Ich hab vor kurzem ein schulisches Sozialpraktikum gemacht. Das ging vier Wochen, war aber total gut, muss ich sagen, wollte gar nicht mehr in die Schule.
Das ist einfach ein soziales Praktikum, man geht sich nicht einen Beruf aussuchen, sondern man sucht sich was, um zu lernen, mit Hilfebedürftigen Menschen umzugehen.
Ich hab mir die Lebenshilfe Werkstätten ausgesucht, eine Einrichtung, in der Behinderte beschäftigt werden. Da ist von Sonderschulabgängern bis Schwerbehinderte alles vertreten.
Ich durfte mit ihnen arbeiten, sie haben hauptsächlich Arbeiten an Filtergläsern für die Firma Schneider Optik gemacht, z.B. die Gläser geputzt, verpackt, auch die Ringe graviert (sogar mit Laser). Auch für Uboote und Eurofighter hat die Werkstatt schon was gemacht.
Die Schwerbehinderten machen dann Arbeiten wie kleine Kontakte in die Löcher von Kontaktstreifen zu stecken, manche können auch gar nichts tun und sitzen da und müssen gefüttert werden und schauen sich Bilder an.
Ich "durfte" auch mal 2 Herren auf die Toilette führen und den Hintern abputzen, ist aber längst nicht so schlimm wie man vorher denkt.
Die Erfahrung, die man dort macht, ist einmalig. Das Mitleidgefühl verschwindet ganz schnell, weil man sieht, dass die Menschen dort sehr viel Freude erleben und viel mehr Freude zeigen, so dass man sich mit ihnen freut. Sie sind überglücklich wenn man sie nur ansieht, weil sie meistens auf der Straße etwas anderes erleben.
Sport hab ich auch mit ihnen gemacht, Basketball, Hockey und Fussball, hat voll Spass gemacht!
Ich fands wie gesagt total gut!