na mal schaun wie euch das gefällt

MicalLex

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Mr/Mrs/Ms

..., Mrs Sippi, Mr T, Ms U,...
............., Msi, Mr II, Ms U,...
............., Ms I, Ms_I, Ms U,...
I Ms, I Ms, Ms U....
I Miss, I miss, Ms U...
I miss U...
I...miss...you...
I miss you, Ms H
I miss UH, Ms...
Ms U somucH...
Ms Hope, Ms A ree, M(a)r, Ms A ree, Ms (u) Like (crazy), Ms (c)Ancer please,...
Ms Understood, Ms edmyaim, Sorry...
Ms U won't leave me...
I want Ms U leave me...Ucan help me, only Ucan,...
Ms U forever...

(17.03.2003)
 
OP
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Svaby

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Halbgott
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ohne namen

ungehemmt rollen die tränen über das gesicht, weiß nicht mehr wer ich bin, wo ich steh, seh kein licht. die dunkelheit umhüllt mich, spendet doch keinen trost, eisig klammert sie sich fest mit den vorhaben einen nicht mehr freizugeben wärend sich alles dreht.
es ist als würde man dastehen, sehen wie sich alles bewegt, seinen gang geht und man ist nicht da, man war nie da und wird es auch nie sein, es ist als wäre man ausgelöscht. es schmerzt zu sehen, dass man keinen wert mehr hat und ihn vielleicht nie hatte, farcen im leben, sonst nichts, denn was gesagt wurde, was war das schon. es waren worte die was versprachen aber im grunde waren sie nichts wert. worte, es sind doch schließlich nur worte, aber für wen bedeuten worte schon was.
warum schmerzen gerade diese worte, obwohl sie doch nur worte sind, warum zerreißen sie einem das innere in tausen stücke und lassen einen den boden unter den füssen verlieren. jeder schlag ins gesicht, jeder tritt in den bauch wäre willkommener als ein einziges wort welches so vernichtend und endgültig ist, welches zeigt, dass es doch alles lüge ist.
wieso sind es gerade worte, die mich fallen lassen ohne aufzuprallen, sturz in die tiefe, der kälte entgegen und mich jedes mal ein stück sterben lassen, mit jedem mal einen teil der hoffnung zu vernichten.
worte sind es, die mich zum weinen bringen, mich vergessen lassen wer ich bin, das licht verdecken und ich nicht weiß wo ich steh.
 

MicalLex

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The girl's name (slang)

It is when ya call her name.
It is when ya hear her laugh.
It is when ya see her smile.
It is when ya laugh with her.
It is when ya talk about dreams.
It is when ya like being with her.
's when ya is important.
's when ya makes living worthy.
's when ya gives reasons to be happy.
It is when ya, it is you.

(17.3.2003)
 

JonathanDavis

Halbgott
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Es fängt an mit
Einer Sache / ich weiß nicht warum
Es kommt nicht mal drauf an, wie sehr du dich bemühst
Behalt das im Kopf / ich habe diesen Reim geschaffen
Um zu gegebener Zeit zu beschreiben
Alles was ich weiß
Zeit ist eine wertvolle Sache
Sieh sie vorbeifliegen, wenn das Pendel schwingt
Sieh sie runterzählen, bis zum Ende des Tages
Die Uhr tickt das Leben weg
Es ist so irreal
Unten nicht aufgepasst
Sieh die Zeit direkt aus dem Fenster entschwinden
Versucht sie festzuhalten, aber nicht mal gewusst
das Alles verschwendet, nur um
Dich gehen zu sehen
Ich habe alles innen festgehalten und obwohl ich es versuchte / fiel alles auseinander
Was es mir bedeutete / wird schließlich / eine Erinnerung sein / an eine Zeit, als

Ich es so sehr versuchte
Und soweit kam
Aber am Ende
Zählt nicht mal das
Ich musste fallen
Um alles zu verlieren
Aber am Ende
Zählte nicht mal das

Eine Sache / Ich weiß nicht warum
Es kommt nicht mal darauf an, wie sehr du dich bemühst
Behalte das im Kopf / Ich habe diesen Reim geschaffen
Um mich daran zu erinnern
Wie sehr ich mich bemüht habe
Trotz der Art und Weise, wie du mich verspottet hast,
dich benommen hast, als wäre ich ein Teil deines Eigentums
Mich an all die Zeiten erinnernd, in denen du mit mir kämpftest, bin ich überrascht,
dass es soweit kam
Die Dinge sind nicht mehr, wie sie mal waren
Du würdest mich nicht mal mehr zur Kenntnis nehmen
Nicht, dass du mich früher kanntest
Aber es kommt alles zurück zu mir
Am Ende
Du hast alles innen behalten und obwohl ich mich bemühte / fiel alles auseinander
Was es mir bedeutete / wird schließlich / eine Erinnerung sein / an eine Zeit, als ich...

Ich legte mein Vertrauen in dich
Trieb es soweit, wie ich gehen konnte
Und für all das,
gibt es nur eine Sache, die du wissen solltest...

Ich habe es so sehr versucht
Und kam soweit
Aber am Ende
Zählt nicht mal das
Ich musste fallen
Um alles zu verlieren
Aber am Ende
Zählte nicht mal das
 

MicalLex

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Sad

I said, I sat.
I sat sadly.
But I said, when I sat, that I am sad.
Set, too.
Also Seth sat, but not sadly, said he.
Correct: that's what he said.
That mad me sad.
Not mad, but made and sad.
That made me sad.
Actually THAT hadn't made me sad.
Sad 's when ya make me sad.
Set the bed, I said.
Bet ya said, ya sad.
Bet I said, I'm sad?
I said, I'm sad.
Ya get that bet.
I am sad.
But not salad.
Maybe Tomatensalad.
Tomatensalad can't make me sad.
But sadly I miss Tomatensalad.
Set the bed, I'm sad.
I said.
Mad.
But sad.
I said that.
Bet sad and MAD.
Get that bet.
As I said.
's when ya makes me sad.
I get mad's when ya makes me sad.
Mad and sad.
Sad salad said that that was set.
Sad.
Wanna bet?
Said so.
Said, ya sad, wanna bet?
Wanna sit.
Sit sad made me mad.
That's bad.
But that's sad, I said.
Sad's when ya making me.
Sad said the salad.
Sad, said I.
Sad I am.
Sad.

(19.3.2003)
 

MicalLex

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So, dann kümmere ich mich eben selber darum, den alten Thread wieder zu benutzen... *g*

Mi und La

Die Espe und die Linde unterhielten sich. Es ging um ein Mädchen, daß mit seinen Tränen die Macht hatte Fluten und Stürme entstehen zu lassen. Die Espe und die Linde unterhielten sich selten, doch war dieses Mädchen allemal eine Unterhaltung wert. Schließlich warteten sie schon seit Tagen, ja sogar Monaten auf Regen. Regen, der dieses Gefühl der Ausgetrocknetheit beseitigen konnte. Doch wie sollten sie Susannah, so hieß das Mädchen, zum Weinen bringen? Sie berieten sich tagelang, doch sie kamen zu keinem Ergebnis. Selbst wenn sie eine Idee hatten, so konnten Espe und Linde dies nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren. Wenn Susannah weint und die Sonne kurz nicht scheint, verdeckt von dunklen Wolken, die den ersehnten Regen bringen, dann, erst dann werden Espe und Linde von Susannah singen. Doch brachten sie es nicht übers Harz, sie zum Weinen zu bringen.

An einem anderen Orte an einem anderen Tage, so lautet die Sage, flog eine weiße Taube auf das Wasserballtor um auszuruhen. Gesehen wurde sie nur von der kleinen Mi, die kurz zuvor mit dem linken Auge an einer Butterblume gerochen hatte, um sie dann dem Lebkuchenmann zu schenken. Zumindest tat sie das in Gedanken. Doch nun schaute sie der weißen Taube zu. Eine weiße Taube, in weiß und an diesem Ort, unvorstellbar. Doch so war es. Das Übergehen der Sonne ließ das weiße Geschöpf in einem herrlichen Licht erstrahlen. Sie war nun weiter auf den Rand der kleinen Mauer geflogen. Mi blickte sich um, doch schien niemand Notiz von ihr, noch von der weißen taube zu nehmen. "Wie ignorant." dachte sie sich noch. Wie die Taube dies wahrscheinlich auch tat. Sie zwinkerte der Mi zu. Mi beschloß, dem ein ende zu bereiten und die anderen auf die weiße Taube aufmerksam zu machen. Sofort rannte sie zu AJ und berichtete aufgeregt von ihrer Entdeckung. Doch AJ glaubte ihr nicht. Traurig ging sie zurück zum Geländer, doch die weiße Taube war verschwunden. AJ hatte sie verscheucht, er hat sie weggeglaubt. Wie unfair. Mi weinte.

"Spürst du das?"
"Was soll ich spüren?"
"Na, den Tropfen."
"Welchen Tropfen?"
"Den Regentropfen!"
"Meinst du etwa...?"
"Was denn sonst?"
"Es könnte doch auch ein Schweißtropfen sein."
"Und wo sollte der herkommen?"
"Du hast da was in der Krone, da könnte es her sein."
Die Linde schüttelte sich. Nach einigen Sekunden fiel der Denis herunter, dicht gefolgt von einer weiteren Pflaume.
"Es war trotzdem Regen."
"Ist es draußen?"
"Ja, es liegt da auf dem Boden. Paß auf, daß du nicht drauftrittst."
"Keine Sorge, aber du hast da auch etwas."
Dieses Mal schüttelte sich die Espe und heraus fiel ein Monsieur Rigot, dicht gefolgt von einem Godot.
"Haben wir nicht darauf gewartet?"
"Nein, das waren zwei andere. Wir warten auf Regen."
"War das ein Tropfen?"

Mi wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Sie war sich nicht sicher, ob Left Eye schwimmen kann. Sie brauchte nun Betreuung. Auf der Suche nach dem La kam sie an einem Brunnen vorbei. Es roch nach Ei. Sie hoffte nur, daß es noch nicht zu spät war. Dieser Brunnen machte sie noch trauriger. Doch in all ihrer Traurigkeit fiel ihr ein kleines Schild an der Brunnenwand auf. "Made by Kate" Was hatte sie sich nur dabei Gedacht? Das dachte sich auch Mi. La ist zwölf Jahre alt und lebt im fernen Japan. Doch das war in diesem Moment nicht so wichtig. Außerdem machte La gerade Urlaub ganz in der Nähe. Wenigstens ein Problem weniger, blieben nur noch unendlich viele.

"Glaubst du, daß sie es war?"
"Wer sollte es denn sonst gewesen sein?"
"Ja, aber wer ist so grausam, sie zum Weinen zu bringen?"
"Wenn ich das wüßte..."
"Ich wüßte gern jemanden, der es weiß."
"Sieh nur, eine weiße Taube."
"Kann ja gar nicht sein!"
"Es ist aber so, guck doch hin."
"Du hast Wahnvorstellungen, daß kommt von dem Regentropfen."
"So glaub mir doch, sie sitzt auf einem deiner Äste!"
Und die Espe schüttelte sich erneut. Die Taube, die Taube, flog weg von der Espe.
"Gesehen?"
"Das war nur 'ne Wespe!"
"Ach laß mich doch in Ruh, ich hab keine Lust mehr."

Und Mi traf auf Susannah. Mi schenkte ihr eine Butterblume, und Susannah im Gegenzug ihre Fähigkeit. Von nun an, hatten zwei die Macht, mit ihren Tränen Stürme und Wassermassen zu beschwören. So wird des Unheil der Mi nicht länger nur ihr Unheil bleiben, sondern auch Einfluß auf andere haben. Niemand sollte so töricht sein, sie wieder zu verletzen, so daß ihr das Herz blutet. Denn wenn die Mi weint, nicht länger die Sonne scheint, erstrecht geht sie nicht über.

"Du hast da schon wieder was."
Wieder einmal schüttelte sich die Linde und ein guter, alter Kater fiel heraus. Davon erschreckt suchte er das Weite.
"Diese Warterei geht mir auf die Wurzel."
"Mich stört es viel mehr, daß es nicht regnet."
"Aber darauf warten wir doch!"
"Daß es nicht regnet? Das ist doch längst passiert."
"Manchmal wünsche ich mir einen Waldbrand herbei, dann wär die Qual vorbei."
"Und ich wünsche mir, eine Butterblume zu sein."
"Vielleicht im nächsten Leben..."
"Willst du etwas Lebkuchen?"
"Ich esse nicht, was ich bin!"

Erneut bohrten sich die Krallen des ehemals guten, aber immer noch alten Katers in Mis Herz. Er hatte es wirklich gewagt, dabei schien er so nett zu sein. Mi hatte diesen hübschen Augen zu sehr getraut. Dabei reichen sie nicht annähernd an das schönste aller Augen heran. Plötzlich lies der Kater von Mi ab und verschwand. Er ließ sie verwundet am Boden liegen, sie würde noch lange Zeit an den Verletzungen zu leiden haben. Widerwillig liefen ihr die ersten Tränen die Wange herunter. Hatte der Kater nicht gewußt, was passieren würde oder war es einfach Rache?

"Es geht los!"
"Das wurde auch Zeit."
"Es regnet, es regnet..."
"...die Espe wird naß."
"Was für ein schönes Gefühl."
"Sieh nur, da ist wieder die Taube."
"Wo?"
"Da, bei dem Regenbogen, den die Sonne bei ihrem Übergang erzeugt hat."
"Ja, ich sehe sie!"
"Oh, der Regenbogen verschwindet."
"Das liegt an den vielen Wolken."
"Oh nein, jetzt wurde auch die weiße Tauben von den schwarzen Wolken verschluckt."

Vom Geheul angelockt, sah La die blutüberströmte Mi. Er erkannte den Ernst der Lage und eilte zu ihr. Er mußte verhindern, daß es noch schlimmer kam.

"Jetzt könnte es aber mal wieder aufhören, meine Rinde ist schon ganz aufgeweicht."
"Und mir steht das Wasser bis zum Astloch."
"Es hört aber nicht auf."
"Sag so etwas nicht!"
"Wenn es aber doch so ist?"
"Dann stirb wenigstens wie ein Gingerbread man!"
"Butterblume, Butterblume, Butterblume."
"Was machst du da?"
"Ich bete."

Mi nahm das Taschentuch entgegen. Langsam hatte sie ihre Tränen unter Kontrolle. La versorgte ihre Wunden. Es war vorbei. Mi und La vereint, auf daß sie nie wieder getrennt werden würden.

Epilog:
Susannah News: "Espe und Linde wegen eines Katers ertrunken, weggespült und verstorben - Der Täter nach wie vor ohne Strafe"

(30.6.2003)
 
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Svaby

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Halbgott
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so es wird mal wieder zeit etwas neues reinzusetzen und ich bin und bleibe meinen altem thread treu, auch wenn es da einen neuen gibt. was solls. über die qualität lässt sich mal wieder streiten, aber mir ist das nun egal.


Blicke

Hast du dich je gefragt, was du mir antust mit deinem Blick?
"Du bist nichts wert, am besten kenne ich dich nicht,
lediglich ein Fehler der Natur, eine Laune,
selbst ein Tier ist wertvoller als du".
Was war ich schon für dich, außer Dreck und eine Last,
dein Blick immer so voller Hass.
Jedes deiner Wörter war noch so bedeutungslos im vergleich zu dem,
was du getan hast, wenn du mich angesehen hast.
Kein Schlag, kein Wort war so vernichtend, endgültig und verletzend.
Hat es dich je gekümmert, was du in meinen Augen gesehen hast? Ich denke nicht,
denn noch immer straft mich dieser Blick, so voller Hass,
gibt mir das Gefühl, ich bin ein Nichts.
Weißt du wie verletzend, hart, grausam und quälend es ist,
diesen Blick jeden Tag zu spüren von der Person, die man eigentlich liebt?
Wo man das Gefühl hat, du wärst froh, wenn es den einen, mich, nicht gibt.
Weißt du, wie schwer es ist, so von seinem Vater angesehen zu werden?
 
OP
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Svaby

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Halbgott
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Ich weiß, es ist eine Weile her, dass hier etwas von mir reingestellt wurde, aber in der letzten Zeit hat sich wieder einiges angesammelt an geschriebenen von mir und ich bleibe auch weiterhin diesem Thread hier treu, naja, lasst euch überraschen.
Ich muss dazu sagen, es ist keine Geschichte in der üblichen Form und hat auch weniger was mit mir zu tun, es geht um einen Charakter, den ich spiele.
Auch muss ich vorne Weg sagen, wer Geschichten nicht verträgt wo Gewalt und Blut vorkommt (wenn auch dezent) so wird ihm dieser folgende Text nicht gefallen und er sollte ihn besser nicht lesen.
Ich hoffe ich verstoße hiermit nun nicht gegen irgendwelche geltenden Regeln.

Hat noch keinen Titel


Mein Atem steigt in kleinen Rauchwölkchen hoch in den Himmel, streckt sich der grauen Wolkendecke entgegen, welche sich in der Nacht über den Wald gelegt hat und nur vereinzelt das silberne Licht des Mondes durchlässt.
Mein heißer Atem in der eisigen Luft, heiß wie mein Körperinneres, wie das Blut welches, kraftvoll durch meine Adern gepumpt wird. In der Stille der Nacht höre ich meinen eigenen Herzschlag ……Babumbabumbabum…. Nicht voller Panik, voller Angst und doch schneller als sonst, kräftig, so voller Leben.

Leben, das sich nach Erlösung sehnt, sich nach der einhüllenden Dunkelheit verzehrt, sich wünscht von ihr aufgenommen zu werden und doch wehren sich mein Verstand und meine Seele dagegen, ja selbst mein Herz welches so voller Kraft schlägt und den warmen Lebenssaft weiter durch meine Adern pumpt.
Still verharre ich in der Dunkelheit, warte auf mein neues …mein nächstes Opfer und aufgeregt flattert das Herz wie ein junger Vogel in der Brust, schlägt gegen die Rippen, die der Käfig sind, die Gitterstäbe, die den Vogel gefangen halten.

Umso näher der Moment rutscht, umso mehr wünsche ich mir, dass der Vogel sich befreien kann, befreit wird, um seinem bitteren Ende entgegen zu fliegen aber ich kann mir meinen eigenen Wunsch nicht erfüllen, kann dieser Sehnsucht nicht ohne Kampf nachgehen.
Schon lange fällt mir in dieser Nacht der Schnee auf den Kopf, auf die Schultern. Schnee verschluckt Geräusche? Wie gelogen es doch ist, denn da sind die knirschenden Geräusche, die entstehen, wenn man Schritte in die frische weiße Decke setzt.
Regungslosigkeit, ja selbst das schlagende Herz setzt für den Moment aus, als mein Opfer an mir vorbeigeht.

Perfektion in der Stille, der Regungslosigkeit, der schönste Moment den ich mit denken kann wenn die Muskeln sich spannen und jede Faser des Körpers, jeder Schlag nur auf diesen einen Moment wartet, der Erlösung ist, der die Runde einläutet, die Käfigtür sprengt und für einen Moment dem Vogel die Freiheit bietet sich endlich zu Lösen von diesen Stäben, der Moment bevor ich mich vorstoße wie eine Raubkatze die auf der Lauer lag.

Leise, geschmeidig….nur der Schnee verrät die Schritte, verrät mich an mein Opfer welches sich noch umdreht, doch der entsetzte Laut, der Schrei verklingt in dem Moment wo die Klinge die Kehle durchtrennt, fast enttäuscht, da ich gehofft hatte, jemand würde mein Herz endlich wirklich frei lassen. Stille und der Käfig schließt sich wieder noch bevor der Vogel den Ausgang finden konnte.
Langsam streiche ich über die vor entsetzen geweiteten Auge, schließe sie und bette den Körper meines Opfers in dem Schnee, der den Köper so unschuldig weiß in sich hüllt und das rote Blut in sich aufsaugt. Mit einem leisen Bedauern hauche ich meinem Opfer einen Kuss auf die Lippen, welche noch so rosig sind und von Leben zeugen. „Es tut mir Leid, deine Sehnsüchte und Wünsche unerfüllt zu lassen, um meine zu erfüllen, doch tröste dich, du hast das was ich will und ich das, was du wolltest, so soll wohl die Strafe sein“.
 

Ellesime

Oh... Glänzende!
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Also das ist wirklich gut, was du schreibst und ich hab richtige Interesse daran, das zu lesen. Kannst du noch mehr davon posten? Ich schreibe selbst solche Sachen, habe sie bisher aber niemandem gezeigt, und werde ich denke ich auch nie. Aber deine sind wirklich gut, und ich würde mich freuen wenn es noch mehr gibt.
 

KaF

Held
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Ich hoff, es stört keinen, wenn ich den thread hier wieder ausgrabe ^^

Der Ignorant

Siehst du das hier?
Offensichtlich kannst du lesen
Kannst du auch verstehen?
Glaubst du nicht, das alles hätte einen Sinn
Wenn du nicht so ignorant wärst?

Liest du das hier?
Hier versucht dir jemand was zu sagen
Verstehst du das hier?
Du würdest es sicher kapieren
Wenn du nicht so ignorant wärst!

Versuchst du wenigstens zu verstehen?
Mit ein bisschen Mühe
Würdest sogar du das verstehen
Doch du bist zu ignorant

Mach dir nichts daraus
Ich habe auch so angefangen

Du solltest froh sein
Dass du nur das lesen kannst
Was man dir vorsetzt
Dass du nur versteht
Was du verstehen solltest
Dass du nur den Sinn findest
Den du finden solltest

Siehst du nun
Dass dieses Spiel abgekartet ist?
Schmerzt diese Wahrheit?
Weißt du, was Schmerz ist?
Schmerz ist das, was deine Ignoranz verhindert

Du siehst nur, was du sehen willst
Du suchst nur, was du finden willst
Du hörst nur, was du hören willst
Du fühlst das, was man dir zu fühlen Nahe legt

Du machst mich krank!
Dieses ganze Theater macht mich krank
Deine unendliche Dummheit - das ist echter Schmerz

Doch deine Ignoranz leistet ganze Arbeit
Aber sogar das ignorierst du armselige Gestalt

Doch ich habe auch so angefangen

Und nun stehe ich hier
Und du ignorierst mich
Fahr doch gegen die Wand
Ich habe dich gewarnt
Und jetzt ignoriere ich dich
Schmerzt das? Bestimmt nicht ...
 

Torei

Ritter
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Auch will!

Ohne Dunkelheit...
da gäbe es kein Licht!

Ohne Licht...
da gäbe es keine Dunkelheit!

Eine freie, edle Seele gleicht einem Licht,
das weit entfernt leuchtet.

Halb Dämon...
halb Engel.

In der Finsternis blutrot
spricht sie das Todesgebet für alle Ewigkeit.


Torei...

Hoffe es gefällt euch!
Wie findet ihr es?
 
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Svaby

Svaby

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Mal ein Märchen

Lange ist es her, aber nun stelle auch ich mal wieder etwas zum lesen. ich hoffe dieses mal auf viel Kritik, denn ich habe mich zum ersten Mal an diese Form von Lyrik geandt. Es ist eine Aufgabe im Deutschunterricht gewesen und naja, nun könnt ihr das Ergebniss von einer halben Stunde lesen.

Der Wassergeist Nahareya

Es war ein mal ein hübsches Mädchen, hübsch und tugendhaft wie kein anderes aus dem Dorf Auenbüttel. Aber das tugendhafte Mädchen, man nannte es Aumaris, war arm wie eine Kirchenmaus, so wie es auch ihre Eltern waren. Fischer war der Vater von Aumaris, aber schon lange hatte er keinen Fisch mehr in seinem Netz, schon lange konnte er keinen Fisch mehr verkaufen. Und die Abgaben waren fällig. Strafe drohte all jenen, die die Abgaben nicht zahlen konnten, Kerker wurde im Dorf geraunt und Strafarbeit. Da wurde es schwer um Aumaris Herz, denn sie wollte ihre Eltern nicht verlieren.
Eines Tages, es waren nur noch wenige Tage bis zu den Abgaben, saß Aumaris bitter weinend wieder am See, vornüber gebeugt, so dass die Tränen sich im Wasser des Sees verloren. Da schäumte das Wasser im See auf, er spritze und tropfte, schwappte und wellte und ein Körper schoss aus dem Wasser, bleich und durchsichtig, keine Nymphe, keine Meerjungfrau, auch wenn das Wesen beiden gleichte. Der Wassergeist schwamm näher zum Ufer und die Tränen von Aumaris wichen dem bloßen erstaunen. „Wer bist du?“, fragte Aumaris. „Ich bin der Wassergeist Nahareya von diesem See“, erwiderte das angesprochene Wesen und fuhr fort „warum weinst du Mädchen und füllst meinen See mit deinen salzgen Tränen?“ Und da erzählte Aumaris von ihren Sorgen, den Kummer und welches Leid den Vater plagte. „Nun, ich weiß, ich rette die Fische immer, sie sind meine einzigen Freunde, ich will sie nicht verlieren“, antwortete Nahareya. „Aber du stürzt und in großen Kummer“, antwortete das Mädchen „kannst du uns nicht helfen?“
„Helfen? Was würde ich dafür bekommen“, fragte der Wassergeist und Aumaris meinte alles, alles was der Wassergeist haben wollen würde. „Alles? Nun, wenn das so ist, dann musst du drei Aufgaben erfüllen. Die erste ist, du musst die Blüten der Alkaseeblüten finden. Wenn du diese hast, musst du sie meiner Schwester, dem Baumgeist Sahareya bringen, wenn du sie findest, das ist die zweite Aufgabe. Wenn du das bis heute um Mitternacht geschafft hast, komm wieder her, du erhältst dann die dritte Aufgabe.“ Aumaris nickte, bekam eine kurze Beschreibung der Blüte, eine kurze Beschreibung des Aufenthaltsortes und lief los. Lange brauchte sie um die seltsame Blume mit den sieben Blütenblättern zu finden und oft wäre sie beinahe im Moor versunken. Noch länger brauchte Aumaris zu der Lichte, wo der Baumgeist ruhte und war vollkommen zerkratzt.
Müde, zerstochen, voller Schnitte und altem Blut und auch Schlamm kehrte Aumaris außer Atem um Punkt Mitternacht zum See zurück. Nahareya wartete schon geduldig an der Seeoberfläche. „Ich habe schon gehört, du hast meiner Schwester die Blüten gebracht, nun meine dritte Aufgabe. Schenke mir wahre Freundschaft.“
Da stockte Aumaris und schüttelte den Kopf. „Wahre Freundschaft schenken, das kann ich nicht, Freundschaft schenkt man nicht, Freundschaft entsteht, vor allem wahre“, antworte das Mädchen. „Du bist ein gutes Kind, dein Vater soll die Fische fangen können, du aber, du kommst mich vielleicht ja öfters besuchen“, und der Wassergeist lächelte und verschwand.
Viele hätten gesagt, sie würden die wahre Freundschaft schenken, aber Aumaris ist ehrlich gewesen und hatte nicht gesagt, ich schenke wahre Freundschaft ohne es ernst zu meine.
Am nächsten Tag fing der Vater viele Fische und auch die weiteren Tage, die Abgaben konnten gezahlt werden. Aumaris aber hegte und pflegte das dünne Band der Freundschaft zu Nahareya.
 
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Svaby

Svaby

Halbgott
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Auch mal wieder

So... es ist lange her und vorneweg. Nein ich verstoße nicht gegen Forenregeln wegen einem Doppelpost. Ich habe mir vorneweg erstmal die Erlaubnis geholt, falls es zu solchen Fällen kommen sollte im folgendem. Warum? Ganz einfach. Ich habe vor hier eine Geschichte reizusetzen, die mehre Kapitel hat. Entstanden ist die Geschichte für einen Character für ein Browsergame und irgendwie hat sich das alles selbstständiggemacht. Ich habe hier mal eine Geschichte hingeschrieben die eigentlich nur als Sequenz für diesen Chara gedacht war. Um diesen einen Teil nun habe ich eine Geschichte drum herum entwickelt, die ich in folgenden Kapiteln hier reinstellen will.
Die Geschichte ist eine Fantasygeschichte, es werden also auch andere Wesen vorkommen als Menschen, zeitlich ist das ganze also auch mehr im Mittelalter anzusiedeln. Alles weitere lässt sich denke ich aus der Geschichte lesen und wenn nicht, dann kann man fragen. Kommentare sind wie üblich erwünscht und ich würde mich freuen. Und da eh keiner mehr diesen Thread zu nutzen scheint außer mir, denke ich auch nicht, dass andere reingesetzte Gedichte dann den lesefluss stören würden.
Lange Rede... kurzer Sinn... Es geht los.

Svaby


Und das soll schmecken?!?

Da stand sie nun also vor dem Haus welches sie ihr Eigen nannte und darüber doch nur wieder den Kopf schütteln konnte. Wer hätte das gedacht, dass sie mal einen festen Wohnsitz haben würde?
Nun, sie zumindest nicht und doch war es nun so. Und noch während sie diesen Gedanken nachging schloss sie die Tür ab und wandte sich der Straße zu, die zum Dorfplatz führen sollte. Thalheim, nun gut, dann nannte sie das wohl nun ihre neue Heimat.
Aber auch der Begriff hinterließ einen komischen Nachgeschmack in den Gedanken, während sie schon fast mechanisch den Schritt zum Platz lenkte.
Und jetzt, mein Herz? Bist du glücklich? – Und wie zur Antwort schlug das Herz kraftvoll und gleichmäßig in der Brust, im Käfig und doch schien das Herz nun frei zu sein.
Absonderlich, wie sich manches Mal das Leben ändern konnte und sie wusste noch immer nicht, ob es ihr dabei gefallen sollte.
Und überhaupt, sollte ihr das alles hier gefallen? Denn mit diesen Gedanken hatte die hochgewachsene Frau den Platz betreten und mit einem tiefen seufzen wanderte der Blick über den Platz und das übliche rege Treiben. Und das war es, das rege Treiben welches ihr zu schaffen machte. Nicht, dass sie Wesen verachtete die Gesellschaft suchten – nun gut, manches Mal schon, aber das war dann etwas anderes – aber ihr war Gesellschaft irgendwie fremd.
Selbst an die wenigen Mitbewohner die nun das Heim mit ihr teilten konnte sie sich manches Mal nicht recht gewöhnen und zu den meisten da war sie ebenso eher distanziert.
Aber das half nun alles auch nicht weiter, nun war sie hier und hier war auch viel Gesellschaft weil doch immer etwas los war.
Mit einem weiteren regen seufzen also überquerte sie mit langen Schritten den Platz und tauchte dann auch schon in die Vertrautheit hinein, etwas, was ihr nie fremd sein würde, die Schatten und machte sich auf den Weg.
Der Wanderhändler mochte ja einiges Mitbringen, aber manches beschaffte sie sich lieber selbst, vor allem wenn es kleine Dinge waren. Und auch wenn sie sehr das Slomo-Gift zu schätzen wusste, welches sie hin und wieder kaufte, so blieb sie doch lieber gerne bei den eigenen Zusammenstellungen.
Sie hatte nicht viel hierher gebracht an diesen Ort, außer ein wenig Wissen und die Vergangenheit, welche doch immer wieder wie ein dunkler Schatten über eine helle Lichtung ragte und das Wissen über Kräuter und Gifte half doch voran, nicht jede Kleinigkeit irgendwo teuer zu erstehen, was der Geldbeutel dann doch wieder dankte.
Nun mein Herz? Ist es das, was du wolltest? – Und mit dem kraftvollen Rhythmus schlug das Herz als Antwort ohne große Aussetzer weiter.
Als die Lichtung erreicht war, welche sie suchte, da war der halbe Tag wohl auch schon wieder rum und ergeben diesem Zeitlauf beeilte sie sich also auch ohne weiter groß darüber nachzudenken die gewünschten Kräuter zusammenzusuchen, die man eben finden konnte um noch vor Einbruch der Dunkelheit wieder zurück zu sein im Dorf.
 

Selan

Legende
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Da ich früher auch sehr viele Gedichte geschrieben hab, stelle ich euch hier mal welche vor. Sind allerdings schon etwas älter, schreibe seit Jahren keine mehr. Das Letzte hab ich geschrieben, als mein Opa vor 1,5 Jahren starb.

Alles ändert sich!

Die Menschen, die heute mit dir lachen,
verachten dich morgen vielleicht schon.

Die Menschen, die dir heute noch was bedeuten,
interessieren dich morgen schon nicht mehr.

Die Menschen, mit denen du noch viel Ziet verbringen möchtest,
sind vielleicht schon morgen nicht mehr da.

Denk immer daran
Alles wird sich ändern, auch wir!
Doch ich bin immer für dich da, wenn du mich brauchst!

1998


Freunde zu haben ist immer gut,
mit ihnen zusammen hat man mehr Mut.

Entweder zusammen oder zu zwein,
aber selten allein.

Viel zusammen unternehmen,
nie allein weggehen.

Gegenseitig Besuche machen,
dabei viel lachen.

Nachts mit Freunden durch die Gegend ziehen,
da barcuht man vor nichts zu fliehen.

Wenn einer mal ist in Not,
bringen die anderen alles wieder ins Lot.

Es ist schön, soclhe Freunde wie euch zu haben!
Ich danke euch dafür!

1996
 
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Svaby

Svaby

Halbgott
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So... dann will ich mal den zweiten Teil der Geschichte reinsetzen. Bevor wieder irgendwas mit dem Rechner ist und ich nicht dazu komme.
Selan: Die Gedichte sind schön, ehrlich - aber ich dachte eigentlich nicht, dass noch wer seine Sachen nun hier reinstellen würde, da schon sehr lange von keinem anderem hier was kam und ich dachte wo dieser Thread eh nurnoch von mir benutzt wird und in Erinnerung ist, würde hier keiner mehr was reinstellen von seinen Sachen. Weil das dann doch sehr hinderlich ist im Lesefluss einer Geschichte, wenn dann noch andere Sachen reingeschoben werden, aber gut.
Zweites Kapitel


Die Farbe Rot

Und während die Gedanken so schwirrten führten die langen Schritte sie wieder zurück zum Dorfplatz. Sie war sich dessen kaum bewusst, dass sie jenen wieder betreten hatte als es fast schon zu Spät war und der schützende Schatten dem Licht des Feuers wich, was sie letztendlich doch noch daran hinderte einfach über das eine oder andere Bein zu stolpern, allerdings wäre sie andererseits auch furchtbar gerne bewusst auf das eine oder andere Bein getreten. Bevorzugter Weise das von Seristat, der sich seit einigen Tagen in diesem Dorf tummelte und aller Welt vorgaukelte sich hier eine Existenz aufzubauen, was der größte Unfug überhaupt war. Sie wusste warum er da war, aber sie hätte alles darum gegeben es nicht zu wissen.
Die Gespenster der Vergangenheit hingen dem Gedanken noch nach, während sie sich dessen bewusst wurde, dass das stahlgraue Augenpaar aus den Schatten direkt auf sie gerichtet war.
Aha, er hatte seinen Plan also noch nicht verworfen. Allerdings wollte sie auch nicht den ganzen Platz damit behelligen und schon gar nicht die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Damit setzte sie auch keinen Schritt weiter nach Vorne, sondern drängte sich wieder an den Rand des Platzes, wobei die Hand zielsicher nach dem geschwungenen Dolch griff, der in der Scheide steckte.
Seristat stand im falschen Winkel um das zu sehen und mit geräderten Bewegungen ließ sie sich nieder am Rande. Man lernte mit der Zeit einiges und somit auch die Bewegungen so wirken zu lassen, wie sie wirken sollten. Und sie wusste, er würde nicht lange auf sich warten Lassen. Nur warum? Wenn sie schon die Vergangenheit ruhen lassen wollte, warum dann nicht auch er?
Und zum ersten Mal an diesem Tag und seit langsam wieder wurde der Rhythmus des Herzens unruhiger, verlor seinen Takt. Ja, das Herz konnte sich viel einreden, doch auch dieses hatte seine Vergangenheit und heftig schlug es nun gegen die Rippen, wie gewohnt, so dass es fast schmerzte, während der Verstand den Körper zwang ruhig zu bleiben.
Ein Genuss, dieses Gefühl der Spannung wie eine Bogensehne.
Nun aber musste sie sich selbst zusammenreißen um nicht in die alte Gewohnheit zurückzufallen, diesem Drang
Doch es gab nicht mehr viel Möglichkeit um darüber nachzudenken, auch wenn die Fetzen durch den Kopf schwebten, doch der silberne Schopf von Seristat war nun dicht neben dem ihren, sie konnte ihn spüren, seine Nähe und seinen Atem.
„Hast du es dir überlegt? Es wäre doch sehr schade wenn nicht“, flüsterte diese verlockende Stimme direkt an das Ohr und doch ohne Erfolg, denn sie saß wie ein Eisblock da, den Griff des Dolches fest und verborgen umfasst. „Ich hatte dir schon gesagt, da gibt es nichts zu überlegen…nein“ in einer ruhigen Tonlage, die ihren Willen deutlich ausdrückte „Also kannst du getrost deinen Weg gehen und mich meinen gehen lassen.“
Nun, es zumindest ein Versuch ihrerseits es noch mal mit Worten zu sagen, obwohl sie wusste, dass diese Worte jetzt noch nicht fruchten würden bei Seristat, dafür hatte sie viel zu lange mit ihm zu tun gehabt, dafür waren sie viel zu lange „Partner“ gewesen.
„Hast du es vergessen? Vergessen wie es war? Dieser Rausch, dieser Drang, die Gefühle….ich kenne dich Sicalis, ich kenne dich und weiß, dass du es noch immer kannst.“

Ein Schauer rann den langen Rücken der Frau hinab die die aufkeimende Erinnerungsfetzen sofort wieder verbannte. Seristat hatte nicht so unrecht mit seinen Worten und doch sträubte sich nun das Herz, das sich an die jetzige Lage gerade gewöhnt hatte. Ab da sollte es sehr schnell gehen, denn die Reflexe waren noch immer die Selben, welche sie lange Zeit durch den Beruf begleitet hatten. Rasch packte die freie Hand das Kinn des Silberschopfes der so dicht bei ihr war und die Hand mit dem doch schnellte nach vorne, verborgen von den Blicken der Leute auf den Platz, die von dem ganzen nicht viel mitbekamen dank der Schatten.
Es erklang dieses typische schabende Geräusch wenn eine Klinge über Haut fuhr und doch beherrschte sie sich, die Klinge nicht tiefer zu rammen. Vor allem, wie sollte man erklären, dass man Blutverschmiert wieder aufstand, wenn man vorher sauber war und vor allem, wie sollte man erklären, dass Seristat tot wäre? Nein, dieser Ort war der unpraktischste für dieses Vorhaben wie kein Anderer. „Nein….und nun merke es dir endlich“ presste sie zischend zwischen den Lippen hervor, während sie spürte wie etwas Warmes an ihrer Hand hinabfloss und der metallene Geruch sich in ihre Nase drängte.
„Ich wusste doch, du kannst es noch“ drang es gedämpft aus den Schatten an ihr Ohr und sie konnte noch spüren wie sich das Kinn aus ihrem Griff wand und sich Seristat in die Schatten zurückzog.
Vorsichtig schob sie die Hand in den Lichtkegel, darauf bedacht dass keiner zu ihr hinsah und betrachtete die rote Farbe an ihrer Hand, betrachtete mit dem inneren Auge die roten Erinnerungsfetzen. Heftig schlug das Herz gegen die Brust und mit aller Gewalt zwang sich die Frau ruhig aufzustehen und die Hand zu verbergen um in der Straße zu den Häusern zu verschwinden.
Doch nun spukten die Sätze wieder in ihrem Kopf, und der Rausch rann ebenso durch ihre Adern wie jedes Mal bei dieser Farbe, dieser einzigartigen Farbe obwohl sich alles dagegen wehrte.

„Alles rot... überall rot... Sein ganzer Körper mit Rot bedeckt...Es bedeckt meine Finger, meine Augen, meine Arme, meine Lippen. Ich schmecke es, ich rieche es, diese Lust...“

Mit einem seltsamen Gefühl der Panik eilte sie hin zu dem Haus, ihre Heimat, ihrem neuen Leben an das sie sich nun klammerte. Wie konnte eine einzige Farbe, eine einzige Sache das eigene Blut so in Wallung bringen, Gedanken treiben und Gefühle wecken.

„Ein so schönes Gefühl. Dieses Gefühl der unglaublichen Macht. Die Macht über diese schöne Farbe. So schön... so angenehm... so... beängstigend."

Ruckartig fiel die Tür wieder ins Schloss und sie stürzte sich zu der Waschschüssel um die Hand abzuwaschen, das vertraute Rot von der eigenen blassen Haut abzuspülen um wieder einen klaren Gedanken zu fassen.
Ja, er hatte Recht, es lungerte noch immer in ihr, die Frage war nun, wollte sie wirklich ein neues Leben oder das alte?
Damit begann eine neue Schlacht, im Körper, in der Brust und vor allem im Verstand.
Müde sank die blonde Frau an der Kommode herab und schloss die Augen, nur ein wenig Schlaf um klar zu denken.
 
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So.... der eine Teil wird euch vielleicht bekannt vorkommen, ich habe ja schon darauf hingewiesen, um diesen herum hat sich ja die Geschichte entwickelt. Also weiter gehts. Ich hoffe es wird auch gerne gelesen, die Hits zumindest sprechen für sich.

Traumsequenz - Lernst du nun wieder fliegen, mein Herz?

Mein Atem steigt in kleinen Rauchwölkchen hoch in den Himmel, streckt sich der grauen Wolkendecke entgegen, welche sich in der Nacht über den Wald gelegt hat und nur vereinzelt das silberne Licht des Mondes durchlässt.
Mein heißer Atem in der eisigen Luft, heiß wie mein Körperinneres, wie das Blut welches, kraftvoll durch meine Adern gepumpt wird. In der Stille der Nacht höre ich meinen eigenen Herzschlag ……Babumbabumbabum…. Nicht voller Panik, voller Angst und doch schneller als sonst, kräftig, so voller Leben.

Leben, das sich nach Erlösung sehnt, sich nach der einhüllenden Dunkelheit verzehrt, sich wünscht von ihr aufgenommen zu werden und doch wehren sich mein Verstand und meine Seele dagegen, ja selbst mein Herz welches so voller Kraft schlägt und den warmen Lebenssaft weiter durch meine Adern pumpt.
Still verharre ich in der Dunkelheit, warte auf mein neues …mein nächstes Opfer und aufgeregt flattert das Herz wie ein junger Vogel in der Brust, schlägt gegen die Rippen, die der Käfig sind, die Gitterstäbe, die den Vogel gefangen halten.

Umso näher der Moment rutscht, umso mehr wünsche ich mir, dass der Vogel sich befreien kann, befreit wird, um seinem bitteren Ende entgegen zu fliegen aber ich kann mir meinen eigenen Wunsch nicht erfüllen, kann dieser Sehnsucht nicht ohne Kampf nachgehen.
Schon lange fällt mir in dieser Nacht der Schnee auf den Kopf, auf die Schultern. Schnee verschluckt Geräusche? Wie gelogen es doch ist, denn da sind die knirschenden Geräusche, die entstehen, wenn man Schritte in die frische weiße Decke setzt.
Regungslosigkeit, ja selbst das schlagende Herz setzt für den Moment aus, als mein Opfer an mir vorbeigeht.

Perfektion in der Stille, der Regungslosigkeit, der schönste Moment den ich mit denken kann wenn die Muskeln sich spannen und jede Faser des Körpers, jeder Schlag nur auf diesen einen Moment wartet, der Erlösung ist, der die Runde einläutet, die Käfigtür sprengt und für einen Moment dem Vogel die Freiheit bietet sich endlich zu Lösen von diesen Stäben, der Moment bevor ich mich vorstoße wie eine Raubkatze die auf der Lauer lag.

Leise, geschmeidig….nur der Schnee verrät die Schritte, verrät mich an mein Opfer welches sich noch umdreht, doch der entsetzte Laut, der Schrei verklingt in dem Moment wo die Klinge die Kehle durchtrennt, fast enttäuscht, da ich gehofft hatte, jemand würde mein Herz endlich wirklich frei lassen. Stille und der Käfig schließt sich wieder noch bevor der Vogel den Ausgang finden konnte.
Langsam streiche ich über die vor entsetzen geweiteten Auge, schließe sie und bette den Körper meines Opfers in dem Schnee, der den Köper so unschuldig weiß in sich hüllt und das rote Blut in sich aufsaugt. Mit einem leisen Bedauern hauche ich meinem Opfer einen Kuss auf die Lippen, welche noch so rosig sind und von Leben zeugen. „Es tut mir Leid, deine Sehnsüchte und Wünsche unerfüllt zu lassen, um meine zu erfüllen, doch tröste dich, du hast das was ich will und ich das, was du wolltest, so soll wohl die Strafe sein“.

Erkenntnisse
Ruckartig riss die Frau die Augenlider auf und tastete benommen um sich. Mit einem Mal war der Verstand wieder in dem Hier und Jetzt, nur der Körper war es noch nicht, der war noch immer benebelt vom Schlaf und regte sich eher schlecht als recht. Verschwitzt klebte das Haar im Nacken und auch das schlichte Leinenhemd klebte am Rücken, wobei es nicht mal sonderlich Warm war in dem Raum.
Der Verstand, nun der war ruckartig aus dem Traum erwacht, im ersten Moment aber noch benommen, als sie erst angestrengt darüber nachdenken musste, wo sie war.
Nicht der Wald, kein Schnee um sie herum – ein kurzer Blick auf ihre Hände – und dort auch kein Blut.
Es war also nur ein Traum, nein, nicht ganz, der Traum war grausame Vergangenheit, grausam für sie und all jene, die dies mitmachen mussten. Langsam stand sie auf und nun, im Gegensatz zum Abend waren die Glieder tatsächlich gerädert, da sie die Nacht auf dem harten Boden verbracht hatte.
So abgehärtet war der Körper dann doch nicht und rasch hatte er sich zu sehr an das weiche einladende Bett gewöhnt, vielleicht kam aber auch einfach zusätzlich das Alter hinzu. Schwer zog sie sich hoch und machte sich auf den Weg in ihr Zimmer, um lieber die letzten verräterischen Spuren dieser Nacht aus dem Gesicht zu wischen und ein Blick in den Spiegel verriet, dass es mehr als nötig war, sich einen Schwall kaltes Wasser ins Gesicht zu schütten.
Die dicke blonde Haarsträhne verdeckte das rechte Auge, aber sie wusste auch so, dass es nicht viel anders aussehen würde. Auch da würde mit Sicherheit ein dunkler Ring drunter sein und die Vermutung bestätigte sich, als sie das Haar beiseite schob um sich das Gesicht zu waschen, wobei das kalte Wasser dabei half, dass die Haut wieder einen leichten Rot-Ton auf die Wangen kam und das Gesicht damit nicht mehr zu Fahl aussah.
Ja, so langsam konnte man das Alter sehen, sie war keine Elfe, sie war eben ein Mensch und da sie die knappe 30 überschritten hatte, wunderte sie es nicht die kleinen Augenfältchen zu entdecken, oder jene am Mund, welche man wohlwollend noch als winzig tiefere Lachfältchen bezeichnen konnte.
Eigentlich noch gar nicht schlimm, aber er wurde mal wieder bewusst, dass es jedes Jahr ein wenig mehr wurde. Sie wischte den Gedanken wieder fort, es gab wichtigre Probleme als die kleinen Fältchen oder ihr aussehen. Noch immer hallte der Traum in ihrem Kopf nach und das Wissen darum, dass dies nicht nur ein Traum war setzte ihr ebenso wieder zu.
“Das ist nun der Preis, mein Herz, für das Leben wonach du nun strebst“ murmelte sie nur leise und fast schon ein wenig resignierend, während sie die verschwitzen Sachen von Leib entfernte und den kühlen Luftzug auf der Haut genoss, der dafür sorgte, dass sich die winzigen Haare an den Armen und Beinen aufstellen.
Der kalte Luftzug sollte dabei helfen, dass der Kopf frei wurde und nachdem die Haut schon einen leicht bläulichen Ton angenommen hatte, erfüllte das auch seinen Zweck. Rasch zog sie sich neue Kleider an, doch was nun?
Sie hörte wohl, dass sich die Mitbewohner im Haus regten, doch sie wollte keinen von ihnen mit ihren Sorgen behelligen, außerdem würde das vielleicht auch bedeuten, dass sie etwas von ihrer Vergangenheit offenbaren musste, das allerdings, schmeckte ihr noch weniger, als sich bei irgendwem „auszuheulen“.
Mit einem tiefen seufzen setzte sie sich auf die Bettkante und stützte das Kinn mit den Händen ab. An Seristat würde sie sich wohl kaum wenden, ihm musste sie nun wirklich nicht offenbaren, dass da dieser Reiz war, dass er sie lockte, das Verlangen, aber was blieb? Nicht viel, denn in weiser Voraussicht hatte sie sämtliche Brücken eingebrochen um sich den Weg in die Vergangenheit nicht mehr möglich wahr.
Allerdings, und das war nun der Fehler, hatte sie die Hartnäckigkeit von Seristat unterschätzt, was nun wieder dazu führte, dass er sehr wohl die Brücke bildete.
Und es war verlockend, erst den letzten Abend hatte sie wieder Blut geleckt und so sehr die Erinnerungen nun auch quälten, sie wusste, würde sie wieder zum alten Weg zurückfinden, würde ihr das auch nichts mehr ausmachen, dann wäre es Endgültig. Würde sie dem wiederstehen, dann wäre es auch Endgültig.
Mit einem erneuten tiefen seufzen achtete sie auf den eigenen Herzschlag, doch das Herz schwieg einfach nur, während es ruhig in der Brust schlug. „Ja ja du verräterisches Stück, in Momenten wie diesen schweigst du, schon klar, aber gehe ich den falschen Weg schreist du wieder“ knurrte sie nur leise, doch half ihr das nun kein Stück weiter.
Sie stand schon ein Mal vor dieser Situation sich zu entscheiden und damals hatte ihr jemand geholfen, wohl der einzige, der so ziemlich alles über sie wusste und auch wenn es ihr wiederstrebte ihn nun aufzusuchen, sie musste mit jemanden reden, dem sie nicht erst noch alles drum herum erzählen brauchte, der sie kannte. Langsam stand sie auf und ignorierte nun den Muskelkater, der eintrat nachdem die geräderten Muskeln langsam warm wurden. Noch im Zimmer zog sie Kapuzen des Umhangs über den Kopf und schlich sich dann leise aus dem Zimmer und dem Haus.
Imion würde ihr sicher helfen können.
 
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Ich setzte es weiter fort:

Rückblende: Ein Pessimist trifft einen Optimisten

Imion; Noch heute hatte sie die erste Begegnung mit dem Elfen im Kopf, als wenn es gestern gewesen wäre. Seine vier Jahre musste das nun schon her sein, irgendwann hatte sie einfach nicht mehr so genau drüber nachgedacht.
So schnell ist es damals gegangen:
Eine Weile war sie ihrem Opfer schon gefolgt, zwei Tage lang ging es schon durch den Wald und doch hatte sich einfach noch nicht die Richtige Gelegenheit ergeben, sie selbst war noch zu angeschlagen gewesen die ersten Tage und auch war es noch kein passender Ort gewesen um einem Menschen die Kehle durchzuschneiden. Zwei Tage von der nächsten Stadt entfernt – einfacher Räuber würde man sagen.
Doch dann war es so weit, der perfekte Moment war gekommen, die „Raubkatze“ spannte sich, ihr Opfer war alleine, es war unaufmerksam – schlichtweg, es war dumm, denn es wusste sehr wohl, dass sein Kopf schon lange auf der Abschussliste saß. Sie umfasste den Dolch fester und in wenigen Augenblicken sollte dann doch eine Menge geschehen, es ist erstaunlich wie schnell die Gedanken den Kopf durchjagen können.
Sie stand dem Mann, ihrem Opfer gegenüber, die Klinge des Dolches an die Kehle gedrückt und der Mann schrie erschrocken – es war immer wieder komisch einen Mann schreien zu hören. Und doch durchtrennte die schwarze Klinge nicht das Fleisch, ließ die Kehle unversehrt, wie versteinert stand die Assassine dort vor ihrem Opfer.
Das konnte nicht sein, sie war sich sicher gewesen, dass ihr Opfer ohne Schutz gewesen ist, seit Tagen schon. Und doch, als sie aus ihrem versteck sprang, da hatte sie schon das Geräusch gehört, das Geräusch eines Pfeils der durch die Luft schoss und sie konnte noch immer den Luftzug an ihrer Wange spüren.
Alles Einbildung, konnte man meinen, und doch ragte der Pfeil mahnend aus dem Baum heraus, in welchem er nun steckte und mit Sicherheit war dort keiner gewesen davor. Hatte sie nicht gut genug aufgepasst? Etwas übersehen? Ihr Opfer, der Mann, seine Schreie waren inzwischen in ein leises Winseln übergangen und das Betteln drang ekelerregend in ihr Ohr. Auch heute würde sie nicht finden, was sie gesucht hatte, nicht hier und ihr Leben verwirken, einfach so? Nein…da war noch immer der Bogenschütze, dessen Stimme nun erstaunlich hell und warm, wenn auch nicht laut an ihr Ohr drang, er konnte also nicht weit hinter ihr stehen.
„Lass den Dolch sinken und den Mann gehen“ – und nicht sonderlich begeistert hörte sie auf die Worte und ließ sowohl den Dolch sinken, als auch den Mann los, der panisch seine Sachen ergriff und von der kleinen Lichtung stürmte, doch noch immer drehte sie sich nicht zu ihm herum, zu dem Bogenschützen der noch immer dort stehen musste. Nun wo sie wusste, dass jemand dort war konnte sie es regelrecht spüren. „Ich hoffe, ihr wisst, dass dort mein Monatseinkommen verschwindet, mein Herr“, brachte sie letztendlich dann doch über die Lippen, verdammt wie sollte sie das Seristat erklären? Er würde sie auslachen!
Mit ruhigen Bewegungen verstaute sie den Dolch wieder in der kleinen Scheide und drehte sich langsam herum zu dem Bogenschützen, stutzte dann aber, denn dort stand der Elf, da hätte sie gleich draufkommen müssen. Denn welcher Mensch konnte in der Dunkelheit so treffsicher mit Pfeil und Bogen umgehen und doch war er anders. Als Mensch würde man sagen, eine Missgeburt, ein Kind der Hölle – letztendlich war es aber nur eine Krankheit und sie glaubte ohnehin nicht an Dämonen und solchen Unfug.
Vor ihr stand er also, der Albino mit den roten Augen und dem weißen Haar und hatte doch tatsächlich auch noch ein Lächeln übrig, während er Pfeil und Bogen sinken ließ.
„Es tut mir Leid um dein Monatseinkommen, aber du verstehst sicherlich, dass ich nicht einfach einen Mord geschehen lassen kann…“
Still verharrte sie dort, wusste im ersten Moment nichts weiter zu sagen, und das kleine Lagerfeuer bildete eine art Grenze zwischen den Beiden.
 
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Ich habe es nicht vergessen und hier geht es weiter, immerhin will ich das Projekt noch zu ende führen.


Rückblende 2: Tanz ums Feuer

Die Sprachlosigkeit der Menschenfrau hielt noch einige Augenblicke an, bevor sie fast entnervt aufstöhnte. Sie ist selten mit einem Elfen zusammengewesen und doch oft genug um zu wissen, dass es fatal enden konnte, wenn man sich auf ein Gespräch mit ihnen einließ, weil man letztendlich irgendwann dasaß und nicht weiter wusste, wenn man nicht darauf gewappnet war. Doch auch dieses Stöhnen ließ die fast stoische Ruhe des Elfen nicht wanken. Langsam und geschmeidig, als hätte er alle Zeit der Welt – und hatte er die nicht? Immerhin war er Elf – nahm er den Pfeil von der Sehne und ließ ihn geräuschlos in seinen Rückenköcher gleiten. Mehr Aggression, mehr Kampf, war nicht von Nöten. Die Menschenfrau hat verstanden. Zumindest dachte dies der Elf, denn eines war doch gewiss, so bald sie den Elfen los sein würde, würde sie dem Mann folgen und ihn eben doch umbringen, lediglich die Zeitplanung und die Durchführung hatten sich verschoben.
„Ich wusste nicht, dass es einen Elfen interessiert, ob ein Mensch mehr oder weniger existiert und aus welchen Gründen er aus seinem Leben gerissen wird. Im Grunde solltest du doch froh sein, einen weniger von uns ertragen zu müssen. Nur ein Mensch“ – Sie stand da, ohne Frage, noch immer wütend über diese Aktion, aber sie fand ihre Worte wieder und sogleich sprach sie wie üblich mit vollen Zynismus. Sie wagte es – sie versuchte den Elfen aus der Ecke zu treiben und in ein Gespräch zu verwickeln. Ob Dummheit, Übermut oder einfach Selbstbewusstsein – das würde der Elf noch früh genug bemerken. Ihre Worte jedoch wirkten lediglich ein sachtes schmunzeln, wie eine Mischung aus Verständnis und Mitleid. Der Albino sah die Frau wieder an, als er ihr mit leiser Stimme Antwortete „Deinen Worte entnehme ich, dass du selbst nicht allzu viel für deines gleichen übrig hast. Und wenn ich so wäre, wie du es mir zuschreibst – nun, dann lägen jetzt zwei Tote am Boden, und die Ohren der Beiden hätten die Form von Rosen.“.
Oh wie ihr der Elf gerade gegen den Strich ging, mit seinen Worten, mit seiner Tat, da er ihr die Sache versaut hatte. Und sie ließ sich nun voll aus, in einer anderen Form des Kampfes. Sicher hätte sie es auch mit Waffen versuchen können – aber das blieb einer anderen Sache verschrieben. Der Elf war vieles, aber nicht geeignet als derjenige, der ihren Wunsch erfüllen sollte. So vertraute sie auf die Gabe, Kämpfe in Worten auszufechten. „Ich wusste es schon immer, dass Elfen mindestens genauso ekelhafte Vorlieben bei Opfern haben wie die Menschen selbst. Das bestätigt nur wieder, das Elfen im Verhalten keinen deut besser sind.“, erwiderte Sicalis nur trocken und sprach weiter „Weht daher der Wind? Du willst den Mann also für dich haben? Was hat man dir denn geboten? Ihr Elfen nennt das dann wohl nicht mehr Mord, sondern Vergeltung, hm?!“ Sie stemmte die Hände in die Hüften und blickte den Elfen herausfordernd an.
Diese Worte nun riefen beim Elfen jedoch Irritation hervor, erkennbar an den fast unscheinbaren zusammenziehen der Brauen. Nachdenkliche Sekunden vergingen schweigend, er versuchte wohl zu verstehen; aber er schaffte es nicht. „Weder diesen Menschen noch dich habe ich jemals zuvor getroffen und ich habe keinen grund, an ihm Vergeltung zu üben. Man hat mir auch nichts ’geboten’. Ich wollte schlicht einen Mord in diesem Wald verhindern. Und… was meinst du mit ekelhaften Vorlieben?“
Da konnte die hochgewachsene Frau nicht anders als leise aufzustöhnen. Okay… das musste man wohl ein wenig ganz anders angehen, sie hatte das wohl falsch verstanden, oder nicht? Vielleicht fragte er das letzte auch rhetorisch. Zumindest hinderten diese Gedanken sie nicht, das vorherige Aufstöhnen zu wiederholen und sie lies sich geschmeidig aber missmutig auf die Knie nieder. Wenn sie nun schon anfing hier ein Zwiegespräch mit einem Elfen zu führen, dann bitte im sitzen, denn so was konnte sehr lange dauern. Sie hatte zwar lange Beine – aber die würde selbst sie sich dann in den Bauch stehen. Falsch gedacht wenn man nun dachte, der Elf würde sich ebenso auf die Knie niederlassen, der stand stoisch weiter da und wartete auf eine Antwort. „Na ich würde das schon eine ekelhafte Vorliebe nennen, wenn man seinen Opfern das Ohr verstümmelt im nachhinein um dieses in die Form einer Rose zu bekommen“, grollte die Blonde vor sich her.
Da bekam der Albino große Augen und das Lächeln verbreitete sich zu einem Schmunzeln, zu einem Grinsen, und schließlich lachte er, doch war es ein freundliches erheitertes Lachen. Und selbst wenn es freundlich war, so brachte es von der Frau nur ein Schnauben – sehr lustig – haha! „Es freut mich wenn diese Idee dich aufs neue immer wieder so erheitert“ grollte sie mit überspitzer Tonlage und hob die einzig sichtbare Braue, die linke. Der Elf schüttelte schließlich noch immer schmunzelnd den Kopf und trat dann ruhig zu ihr, ging vor ihr auf die Knie und griff nach ihrer Hand. „Hey“ – fauchte sie ihn an und schlug die Hand weg, bevor sie ihre beiden gleich mal in sichere Entfernung brachte. „Wer hat gesagt, dass du mich anfassen sollst. Du stehst da“, sie deutet auf die andere Seite „oder du kniest da. Aber hier stehe oder knie ich! Das ist meine Seite und es ist wichtig, dass das meine bleibt. Ich stehe nicht so auf Nähe zu Spitzohren.“ Als der Elf antwortete, musste er ein weiteres Lachen unterdrücken. „Ach? Hast du denn einen – wie nennt ihr Menschen es gleich? – ach ja, einen Vertrag für dieses Stück Waldboden?“ Und das beförderte auf ein Neues die Braue der Frau in die Höhe. Will der sie irgendwie zum Narren halten? Sie steht in einer weiteren geschmeidigen Bewegung auf – nein nein, sie rennt nicht weg, sie geht nur auf die andere Seite des Feuers und kniet sich eben dort wieder hin. „Nein, ich habe keinen Vertrag für diesen Waldboden, genauso wenig wie du. Aber ich habe mein recht auf Distanz, welches du dummerweise umgehen willst. Und für mein Recht brauche ich keinen Vertrag Elf.“ Der Albino kam aus dem Schmunzeln gar nicht mehr heraus. „Ach? Es gibt ein Recht auf Distanz? Ich nehme an, ihr Menschen habt euch das durch harte und langwierige Arbeit erworben. Zu Schade, dass du nicht unter Menschen bist…“ Kurzer Hand erhebt er sich und tritt wiederum zu ihr. „Ich bin nicht giftig, und ich habe nicht vor dir weh zu tun.“
Das ganze spielte sich so oder so ähnlich noch ein, zwei mal ab, während der Mensch versuchte dem Elfen zu erklären, dass `mein Recht` sich auch nur auf sie bezieht und das es nicht für die ganze Menschheit gilt. Schien den Elfen wohl aber auch nicht weiter zu stören, ob nun Recht für alle oder für sie – er wollte ihr nichts tun und damit konnte er wohl seiner Meinung nach auch näher zu ihr. Man hätte das Spiel nun bescheuerterweise die ganze Nacht über spielen können, gehen können oder nachgeben. Sicalis entschied sich aus dem Leidwesen welches das Spiel mit sich brachte für das Nachgeben und zog die Hand dann auch nicht mehr weg, als der Elf ein weiteres Mal nach dieser griff. Nicht wegziehen hieß jedoch nicht unbekümmert sein. Denn der Dolch ruhte da auch schon in der Rechten. Der Elf nahm ihre Hand und führte sie zu seinem Ohr „Fühle“, nur dieses Wort, während er mit ihren Fingerspitzen die Konturen seines spitz zulaufenden Ohres nachzog. Dann führte er ihre Hand zurück an ihr eigenes Ohr „Fühle“, und dasselbe Spiel – er ließ sie ihr Ohr abtasten, die runden Formen und die Falten. Dann ließ er ihre Hand los und lächelte sie sanft an. „Und nun entspann dich, junges Rosenohr. Sonst wird die Nacht kurz und wir brauchen noch weitere bis wir zu einem Ende kommen."
 

Thanatos-Zero

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Hier sind meine Gedichte, die ich Euch nicht vorenthalten will.



Der junge Philosoph

Ich frage mich immer wieder
Was wird Morgen sein?
Ich weiss es nicht,
Denn keiner erzählte es mir

Wann weiss ich,
Was ich zu tun habe?
Werde ich es je erfahren
Und dann meine Bestimmung finden?

Wie wird es dazu kommen?
wann werde ich Freunde finden,
Die auf einem warten,
Selbst wenn die Zeit düster ist?
Ich weiss es nicht.

Ich muss immer denken,
Warum so scheu?
Weil ich Angst habe
vor dem Leben.

Endlich fand ich herraus,
Dass ich mein Ziel immer vor mir hatte
Ich denke um zu verstehen
Ich verstehe um zu leben
Und habe so meine Rolle gefunden.


© Christoph Langanki aka Thanatos-Zero und Thanatos




Keine Worte zu finden


Es fällt mir nix ein,
um Gefühle zu beschreiben,
die so schwer zum erzählen sind
weil ich mich nicht selbst ganz kenne

Es trügt mich der Schein,
als könnte ich es dir schreiben
und doch verschwinden sie mit dem Wind
weil ich es doch nicht ganz erkenne

Ich mache mir Sorgen,
als ob ich hilflos wäre, dir eine Hand zu reichen
Selbst am frühen Morgen,
werden diese Gefühle nicht von mir weichen


© Christoph Langanki aka Thanatos-Zero und Thanatos





Todessehnsucht

In einer Welt voller Lügen lebe ich tag aus tag ein
Und der Sinn zu leben ist nicht mehr als Sein und Schein.
Ich gehe durch die Stadt
Und keiner sieht dem anderen hinterher
Keiner spricht
Obwohl so viele wandern und jeder das selbe auf den herzen hat.
Sprichst du mit jemanden
Wirst du zum größten Sündenbock deiner Zeit
Jeder trampelt auf dir herrum
Ohne Erbarmen und ohne Mitleid
Vertraust du dich jemanden an,
Nimmt er dir alles was dir persönlich lieb und teuer ist.
So ist die Welt,
Die grausame Welt.

Sich seines Lebens vor Langeweile und Einsamkeit überdrüssig,
Von niemanden verstanden zu werden, endlich der Lösung gegenüberstehend,
Es war kein Gott, kein Engel
Und kein Teufel der die Nachricht zu ihm brachte,
Das Herz war es,
Und es sprach vom dem Nichts, der Leere und der Ruhe.
Wie mag es sein
Sein Bewusstsein für immer zu verlieren?
Für den Preis der Schmerzlosigkeit
Und der Ruhe alles zu vergessen?
Ja sagte er
Und er machte sich zügig an die Arbeit des letzten Akts.
Es stand ihm klar ins Gesicht geschrieben,
Heute und für immer in der Leere gebunden
Wird er sich keine Sorgen machen,
Denn er war tod.


© Christoph Langanki aka Thanatos-Zero und Thanatos
 

Thanatos-Zero

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Mein nächstes Gedicht.

Noch gebunden an Fleisch und Blut


Ich blickte auf die Gründe meiner Existenz
Es war mir schaurig zu Mute
Jedoch tat es nicht weh
Wenn ich hinabstieg in die Finsternis

Alles was ich fand war Leere
Leere, die mit einem Meer gefüllt werden konnte
Und sie gab mir nicht die Ruhe
Die mir versprochen war

Ich versuchte zu verstehen warum,
Beim erneuten suchen fand ich es
Eine Tür die mit Ketten verriegelt ist,
Auf der Tür stand in großen Lettern KÖRPER

So viel es mir wie Schuppen von den Augen
Dieser leere Raum,
Diese verriegelte Tür,
Mein Körper, ein Gefängnis meiner Gefühle...

Es lässt mich nicht los von meinen Qualen
Egal was ich auch tue, den Erlösung kam nicht.
Es bringt nichts, obwohl es manchmal Linderung bringt.
Mein Körper...


© Christoph Langanki aka Thanatos-Zero und Thanatos
 
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