Friedrich Nietzsche schrieb:
In irgendeinem abgelegenen Winkel des in zahllosen Sonnensystemen flimmernd ausgegossenen Weltalls gab es einmal ein Gestirn, auf dem kluge Tiere das Erkennen erfanden. Es war die hochmütigste und verlogenste Minute der »Weltgeschichte«: aber doch nur eine Minute. Nach wenigen Atemzügen der Natur erstarrte das Gestirn, und die klugen Tiere mussten sterben.
Wir müssten zunächst einen Sinn in unserer Existenz finden, damit wir aufbauend darauf bemessen können, welche Tätigkeit unserer Zeit würdig ist und welche nicht.
Jemand sagte mal, dass der Mensch die einzig bekannte Kreatur ist, die sich der Sinnlosigkeit der Existenz bewusst sein kann. Die Frage ist jetzt ob man Existenz als sinnlos erachtet. Wenn ja, dann ist es egal, welches Werk man vollrichtet. Wenn nein, dann sollte man sein Schaffen nach dem gewählten Sinn ausrichten. Wenn dieser Sinn in Gartenarbeit besteht, dann sei es so. Wenn dieser Sinn darin besteht sich [als Depp] über Personen [Deppen] in RTL [Volldeppen] lustig zu machen, dann sei es so.
Ich erkenne die Sinnlosigkeit der Existenz an und verstehe gleichzeitig die Existenz als Freiraum. Eine Art Spielwiese. Dabei versuche ich diesen als stoischer Freidenker mit einer dem
Utilitarismus ausgelegten Ethik und zeitweise etwas Hedonismus auszufüllen. Ein idelles Selbstbild, welches allzu oft in sich zusammenfällt
: Kein Stoiker, weil Ragemode. Kein Freidenker, weil der Begriff schon in sich widersprüchlich. Kein Utilitarist, weil auch auf sich selbstbedacht. Kein Hedonist, weil ich nicht feiern kann, solange ich in Babylon leb.
Wie würde ich also die Frage "Was ist Zeitverschwendung?" beantworten?:
Alles und Nichts ist Zeitverschwendung, das kommt auf die eigene Auslegung an, was man als wichtig erachtet. Einen Pulli zu Sticken, obwohl man eine Strickmaschine hat, mag auf den ersten Blick als Zeitverschwendung erscheinen. Wenn das Stricken einen aber Freude bereitet, sollte man vielleicht zur Stricknadel, statt zur Stickmaschine greifen. Jemand anderes mag dieses Verhalten sinnlos, weil ineffektiv erachten. Es geht einem selbst aber nicht um das Produkt des Strickens, sondern um den Prozess des Stricken selbst.
Raven Bloodrage schrieb:
Der Mensch ist ein Rudeltier, somit wird er sich immer irgendwo Anhang suchen und abhängig von seinen Begleitern sein.
Diese grundlegende Erkenntnis bzw. grundlegende Erkenntnis über die eigene Natur finde ich persönlich Hilfreich: Die Evolution hat es durch myridiaden Experimente etwas wie den Menschen hervorzubringen, hört dabei nicht auf und vollzieht eine nicht absehbar endende Kontinuität die Leben hervorbringt. Oft auf dem Holzweg, oft mit mehr Makeln als es guttut, aber immer auf Erhalt seiner selbst bedacht. Zumindest, wenn man Leben an sich zu einer Lebensform erhebt. Wer noch etwas Zeit zu verschwenden hat, sollte mal im Wikipediaartikel zu Mensch schmökern. Da gibt es so spannende Erkenntnisse wie, dass der Mensch eigentlich nichs anderes als eine Laufmaschine ist, die Antwort auf die Frage warum wir kein Fell mehr haben und welche Merkmale den Menschen im Gegensatz zu anderen Säugetieren besonders macht.