
Story:
Ein Mann liegt auf dem Boden eines Schrottplatzes, er ist tot. Eine junge Frau ist bei ihm, sie scheint ihn zu kennen. Ein blaugesichtiger Mann mit einer goldenen Schrotflinte kommt hinzu und erschiesst die Frau. Ich weiss nicht was passiert oder wer diese Leute sind, ich weiss nicht einmal wer ich bin. Eine Lampe spricht zu mir, sie sagt ich bin tot, ein Geist, und sobald die Sonne aufgeht werde ich verschwinden...
Nein, so werde ich diese Welt nicht verlassen! Nicht bevor ich herausgefunden habe wer ich bin und wer mich ermordet hat!
Gameplay:
Als Geist des toten Sissel ist eure Bewegungsfreiheit sehr eingeschränkt. Man springt von Objekt zu Objekt (sofern sie sich in eurem Radius befinden) und interagiert mit ihnen um neue Wegen zu erschaffen und Rätsel zu lösen. Springt in einen Koffer und klappt ihn auf um nahe genug an die Leiter zu kommen, fahrt die Leiter aus, um nach oben transportiert zu werden und lasst euch per Regenschirm sanft zu Boden gleiten. Besetzt man ein Telephon, kann man Gespräche mithören und durch die Telephonleitungen an Orte springen, dessen Nummer man kennt.
Der einzige Hinweis den man vorerst auf Sissels Identität hat ist die junge Frau, die bei ihm war, doch sie ist auch tot... aber wenn ihr in ihren Körper springt könnt ihr in die Zeit vier Minuten vor ihrem Tod zurückreisen und von dort aus versuchen ihr Ableben zu verhindern. Gerettete Personen erinnern sich an ihren Tod, sodass man im Laufe des Spiels immer mehr Verbündete erhält, die einem helfen (zum Glück ist der Tod ein überzeugendes Argument für die Existenz von Geistern).
Im Grunde ist das auch schon alles was man sagen kann, ohne das Spiel zu spoilern. Wie man es von den Schöpfern der Phoenix Wright Spiele erwarten kann besticht Ghost Trick durch seine Story und das komplexe Geflecht an teilweise recht skurrilen Charakteren, wie dem Gefängniswärter, der in Notfällen tanzt um Panik vorzubeugen. Die Story ist in sich schlüssig und lässt ein wohliges Gefühl der Vollendung zurück.
Das Gameplay wird nicht langweilig, die Entwickler haben sehr viele Ideen umgesetzt, um die Rätsel und die Wegfindung interessant zu halten. Gegen Ende des Spiels (ich halte Details zurück) erhält man zudem noch einen zweiten Charakter mit anderen Fähigkeiten, was die Rätselvielfalt nochmal um ein Level anhebt.
Grafik:
Das erste was mir aufgefallen ist sind die flüssigen Animationen. Wenn man nur Screenshots gesehen hat weiss man eben nicht was einen erwartet, mich hat das Spiel grafisch schon überzeugt, als der Killer mit der Schrotflinte in's Bild gelaufen ist. Der allgemeine Grafikstil ist Geschmackssache, mir gefällt's und die Objekte sind gut in den Hintergrund eingearbeitet, sodass man nicht schon im Nicht-Geist-Modus sieht, womit man interagieren kann und was nur Kulisse ist.
Sound:
Typische Krimi-Musik, aber auch nichts besonderes. Die Musik untermalt die Geschehenisse gut, aber im Gedächtnis bleibt sie nicht wirklich.
Fazit:
Ghost Trick bietet eine spannende Geschichte mit interessantem Gameplay und Rätseln. Man mag vermuten, dass es sich abnutzt und irgendwann langweilig wird, aber dem ist nicht so. Wer die gegen Ende ineinander übergreifenden Geschichten in Phoenix Wright mochte wird auch hier seine Freude finden.
Das Experiment ist geglückt und ich sehe definitiv Potential für einen Nachfolger mit mehr spielbaren Charakteren mit eigenen Fähigkeiten, sowie die Möglichkeit das Spiel in die dritte Dimension zu legen um dem Gameplay im wahrsten Sinne des Wortes mehr Tiefe zu geben. Die Idee ist mit diesem einen Spiel noch nicht ausgelutscht. Ghost Trick 3D? Ghost Trick Wii? Ich wäre dabei...