Nyo, das ein oder andre gabs auch schon in meinem Leben, was mir sehr an die Substanz ging.
...als Kleinkind fast an Diphterie gestorben, dann beinahe an einer Kette erstickt.
...6 Jahre auf einer Schule, in der ich ständig fertiggemacht wurde.
...3 Jahre Lehrzeit unter zwei Ausbilderinnen, die mich unbedingt ausm Betrieb ekeln wollten.
...Tod meiner geliebten Oma.
...ein Jahr später Tod eines Onkels durch Ertrinken, kurz drauf dann Tod seiner Frau.
...mein Freund machte Schluß mit mir und dann im Frühjahr dieses Jahres der absolut unerwartete Tod einer Kollegin und Freundin.
Im Grunde genommen bin ich schon zu dem Entschluß gekommen, daß auf meinem Familienname ein Fluch liegen muß *rofl*
Nichtsdestotrotz habe ich mich durch Schicksalsschläge oder wenns mal nicht so lief, wie ich wollte, nie unterkriegen lassen. Ich denke, daß vieles, was ich schon durchmachen mußte, mich ganz schön abgehärtet hat.
Und ich glaube auch, egal, wieviel Leid der einzelne Mensch ertragen mußte, es gibt immer noch eine weitere Steigerung, die er trotz allem verkraften kann.
Mir tun nur die Leute leid, deren Willen und Durchhaltevermögen durch zurückliegende Schicksale gebrochen werden.
@Taker
Das tut mir leid wegen deiner Mom.
Meiner Oma gings ähnlich. Sie litt an Unterleibskrebs im Endstadium und sie hat nie - wirklich NIE - ein Wort gesagt. Sie wollte nicht zum Arzt und hat bis zum Schluß versucht, die Schmerzen, die sie unweigerlich haben mußte, vor uns zu vertuschen. Wenn sie sonntags bei uns zum essen da war, saß sie oft krumm und schief aufm Sofa, weil sie vor Schmerzen kaum noch gescheit sitzen konnte.
Eines Tages, ich war grad 9 und wartete auf den Bus, traf ich meine Mom in der Stadt. Sie war im Krankenhaus gewesen und meinte nur "Oma ist tot." In dem Moment hab ich das nicht wirklich realisiert und selbst bei der Beerdigung war ich einfach unfähig, am Grab zu weinen. Das kam erst später.
Das Paradoxe war jedoch, daß meine Oma nicht am Krebs gestorben war, sondern an Unterkühlung. Sie war abends in die Wanne gegangen, um zu baden und konnte dann vor Schmerzen nicht mehr aufstehen. Kein Telefon weit und breit und kein Nachbar da...sie saß die ganze Nacht in dem immer kälter werdenden Wasser und wurd letztlich morgens von meinen Eltern, die sich besuchen wollten, gefunden. Und mit Unterkühlung kam sie dann ins Krankenhaus.