Sterben für was?

MicalLex

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Wowowow, langsam^^
Selbstmord egoistisch? Jeder der seine Rente auch antritt wäre mind. genauso Egoist wie dieser Selbstmörder.
Nun, nö. ;)

In so einem Fall würde ich nicht wirklich von Egoismus sprechen. Dann dürfte man gar nichts annehmen und müßte auf alles verzichten.
Selbstmord wäre nur dann nicht egoistisch, wenn man darauf bedacht wäre, sich wirklich ganz aus dem Verkehr zu ziehen, so daß kein anderer Mensch dadurch irgendwelche Nachteile hätte. Meinetwegen, wenn man völlig isoliert gelebt habt und dann mit nem Boot oder so weit aufs Meer paddelt, sich da ne Kugel gibt und möglichst von Tieren gefressen wird. Niemand, der die Person vermißt, die Leiche auffindet, sich Vorwürfe machen muß oder sonst irgendnen Schaden davonträgt.
Absurdes Beispiel, aber darum gehts ja nicht. Ich wage zu behaupten, daß da die wenigsten Leute sich da Gedanken um die Nachwelt machen.

Aber gut, das geht ja nun völlig weg vom Thema, also langsam wieder die Kurve kriegen und nicht zu viel abschweifen.
 

Clodia

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@hikaru: was würde es denn bringen, die geliebte person zu fragen? denkst du, irgendjemand würde antworten: "ja, is ok, stirb ruhig für mich, ich komm schon damit klar."?


selbstmord finde ich nun wirklich nicht egoistisch. ich finde es unangebracht, bei solch einem thema von egoismus zu sprechen, weil selbstmord bekanntermaßen ja mit psychischem druck zusammenhängt und in solch einer handlung sicherlich weitaus andere faktoren eine rolle spielen als egoistische denkweisen. vielleicht hab ich auch einfach eine andere definition von 'egoismus', aber für mich sind psychisch labile leute in ihrem handeln nicht egoistisch.

und zum thema, ob es besser wäre, selbst zu trauern oder den anderen trauern zu lassen: wieso sollte eines von beiden besser oder gerechter sein? du oder der mensch, den du liebst - beide würden doch gleich viel trauern und eine gleichgroße chance haben, irgendwann wieder glücklich zu werden. man selbst hätte die bürde zu tragen, nicht eingegriffen zu haben, der andere hätte die bürde zu tragen, dass du für ihn dein leben gegeben hast... nimmt sich meiner meinung nach auch nicht viel, kommt am ende beides darauf hinaus, dass deinetwegen der andere nicht mehr die chance hat, weiterzuleben. da kann man sich ewig im kreis drehen, ich für meinen teil könnte pauschal nicht sagen, was ich trotz fiktiver nachdenkezeit angebrachter und fairer fände.
das muss wohl jeder für sich selbst wissen; das hier artet in eine grundsatzdiskussion aus.
 

Nazgul

Mitey Pirabbite
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@Hikaru
Du bist anscheinend ein Stalker, oder sowas. Denn so wie du Liebe darstellst, ist das ganz schön einseitig. Der Partner hat auch was zu sagen! Partner sind nicht, wie Haustiere, die von einem gefüttert werden und dafür kann man sie dann streicheln und mit ihnen schmusen (oder andere, illegale Dinge machen, auf die man zwangsweise kommt, wenn man Partnerschaft mit Haustieren vergleicht...:pein:)!
Wenn für dich die mangelnde Bereichtschaft sein Leben zu geben ein Beweis dafür ist, dass man jemanden NICHT liebt, dann denk mal über folgendes Szenario nach:
Mein Partner erfährt, dass ich bereit bin dieses Opfer zu machen. Nach deiner These müsste er mich das nicht machen lassen, wenn er mich wirklich liebt. Denn er ist derjenige, für den ich mich opfern würde. Er wäre eher dafür, den Dingen ihren Lauf gehen zu lassen und liesse mich lieber leben, damit ich die Zeit danach noch habe, weil er mich liebt und es nunmal ihn getroffen hat. Es ist vllt. für manche etwas morbid, sowas zu sagen, aber das ist die "gerechteste" Methode, sowas zu handhaben.

Oder anders herum: Wenn der Partner mitbekommt, dass ich mich opfern will und mich nicht aufhalten will. Das müsste ja dann bedeuten, dass er mich nicht liebt. Möchte ich für so jemanden überhaupt mein Leben geben, wenn er mich nicht liebt?

Oder noch anders: Ich sage etwas von meinen Opferungsplänen und mein Partner hat etwas dagegen. Am Schluss mach ich's doch noch heimlich, ohne dass es wieder rückgängig gemacht werden könnte. In diesem Moment habe ich wohl die größte Respektlosigkeit gegenüber meinen Partner begangen. Ich habe seine Entscheidung völlig missachtet, nur um meinen Kopf durchzubringen, und ihn zu retten, auch, wenn ihn das furchtbar unglücklich machen würde. Respektlos bin ich nämlich zu keiner Zeit meinen Partnern gegenüber. Dazu würde ich ihn zu sehr schätzen.

Ich fände das "heroischte" in der Situation wäre, mit dem Partner die letzten Stunden/Tage so glücklich wie möglich zu verbringen, ihm die Angst nehmen und das Gefühl geben, dass ich danach klarkomme. Dann, wenn er gestorben ist, hat er keine Sorgen mehr und ich sehe, wie ich mit dem Schmerz klarkomme.

Wegen der Schwangerschaft:
Ganz klar. Es sind zwei Menschenleben auf dem Spiel, außerdem noch (mein?) Kind. Geht eindeutig vor.

Peace^^

PS: Alle "Partner" in dem Post sind androgyn, der Emanzipation wegen.
 

Hikaru

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Oder anders herum: Wenn der Partner mitbekommt, dass ich mich opfern will und mich nicht aufhalten will. Das müsste ja dann bedeuten, dass er mich nicht liebt. Möchte ich für so jemanden überhaupt mein Leben geben, wenn er mich nicht liebt?
Jep! definitiv, wenn ich Sie liebe.
Sie kann mich sogar bis auf den Tod hassen.
Doch das ändert doch nicht meine Gefühle dieser Person gegenüber.
Aber da steht es wieder einmal jedem frei es für sich selbst zu entscheiden.
 

Nazgul

Mitey Pirabbite
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Doch das ändert doch nicht meine Gefühle dieser Person gegenüber.
Doch. Wenn nicht, bist du krank.

Ich fühl mich übrigens geschmeichelt, muss dir aber leider einen Korb geben. Übrigens darfst du mich trotzdem duzen.^^ (du hast "Sie" groß geschrieben, du Nase)

... Außerdem find ich's richtig schön, wie du auf so ziemlich keinen meiner anderen Aspekte reagiert hast.

Liebe eines Anderen ohne Selbstliebe ist wie gesagt keine Liebe

Peace^^

PS: Schau dir doch bitte mal bei >>>diesem Dokument<<<, Seite 2 an. Meine Augen bedanken sich im voraus... Nach Meinung meines Gehirns allerdings vergeblich.
 

Rief

Himmlischer
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Selbstmord egoistisch?
Also viele teilen ihn doch mit Anderen, besonders an Schulen...

Naja, für denjenigen den man liebt sein Leben opfern?
Finde ich persönlich richtig, jedoch sollte diese Person einen wenigstens mögen, muss ja keine Liebe sein, wenn sie einen jedoch hasst und das sogar noch zeigt, dann ist die Liebe die man für diese Person empfindet auch nicht mehr lange da

Allerdings sind unnötige Opfer zu vermeiden, wenn man die Chance hat das Beide/alle beteiligten am Leben bleiben sollte man diese auch nutzen
 

Sorin Markov

Mächtiger Krieger
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Schwer

Ich finde, man kann das nicht beantworten, wenn man nicht gerade in so einer Situation steckt. Es ist leicht zu sagen: sicher, das ist ein muss, ich würde es auf jeden Fall tun. Und auch wenn die meisten das sicher in ihrem noblen Kern so meinen würden...ist es erst einmal soweit, sieht alles anders aus.
Das ist der Bruchteil einer Sekunde, der dann entscheiden kann ob der Heroismus oder die Angst überwiegt. Und keine der beiden Optionen ist in meinen Augen falsch. Ein Tod für einen anderen macht die Sache nicht nobel und auch nicht besser. Ein Tod für Ideale in der Regel auch nicht. Ich meine beinahe, ein Leben zu ehren eines verstorbenen ist mehr wert, als ein Opfer um selbiges zu verhindern. Das ist jetzt sehr allgemein gesagt, ich weiß. Und ich weiß auch, dass da viel mehr eine Rolle spielt. Aber vereinfacht gesagt: der Tod ist eine endgültige Sache. Das Leben ist formbar. Mir wäre es lieber, jemand ließe mich sterben und führt etwas Gutes in meinem Namen fort, als dass er sich opfert und mich mit dieser...Bürde, dieser 'Schuld' alleineließe.
 
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