Und es hat BOOM gemacht

Szadek

Cash or Octopus
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Tja gestern lief ein Gewisser Sebastian B. Amok und richtete sich anschließend selbst.

Schwupps da geht es wieder los, wieder haben Pc-Spieler, insbesondere die Shooter Schuld daran. Das ist zumindest das Lied welches Politiker und andere Menschen die auf wichtig machen wollen wieder anstimmen konnten, scheinbar sehr zu ihrem Vergnügen. Natürlich darf man auch nicht die wahrheitstreuen Boulevardmedien vergessen die sofort alles wissen und nichts erfinden oder hochpuschen müssen.

Einige Artikel zu dem ganzen Geschehen:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,449738,00.html
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,449855,00.html
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,449843,00.html
http://www.spiegel.de/netzwelt/tech/0,1518,449857,00.html
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,449905,00.html
 

Nazgul

Mitey Pirabbite
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Natürlich ist für so etwas schlimm kein Ausdruck.

Es ist immer ...schlimm wenn so etwas passiert. Der einzige Trost ist wohl, dass es sonst niemanden getötet hat.(hat der Hausmeister überlebt?)

Anstatt der eigentlich angemessenen Reaktion: Schweigen in Trauer , will ich jedoch ein bisschen auf die Schuldfrage eingehen.

Warum wollte er sich an den Leuten rächen, die er für seine Unglücklichkeit verantwortlich gemacht hat? Ich bin mir sicher, dass bestimmt auch einige den Lehrern die Schuld zuschieben wollen. Als Sohn eines Lehrers schlage ich mich meist zur Partei der Lehrer. Wenn ich so etwas lese, habe ich ehrlich gesagt auch leichte Angst, dass ich durch einen Amoklauf zum Halbwaisen werde.
Jedoch trifft die Lehrer in 99% aller Fälle keine Schuld. Aus Respekt vor dem Verstorbenen will ich dieses Thema hier abschliessen.

Mitschüler... Kinder können sehr verletzend sein. Nicht selten auch "große" Kinder, die nie gelernt haben, wie man mit anderen Menschen umgehen soll. Da wird gehänselt, gemobbt und ausgegrenzt. Als ehemaliges Opfer kenne ich solche Auswirkungen sehr gut.

Gewalttätige Videospiele und Filme... Ein beliebtes Thema der Politik, besonders ersteres, weil sie diejenigen, denen diese Medien fremd ist in erster Linie ansprechen und das ist ein Großteil der Bevölkerung. Ich frage mich allerdings, warum ich einerseits Spiele, wie UT, PoP:WW, HL²,GTA, Doom3 problemlos spielen kann, ohne ein gewalttätiger Mensch zu sein, aber andererseits 12 Jährige von GTA begeistert sind, weil man "Bullen abknallen und die Waffe klauen" kann und deswegen auch im RL leicht zu Gewalt greifen. Wenn man das "Neo" Bild von ihm aber anschaut, dann muss man wohl auch sagen, dass Gewaltfilme prägend sind.

Die letzten beiden Punkte, welche wohl ausschlaggebend sind für solche Katastrophen, lassen sich aber meiner Meinung nach auf einen großen Komplex zurückverfolgen: Die Eltern.
Viele Leute jammern "Die Jugend von heute ist so schlecht!", aber man hat mir mal einen "weisen" Spruch gesagt:"Die Jugend ist so, wie die Erwachsenen sie erziehen."
Kinder, die von ihren Eltern nicht nur vor den Fernseher gesezt werden und denen zwischenmenschliches Verhalten von kleinauf beigebracht wird, sind logischerweise sozial kompetenter und schaffen leichter konstruktive Beziehungen zu anderen Menschen(auch als Freundschaft bezeichnet ;)...diese sollte aber nicht nur daraus aufgebaut sein, weil jemand versucht, so wie die anderen zu sein). Wird ihnen so etwas beigebracht, gibt es zwar immernoch hänseleien, aber diese sind weit weniger krass, als sie leider zu oft vorkommen, heutzutage.
Und was die gewalttätigen Videospiele und Filme betrifft... Kinder, denen wiederum von kleinauf ein vernünftiger Umgang mit Gewalt beigebracht wurde sind für diese Beeinflussung sehr abgehärtet. Sie können ohne Probleme mehrere Stunden Splatterfilme, oder Gewaltfilmen "ausgesetzt" sein und sind danach nicht emotional berührt. Wenn ja, dann nicht wegen der Gewalt.
Andere, die als Kinder nur vor den Fernseher gesetzt wurden, jeden Mist anschauen konnten und die mittlerweile zu oft gewalttätigen, oder frauenverachtenden Sachen, die in den Charts laufen ohne kontrollierende Instanz anschauen konnten können nicht mehr so leicht zwischen Fiktion und Realität unterscheiden. Insbesonders aus dem meist zugleich auftretendem Phänomen, dass die Eltern ihren Kindern keinen vernünftigen Umgang mit Gewalt beibringen.

Allerdings wird wohl wieder keiner öffentlich etwas gegen die Eltern sagen, da die Leute ja immer das hören sollen, was sie hören sollen, also heißt es bestimmt bald:
"Diese Videospiele!", "Diese Gewaltfilme!", "Diese Jugend!", "Diese Lehrer!"

Peace^^

EDIT:
hab ich ganz vergessen: Und bevor die Politiker Computerspiele verbieten sollten sie sich lieber die Frage stellen, wie Sebastian B.ohne weiteres an Waffen und Sprengstoff kam...
 
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Szadek

Szadek

Cash or Octopus
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Nazgul schrieb:
hab ich ganz vergessen: Und bevor die Politiker Computerspiele verbieten sollten sie sich lieber die Frage stellen, wie Sebastian B.ohne weiteres an Waffen und Sprengstoff kam...

Battlefield 2 Special Collectors Edition: wahlweise mit einer Kalashnikov, einem Reservemagzin und 500 Schuss Munition, oder 200 Gramm C4.
 

Masterflow

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Grade ist mir die Galle fast hochgekommen:

Ich hab grade die Tagesschau geguckt und da haben sie, natürlich,
über das Verbot von Killerspielen gesprochen.
Dann kam so ein, komischerweise doch recht jung wirkender, Psychologe
und hat SEHR viel Unsinn von sich gegeben...

Von wegen das man PC-Spiele ja so herstellen könnte das sie sich auf deutschen
Systemen nicht installieren lassen würden...so wie bei DVD's (Region Code)

(Scheinbar hat er keine Ahnung das dies nur schwer realisierbar ist und es trotzdem
noch Importe, Download Seiten mit dem Original bzw. Uncut Patches gibt)

Weiter sagte der gute Mann das es Spiele gäbe die so weitaus schlimm wären das man sie im
Beitrag kurz davor nicht hätte zeigen können (gezeigt wurden z.B. HL2, Doom3, CS, UT) in denen
man extra Punkte für besonders grausame Morde bekommen würde in denen um Hilfe winselnde
Frauen erwürgt werden würden.
Und jetzt kommt der Hammer das solche Spiele ab 16 Jahren freigegeben worden wären!
Ich behaupte solch ein Spiel gibt es in der BRD nicht.

Für mich zeigen solche Debatten nur die Hilflosigkeit der Politiker.
Noch vor 15 Jahren hätte man das ganze auf Horrorfilme geschoben.
Es sollte vielmehr der Augenmerk darauf gelegt werden wie man
an Waffen/Sprengstoff gelangen kann.

Im großen und ganzen scheinen sowieso sehr viele Politiker das ganze
für Publicity zu benutzen...Hauptsache mal den Mund aufgemacht und
im Rampenlicht gestanden.

EDIT: Zu deinen letzten beiden Absätzen Nazgul:

Da stimme ich dir voll und ganz zu das die Kernursache eher im direktem Umfeld Schule/Erziehung
liegt. Daher fand ich ein weiteres Argument auch sehr belustigend in dem gesagt wurde
das der Amoklauf durch das Verbot von Killerspielen (Man hasse ich dieses Wort)
nicht stattgefunden hätte.

Hier liegt glaube ich das Problem darin das es sehr kostenaufwendig ist etwas zu ändern.
So ein Verbot geht viel schneller und kostet nichts.
 
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Meradion

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meiner meinung nach, kommt es darauf an, wie jemand mit diesen spielen umgeht. empfindet jemand eiene gewisse befriedigung darin virtuelle menschen zu erschießen, und er so immer mehr und mehr töten will, dann verwischt für so eine person schnell die grenze zwischen der realität und der fiktiven computerwelt. solche personen sind gefärdet das was sie sonst virtuell zum vergnügen getan haben, auch in die realität umzusetzen. aber um so ein stadium zu erreichen, spielen viele faktren hinein: und da bin ich auch nazguls meinung (ich denke ich verschon euch mit einem riesenzitat ;) ): die erziehung ist einer der haupfaktoren, die über den charakter und das verhalten eines menschen entschieden. lernt jemand nicht als kind wie man richtig mit konflikten umgeht und sie löst, dann ist die gefahr recht groß, dass er seine virtuellen erfahrungen der konflikt"beseitigung" ins reale leben umsetzt. und dann spielen ja auch noch andere faktoren, wie freundeskreis usw., hinein.

und wenn man vergleicht, wie viele leute die shooter oder ähnliches spielen durchdrehen und ein blutbad veranstalten und wieviele dieser spiele verkauft werden, und man davon ausgeht, dass jeder der solche spiele spielt, ammok laufen wird, dann werden ca 40-50% aller deutschen jugentlichen früher oder später mal mit waffen und sprengstoff beladen ihre schule stürmen und alle um sich herum mit in den tot nehmen.

deswegen denke ich, dass dei "killerspiele" der geringste grund bei der frage nach der ursache für diese ammokläufe sind. aber die poltik sucht sich halt mal wieder ihren sündenbock, wie man es von seinen staatberhäuptern gewohnt ist.

ich habe fertig XD

Mera
 

MicalLex

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Das sollte wohl eher ins Politik-Forum, oder?

Nun denn, auch ich halte die nun aufkommende Diskussion über Gewaltspiele wie immer für dämlich. Gut, ich selber spiele sowas nicht, weil es mich eben nicht interessiert, aber das ist auch schon der Punkt an der Sache. Man macht es sich leicht, indem man sagt, daß die Spiele ihn motiviert und zu der Tat gebracht hätten. Zu blöd, daß nicht darüber nachgedacht wird, daß der Junge diese Spiele aus welchen Gründen auch immer spielen wollte. Wie sieht die Sache nun aus? Richtig, die Motivation ging von ihm aus und zwar in die Richtung, die Spiele zu spielen. Abschließend zu der Diskussion möchte ich also sagen, daß es vernünftig ist, Spiele mit nicht kindgerechtem Inhalt mit entsprechender Alterbeschränkung zu versehen, das wars auch.
Aber auch die Frage nach der Zugänglichkeit zu den Waffen halte ich für relativ nebensächlich. Klar hätte er ohne seine Gewehre auf niemanden schießen können, aber wenn es danach geht, hätte er auch mit Messern und Steinen Amoklaufen können. Ich denke, daß es in erster Linie darum geht, solche Taten generell zu verhindern, als die wahrscheinliche Menge der Opfer zu reduzieren.
Warum also hat der Junge sich so zurückgezogen, Gewaltspiele gespielt, einen Faible für Waffen entwickelt? Mobbing ist weit verbreitet und offenbar zu keiner Zeit so schlimm wie jetzt. Erkannt wurde das Problem und es gibt auch gewisse Maßnahmen an Schulen, aber das ist erst der Anfang. Wie man ja sieht, muß da viel mehr getan werden, was die Politik jedoch gern von sich schiebt, indem sie die Schuld auf Spiele abschiebt.
Lehrer haben es heutzutage sehr schwer, ihnen den schwarzen Peter in die Hand zu drücken ist auch nicht das Wahre, wie Nazgul ja schon anmerkte. Jedoch würde ich nicht so weit gehen und die Eltern nun verurteilen. Ich weiß gar nichts über sie oder ihre Erziehungsmethoden. Genausowenig weiß ich über die frühe Kindheit der Amokläufers bescheid. In der Hinsicht kann ich mir also kein Urteil erlauben.
Was jedoch Tatsache zu sein scheint ist die Ausgrenzung und das Mobbing, daß er ertragen mußte von seinen Mitschülern. Ob nun zurecht oder nicht, sei dahingestellt, er hat auf die Weise reagiert, die ihm am erträglichsten erschien, der Rückzug und schließlich dieser Ausstieg aus dem Leben. Das ist keine Rechtfertigung für sein Verhalten, aber man muß sich erstmal vorstellen, was der Junge erlebt hat, um an diesen Punkt zu gelangen.
Irgendwo hatte ich gelesen, daß er es vor zwei Jahren in einem Forum angekndigt hatte und auch kurz vorher einen Abschiedsbrief auf seiner Seite hinterlassen hat. Ich hab beides nicht gelesen, kenne daher seine Motivation nicht. Was offen bleibt, ist, ob er absichtlich niemanden tötete (ja, auch der Hausmeister war nicht in Lebensgefahr) oder ob die Opfer gewissermaßen Glück im Unglück hatten. Und ob gewollt oder nicht, jetzt schreibt und redet man über ihn und seine Tat, was absolut von Nöten ist, meiner Meinung nach, doch leider gehen die Diskussionen in eine falsche Richtung und alles bleibt wie es war bis zur nächsten Horrorshow - Vorhang zu...
 
OP
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Szadek

Szadek

Cash or Octopus
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Meradion schrieb:
und man davon ausgeht, dass jeder der solche spiele spielt, ammok laufen wird, dann werden ca 40-50% aller deutschen jugentlichen früher oder später mal mit waffen und sprengstoff beladen ihre schule stürmen und alle um sich herum mit in den tot nehmen.
wenn 40-50% aller Jugendlichen die Shooter spielen sich bewaffnen und in ihre Schulen maschieren, nenne ich das eher einen Angriff, oder eine Ausnahmesituation.
 

Masterflow

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Luna

Roter Drache
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Der Abschiedsbrief ist doch echt schrecklich. Wie kann man nur so etwas denken? Ich meine, mit dem "Schule - Ausbildung - Arbeit - Rente - Tod" hat er schon irgendwie recht, aber ich versteh nicht, wie man so frustriert sein kann, dass man andere Menschen töten will...
Ich hab den Brief nicht ganz gelesen, aber dieser Kerl hat das ganze doch eher mit seiner Situation in der Schule etc erklärt - was hat das dann bitte mit Shootern zu tun? Klar, jetzt haben die Politiker mal wieder was, worauf sie alle Schuld schieben können - ist ja auch einfacher, als sich mal zu fragen, wo denn die wahren Ursachen für so was stecken könnten. So können die Politiker, Lehrer und alle anderen sagen "Wir waren ja nicht schuld, das sind diese bösen Spiele"... Ganz schön einfallslos eigentlich.
 

Ashrak

Nachtmahr
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Benjamin Franklin schrieb:
Diejenigen, die ihre Freiheit zugunsten der Sicherheit aufgeben, werden am Ende keines von beiden haben - und verdienen es auch nicht.

Jo!








Wie wäre es eigentlich mal mit einer "Verbietet Bücher!"-Offensive? Ich gehe jede xbeliebige Wette ein, dass Werke wie "Mein Kampf", die Bibel und der Koran einige Hunderttausend Leben mehr auf dem Gewissen haben; obwohl sie genausowenig der treibende Faktor waren wie Computerspiele und höchstens einen Synergieeffekt ausgeübt hatten. Wie war das nochmal mit dem Strauß?
 

Doresh

Forenpuschel
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Zunächst einmal kann ich nur sagen, dass es absoluter Schwachsinn ist, sogenannte "Killerspiele" als Ursache für diesen Amoklauf anzusehen. Gewaltverherrlichende Computerspiele waren für Sebastian B. sicherlich ein Ventil, vielleicht auch eine Art Werkzeug (soll er nicht seine Schule als CS-Map nachgebastelt haben *nicht wirklich glaub*? ), aber sie waren keinesfalls die Ursache.

Ebenso logisch wäre es, schnelle Autos zu verbieten, weil deren Fahrer gerne rasen und demnach schnelle Autos Menschen in Raser verwandeln. Oder vielleicht könnten ihn ja seine Schusswaffen (aus der Battlefield 2 Special Edition :fies: ) dazu verführt haben. Das wär genauso logisch.

Ich meine, ich steche ja auch niemanden ab, nur weil ich ein Messer in der Hand halte und es mich zum Morden verleitet. Wenn die Regierung solche Amokläufe verhindern will, ist das Verbot von "Killerspielen" nun wirklich das falsche Ende.

Sebastian B. hatte weitaus komplexere Gründe. Gründe, die auf Umstände herrühren, die leider immer häufiger vorkommen. Immer mehr junge Menschen fühlen sich verlassen. Ihre Familien interessieren sich nicht für sie, und die Gesellschaft gibt ihnen mehr und mehr das Gefühl, dass sie nicht gebraucht werden und nutzlos sind.
Solche Fälle sind häufiger, als man glauben möchte. In meiner Schule etwa gibt es mindestens 4 Schüler (kenne sie nicht persönlich), deren Eltern sich einen Dreck um sie scheren und sämtliche Anrufe, Briefe, Besuche etc. der Schule ignorieren. Das liegt garantiert nicht an Killerspielen.

Im Grunde ist es ein Fehler der Gesellschaft, aber dass möchte weder die Regierung noch die Gesellschaft selbst zugeben. Lieber schiebt man die Schuld auf andere, als die Verantwortung für das Monster zu übernehmen, das man selbst geschaffen hat.

Killerspiele als eine Art Einstiegsdroge in den Amoklauf anzusehen ist schon allein deshalb falsch, weil viele Leute jahrelang solche Spiele spielen und keinen Amoklauf starten. Ich selbst habe GTA und Mortal Kombat gespielt, und ich hatte bisher noch nicht das Bedürfnis, Leute mit Kettensägen zu töten oder sie in Stücke zu hacken...
 

Zhao Yun

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o_O der Brief is doch ganz ok
ich sag doch schon lange dass die Schulen voll von Vollidioten sind die total intolerant in den Tag leben uind sich später wundern wenn doch mal einer ausrastet

seine Handlung kann ich zwar irgendwie verstehen aber ich hätts nicht gemacht
es hat garkeinen wert sich über andere Menschen derart aufzuregen

das ist wieder einer der Momente in denen man denkt: "Tja Pech aber was solls"

mir persönlich isses wurscht wie oft hier in Deutschland einer Amok läuft
ist doch nur ein Zeichen für den Werteverfall hier im Land

aber das is die verkorkste einstellung der jungen generation

als ich in der 5ten war hab ich keine 10er angemuckt so wie das heute allerdings total üblich ist

*lacht*

sorry Leute aber wenn irgendwelche Menschen mit Hirn auf seiner Schule
gewesen wären, wär nichts passiert

tüdelü
 

Luna

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Zhao Yun schrieb:


seine Handlung kann ich zwar irgendwie verstehen aber ich hätts nicht gemacht

Das wollen wir doch mal hoffen! :lol:

Hab gestern Abend auf WDR so ne Diskussion über "Killerspiele" (ich hasse dieses Wort...) und den Amoklauf gesehen. War ganz interessant. Die haben gesagt, dass nach dem Erfurt-Amoklauf zwar was an den Waffengesetzen geändert worden ist und die Beschränkungen für Shooter verstärkt worden sind, aber dass sich an der Anzahl der Schulpsychologen in Deutschland gar nix verändert hat. Ich denke, dass man damit schon viel erreichen könnte. Wenn die Lehrer den Sebastian mal zum Schulpsychologen geschickt hätten, dann hätte ihm vielleicht irgednwie geholfen werden können - zumindest hätte ihn dann mal jemand ernst genommen. Da ist dann aber wieder das Problem, dass viele Lehrer sich ja gar nicht dafür interessieren, welche persönlichen Probleme die Schüler haben und sie nur als Namen in ihren Listen sehen. Klar, den Lehrern kann man auch nicht alle Schuld geben, aber die Schulen haben doch auch nen Erziehungsauftrag!
 

MicalLex

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Luna schrieb:
Klar, den Lehrern kann man auch nicht alle Schuld geben, aber die Schulen haben doch auch nen Erziehungsauftrag!
Nun, eigentlich haben sie das nicht. Die Erziehung ist Sache der Eltern und sollte auch von ihnen durchgeführt werden. Auftrag der Schule ist es, den Kindern Wissen zu vermitteln und sie später aufs Berufsleben vorzubereiten. Zwangsläufig wirkt die Schule natürlich erziehend, was einfach nicht ausbleibt bei Institutionen, die sich mit Kindern beschäftigen. Lehrer sollen Lehrer sein, keine Erzieher.
Und Schulpsychologe hin oder her, jemanden da einfach hinzuschicken hat wenig Sinn. Wenn dann sollte die Person von sich aus sagen; Ich will diese Hilfe in Anspruch nehmen. Wenn also dieses Angebot eines Psychologen oder eines Vertrauenslehrers an der Schule bestand, dann muß dieses besser kenntlich gemacht werden. Genauso muß vermittelt werden, daß über diese Person auch Probleme gelöst werden können, doch oft ist das Mißtrauen zu groß, um sowas vernünftig durchführen zu können.
Zudem glaube ich nicht, daß Sebastian sich überaus offen seinen Lehrern anvertraut hat, so daß sie hätten ahnen können, was wirklich in ihm vorgeht, um ihn dann an einen Psychologen zu verweisen.
 

Luna

Roter Drache
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@ MicalLex: Aber so wie ich das verstanden hat, hat der Sebastian schon jemanden gesucht, an den er sich wenden kann. Auf www.das-beratungsnetz.de soll er ja Hilfe gesucht haben. Das heißt doch, dass er durchaus mit jemandem über seine Probleme reden wollte, oder etwa nicht?

Mit der Sache mit dem Erziehungsauftrag muss ich dir widersprechen. Es ist zwar so, dass die Schule Wissen vermittelt, sie soll aber auch die Schüler erziehen. Schau doch zum Beispiel mal das Schulgesetz von NRW an. Da steht es direkt ganz oben.
Ich finde es eigentlich auch, dass die Erziehung Sache der Eltern ist und sein sollte. Aber wenn den Lehrern gesagt wird, sie sollen an der Erziehung der Schüler beteiligt sein, dann sollen sie sich da auch drum kümmern! Aber ich denke, damit kommen wir viel zu weit vom eigentlichen Thema ab!
 

vault43

Halbgott
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So voreilig zu sein, jeglichen Zusammenhang zwischen Gewalt in Videospielen und Amokläufen komplett auszuschließen, halte ich persönlich für falsch. Was in meinen Augen jedoch erst recht falsch ist, ist Shooter zur alleinigen Ursache zu deklarieren. Vielmehr ist es ein geringerer Faktor unter vielen, wobei die bedeutendsten Faktoren sicherlich eher im Bereich soziales Umfeld statt Videospielvorlieben zu suchen sind. Immerhin, und das wird im Rahmen von Diskussionen über dieses Thema immer wieder zurecht erwähnt, stellen die Amokläufer unter Shooterspielen einen verschwindend geringen Prozentsatz dar. Dennoch wird gerade so getan, als ob jeder - ganz gleich ,was für ein Mensch man ist - der Videospiele spielt unausweichlich ein fest definiertes Amokläuferprofil annimmt und sämtliche anderen Persönlichkeitseinflüsse durch den Einfluss von Videospielen negiert werden. Aber warum sollten Videospiele eine solche Sonderstellung unter Persönlichkeitseinflüssen haben? Da spricht eher das Unwissen einer älteren Generation, die sich in der Materie nicht auskennt. Wer schon einmal eine Fernsehreportage zu diesem Thema gesehen hat, wird festgestellt haben, dass selbst Verpackungstexte ein Spiel detaillierter und korrekter darstellen als diese Reportagen. Häufig werden eine handvoll oberflächliche Eindrücke genommen und passend zur These verdreht, während sämtliche anderen Spielinhalte unter den Tisch gekehrt werden.
Ähnliche Kontroversen gab es schon zu Comics, Rock oder Splatterflimen, die heute, da die "potentiellen Amokläufer" von gestern die "vernünftige" Generation von heute sind, auf einmal verstummt sind. Ich bin gespannt, welchen Sündenbock wir uns suchen werden, sobald unsere Generation in denselben Altersabschnitt kommt wie die heutige Generation der Videospielgegner.
 

Fischi

Ritter
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Es ist Traurig und erschütternd dass sowas immer wieder in Deutschland passiert... Trotzdem sollte man, meiner Meinung nach, auch wegen sowas nicht mal an das Verbot von Ego-Shootern usw. denken:straf: ... Ich finde es schlimm dass jemand so etwas tut (auch wenn er wahrscheinlich seine Gründe gehabt hat, oder zumindest geglaubt hat sie zu haben) aber man sollte sich über vieles anderes Gedanken machen, aber doch nicht über Computerspiele! Sicher ist es (wie schon erwähnt) kein Stück lustig, oder auch nur annähernd amüsant aber man muss sich doch fragen: über was machen sich Politiker denn so Gedanken? Man könnte es als gerecht sehen, ich widerum sehe es als völligen Schwachsinn! Ich spiele hin und wieder auch spiele in denen Gewalt vorkommt, aber ich bin noch lange kein potentieller Amokläufer! Hinzu kommt noch dass solche Spiele immer beliebter werden, und ein großteil der Spiele die zur Zeit auf dem Markt sind (ich sehe es selbst jeden Tag) sind Ego-Shooter und sonstige Spiele in denen man den Leuten aud gut Deutsch gesagt: Einfach mal die Fresse polieren muss... Zudem empfinde ich persönlich es als schändlich, wenn die Medien darüber berichten dass ein "kranker" verzweifelter und rachsüchtiger 18-jähriger Leute angeschossen und zum schluss sich selbst ermordet hat... Ich finde es nicht sonderlich respektvoll, da NIEMAND weiß was im Kopf von Sebastian B.(so hieß er glaub ich) vorging! und gerade deshalb bin ich der Meinung dass man solche Dinge eigentlich nur den Angehörigen und Betroffenen sagen sollte... Obs klappen könnte weiß denk ich keiner so genau, und ich schon gar nich... Ich bin der Meinung man sollte sich nich so viele Details aus den Fingern saugen sondern es der Polizei überlassen die dafür verantwortlich ist... Das wars von mit holladriöh!
 

Doresh

Forenpuschel
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Freuet euch! Aus Bayern kommt ein Anti-Killerspiele-Vorschlag...:ne:

Im Folgenden nun ein paar Gründe, warum ich ein solches Gesetz für überaus sinnlos finde:

1. Bevormundung: Anstatt die Eltern mal dazu zu bequemen, mehr auf ihre Kinder zu achten (und am Ende gar eigene Fehler einzuräumen), entscheidet man sich für die bequemere "Lösung"...

2. Der Reiz des Verbotenen: Mal ehrlich, jeder, der sich nur etwas mit der Prohibition auskennt müsste wissen, dass man etwas "Böses" nicht einfach so verbieten kann. Wenn man etwas nicht mehr legal besorgen kann, saugt man es sich halt irgendwo runter. Und etwas Verbotenes ist für junge Halbstarke besonders verlockend...

3. Verallgemeinerung: Eine Indizierung der Killerspiele hätte ich ja für halbwegs realistisch gehalten, aber ein richtiges Verbot ist Verallgemeinerung hoch 3. Nur weil die paar Amokläufer Killerspiele spielten, kann man nicht im Gegenzug behaupten, dass Killerspiele Menschen zu Amokläufern machen. Man könnte ja erwarten, dass man besser drauf achtet, ob nicht etwa 12-Jährige Kiddies spielend einfach an GTA und Co. rankommen. Aber da das auch zu aufwändig wäre, sagt man einfach: "Alle Deutschen können Fiktion und Realität nicht auseinander halten und laufen sofort Amok, wenn sie gewalttätige Spiele spielen" (Jetzt mal ehrlich: Ich weiß zwar nicht, wie es den Politikern geht, aber es ist schon ein kleiner Unterschied, ob man nun im Spiel jemanden umbringt oder in der Wirklichkeit...)

4. Freiheitsberaubung: Falls Killerspiele wirklich verboten werden sollten, sehe ich die persönliche Freiheit in dieser Demokratie empfindlich gefährdet. Vor allem, weil Killerspiele nicht genau definiert sind, kann man sicher jede Menge Schlupflöcher finden. Und wenn so ein Verbot einmal gelingt, sind anderen Verboten Tür und Tor geöffnet: Warum nicht alle Videospiele verbieten? Sind doch irgendwie alle Killerspiele! Horrorfilme? Warum nicht auch gleich noch Actionfilme?! Telefon? Böse! Handy? Sehr Böse! MTV? Besonders Böse! Pressefreiheit? Frag gar nicht erst...:fies:

 

Zhao Yun

Friedensbewahrer des Silberhammers
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muahahaha *hysterisch lach*
Ich muss grade dran denken
"Killerspiele" bei Dynasty Warriors hab ich auch schon 5000 Mensche "gekillt"
da spritzt zwar kein Blut aber sterben tun sie dennoch, ergo Killerspiel ?


jaaaaaaaaaaaaaaah alles verbieten was Spaß macht =D

nebenbei es stimmt dass extrem viele Amokläufer Killerspiele gespielt haben

allerdings...... viele Gewaltverbrecher haben früher Haustiere gequält....
Haustiere verbieten ? o_O'

da kannste auch Fleisch verbieten weil kaum ein Amokläufer Vegetarier war.... echt so ne vertrottelte ******e o_O'

@Doresch
Byern ist allgemein ein lachhaftes Bundesland


@all
jeder der in BaWü auf die Schule geht hats bestimmt mitbekommen
die Amokdrohung
überall Polizei Taschenkontolle etc etc
das war ja noch naja "in ordnung"
aber dass es dann heißt "Ja das ist so einer im Schwarzen Mantel" das find ICH nichtmehr in Ordnung

ich hätt ausrasten können

aber nunja

desweiteren war es wahrscheinlich eh nur ein Trittbrettfahrer und sogesehen zu ignorieren

zum Abschluss möchte ich noch sagen dass es totaler Unfug ist sich jetzt so sehr drüber aufzuregen

1.) kann man nichts gegen tun, die Polizei hat auch andere Aufgaben
2.) Warum sollte in ganz BaWü grade die Schule betroffen sein in der man selbst ist ?


naja

 
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