suchen sich ein Tank und ein Heiler noch zwei schadensverursachende Jungs oder Mädels. Flashpoints müssen mit wenigen Ausnahmen nicht mühsam angesteuert, sondern können direkt von der Hauptbasis aus betreten werden. Ein automatisiertes System zur Gruppenerstellung gibt es nicht, hier muss ganz klassisch über die Allgemeinen Chats nach Gruppen gefragt oder über die Charaktersuche nach Gleichgesinnten gesucht werden. Das hat den Vorteil, dass es dem Einzelnen wieder wichtig ist, eine anständige Gruppe zu finden, damit man gut durch den Flashpoint kommt. Aber natürlich hat man jetzt häufig wieder das Problem, erst einmal eine Gruppe voll zu bekommen. Interessanterweise ist durch Bioware’s Klassenkonzept (s.o.) auf einigen Servern ein regelrechter Überschuss an Tanks und/oder Heilern vorhanden und es wird sich um die Schadensklassen gerissen – verdrehte Welt für viele. Die Flashpoints selbst erzählen auch jedes Mal eine spannende Geschichte, was beim ersten und zweiten Mal noch ganz angenehm ist. Besucht man die Gebiete jedoch öfters, artet das meisten im schnellen Durchklicken der bekannten Dialoge aus. Schön, dass das geht, aber sollte sich jemand für die Geschichte noch interessieren, muss man selbst halt etwas Geduld mitbringen. Übrigens lässt sich etwa die Hälfte der Flashpoints auf der Maximalstufe 50 noch einmal in einem heroischen Modus absolvieren.

Interessanterweise liegt bei vielen schweren Flashpoints der Schwierigkeitsgrad über dem der eigentlich erst darauf folgenden Operationen. Diese sind das Pendant der z.B. aus WOW bekannten Raids bzw Schlachtzüge. Zum aktuellen Zeitpunkt (17.2.2012) bietet das Spiel zwei Operationen á fünf Bosse an. Beide können in Gruppen von 8 oder 16 Mann und in drei verschiedenen Schwierigkeitsgraden absolviert werden. Auf dem leichtesten davon fällt neue Ausrüstung immer für einen bestimmten Spieler, erst ab dem schweren Modus muss sich ein Plündermeister um die Verteilung Gedanken machen. Leider stellen die ersten beiden Schwierigkeitsgrade nur eine sehr kleine Herausforderung für eine eingespielte Gruppe dar, am dritten oder vierten Tag sollte man eigentlich jeden Boss auf schwer in den Staub geschickt haben.

Ab Stufe 10 wird dem Spieler eine weitere Möglichkeit der Beschäftigung geboten: auf Schlachtfeldern kann man sich mit anderen menschlichen Spielern messen. Die klassischen Spielmodi wie Domination (Stützpunkte halten und dafür Punkte kassieren) oder Capture the Flag (in SWTOR als Variante „Huttenball“ mit Passen, Brücken und Säureteichen umgesetzt) wurden sehr schön ins Star Wars-Universum portiert und machen sehr viel Spaß. Gerade das Huttenball ist gerade zu innovativ, mal davon abgesehen, dass man dieses Spiel auch gegen Gegner aus der eigenen Fraktion spielen kann. Genau wie bei den Flashpoints trifft hier übrigens nur auf menschliche Mitspieler vom eigenen Server, serverübergreifende Schlachtfelder oder instanzierte Gebiete gibt es (noch) nirgends in SWTOR. Der einzige Wehrmutstropfen im PVP-Bereich ist das noch nicht sehr ausgereifte Balancing der Klassen, hier hoffen wir also auf die zukünftigen Patches.

Technik und Patches

Wie bei vielen MMORPGs üblich, zaubert SWTOR kein grafisches Feuerwerk auf den Bildschirm, auch wenn mit entsprechender Hardware ein zumindest recht hübsches Bild auf den Monitor gebracht werden kann. Das Spiel bietet zahlreiche Regler und Schalter zur individuellen Einstellung der Optik, auch wenn häufig trotzdem nicht ersichtlich ist, ob die gewählte Änderung überhaupt spürbar ist: sei es von der Performance oder der Qualität her. Außerdem plagen sich gerade Besitzer moderner ATI-Grafikkarten immer wieder mit Performance-Problemen im Spiel rum. So hatte ich beispielsweise mit meiner alten 5700er-Grafikkarte etwa 30 FPS in der Hauptstation, mit einer 6950 ging dieser Wert auf 4 (!) zurück. Hier sollten Patches Abhilfe schaffen.

Überhaupt mussten Patches bereits eine Menge Sachen korrigieren! Gerade die Inhalte für Charaktere der höchsten Stufe waren zu Beginn unspielbar. Da haben Bosse mit einem Schlag die Gruppe zerlegt, der Ping stieg in einigen Gebieten in den fünfstelligen Bereich oder die Hauptgeschichte konnte nicht fortgesetzt werden, weil ein Dialog nicht startete. Seit Release Mitte Dezember folgten haufenweise kleinere und größere Patches, die viele Probleme angehen. Die Frequenz, mit der Bioware Patches raus bringt, kann also nicht kritisiert werden, dennoch drängt sich mir die Meinung auf, dass dem Spiel einige Monate Entwicklung und Bugfixes gut getan hätten.

Bioware entschied sich übrigens dagegen, dass sich SWTOR-Spieler ihr eigenes Interface bauen können. Einige finden dies toll, da so alle Spieler die gleichen Bedingungen und Voraussetzungen haben, die meisten finden es jedoch sehr schade. Ich selbst entsinne mich auch noch an WoW-Zeiten, in denen ich Stunden damit zubrachte, mir mit verschiedenen Addons ein nettes Interface aufzubauen. Diese Möglichkeit entfällt nun.

Zur Steuerung und dem Sound sagte ich bereits etwas: erstere ist herrlich intuitiv, lässt sich dennoch noch etwas im Detail verbessern, leidet mitunter jedoch auch unter dem Verbot von Addons. Der Sound zeichnet sich nicht nur die fantastische Sprachausgabe der Videosequenzen aus, sondern auch die Hintergrundmusik auf den Planeten ist über jeden Zweifel erhaben. Dicker Pluspunkt natürlich auch: der Spielbeginn mit der bekannten epischen Intro-Musik von Star Wars inklusive gelben „Wenn Sie das hier lesen können, funktioniert Ihr Monitor“-Fließtext… da geht dem Anhänger das Herz auf.

Zum aktuellen Zeitpunkt sind die Einstellungsmöglichkeiten für Gilden bestenfalls sporadisch implementiert, so dass der Aufbau von internen Strukturen und das Organisieren von Operationsterminen eigentlich nur extern stattfinden können. Hier ist Nachbesserung angesagt.

Zu Release des Spiels hat Bioware mit verschiedenen Serverkonstellationen experimentiert, mittlerweile laufen aber die meisten stabil und ohne Warteschlange. Dennoch ist hier ein Konzept von Bioware nicht gut aufgegangen: es gab die Möglichkeit, seine Gilde vor Release für das Spiel zu registrieren. All diese Vorab-Gilden sind auf die gleichen Server gekommen, so dass eine Handvoll Server bis zum Anschlag voll ist, auf den anderen aber tote Hose herrscht.

Fazit

Komme ich also endlich zum Ende. Mit Biowares „Star Wars – The Old Republic“ kauft man sich ein geniales Rollenspiel, epischen Ausmaßes, was in puncto Inszenierung seinesgleichen sucht. Die Hauptgeschichte ist theoretisch sogar bis zu acht Mal wiederholbar. Nette Zusatzelemente wie der Raumkampf und die Schlachtfelder runden das Gesamtbild ab. Wer möchte, kann das Spiel komplett bis Stufe 50 alleine spielen, wobei gerade Gruppenquests und Flashpoints einen ganz besonderen Reiz haben.

Wer jedoch auf der Maximalstufe ebenso breit gefächerte Beschäftigungsmöglichkeiten wie beispielsweise bei einem „World of Warcraft“ erwartet, der wird enttäuscht. Nachdem man jeden Flashpoint zweimal im schweren Modus gesehen und die Operationen auch im höheren Schwierigkeitsgrad durchmarschiert ist, vermisst man die Motivation, sich weiter mit dem Charakter zu beschäftigen. Die Berufe fordern nicht weiter, als Auktionshaus-Wirtschaftssimulation eignet sich SWTOR auch nicht, einzig die PVP-Sparte bietet auch auf der Höchststufe noch abwechslungsreiche Unterhaltung. Hier macht allerdings Biowares Patchpolitik Hoffnung auf die Zukunft, denn sie schieben nicht nur in aller Regelmäßigkeiten Bugfixes nach, auch größere Inhaltspakete scheinen in kurzen Intervallen zu folgen.

Die Investitionskosten des Spiels lohnen sich für ein rundum gelungenes Rollenspiel also in jedem Falle und wem es das wert ist, kann gerne darauffolgend jeden Monat 12 Euro ausgeben, um auch die anderen fantastischen Geschichten mitzunehmen. Hardcore-Raider, die von „WoW“ oder anderen Mitbewerber-Titel abzuwandern gedenken, werden jedoch enttäuscht werden.
 

Szadek

Cash or Octopus
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Schön geschriebenes Review. Mir fehlen jedoch wie so oft auch Bilder.
 
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Rici

Rici

Welsh Cat
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Ach, stimmt. Ich hab mir ja so ein tolles Gerät geholt, mit dem man XBox360-Screenshots machen kann - sinnvoll fürs Final Fantasy 13-Review. ^^ Zu Star Wars werd ich bestimmt auch noch was finden, spielen kann ich es ja nicht mehr, da mein Account zu ist.
 

Doresh

Forenpuschel
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Ja ja, das gute alte Star Wars Universum, in dem es nie wirklichen Fortschritt gibt und in der alle paar Jahrhunderte die Sith nach der Macht greifen...:nerv:

Jedenfalls ein schickes Review. Erinnert mich daran, dass ich noch KotoR reviewen müsste XD
 
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