
Einzelheiten
Shin Megami Tensei ist eine in Japan sehr anerkannte Videospielserie, die es auch schon auf den SNES gab, wovon aber noch kein Spiel es bis nach Europa geschafft hat.
Mit Shin Megami Tensei: Lucifer’s Call (SMT:LC) hat es das dritte SMT Spiel endlich bis nach Europa geschafft, wenn auch erst 2005, obwohl es das Spiel schon seit 2003 gibt.
Einige Neuerungen gibt es dafür schon für die europäische Fassung und zwar hat man Dante aus Devil May Cry als Nebenrolle und das Labyrinth von Amala mit eingebracht.
Im so genannten Labyrinth von Amala handelt es sich um einen Ort, wo man mehr über die Story erfährt und ein weiteres von sechs Enden erspielen kann.
Story
Man übernimmt die Rolle eines Schülers, dessen Namen man selber vergeben kann, der zusammen mit seinen beiden Klassenkameraden Isamu Nitta und Chiaki Hayasaka seine Lehrerin Yuko Takao im Shinjuku-Krankenhaus besuchen möchte.
Doch alles läuft anders als erwartet.
Erst schläft dieser in der U-Bahn ein, träumt dabei von dem bevorstehenden Ende der Welt und bekommt von dem Reporter Jyogi Hijiri im Yoyogi-Park, wo eine Nacht zuvor Unruhen herrschten, ein okkultes Magazin in den Händen gedrückt, wo über einen Geheimen Kult berichtet wird.
Als wäre das alles nicht schon verrückt genug, trifft er im Krankenhaus auf Chiaki, die ganz alleine zu sein scheint.
Nach einiger Zeit trifft man auf Isamu, der vergebens nach seiner Lehrerin sucht und erst im Keller trifft die Hauptrolle auf einen geheimnisvollen Mann, der einen Dämon beschwören möchte, weil man seine „Stille“ gestört hat, doch geht seine Lehrerin dazwischen, die ihm von der Konzeption erzählen will.
Dann geht alles schnell.
Im einen Moment sieht man einen kleinen Jungen mit einer alten Frau und im nächsten wird man auf dem Dach des Krankenhauses Zeuge, wie die Welt zerstört wird.
Es ist die Konzeption, das Ende der Welt, durch das ihre Neugeburt vorbereitet wird.
Nur alle die sich im Krankenhaus befanden, haben die Konzeption überlebt und das kleine Kind, was man zuvor noch getroffen hat, verabreicht ein den Magatama.
Hierbei handelt es sich um einen Parasit, der ein Stärker werden lässt und in einem Halb-Dämonen verwandelt auch genannt Halb-Scheusal.
Was übrig geblieben ist, ist eine Welt die sich von jetzt an Vortex-Welt nennt, die bevölkert wird von Dämonen und Seelen, die alle hinter das Magatsuhi her sind.
Als Halb-Scheusal tritt man eine Reise an, um seine Klassenkameraden zu finden und um das Rätsel zu lösen, warum die Welt und er sich so derartig verändern mussten.
[BREAK=Gameplay & Kampfsystem]Gameplay
Im Spiel reist man auf einer Weltkarte von Ort zu Ort und trifft in jeder Stadt auf Dämonen und Seelen, mit denen man sich Unterhalten kann.
Doch fast jede Stadt ist von einem anderen Clan belagert, die ihre eigene Ideologie in der neuen Welt durchsetzen möchte.
Man setzt sich jeweils mit deren Ideologien auseinander, bereist wie in jedem anderen Rollenspiel Dungeons und löst hin und wieder mal das ein oder andere Rätsel.
Besonders die Dungeons haben es meistens in sich, doch öde werden diese nicht wirklich.
Mit dem im Kampf gewonnen Mecca kauft man sich Gegenstände oder Ausrüstung, wo ich noch hinzufügen muss, dass als Ausrüstung die Magatama's herhalten, um Stärker zu werden.
Ansonsten kann man noch in Rags Juwelen, die teuren Steine gegen Dämonen eintauschen oder die Kathedrale der Schatten besuchen, wo es möglich ist seine bereits vorhandenen Dämonen zu fusionieren um stärkere Dämonen zu erschaffen.
Kampfsystem
Das Kampfsystem geht ziemlich schnell und flüssig voran.
Die Kämpfe sind trotz Rundenbasierung sehr schnell und einfach zu erlernen.
Manche Endgegner können sich zwar so richtig in die Länge ziehen, aber das macht dann ziemlich Laune.
Außer der Hauptrolle selber kann man sich von drei weiteren Dämonen unterstützen lassen, die man vorher in seiner Gruppe rekrutiert oder fusioniert aufgenommen hat.
In Laufe des Kampfes kann man nach belieben seine Dämonen mit anderen Dämonen auswechseln, letztendlich entscheidet aber der Zustand des Hauptcharakters.
Stirbt dieser nämlich ist der Kampf auf der Stelle vorüber und man darf am letzen Speicherpunkt weitermachen.
Hört sich vielleicht jetzt schlimmer an als es ist, doch bekommt man schon ganz am Anfang des Spiels dementsprechend nützliche Heilzauber.
Die verschiedenen Angriffe sind dann wiederum eine Sache für sich.
Jeder Dämon inklusiv unserer Hauptrolle darf maximal acht verschiedene Talente besitzen.
Zwar kann man bei weiteren Levelaufstieg seine Talente ändern oder neue Erlernen, aber man sollte immer bedenken, welches Talent man dafür Opfert und welches nicht.
Da es insgesamt in einer Gruppe aber 32 verschiedene Talente geben kann, ist dies auch nicht weiter schlimm.
Jetzt gibt es im Kampf verschiedene Varianten.
Entweder man bekämpft seinen Gegner solange bis man gewonnen hat oder man versucht mit denen zu Handeln, sie zu Rekrutieren, nützliche Gegenstände zu bekommen, Geld zu ergattern oder aber sie sprechen ein von alleine an, weil sie sich dir anschließen wollen oder Angst haben zu verlieren.
Falls man sich für die ersten Möglichkeiten entscheidet, verlangen die Dämonen meisten Mecca, das ist die Währung im Spiel oder meist Lebenssteine wenn nicht sogar seltenere Objekte.
Ob sie sich dir dann zum Schluss anschließen bleibt offen.
Es kann passieren, dass sie einen langweilig finden und abhauen oder man sie verärgert.
Meist stellt der Dämon zum Schluss eine Frage und man muss drauf antworten, bevor sie sich einen anschließen.
Da jeder Dämon eine andere Antwort wünscht muss man meistens danach gehen, wie der Dämon selber ist.
Elfen z.B. sind meines Wissens ziemlich eingebildet und wollen immer die Antwort hören, die zu ihren Gunsten ausfällt.
Ein Beispiel hierfür wäre eine Frage im Bezug auf ihre Schönheit.
Andere Dämonen wiederum versteht man erst gar nicht und andere stellen hin und wieder philosophische Fragen.
Demnach verlässt ein Dämon den Kampf, wenn man denselben Dämon schon in seiner Gruppe hat, da es halt dieselbe Dämonenart ist.
Oder man möchte einen Dämon von drei ansprechen, doch ein anderer Gegner mischt sich ein, mit der Aufforderung man solle seinen Kameraden nicht belästigen.
Indem Fall gebe es die Möglichkeit erst die Gegner zu besiegen, um mit den anderen Dämon alleine zu sprechen.
Sowas kann dann aber auch während einer Verhandlung passieren, dass die Unterhaltung von irgendwelchen Dämonen die sich im Kampfgeschehen befinden, unterbrochen wird.
Auch die eigenen Dämonen können im Spiel verschiedene Talente erlernen, um sich mit den Gegnern zu unterhalten.
Bestes Bespiel wäre die Fähigkeit „umwerben“ darauf sollte man achten, ob man einen männlichen oder weiblichen Dämon anspricht.
Es kann durchaus vorkommen, dass ein männlicher Dämon es nicht fassen kann, wenn ein andere männlicher Dämon ihm umwirbt und daraufhin flüchtet.
Das ist aber nur eine von vielen Fähigkeiten.
Sollte die Hauptrolle in einem niedrigeren Level sein, als der Dämon neben ein, wird eine Verhandlung 100 pro scheitern, da man denen zu schwach ist.
Die Unterhaltungen sind unglaublich und können recht lange dauern.
Fast jede Rasse hat seine eigene Persönlichkeit, was sehr gut zur Geltung kommt.
Ob sich aber ein Dämon anschließt oder nicht hängt auch von dem Kagatuschi ab, dessen Licht das Verhaltungsmuster jedes Dämons ändert.
Nach einem Kampf erhält man Erfahrungspunkte, Mecca oder Gegenstände und sollte man ein Level weiterkommen, darf man sich aussuchen welche Attribute man von seinem Hauptcharakter stärken möchte.
Bei den Dämonen geht die Punkte-Verteilung von alleine, ohne das man sich das selber aussuchen darf.
[BREAK=Grafik & Sound sowie Steuerung & Kamera]Grafik
Das Spiel wird in einem recht ungewöhnlichen Cel-Shading-Look gehalten und welche die sich mit dem Style nicht anfreunden können, werden ihren Spass sicher nicht an dieses Spiel haben.
Ansonsten ist die Umgebung recht Detailarm und der ein oder andere wünscht sich bestimmt eine bessere und umfangreichere Umgebung.
Sound
Der Sound ist wirklich was besonderes.
Ob klassische oder rockige Musikstücke hier findet man alles.
Alleine für die Standart Kämpfe gibt es an die vier verschiedene Stücke, was schon recht hoch ist, da es maximal nur zwei gibt in Rollenspiele.
Ist jedenfalls sehr Hörenswert.
Steuerung/Kamera
Die Steuerung ist recht simple und geht schnell von der Hand, im Gegensatz zu manch anderes Games, wo man meinen könnte das war Absicht die so zu verbauen.
Dasselbe gilt auch für die Kamera, da sie sich immer direkt hinter der Hauptrolle befindet oder sich ansonsten mit dem rechten Analog-Stick lenken lässt.
[BREAK=Fazit sowie Pro & Contra]Fazit
Ein Spiel auf seiner eigenen Art und Weise.
Es packt ein nicht mit einer netten Fantasywelt, wie man es aus irgendwelchen anderen Rollenspielen her kennt und auch die Story entspricht nicht den typischen Einheitsbrei wie: kleiner-netter-Junge-rettet-mit-seinen-kleinen-netten-Freunden-eben-mal-die-ganze-Welt, sondern lockt eher mit einer düsteren, drückenden Stimmung und einer Story die man zuvor noch nie erleben konnte, da es sowas vorher noch nicht gab.
Die Story kommt nicht zu kurz und ist für mich auch nicht langweilig gewesen, auch wenn das die Meinung von vielen ist.
Im Gegenteil. Eine solch neue und zu gleich erfrischende Story war mal was abwechslungsreiches, wie man es nicht mehr allzu oft findet.
Auch die weiteren Punkte wie Sound, Gameplay oder das Kampfsystem samt Dämonenfusion stimmten genau, das Einzige, was mich ein wenig stört sind die vielen Enden die man erspielen kann.
Das war mir mit sechs Enden, doch schon ein Tacken zuviel.
Gerade wenn man bedenkt, das ich gut 80 Stunden brauchte, um den ersten Abspann zu sehen.
Zu beachten ist zum Schluss noch der Schwierigkeitsgrad.
Er soll oder ist recht hoch, trotzdem ist dieser mir nur am Anfang des Spiels besonders aufgefallen.
Später war es zwar noch fordernd, aber nie wirklich unfair.
Für mich ist Shin Megami Tensei: Lucifer's Call jedenfalls ein fast perfektes Spiel mit nur kleinen Schwächen.
Pro:
+ Neuartige Story.
+ Lange Spielzeit.
+ Gelungener Soundtrack.
+ Viel zu entdecken.
+ Dante als Nebenrolle und das Labyrinth von Amala.
+ Viele verschiedene Endings.
+ Geniales Kampfsystem und zeitfressende Dämonenfusion
Contra:
- Keine Sprachausgabe.
- Detailarme Umgebung.
- Bug, der das Spiel in einigen Kämpfen einfriert und man neustarten muss.
- Wiederholtes Durchspielen motiviert einen nicht sonderlich, da manche Dungeons einfach zu lange dauern.
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