Pegida

MicalLex

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Sollte für alle bekannt sein, oder?

Sonst im Kurzen: PEGIDA steht für "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes". Ein Bündnis diverser Menschen, welche die Befürchtung haben, dass Europa durch Einwanderung muslimischer Menschen nicht mehr so sein wird, wie es einst war. (Das war so sachlich, wie ich es gerade bewerkstelligen konnte).

Das Thema schwirrte für mich seit einiger Zeit im Hintergrund herum und nun lese ich seit Tagen vermehrt davon, nicht zuletzt deswegen, weil sich eine Gruppe in Bremen formieren wollte/will.
Und die Leute gehen mir ganz schön auf den Geist bzw. finde ich es erschreckend, was ich da so lesen muss. (Gut, streng genommen muss man sich ja darauf gefasst machen, wenn man Diskussionen zu Themen mit gewisser Brisanz im Internet liest, erst recht auf den Portalen, die jedem zugänglich sind.)

Die PEDGIDA bezeichnet sich ja selbst gern als Mitte der Gesellschaft und miene Angst besteht darin, dass es wirklich so sein könnte. Glücklicherweise scheint es ja außerhalb von Dresden nicht so richtig in Fahrt zu kommen.

Was mir halt besonders aufstößt, ist diese rechte Gesinnung bzw. die Instrumentalisierung rechtsgerichteter Vereinigungen, die die Anhänger so gern leugnen bzw. verharmlosen. Ohne Zweifel erkenne ich an, dass die Leute unzufrieden sind und das ganze ein Symptom der Politikverdrossenheit ist, aber wie kann man dann nur so fehlgeleitet sein?

So, ohne einen großen Plan gehabt zu haben, worauf ich hinauswollte, (vermutlich ein bisschen Frust ablassen), würde ich mich freuen, wenn wir hier ein bißchen ins Diskutieren kämen. Dann fallen mir sicherlich noch ein paar Dinge ein, die ich loswerden möchte.

Lasst euch nicht die Feiertage verderben. ;)
 

Doresh

Forenpuschel
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Find es zunächst etwas schräg, dass man hier jahrelang Videospiele und Internet als Bedrohung für unsere Gesellschaft aufbaut, und dann tauchen Typen wie IS und Pegida quasi über Nacht auf.

Und na ja, Pegida scheint mir ne Stammtisch-Bewegung zu sein, von denen manche sich vom Staat im Stich gelassen fühlt, während andere anscheinend paranoide Albträume davor haben, dass sich Merkel eines Tages eine Burkha überzieht und das Grundgesetz durch die Scharia ersetzt (oder wie auch immer die sich das vorstellen). Rechte sind sowieso darunter (die NPD nimmt ja eh niemand ernst, da verlässt man schonmal das sinkende Schiff), und ich schätze, die ganze Bewegung wird sich schon überleben, sobald einer davon etwas allzu dämliches in die Kameras sagt.
 

Orpheus

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Ohne mich jetzt besonders schlau gelesen zu haben zum Thema Pegida, aber die gibt es bislang doch nur in Deutschland, oder?
Sehe nur ich den ersten Widerspruch darin, dass die von Europa reden, aber nur Deutschland tatsächlich gemeint ist?o_O

Wenn ich mir so die Nachrichten anschaue, dann kann man die besagte rechte Gesinnung nicht leugnen und das spricht nur für deren Kleinkariertheit.

Zum Thema Flüchtlinge und die Pegida:
Mal angenommen in Deutschland herrscht Krieg... ich wäre froh wenn mich ein anderes Land aufnehmen würde.
Das Leid der Flüchtlinge ist bei weitem größer als das einiger unzufriedener Pegida-Mitglieder.

Und um mal Oliver Welke von der Heute Show zu zitieren:

"Eine Gesellschaft misst sich immer daran, wie sie mit ihren Minderheiten umgeht. Und wenn ich mich über Minderheiten erhebe, dann gehöre ich nicht mehr zu den Guten."
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen...
 
OP
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MicalLex

MicalLex

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Mal angenommen in Deutschland herrscht Krieg... ich wäre froh wenn mich ein anderes Land aufnehmen würde.
Das Leid der Flüchtlinge ist bei weitem größer als das einiger unzufriedener Pegida-Mitglieder.
Das ist auch für mich der springende Punkt. Uns geht es so verdammt nochmal gut im Vergleich zu anderen Teilen der Welt und selbst jeder ALG II-Empfänger lebt immer noch besser als Familie X im 3. Weltland ihrer Wahl.
Gut, dazu kommen dann die Leute, die das ganze mit Halbwahrheiten füttern und so die Angst und Fehlinformation weiter schüren. (Hatte vorhin erst einen Artikel gelesen, in dem es darum ging, dass in der Schweiz eine Familie ihr Haus verlassen sollte, um Platz für Flüchtlinge zu machen. Wurde alles sehr aufgebaucht und mit schöner Hetzpropaganda angereichert. Und die Leute teilen es fleißig und empören sich über die bösen Asylbewerber...)

Was die Vernetzung in Europa betrifft, weiß ich ehrlich gesagt auch nichts, aber Potential gibt es dafür ja, wie man bei der Europawahl gesehen hat. Wobei ich mir auch eine gute Bindung mit dem deutschsprachigen Ausland vorstellen kann.
 

Szadek

Cash or Octopus
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Ganz ehrlich? Ich finde es gut das die Pegida existiert. Wir leben noch immer in einer Demokratie und entsprechend sollte man sich verstärkt mit unterschiedlichen Meinungen auseinandersetzen. Das kann man aber nicht machen, indem man alles was von den eigenen Vorstellungen abweicht als "rechtes/linkes Spinnertum", "diffuse Ängste", oder "realitätsfremdes Wunschdenken" abtut.

Entsprechend sauer stößt es mir auch auf wie SPD und Konsorten mit den Zweifeln von Tausenden von Bürgern umgehen.
 

Doresh

Forenpuschel
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Ohne mich jetzt besonders schlau gelesen zu haben zum Thema Pegida, aber die gibt es bislang doch nur in Deutschland, oder?
Sehe nur ich den ersten Widerspruch darin, dass die von Europa reden, aber nur Deutschland tatsächlich gemeint ist?o_O
Die Tatsache, dass PEGIDA eine deutsche Abkürzung ist, dürfte ebenfalls ein Hinweis darauf sein.

Auch weiß ich nicht, was an "patriotischen Europäern" gut sein soll. Als Europa das letzte mal besonders patriotisch war, hat ein einziges Attentat einen Weltkrieg ausgelöst.
 

Orpheus

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Das ist auch für mich der springende Punkt. Uns geht es so verdammt nochmal gut im Vergleich zu anderen Teilen der Welt und selbst jeder ALG II-Empfänger lebt immer noch besser als Familie X im 3. Weltland ihrer Wahl.
Genau so ist es.
Sogar innerhalb von Europa stehen wir noch gut da.
Wer glaubt in ganz Europa würde es rosig ausschauen, der irrt sich nämlich gewaltig.
Das habe ich dieses Jahr während meiner Tour durch Europa schon erleben dürfen.
Und wenn man sich das vor Augen hält, dann kann ich gewisse Gruppierungen nicht mehr für ganz voll nehmen.
Das ist jammern auf hohem Niveau, während man gleichzeitig wie die Made im Speck lebt und auf das neue IPhone wartet oder in der nächsten Modeboutique teuer shoppen geht.


Gut, dazu kommen dann die Leute, die das ganze mit Halbwahrheiten füttern und so die Angst und Fehlinformation weiter schüren. (Hatte vorhin erst einen Artikel gelesen, in dem es darum ging, dass in der Schweiz eine Familie ihr Haus verlassen sollte, um Platz für Flüchtlinge zu machen. Wurde alles sehr aufgebaucht und mit schöner Hetzpropaganda angereichert. Und die Leute teilen es fleißig und empören sich über die bösen Asylbewerber...)
Das war nicht zufälligerweise ein Bericht von Anfang Dezember, wo die Flüchtlinge alle als Verbrecher abgestempelt wurden?
Habe da was ähnliches gelesen und mir nur noch gedacht: "Wo ist die halbwegs objektive Berichterstattung geblieben?"
 

Lord_Data

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Ganz ehrlich? Ich finde es gut das die Pegida existiert. Wir leben noch immer in einer Demokratie und entsprechend sollte man sich verstärkt mit unterschiedlichen Meinungen auseinandersetzen. Das kann man aber nicht machen, indem man alles was von den eigenen Vorstellungen abweicht als "rechtes/linkes Spinnertum", "diffuse Ängste", oder "realitätsfremdes Wunschdenken" abtut.

Entsprechend sauer stößt es mir auch auf wie SPD und Konsorten mit den Zweifeln von Tausenden von Bürgern umgehen.
Na, aber wenn die offensichtlichen Schwachsinn proklamieren, ist das dumm. Wenn es mehr Pegida-Demonstranten als Moslems in Sachsen gibt, macht das alles keinen Sinn. Wenn da einschlägig bekannte Leute Reden halten dürfen und typische Formulierungen des rechten Spektrums benutzt werden (inkl. aller möglichen verschwörungstheorien), ist die Sache klar.

Natürlich hat die Politik versagt, weil die Leute Ängste und Zweifel haben. Aber dass das Schwachsinn ist, wofür die da demosntrieren, sollte ja trotzdem jedem klar sein.
 

Inquisitadore

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war doch klar das nach der IS eine gegen bewegung entsteht das prob ist bloss das es gegen alle moslems geht und das die ganze neonazis die stimmung auf den protest märchen immer hochschaukel
 

Dolan

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Ich bin zwiegespalten. Klar ist es hanebüchender Unsinn, was Pegida fordert. Ich sehe auch keine Indizien, dass die Muslime die Weltherrschaft anstreben (von einpaar Verrückten mal abgesehen XD) und dass das Grundgesetz + Inhalt in Sharia + Inhalt unbenannt wird (obwohl Merkel in Burka wäre Balsam für die Augen XD). Doch spaß beiseite, ich sehe keinen Grund für die Aufregung.

Andererseits sollte man sich mit denen Ernsthaft auseinandersetzen. Es bringt nichts, diese Bewegung als rechtes Gesindel o.ä. zu bezeichnen. Darunter sind auch normale Bürger, die keinen anderen Weg sahen, wie sie ihre Bedenken und ihren Unmut so kundtun, dass es bei den Entscheidungsträgern auch ankommt und sie dieses nciht einfach so abtun und kleinreden/diffarmieren.

Ich finde es auch nicht gut, dass rechtsgesinnte Personen dort mit Mitmischen, doch als Demokratie muss man sich dass gefallen lassen und da stimme ich Szadek vollkommen zu.
 

Lord_Data

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Andererseits sollte man sich mit denen Ernsthaft auseinandersetzen. Es bringt nichts, diese Bewegung als rechtes Gesindel o.ä. zu bezeichnen. Darunter sind auch normale Bürger, die keinen anderen Weg sahen, wie sie ihre Bedenken und ihren Unmut so kundtun, dass es bei den Entscheidungsträgern auch ankommt und sie dieses nciht einfach so abtun und kleinreden/diffarmieren.
Das Ding ist ja eher, dass diese "normalen" Bürger eben rechts sind. Eigentlich witzig, während unsere Politik immer linker wird und man mittlerweile nur CDU/CSU als "rechte" Partei im Bundestag hat, wird ein Großteil der Bevölkerung rechter? Keine Ahnung, ob das nur eine subjektive Wahrnehmung ist, aber Xenophobie, Vorurteile etc sind echt unglaublich weit verbreitet. Komischerweise gerade bei doofen Leuten. Wenn ich die Verschwörungstheorien kaum verstehe, wie schaffen die das dann? Ich mein ok, einfach nur nicken und gutfinden, aber wie kann man denn das überhaupt gutfinden?

Sehe aber jetzt nicht, dass PEGIDA sich zu irgendwas von Bedeutung entwickeln würde. 15.000 Vollidioten in Dresden - da haben Dynamo Heimspiele mehr Gefahrenpotential für die Bundesrepublik.
 

Doresh

Forenpuschel
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@Lord_Data:

Tja, manche Leute brauchen eben einen Sündenbock/Feindbild. Das funktioniert umso einfacher im moslemarmen Osten, weil man dann nicht mit der Realität konfrontiert wird und sich ungestört wilden Theorien hingeben kann.
 

Lord_Data

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Es ist aj einfach superwitzig. Ich glaube, dass das tiefverwurzelt in den wenig urbanisierten Gegenden hier liegt und da Xenophobie sich über Jahrhunderte eingebürgert hat (wobei es in anderen, ebenso ländlichen Gegenden Deutschlands irgendwie nicht so extrem ist. Vielleicht hat aber das DDR-Regime sein übriges getan, dass man der Politik und allen Institutionen misstraut..), man das nciht mehr rauskriegt.

Also ich hab einen relativ krassen Vergleich - ich komme aus dem Ruhrgebiet, wo es ja wirklich viele der dritten Generation der Einwanderer gibt. Natürlich gibt es hier Probleme, aber die direkte Konfrontation mit dem "Unbekannen" nimmt ihm den Schrecken. Jetzt wohne ich in Thüringen - und hier ist es nicht so krass, Jena ist ja eine ziemlich offene Studentenstadt. Aber in den umliegenden Dörfern ist es echt shclimm.. in Gera gibt es recht oft NPD Demos, aber zum Glück auch immer größere Gegendemos.

Und hier gibt es an Ausländern halt den Dönermann, den Chinesen und das wars dann schon.
 

Idris

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Die Frage, die man sich hier stellen muss, ist, wieso es dazu überhaupt kam. Erst Hooligans gegen Salafisten, und jetzt PEGIDA. Gerade letzteres betrachte ich als eine Reaktion auf den ganzen Gutmenschen-Blödsinn, der in den letzten Jahren statt fand, etwa die Zensur der Sprache, wodurch Kinderbücher umgeschrieben und Süßspeisen umbenannt werden, die Umbennung von Weihnachtsmarkt in Wintermarkt und die Entfernung von Adventsdekorationen aus Kindergärten. (Wobei ich hierbei denke, dass diese Dinge die wenigsten dunkelhäutigen bzw. nichtchristlichen Migranten gestört hat, sondern dass das auf den Mist der ganzen Linken und der Gutmenschen wuchs. Denn gerade die Linken setzen sich ja so für eine weitere Trennung von Kirche und Staat ein, und die ganzen Gutmenschen machen doch eh aus jeder Bagatelle ein Drama [Mohrenkopf = Böse! Buhuhu!!!], um sich auf Kosten von konservativen Gegebenheiten oder Denkenden zu profilieren.)
Klar, es mit der Rechtskeule versuchen niederzuknüppeln ist das einfachste, doch ob das hierbei Erfolg hat ist fraglich, da PEGIDA doch komplexer ist als dargestellt. Denn bei einigen Dingen stimme ich ihnen zu, wenn auch nicht bei allen.
 
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Szadek

Cash or Octopus
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Na, aber wenn die offensichtlichen Schwachsinn proklamieren, ist das dumm. Wenn es mehr Pegida-Demonstranten als Moslems in Sachsen gibt, macht das alles keinen Sinn. Wenn da einschlägig bekannte Leute Reden halten dürfen und typische Formulierungen des rechten Spektrums benutzt werden (inkl. aller möglichen verschwörungstheorien), ist die Sache klar.

Natürlich hat die Politik versagt, weil die Leute Ängste und Zweifel haben. Aber dass das Schwachsinn ist, wofür die da demosntrieren, sollte ja trotzdem jedem klar sein.
Wünsche und Forderungen die vom Kern einer Gruppe abweichen wird es immer geben. Auch die Piratenpartei hatte da z.B. ein Paar unrealistische Gedanken. Wichtig ist jedoch nach wie vor das sich die regierenden Politiker jetzt und in Zukunft vernünftig mit abweichenden Meinungen auseinandersetzen.

Es wäre nämlich nicht besser, wenn mehr und mehr Leute das Gefühl haben ihre Meinung und ihre Sorgen würden als "Schwachsinn" abgetan, nur weil sie nicht der Mehrheit entspricht. Das würde eine Gesellschaft nur spalten.
 

Lord_Data

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Gutmenschen-Blödsinn
:nerv:

Zensur der Sprache, wodurch Kinderbücher umgeschrieben und Süßspeisen umbenannt werden
Thema Kinderbücher: Hier ein guter Artikel dazu. Political Correctness in Kinderbüchern ? Zensur oder richtig?: Modernisierte Klassiker - taz.de
Thema Süßspeisen: Das steht den Firmen doch frei, Mohrenköpfe gibt es noch immer. Dass aber eine große Firma seine Dinge rnicht Negerküsse nennen will, leuchtet doch aber eigentlich ein? Ist es nicht verwerflicher, den Konservatismus um des Konservatismus willen zu erhalten? "Das heißt eben so und das soll sich nicht ändern!" Willkommen in der Realität.

die Umbennung von Weihnachtsmarkt in Wintermarkt
Und wieso ist das schlimm? Zumal 99,9% aller Weihnachtsmärkte noch Weihnachtsmärkte heißen.

Wobei ich hierbei denke, dass diese Dinge die wenigsten dunkelhäutigen bzw. nichtchristlichen Migranten gestört hat, sondern dass das auf den Mist der ganzen Linken und der Gutmenschen wuchs. Denn gerade die Linken setzen sich ja so für eine weitere Trennung von Kirche und Staat ein, und die ganzen Gutmenschen machen doch eh aus jeder Bagatelle ein Drama
Das ist doch gut, sorry. Wir wollen einen islamischen Gottesstaat verhindern, aber tolerieren dann eine Religion, nur weils uns passt? Sorry, das ist doch Unfug. Trennung von Religion und Staat ist richtig und wichtig.

Klar, es mit der Rechtskeule versuchen niederzuknüppeln ist das einfachste, doch ob das hierbei Erfolg hat ist fraglich, da PEGIDA doch komplexer ist als dargestellt. Denn bei einigen Dingen stimme ich ihnen zu, wenn auch nicht bei allen.
PEGIDA ist nicht komplex, maximal sehr diffus. Da werden Vorurteile und Ressentiments bedient, Fakten und Argumente als Lügenpresse dargestellt. Sorry, das ist eine ekelhafte Bewegung, für die ich mich echt schäme.
 

Dolan

The man with the Devil Luck.
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Es ist aj einfach superwitzig. Ich glaube, dass das tiefverwurzelt in den wenig urbanisierten Gegenden hier liegt und da Xenophobie sich über Jahrhunderte eingebürgert hat (wobei es in anderen, ebenso ländlichen Gegenden Deutschlands irgendwie nicht so extrem ist. Vielleicht hat aber das DDR-Regime sein übriges getan, dass man der Politik und allen Institutionen misstraut..), man das nciht mehr rauskriegt.

Also ich hab einen relativ krassen Vergleich - ich komme aus dem Ruhrgebiet, wo es ja wirklich viele der dritten Generation der Einwanderer gibt. Natürlich gibt es hier Probleme, aber die direkte Konfrontation mit dem "Unbekannen" nimmt ihm den Schrecken. Jetzt wohne ich in Thüringen - und hier ist es nicht so krass, Jena ist ja eine ziemlich offene Studentenstadt. Aber in den umliegenden Dörfern ist es echt shclimm.. in Gera gibt es recht oft NPD Demos, aber zum Glück auch immer größere Gegendemos.

Und hier gibt es an Ausländern halt den Dönermann, den Chinesen und das wars dann schon.
Ich kann es mir nur so vorstellen, dass man einerseits sieht, wie deutsche/osteuropäische Räuberbanden sich hier bedienen und im Osten es versetzen (besonders in Grenzregionen schlimm), andererseits hat man noch die Sache mit der Sowjetunion und dessen extreme Fremdbestimmung noch in Hinterkopf, schätze ich mal. Auch wenn ich nicht für alle Rede, kann ich dennoch sagen, dass der Osten nicht brauner eingestellt ist als der Westen.
 

Lord Duran

β
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Da werden Vorurteile und Ressentiments bedient, Fakten und Argumente als Lügenpresse dargestellt.
Das ist der wichtige Punkt an der Sache. Das wär alles kein Problem, wenn es da Leute wären, mit denen man diskutieren könnte.
Kann man aber nicht.
Alles was nicht der eigenen Meinung entspricht, ist vom Staat, von der "Lügenpresse" und von wem auch immer ausgedacht und entspricht sowieso nicht der Wahrheit, weil XY das mal gesagt hat oder das in irgendeinem Buch/auf irgendeiner Website stand.

Das Problem ist, dass das nicht nur die bildungsfernen Schichten sind, die da auf die Straße gehen sondern es ist eine vollkommen gemischte Gruppe. Da stehen teilweise studierte Leute, die trotzdem nicht der Lage sind, die Widersprüche, Unwahrheiten und teilweise einfach Dummheit der eigenen Forderungen zu verstehen.

Bei vielen von diesen Leuten mag es auch Unwillen sein, aber da sind so viele Leute auf der Straße, mit völlig unterschiedlichen Bildungshintergründen, die nicht in der Lage sind zu verstehen, dass 1+1=2 ist und nicht 37.

Und wer keine Logik verstehen kann und Argumente ignoriert, der kann nicht diskutieren. Aber die wollen auch nicht diskutieren, die wollen Recht haben.

Das Problem an der Sache ist, dass man sie dann noch ernst nehmen soll.
Aber man kann ja keine erwachsene Diskussion führen oder irgendetwas ernst nehmen, wenn da ein Kleinkind steht und einfach "Nein" sagt.
 
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MicalLex

MicalLex

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Die Frage, die man sich hier stellen muss, ist, wieso es dazu überhaupt kam. Erst Hooligans gegen Salafisten, und jetzt PEGIDA. Gerade letzteres betrachte ich als eine Reaktion auf den ganzen Gutmenschen-Blödsinn, der in den letzten Jahren statt fand, etwa die Zensur der Sprache, wodurch Kinderbücher umgeschrieben und Süßspeisen umbenannt werden, die Umbennung von Weihnachtsmarkt in Wintermarkt und die Entfernung von Adventsdekorationen aus Kindergärten. (Wobei ich hierbei denke, dass diese Dinge die wenigsten dunkelhäutigen bzw. nichtchristlichen Migranten gestört hat, sondern dass das auf den Mist der ganzen Linken und der Gutmenschen wuchs. Denn gerade die Linken setzen sich ja so für eine weitere Trennung von Kirche und Staat ein, und die ganzen Gutmenschen machen doch eh aus jeder Bagatelle ein Drama [Mohrenkopf = Böse! Buhuhu!!!], um sich auf Kosten von konservativen Gegebenheiten oder Denkenden zu profilieren.)
Klar, es mit der Rechtskeule versuchen niederzuknüppeln ist das einfachste, doch ob das hierbei Erfolg hat ist fraglich, da PEGIDA doch komplexer ist als dargestellt. Denn bei einigen Dingen stimme ich ihnen zu, wenn auch nicht bei allen.
Lord_Data hat dazu ja schon Stellung bezogen, aber gerade auf den Punkt der "Wintermärkte" möchte ich mal eingehen, da ich gerade dazu erst was gelesen hatte.
Da hat die BILD mal wieder große Arbeit geleistet und einfach eine Behauptung in die Welt gesetzt, die sich nach so langer Zeit immer noch hält, obwohl sie eindeutig falsch ist. Es gab nie eine Vorgabe zur Umbenennung von Weihnachtsmärkten und wird auch nie eine geben. Die wenigen Märkte, die sich nicht Weihnachtsmarkt nennen tun dies völlig freiwillig und aus Gründen, die den Betreibern vorschwebten.

Und genauso verhält es sich auch mit den meisten anderen "Sachverhalten", die so in den Köpfen rumschwirren. Erstmal irgendwelche Schlagzeilen raushauen, 50% der Leute übernehmen ja eh unreflektiert, und dann warten, dass sich die Empörung verbreitet. Die Richtigstellung dieser "Sachverhalte" geht dann meistens unter bzw. bleibt im Hinterkopf, dass da ja mal irgendwas war und wenn dann die nächste Meldung kommt, sind die Vorurteile und die Empörung wieder ganz schnell auf dem Tisch.

Und Lord Durans Beobachtungen muss ich leider auch teilen. Bei Gegenstimmen wird man echt schnell als Gutmensch, Antifa oder ähnliches abgestempelt. (Wobei ich mich gerade frage, was schlimm daran sein soll, ein guter Mensch zu sein bzw. antifaschistisch eingestellt zu sein. ;) )
 

Idris

Papa Bär
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Thema Kinderbücher: Hier ein guter Artikel dazu. Political Correctness in Kinderbüchern ? Zensur oder richtig?: Modernisierte Klassiker - taz.de
Thema Süßspeisen: Das steht den Firmen doch frei, Mohrenköpfe gibt es noch immer. Dass aber eine große Firma seine Dinge rnicht Negerküsse nennen will, leuchtet doch aber eigentlich ein? Ist es nicht verwerflicher, den Konservatismus um des Konservatismus willen zu erhalten? "Das heißt eben so und das soll sich nicht ändern!" Willkommen in der Realität.
Ach ja, die TAZ... Eine tendenziöse Zeitung, die einer Ideologie folgt. Ist grundsätzlich nicht schlecht, jedoch ist der Artikel eben durch ihre politische Richtung geprägt und daher bei weitem nicht der Weisheit letzter Schluss.
Ich frage mich wirklich, wieso manche Leute so den Zwang verspühren, gewisse Wörter unbedingt umbenennen zu müssen. Es geht nicht darum, den Konservatismus um des Konservatismus Willens aufrecht zu erhalten, sondern um die Haarspalterei, die durch die Umbenennung besteht. Denn diverse Begriffe haben sich mit der Zeit schon so dermaßen verselbstständigt, dass sie mit der ursprl. Wortherleitung nicht mehr wirklich was zu tun haben bzw. in Verbindung gebracht werden. Erst wenn man tatsächlich 200%ig genau hinschaut und es künstlich aufbaut, kann man was "verwerfliches" entdecken. Aber da muss man der Sache sehr viel Aufmerksamkeit schenken. Und genau das ist es mit den Mohrenköpfen. Wenn man den Begriff erwähnt, dann denkt man doch nicht wirklich an farbige Menschen, sondern an die Süßigkeit. An die Leute denkt man erst, wenn man über die Wortherleitung nachdenkt, und das gibt in der Regel positive Assimilationen, da man damit auch gleichzeitig eine positive Emotion erlebt, eben weil man noch die Leckerei im Kopf hat.

Das ist doch gut, sorry. Wir wollen einen islamischen Gottesstaat verhindern, aber tolerieren dann eine Religion, nur weils uns passt? Sorry, das ist doch Unfug. Trennung von Religion und Staat ist richtig und wichtig.
Ja, Trennung von Staat und Religion ist richtig und wichtig, da gebe ich Dir 100% Recht. Jedoch muss man sich vor Augen halten, dass das Christentum die abendländische Kultur geprägt hat. Und das dadurch entstandene Brauchtum hat sich schon längst von der kirchlichen Herrschaft gelöst. Es erinnert noch schwach an die historischen Begebenheiten, aber mehr auch nicht. Und es erklärt sich ja von selbst, dass Folklore und durch religiöse Schriften bestimmte Gesetze zwei vollkommen verschiedene Paar Schuhe sind.

PEGIDA ist nicht komplex, maximal sehr diffus. Da werden Vorurteile und Ressentiments bedient, Fakten und Argumente als Lügenpresse dargestellt.
Es kommt eben immer darauf an, wer dabei ist. Und PEGIDA greift eben unterschiedl. Schichten auf, da gibt es auch verschiedene politische Positionen. Klar, der rechte Rand mischt da auch mit, lässt sich nicht vermeiden, aber bei weitem nicht nur. Und ihre offizielle Ideologie richtet sich gegen religiöse Fanatiker, aber bei weitem nicht gegen alle Ausländer. sie sprechen sich ja auch für eine humanitärere Asylpolitik aus, nur gibt es eben eine Null-Toleranzgrenze für kriminelle Migranten. Dies findet man hier bei dem entspr. Wikipediaeintrag unter dem Punkt "Forderungen".
Und was die Feindschaft gegen die "Lügenpresse" betrifft, da muss man sich auch fragen, was die Presse dazu beigetragen hat. Denn im politischen Klima Deutschlands werden patriotische Bestrebungen eh mit Argusaugen beobachtet, und so mancher Reporter sieht nur das, was er sehen will, und das sind i.d.R. braune Motivationen. Wie schon in dem Wikipedia-Artikel steht: "Während der PEGIDA-Demonstration am 15. Dezember 2014 gab sich ein Reporter des Senders RTL bei einer verdeckten Recherche als PEGIDA-Anhänger aus und ließ sich vom NDR-Magazin Panorama interviewen, wobei er „latent ausländerfeindliche Sprüche“ äußerte.[105] Erst am 18. Dezember 2014, nach der Veröffentlichung der Interviewaufnahmen durch Panorama, deckte der Reporter seine Identität gegenüber dem NDR auf und erklärte, die getätigten Äußerungen entsprächen nicht seiner Meinung.[106] Der Redaktionsleiter von Panorama kritisierte dieses Verhalten.[105] Der Reporter wurde in Reaktion auf sein Verhalten am 21. Dezember 2014 von RTL entlassen". Und durch eben solche Dinge kann man sich schon mal verleumdet fühlen (in einigen Fällen auch durchaus zu Recht), da sind sie in einer "natürlichen" Defensive.

Sorry, das ist eine ekelhafte Bewegung, für die ich mich echt schäme.
Ja genau, tu das.



Lord_Data hat dazu ja schon Stellung bezogen, aber gerade auf den Punkt der "Wintermärkte" möchte ich mal eingehen, da ich gerade dazu erst was gelesen hatte.
Da hat die BILD mal wieder große Arbeit geleistet und einfach eine Behauptung in die Welt gesetzt, die sich nach so langer Zeit immer noch hält, obwohl sie eindeutig falsch ist. Es gab nie eine Vorgabe zur Umbenennung von Weihnachtsmärkten und wird auch nie eine geben. Die wenigen Märkte, die sich nicht Weihnachtsmarkt nennen tun dies völlig freiwillig und aus Gründen, die den Betreibern vorschwebten.
Ok, das ist wirklich interessant. Wo kann ich dazu genauere Details finden?


Und genauso verhält es sich auch mit den meisten anderen "Sachverhalten", die so in den Köpfen rumschwirren. Erstmal irgendwelche Schlagzeilen raushauen, 50% der Leute übernehmen ja eh unreflektiert, und dann warten, dass sich die Empörung verbreitet. Die Richtigstellung dieser "Sachverhalte" geht dann meistens unter bzw. bleibt im Hinterkopf, dass da ja mal irgendwas war und wenn dann die nächste Meldung kommt, sind die Vorurteile und die Empörung wieder ganz schnell auf dem Tisch.
Ja, das unterschreibe ich so. Jedoch muss man auch bedenken, dass das leider auf beide Seiten zutrifft, sowohl auf so manchen PEGIDA-Anhänger als auch auf so manchen ihrer Gegner.


Und Lord Durans Beobachtungen muss ich leider auch teilen. Bei Gegenstimmen wird man echt schnell als Gutmensch, Antifa oder ähnliches abgestempelt.
Ja, leider, doch solche Menschen gibt es halt überall, sowohl in den erwähnten PEGIDA-Reihen, als auch in den Reihen ihrer Gegner, von denen die PEGIDA-Anhänger und teilweise nur die Befürworter gleich als rechtsextrem, faschistisch, total ausländerfeindlich etc. stigmatisiert werden.


(Wobei ich mich gerade frage, was schlimm daran sein soll, ein guter Mensch zu sein bzw. antifaschistisch eingestellt zu sein.
)
Daran ist grundsätzlich nichts verwerfliches Auszusetzen. Nur gibt es durchaus einen riesigen Unterschied zwischen einem guten, human eingestellten Menschen und einem mit dem Finger auf Andersdenkende zeigenden Gutmenschen. Ebenfalls gibt es einen enormen Unterschied zwischen einer wahren antifaschistischen Haltung und der heutigen Antifa. (Meiner Meinung nach ist das die einzige Gruppierung, die es schafft, die braunen ldioten in Punkto Dummheit und Intoleranz gegenüber anderen Meinungen zu übertreffen. Doch wie gesagt, ist nur meine persönl. Meinung.)

Und bevor jemand was falsch versteht, ich bin kein PEGIDA-Anhänger, doch stimme ich ihnen durchaus in best. Punkten zu.
 
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