Wie versprochen hier wieder meine Bilanz...
Also Freitag mit verkürztem Anreiseweg (

) in Scheeßel angelangt, diesmal mit meinem besten Freund im Schlepptau, dessen erste Festival dieses war. Nach dem ätzend langen Weg mit ätzend schweren Taschen kam wir in dem von meinen Festivalfreunden vorbereiteten Lager an und hatten wie auch letztes Jahr das Glück, gerade noch so eine Lücke fürs Zelt zu finden, obwohl uns ja wie versprochen ein Platz freigehalten wurde...
Nach dem Zeltaufbau und dem Kleidungswechsel von normal in versifft (um uns den Gegebenheiten eines Festivals und viel mehr noch dem Publikum anzupassen) gings auch schon los, das Ende von Seeed mitzuerleben. Hat mich nicht so sehr überzeugt und ich schätze, ich werde sie weiterhin nur ab und zu mal im Radio anhören oder so. Glücklicherweise spielte Fettes Brot danach auf der gleichen Bühne, so daß ich weder weit laufen noch sonderlich lang warten mußte. Und sie waren viel geiler als auf dem Konzert vor einiger Zeit auf MTV (und nicht nur, weil diesmal bei nordisch by nature keine Werbepause kam...) Ich hatte erst befürchtet, sie würden zu viele neue Lieder spielen, aber es ging mit Rock Mic's sofort mit einem alten Lied los. Natürlich auch einige neue, aber die ganzen Kracher wie "Jein", "Können diese Augen lügen?" und "Schwule Mädchen" waren alle vertreten um schließlich das Ende mit einer "I like to move it"-Version von "Nordisch by nature" einzuläuten und vollkommen damit zu überzeugen. Mit anderen Worten, ich war gut gelaunt und sie haben ordentlich überzeugt.
Direkt im Anschluß bin ich zur dritten Bühne, die sich in einem Zelt befand, um dort Klee anzugucken. (Für die, die meinen Bericht zu deren Album im neustes Album Thread nicht gelesen haben: Klee sind quasi die Vorreiter solcher Bands wie die Helden) Kleine Bühne, stickiges Zelt, aber absolut geeignet für "kleinere" Bands, da die Atmosphäre da drin einfach prima ist. (Hätte ich die Zeit gehabt, wäre ich bestimmt nochmal da hineingegangen) Nun wieder zu Klee... Die Sängerin hatte sichtlich Spaß und wurde durch das gute Publikum nochmal zusätzlich motiviert, eine sehenswerte Darbietung und ein schöner Abschluß für den ersten Tag.
Kalte Nacht, warmer Morgen, heißes 9 Uhr... -.-
Ich mußte also das Zelt früher verlassen und auf weiteren Schlaf verzichten als mir lieb war. Ensprechend sah ich aus. Zitat: "Du siehst ganz schön fertig aus." Ein bißchen gefrühstückt und unter dem Schutze des Pavillons versucht, der Sonne zu entgehen. Nach ewigem Warten (gut drei Stunden) gng dann endlich das erste Konzert los, welches ich am Samstag sehen wollte. Skin (die Sängerin von Skunk Anansie) solo und ihre Stimme ist einfach phänomenal. Zwischendurch kam etwas Skunk Anansie durch, aber vorallem bei den ersten Liedern gab es einen anderen Stil, was keine Wertung beinhaltet, denn ich mag beides.

Skin hats also voll drauf. Dann hab ich Besuch bekommen und frische Erdbeeren, Melone und Sandwiches dazu. (Auf Festivals ißt man nicht so viel, aber dennoch konnte ich gut zwei Kilo abnehmen... *freu*) Das Deutschland-Spiel hat die Massen dann vor die große Leinwand gelockt und ich hatte Zeit für meinen Besuch. Steinigt mich für meinen Unpatriotismus, aber das war viel besser... *ätsch*
Später ging es dann zu Mando Diao (schwedische Band) in die Menge, um mal ein bißchen Schweiß und Dreck auszutauschen. Danach spielten The Hives (noch eine schwedische Band) und die haben gerockt! Ich hatte das Glück, eingequetscht in der zweiten Reihe hinter dem Geländer zu stehen, was meiner Stimmung keinen Abbruch getan hat. Witzig wie immer und mit dem Beschluß, die "Germans" wenigstens musikalisch zu schlagen, haben sie eine saubere Leistung abgeliefert. Mit anderen Worten: Geiles Konzert! \m/
Klatschnaß vom Schweiß und dem Wasser, das in die Menge gespritzt wurde, und außerhalb der warmen Menschenmenge, mußte ich feststellen, daß es gar nicht mehr so angenhem war. Das Resultat: Kopfschmerzen, Schnupfen und eine geminderte Motivation für The Strokes. Die hab ich dann auch nur ca. ne halbe Stunde angeguckt, dann konnte ich nicht mehr. Also hab ich mich ins Zelt geschleppt und mich an der Ärzte-CD unserer Nachbarn erfreut. Zum Glück kam ich nach Mitternacht dann noch nochmal hoch, weil ich Sigur Ros nicht verpassen wollte. Auf diese Band war ich am allermeisten gespannt. Und es war definitiv kein Fehler. Zwar war ich unendlich müde, aber meine Kopfschmerzen waren weg, sobald sie anfingen zu spielen. Sowas von melodisch und toll, ich war sofort eingenommen von der Musik. (Ich werde mich wohl auch mal nach nem Album umgucken) Und noch ein wenig Information aus dem Festivalplan: Sigur Ros kommen aus Island und machen Progrock.
Also schleppte ich mich völlig fertig nachts nach zwei in mein Zelt zurück in der Hoffnung, dieses Mal länger zu schlafen. - Pech gehabt, gleiches Szenario wie am Tag davor, ab neun war das Zelt eine Sauna. Den Sonntag hab ich dann wieder zur Erholung genutzt und den ganzen Tag nicht viel gemacht in Erwartung der Konzerte am Abend.
Am Ende waren es dann ein paar Minuten Billy Idol, aber es waren gute Minuten. Aufgrund wiedriger Umstände (kein Guthaben auf dem Handy und eine ungeklärte Frage) ließ ich kurzerhand die Cardigans ausfallen, auch wenn ich diese wirklich gern gesehen hätte. Aber man muß eben Prioritäten setzen und bis dahin hatte sich das Festival auch gelohnt. Wie ich später erfuhr, mußte es Abends aufgrund heftiger Regenfälle abgebrochen werden, weswegen ich dann Glück im Unglück hatte. Also eine hektische Flucht aus dem Schlamm wurde mir erspart, wofür ich sehr dankbar bin.
Insgesamt hab ich mich sehr strikt an meine Vorplanung gehalten und (abgesehen von Sonntag) genau die Konzerte besucht, die ich wollte. Herausragend waren wohl dieses Jahr die Hitze und der viele Staub, der einen überall umweht hat, besonders bei den Konzerten, wenn die Menge in Bewegung war. Den späten Regen habe ich ja nicht miterlebt...
Und wie oben schon angedeutet, hat sich das Hurricane 2006 für mich absolut gelohnt und wenn die Bands stimmen, werde ich auch im nächsten Jahr dabei sein.
Nun dürft ihr berichten...