Freiheit oder Sicherheit?

Rief

Himmlischer
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nun, unsere politiker beweisen ja weitaus genug das anscheinend beides gleichzeitig nicht möglich ist
also, was ist euch da wichtiger?

Mir ist die Freiheit wichtiger als Sicherheit
Meine persönliche Sicherheit kann ich auch ohne Kameras überall oder komplette Überwachung dessen, was ich im Inet so treibe, gewährleisten.
Die normalen Gesetze dafür reichen volkommen.

PS
Nehmt das was in den Klammern steht nicht ernst, dient nur der Belustigung.
 

Jungle-Jazz

( ° -°)
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Hmm..
kann man Freiheit und Sicherheit wirklich so differenzieren?
Natürlich, ich will Freiheit, aber ich will auch nicht an jeder Straßenecke verprügelt werden.
Es gibt auch andere Wege als Überwachung um Sicherheit zu gewährleisten.
Ich geh Menschen, die meine Sicherheit gefährden so gut wies geht aus dem Weg und führe ein ruhiges Leben, in welchem ich doch so weit tun kann, was ein normaler, fast 17 Jähriger tun kann.
Bei der Umfrage spricht mich jetzt nichts direkt an, also enthalte ich mich.
 

Morage

Legende
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die begriffe freiheit und sicherheit sind auch nicht so ganz einfach. allein bei sicherheit: geht es um sicherheit vor terrorismus oder meinetwegen auch darum, die verbreitung illegaler inhalte im netz zu verbreiten oder geht es einfach um sicherheit davor, auf der straße verprügelt zu werden oder whatever. finde, da ist ein gewisser unterschied vorhanden.

ich werde mcih auch mal enthalten. ich kann mir gut vorstellen, dass beides gleichzeitig zu einem großen maße möglich ist, allerdings nicht mit der gesetzeslage wie sie aktuell vorhanden ist. (und fragt mich nicht, wie man das ermöglicht...da könnt man jahrelang drüber nachdenken. bisher hab ich keine idee)
 

Redwolf

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Wenn ich Sicherheit bekomme wie CDU/CSU es mir indoktrinieren wollen, dann verzichte ich und nehme gerne in Kauf, dass killerspielende, alkoholisierte, bombenbauende, raubmordkopierende, amoklaufende, per-Paintball-antrainierte-waffenskills-versierte Jungendliche, welche mit 13 das erste mal Sex hatten mich auf dem Bahnhof zusammenschlagen wollen obwohl ich nur einen Rentner helfen wollte, den sie vorher am Wickel hatten.
Das ist mir allemal lieber als die heile Welt welche mir die Spitzenrechtsverdreher oktroieren wollen.

In unserem Land sollte es grundlegende Freiheit geben. Nur durch Freiheit ist auch geistige Entwicklung möglich. Einschränkungen sollte es nur dann geben, wenn die Freiheit anderer in Bedrängnis ist. Ich wähle als erstes Freiheit und sehe dann wie viel Sicherheit es bedarf, damit die Freiheit der Allgemeinheit gewährleistet ist.

Jeder der glaubt, dass durch versprochene Sicherheit unserer momentanen Regierung einen effektiven Sicherheitsgewinn zu erhalten irrt. Unmut, gegenseitiger Neid bekommt man nicht in den Griff, indem man Hass schürt und illosorische Angst/Hassobjekte (Waffen, Computerspiele, Paintball, Alkoholkonsum, Sozialsystem, Banken, Totbringende Grippeviren, Terrorismus, Gefährdung von Arbeitsplätzen durch Monopolabbau) vorschiebt, sondern indem man für Aufklärung, Arbeitsstellen und Bildung sorgt.

Es sei gesagt, dass selbst die CDU/CSU den Begriff der Sicherheit abschwächt und verwässert. So dass Sicherheit falsch wahrgenommen wird.

Für mich ist Sicherheit:
- Soziale Absicherung
- Rente
- Krankenversicherung
- Wahrung grundlegender Rechte
...

Da sind die gerade im vollen Kurs des Abbaus. Dass kann man an den ganzen fontgebundenen Rentenversicherungen ausmachen, welche als Zweck die Privatisierung des Sozialsystems als Ziel haben.

Arbeit muss sich wieder lohnen? Nein, Kinder kriegen muss wieder verantwortet werden können! Bei der prognostizierten Zukunft schrecken da viele zurück.

Und natürlich kann die Freiheit auch nicht ohne die Sicherheit, ganz klar. Aber wir wissen schon seit Benjamin Franklin dass „Jene, die (extenzielle) Freiheit aufgeben, um eine vorübergehende Sicherheit zu erwerben, verdienen weder Freiheit noch Sicherheit.“ und ich füge hinzu: "... und werden beides verlieren".

Meine Freiheit muß noch lang nicht deine Freiheit sein.
Meine Freiheit: Ja! Deine Freiheit: Nein!
Meine Freiheit wird von der Verfassung garantiert,
deine hat bis jetzt nicht interessiert.
YouTube - Georg Kreisler - Meine Freiheit, Deine Freiheit
 
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Szadek

Cash or Octopus
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Die Umfrage ist sowas von falsch und subjektiv. Mach es richtig, oder lass es.
 

Biquinho

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Die Umfrage ist sowas von falsch und subjektiv.
Ehrlich gesagt war genau das gleich mein zweiter Gedanke nach 'So ein Mist'.

Würde ich auf eine solche Frage antworten müssen, würde ich mich für Freiheit entscheiden. Lieber mit Risiko leben als gar nicht leben, sozusagen. Aber wie schon geschrieben: Ich finde die Frage... falsch.
 

Lord Duran

β
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Ich lass mich lieber verprügeln als einsperren. Masochistische Ader halt.
 
OP
OP
Rief

Rief

Himmlischer
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um, redwolf hats anscheinend als einziger wirklich verstanden^^'
ich meinte hier natürlich die politische sicht
 

MicalLex

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um, redwolf hats anscheinend als einziger wirklich verstanden
Weil er dir zustimmt? ;)

Mich stört auch, daß hier scheinbar nur in Extremen gedacht wird. Und wie wir ja alle wissen, sind Extreme selten gut. Was bringt mir völlige Anarchie, in der ich (theoretisch) meinen Traum ausleben kann, wenn mich jede Minute ungestraft jemand umbringen kann, einfach weil er neidisch auf meine tolle Jacke ist?
Einfach da die Begriffe "Freiheit" als das Gute und "Sicherheit" als das Böse dargestellt werden (und dann noch die Option "keins von beiden" statt "ein Mittelmaß zwischen beiden"), hat für mich die Ausgangslage dieser Diskussion mehr oder weniger Bildzeitungsniveau. (Ich bin fast dazu verleitet, aus Protest für Sicherheit zu stimmen...)
Unstimmig ist dann auch das Wettern gegen Sicherheit, während die sogenannten "normalen" Gesetze vollkommen akzeptiert sind. Diese Gesetze sind doch auch schon Einschränkung der Freiheit und begünstigen die Sicherheit.

Mag nun sein, daß ich das Thema auch falsch verstanden habe, aber dann ist es nunmal so. Ich mag Freiheit und ich mag Sicherheit. Natürlich wäre es traumhaft, wenn jeder sich völlig frei ausleben könnte, aber da nunmal nicht jeder den Leitsatz "meine Freiheit endet da, wo sie die Freiheit anderer einschränkt" beherzigt, muß man gewisse Kompromisse eingehen. Daß die Umsetzung auf politischer Ebene nicht optimal verläuft, ist ne andere Sache. Aber Sicherheit mit Kontrollstaat gleichzusetzen und Freiheit mit Utopia bringt uns auch nicht weiter. (Vier Beine gut, zwei Beine schlecht, um nochmal mit einer Analogie die Ironie des Ganzen aufzuzeigen.)

Aber vielleicht nehm ich das ja auch gerade zu streng und übertreibe.
 
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Redwolf

Folge der 8 bei den Palmen!
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@MicalLex

Ich glaube diese Frage kann man nur beantworten, wenn man sie auf etwas reflektiert z.B. auf die Politik unserer Regierung. Sonst ist man gezwungen da zu relativieren oder in eine Grundsatzdiskussion zu verfallen --- zumindest wenn man etwas Demut und Verstand zeigt.

---

Diesen Trick der Relativierung kann man sehr gut in politischen Diskussionen sehen, wo Gespräche einfach mal auf die Metaebene(Gefühlsebene) runtergebrochen werden um den Gesprächspartner dazu zu bewegen von seinem Standpunkt abrücken zu müssen. Es wird vom Speziellen zum Allgemeinen gesprungen.

Beispiel:

Fiktiver CDU Politiker 'Bösebach': "Das wir durch Nacktscanner keinen kompletten Schutz gewären können unterschreibe ich sofort. Wir schaffen aber auch nicht Sicherheitskontrollen komplett ab, nur weil Kriminelle möglicherweise Wege finden sie zu umgehen."

Beantworter: "Da haben sie recht, aber man muss doch nach der Verhältnismäßigkeit sehen, dass ..."

Der Beantworter ist gezwungen seine vorigen Aussagen wie oben zu relativieren oder selbst auf die Metaebene zu gehen. Z.B. durch:

Beantworter: "Wir laufen aber auch nicht nackt durch die Gegend, nur damit 1 bis 2 Terroristen damit überführt werden können."

Fakt ist, die Politiker, welche in Talkshows auftreten sind i.d.R. rhetroisch geschult und so Otto-normal-Argumentiertasche überlegen.
 
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MajorTom

Halbgott
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Hm... naja, schlussendlich heist es dann doch wieder, das irgendetwas aufgegeben werden muss. Aber jene Staaten, die ihre Freiheit zu gunsten der Sicherheit aufgibt, hat beides nicht verdient. Aber das ist eine andere Geschichte, würde ich sagen.

Im Grunde genommen wäre es unmöglich gegen die eigene Sicherheit zu sein. Für diejenigen, die BVW/BWL/BWV/wieauchimmer in der Schule gehabt haben, hörten sicher schon etwas von Maslow in dem Bezug.
Aus meiner Sicht würde ich dann die Freiheit bei Individualbedürfnisse, oder sogar erst bei Selbstverwirklichung einreihen. [Je nachdem, was man darunter eben versteht.]
 

Errortalk (E.T.)

The Maertyr
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Wo die Sicherheit ist, ist auch die Freiheit, und wo die Freiheit ist, ist auch die Sicherheit.... so.... sollte es eigentlich sein, ist es aber leider nicht. XD

Kommt drauf an, Sicherheit vor was? Von Kriminellen hab ich keine Angst, höchtens vor mir selbst. :nerv:
 

Nigthmare

Mächtiger Krieger
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Auch mir fehlt hier die genauere Definition und Unterscheidungsmerkmale von Sicherheit und Freiheit, und die damit verbundene Deutlichmachung, wo die eigentliche Kernproblematik ist, die dem Threadersteller wichtig genug ist, uns danach zu fragen. Ist ein bisschen wie Rätselraten rauszukriegen, was es jetzt bedeuten soll, wenn ich sage "ich bin für Sicherheit." Dann bin ich wahrscheinlich ein fanatischer Kameramann der seinen Nachbarn noch beim Onanieren filmt um seine unlöbliche Verhaltenstat der nächsten christlichen Gemeinde zu berichten.
Vielleicht könnte ich aber auch einfach jemand sein, der es nicht gerne sieht, wie Kinder auf dem Weg zur Schule von wahnsinnigen Rasern mit 100 auf dem Tacho von der Straße geputzt werden.

Wenn ich ein "freier" Mensch bin, bin ich hingegen ein steineschmeissender Autonomer, der keine Randale verpasst, um Helmträgern wenigstens eine aufs Maul zu hauen, die sich ja selbst jedesmal darauf freuen, den Polizeiknüppel aus der Tasche äh dem Halfter zu holen.

Wie auch immer. Ich kann mich nicht für eines entscheiden, weil mir die Abgrenzung zu unklar ist.


Eines weiß ich jedoch ganz klar: Wie wichtig mir die Geheimhaltung der eigenen Privatsphäre ist.
Unabhängig davon, wie sehr so etwas triviales wie beispielsweise Computerspiele für Amokläufe und Gewalt unter Jugendlichen verantwortlich gemacht wird, muss ich mir immer das Recht bewahren können, vor Menschen, die sich vor meinen Hobbys, meinen Interessen, meinen Gedanken, vielleicht auch vor meinen sexuellen Neigungen und vielleicht auch meinen körperlichen Verunstaltungen, fürchten, und deswegen hassen, ebendiese geheimhalten zu können. Weil manchmal das Wissen um die Sexualität einer Person zu einer Straftat reichte. Weil heute das Wissen um die Hobbys von Vielen zu unbegründeten Falschaussagen führt. Weil man anderen Menschen schlicht und ergreifend nicht trauen kann, und die christlichen Hexenverbrenner nicht die Letzten waren, die im Glaube handelten, die Guten zu sein, und das Richtige zu tun.

MfG
Nigthmare
 

Luna

Roter Drache
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Irgendwie gibt es bei vielen Themen hier im Forum oft ein ziemliches Schwarzweiß-Denken. Willst du Geld oder Liebe? Willst du Freiheit oder Sicherheit? Zum Glück haben diese Fragen (zumindest meiner Meinung nach ;) ) absolut nichts mit der Realität zu tun, zum Glück gibt es im wahren Leben einen Mittelweg, zum Glück gibt es Kompromisse!
Freiheit und Sicherheit schließen einander doch nicht aus! Ich würde mich für das Modell "Freiheit durch Sicherheit" oder so ähnlich entscheiden. Ich verstehe nicht, dass das Wort Sicherheit in Deutschland immer mehr verteufelt wird...
Wenn beispielsweise durch eine genauere Überwachung des Internets mehr Verbrechen (Kinderpornographie etc.) aufgedeckt werden können, dann bin ich auch gerne bereit, ein kleines Stückchen meiner "Freiheit" einzubußen, dafür, dass an anderer Stelle Kinder freier und sorgloser leben können (Die können nämlich nicht selber für ihre Sicherheit sorgen, Rief!)!

Ich weiß nicht, ob es in den letzten Monaten da in Deutschland wieder mehr Diskussionen zu gab, ich habe da nicht viel mitbekommen in letzter Zeit. Ich fühle mich in Deutschland sehr sicher. Sicherlich erscheinen einem manche Regelungen der Politik ein bisschen übertrieben, aber ich habe mich dadurch noch nie unfrei gefühlt!
 

Nigthmare

Mächtiger Krieger
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Irgendwie gibt es bei vielen Themen hier im Forum oft ein ziemliches Schwarzweiß-Denken. Willst du Geld oder Liebe? Willst du Freiheit oder Sicherheit? Zum Glück haben diese Fragen (zumindest meiner Meinung nach ;) ) absolut nichts mit der Realität zu tun, zum Glück gibt es im wahren Leben einen Mittelweg, zum Glück gibt es Kompromisse!
Freiheit und Sicherheit schließen einander doch nicht aus!
Natürlich schließen sie sich einander aus.
Absolute Freiheit bedeutet nichts anderes, als alle mir wirklich zur Verfügung stehenden Mittel zum Erreichen meines Ziels einzusetzen. Wozu auch gehören: Nötigung, Erpressung, Gewalt, Mord etc.
Wäre ich in jeder Hinsicht frei, wäre ich schon längst reich, weil ich die Seniorenwohngegenden um ihr bisschen kärgliche Rente erpressen würde. Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist.

Sicherheit verbindet einige der mir wirklich zur Verfügung stehenden Möglichkeiten einfach nur mit Konsequenzen. Ich könnte zwar immer noch ins Seniorenwohnheim gehen und alle um ihr Taschengeld nötigen, der Unterschied ist nur, dass ich dann auch Besuch und zwar von den höflichen Herren in Uniform erhalten werde und wiederrum genötigt werde, ihnen doch bitte zu Folgen.

Es gibt dann noch die technische Sicherheit, die die Durchführung gewisser Taten verunmöglicht, (zum Beispiel das Ansurfen von Websites, die auf einer Blacklist stehen). Während ich bei ersterem Fall im Grunde immer noch frei bin und alles tun kann, mich aber freiwillig gegen die Durchführung eines Verbrechens entscheide, könnte ich bei der technischen Sicherheit eine Tat selbst dann nicht begehen, wenn ich wöllte.

Wie auch immer. Beides sind Einschränkungen deiner und meiner Freiheit.


Ich würde mich für das Modell "Freiheit durch Sicherheit" oder so ähnlich entscheiden.
Darf ich fragen, wie genau dieses Modell aussieht? :)
Für mich ist das nämlich gar nicht möglich.

Ich verstehe nicht, dass das Wort Sicherheit in Deutschland immer mehr verteufelt wird...
Dann kläre ich dich gerne auf:

Vorratsdatenspeicherung, Onlinedurchsuchung von Computern, Antiterrordatei, automatisierte Kontenüberwachung, Flug- und Finanzdatenspeicherung, präventive Telekommunikationsüberwachung, Biometrie in (RFID)gechipten Auswisen, DNA-Abgleich bei Bagatelldelikten, Onlinezugriff auf Passbilder bei den Meldebehörden, Videoüberwachung, Rasterfahndung, Gemeinsames Informations- und Analysezentrum (GIAZ), geheime Postüberwachung, europaweite Fahndungsdatenbank, akustische Wohnraumüberwachung (Lauschangriff), Schleierfahndung, Geruchsprobenentnahmen, Erhebung von Maut- und Verkehrsdaten, lebenslange Identifikationsnummer sowie einige vielversprechende Pilotprojekte wie automatische Gesichtserkennung und Nacktscanner.

Da willst du noch wissen, warum manche dem ein wenig skeptisch gegenüberstehen?

Wenn beispielsweise durch eine genauere Überwachung des Internets mehr Verbrechen (Kinderpornographie etc.) aufgedeckt werden können, dann bin ich auch gerne bereit, ein kleines Stückchen meiner "Freiheit" einzubußen, dafür, dass an anderer Stelle Kinder freier und sorgloser leben können.
Du würdest dir also freiwillig in die Mails gucken lassen.

Ich fühle mich in Deutschland sehr sicher.
Irgendwie habe ich ein ungutes Gefühl, von dir in Verbindung mit Sicherheit erst etwas mit Kinderpornographie im Internet zu lesen, und dann, dass du dich selbst eigentlich total sicher fühlst (und eigentlich keine neuen Überwachungsmethoden brauchst, nehme ich an.) Das ergibt für mich nämlich nicht wirklich viel Sinn.


Ich hoffe du wertest meinen Beitrag nicht als persönlichen Angriff an deine Person. ;)

MfG
Nigthmare
 

Jungle-Jazz

( ° -°)
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Nightmare schrieb:
Luna schrieb:
Irgendwie gibt es bei vielen Themen hier im Forum oft ein ziemliches Schwarzweiß-Denken. Willst du Geld oder Liebe? Willst du Freiheit oder Sicherheit? Zum Glück haben diese Fragen (zumindest meiner Meinung nach
) absolut nichts mit der Realität zu tun, zum Glück gibt es im wahren Leben einen Mittelweg, zum Glück gibt es Kompromisse!
Freiheit und Sicherheit schließen einander doch nicht aus!
Natürlich schließen sie sich einander aus.
Absolute Freiheit bedeutet nichts anderes, als alle mir wirklich zur Verfügung stehenden Mittel zum Erreichen meines Ziels einzusetzen. Wozu auch gehören: Nötigung, Erpressung, Gewalt, Mord etc.
Wäre ich in jeder Hinsicht frei, wäre ich schon längst reich, weil ich die Seniorenwohngegenden um ihr bisschen kärgliche Rente erpressen würde. Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist.

Ist Freiheit nicht, das tun zu können was man will, OHNE dabei andere zu schaden? Ansonsten wäre das ganze ja auch ziemlich paradox, und im Extremfall wird dann wieder nur ein einziger frei sein, und der Rest wird unterworfen, wegen mangelnder Sicherheit.
Und ansonsten find ich so eine "absolute Freiheit" wie du sie beschreibst auch irgentwo überflüssig.


Nightmare schrieb:
Luna schrieb:
Ich fühle mich in Deutschland sehr sicher.
Irgendwie habe ich ein ungutes Gefühl, von dir in Verbindung mit Sicherheit erst etwas mit Kinderpornographie im Internet zu lesen, und dann, dass du dich selbst eigentlich total sicher fühlst (und eigentlich keine neuen Überwachungsmethoden brauchst, nehme ich an.) Das ergibt für mich nämlich nicht wirklich viel Sinn.
Ich fühle mich hier auch sicherer als ich mich zB im.. Libanon fühlen würde. Und daran ändert auch die Kinderpornographie nichts.


Edit: Ich glaub ich bin zu doof zum zitieren -.-
 
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Nigthmare

Mächtiger Krieger
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Jungle-Jazz schrieb:
Ist Freiheit nicht, das tun zu können was man will, OHNE dabei andere zu schaden?
Versuche doch mal, was zu tun, ohne dabei Anderen (nicht nur menschlichen Lebewesen) zu Schaden.
Nein, Freiheit ist prinzipiell die Gesamtheit aller dir zur Verfügung stehenden Möglichkeiten.

Jungle-Jazz schrieb:
Ich fühle mich hier auch sicherer als ich mich zB im.. Libanon fühlen würde. Und daran ändert auch die Kinderpornographie nichts.
Kannst du das auch mit Fakten untermauern?

MfG
Nigthmare
 

Jungle-Jazz

( ° -°)
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Nigthmare schrieb:
Jungle-Jazz schrieb:
Ist Freiheit nicht, das tun zu können was man will, OHNE dabei andere zu schaden?
Versuche doch mal, was zu tun, ohne dabei Anderen (nicht nur menschlichen Lebewesen) zu Schaden.
Tu ich häufiger.

Nigthmare schrieb:
Jungle-Jazz schrieb:
Ich fühle mich hier auch sicherer als ich mich zB im.. Libanon fühlen würde. Und daran ändert auch die Kinderpornographie nichts.
Kannst du das auch mit Fakten untermauern?
Das war ein Fakt.

Edit: Ich hab Zitieren gelernt =)
 
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KaF

Held
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Die Umfrage bringts echt nicht auch wenn das in der Politik so gehandhabt wird, als könnte man hier Deals abschließen. Freiheit +2, dafür Sicherheit -2 oder so. Ich mein halt, dass Freiheit kein Gegensatz zu Sicherheit ist. Freiheit gibt es sowieso nicht pur. Die ist eher relativ zu einem Rahmen, der irgendwie gesteckt ist. Freiheit sagt, dass alles machbar ist und Sicherheit sagt, was der Rahmen des Machbaren ist.
Die momentane Tendenz ist ja, dass man über Gesetze genau diesen Rahmen eingrenzt. Und manche sehen diesen Rahmen derart eingegrenzt, dass sie von einer eingeschränkten Freiheit sprechen, da eine Vielzahl an alternativen Handlungsmöglichkeiten nach und nach wegfallen, OBWOHL das garnicht nötig wäre. Anders gesagt: Die Politik macht schwere Anfängerfehler.

Sicherheit im Sinne des Gesetzes ist dazu da, alle nicht gern gesehenen Handlungsmöglichkeiten zu verbieten und unter Strafe zu stellen, um somit Anreize für das Unterlassen zu schaffen. Man schafft damit Berechenbarkeit, die sehr wichtig ist. Manchmal für die Obrigkeit, manchmal auch für jeden. Das sieht man im Straßenverkehr doch ganz gut: Solange sich jeder an die Regeln hält und jeder davon ausgehen kann, dass sich jeder andere an die Regeln hält, gibts auch keine Probleme. Diese Konstellation ist wichtig: ich weiß, was ich zu tun hab und was der ander höchstwahrscheinlich tut. Wer freestyle fährt, der ist unberechenbar und somit ein Risiko, das nicht sein muss. So frei kann man nicht sein, denn man sprengt einen übergeordneten Rahmen und tangiert durch das Aushebeln der Berechenbarkeit die Sicherheit aller (auch von einem selbst).

Mal was anders, was damit zusammenhängt:
Das Problem in der politischen Umsetzung ist sehr gravierend. Maßnahmen wirken gerne mal wie schlechte Medikamente: 10% treffen das Problem, 90% machen fett, impotent und abhängig. Nebenwirkungen halt. Die Glaubwürdigkeit der Politik im Volk ist entsprechend. Jeder weiß, dass es nichts bringt, irgendwelche Seiten mit Kinderpornos zu shitlisten. Jeder weiß, dass ein Alkoholverbot von 22 bis 5 Uhr nichts bringt. Ausgegeben werden solche Maßnahmen mehr oder weniger mit der Parole "XY-Schutz". Kinderschutz, jugendliche Saufgelage unterbinden usw. Weil: Schutz braucht jeder. Naja. Soviel Schutz will ich garnicht verordnet bekommen. Also mir reichen notfalls Kondome auch. Eben weil für mich Sicherheit und Freiheit keine Gegensätze sind, aber Politik so gemacht wird, als wäre das der Fall. Hier steht mein Kopf gegen Berlin und das geht sehr vielen so.
Man muss bei dieser Dynamik aufpassen, dass Freiheit nicht reduziert wird auf das, was der Staat sagt und Sicherheit auf das, was der Staat einem verordnet.

Die Politik ist fahrlässig oder absichtlich hochgradig unfähig in allen Bereichen. Sie setzt Maßnahmen durch, die grobschlächtig und einer freiheitlichen Ordnung unwürdig sind. Sie verliert rapide an Glaubwürdigkeit und dürfte recht bald die Null-Linie passieren, sofern das nicht schon geschehen ist. Und wie soll man ohne Vertrauen Freiheit und Sicherheit vermitteln, sinnvolle und verständliche Politik betreiben? Sehr schwierig. Aber das nur am Rande.
 

Luna

Roter Drache
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“Nightmare“ schrieb:
Absolute Freiheit bedeutet nichts anderes, als alle mir wirklich zur Verfügung stehenden Mittel zum Erreichen meines Ziels einzusetzen. Wozu auch gehören: Nötigung, Erpressung, Gewalt, Mord etc.
Wäre ich in jeder Hinsicht frei, wäre ich schon längst reich, weil ich die Seniorenwohngegenden um ihr bisschen kärgliche Rente erpressen würde. Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist.
Ist das wirklich das, was du unter Freiheit verstehst? Wenn das deine Vorstellung von einem Leben in Freiheit ist, dann bin dem Staat herzlich dankbar dafür, dass er dafür sorgt, dass nicht jeder seine "Freiheiten" ausleben kann.


Nightmare schrieb:
Darf ich fragen, wie genau dieses Modell aussieht? :)
Für mich ist das nämlich gar nicht möglich.
Habe bereits erklärt, was ich damit meine. Nochmal mein Beispiel: Ich verzichte auf einen kleinen Teil meiner Freiheit, in dem der Staat die Möglichkeit hat, im Internet nach Kinderpornographie zu fahnden. Wenn so geholfen wird, Kinderpornographie einzudämmen, gewinnen die Kinder wiederum Freiheit, dadurch, dass ihre Eltern sie ohne Bedenken alleine auf einen Spielplatz schicken können.


Nightmare schrieb:
Du würdest dir also freiwillig in die Mails gucken lassen.
Na, wenn die Polizei einen Ordner anlegen und die Emails mit meinen Freunden ohne irgendeinen Anlass über längere Zeit lesen und archivieren würde, dafür hätte ich auch kein Verständnis dafür. Aber wenn sie den Verdacht haben, dass sie über dem Email-Verkehr einen Verbrecher fassen können, dann sollen sie dazu die Möglichkeit haben. Und dann nehme ich auch gerne in Kauf, dass sie theoretisch die Möglichkeit hätten, auch meine Mails zu lesen.


Nightmare schrieb:
Irgendwie habe ich ein ungutes Gefühl, von dir in Verbindung mit Sicherheit erst etwas mit Kinderpornographie im Internet zu lesen, und dann, dass du dich selbst eigentlich total sicher fühlst
Es gibt Kinderpornographie und es gibt einen Haufen anderer furchtbarer Dinge überall auf der Welt. Trotzdem fühle ich mich sicher, wenn ich durch die Straßen laufe. Ich fühle mich (unter anderem) sicher, weil ich weiß, dass ich in einem Land wohne, in dem der Staat die Kriminalität wesentlich besser im Griff hat als es in vielen vielen anderen Ländern der Welt der Fall ist.

Nightmare schrieb:
Ich hoffe du wertest meinen Beitrag nicht als persönlichen Angriff an deine Person. ;)
Nein, das mache ich nicht! ;)

Nigthmare schrieb:
Jungle-Jazz schrieb:
Ich fühle mich hier auch sicherer als ich mich zB im.. Libanon fühlen würde. Und daran ändert auch die Kinderpornographie nichts.
Kannst du das auch mit Fakten untermauern?
Ein Gefühl ist ein Gefühl, das hat mit Fakten nichts zu tun.

Nightmare schrieb:
Versuche doch mal, was zu tun, ohne dabei Anderen (nicht nur menschlichen Lebewesen) zu Schaden.
Oh du, das ist gar nicht schwer!
 
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