Ich habe zuletzt Muramasa The Demon Blade durchgespielt. Nicht unerwartet sind Ähnlichkeiten zu Odin Sphere erkennbar. Jedenfalls ist es ein Side-Scroll-Prügler mit Animegrafikstil. Das Kampfsystem ist simpel aber funktionstüchtig und macht auch Spaß. Die Steuerung ist auch einfach gehalten. Es gibt zwei spielbare Charaktere mit verschiedenen Geschichten. Dementsprechend muss man das Spiel nicht erst mit einem Charakter beenden um es dann auch mit dem anderen spielen zu können. Den Schwierigkeitsgrad kann man auch jederzeit umstellen. Es gibt zu Beginn zwei Schwierigkeitsgrade, von denen einer einfach und einer schwierig ist. Hier fehlt mir persönlich einer dazwischen.
Das Spiel ist insgesamt ziemlich simpel gehalten. Man startet mit drei Schwertern und mehr können nicht gleichzeitig ausgerüstet werden. Die Schwerter lassen sich in die zwei Arten Schwerter und Langschwerter unterteilen. Wie erwartet bieten die Langschwerter bei Angriffen mehr Reichweite, erfordern im Gegenzug aber mehr Zeit zum Angriff. Außerdem unterscheiden sich die beiden Arten bei Attacken in der Luft. Man kann Angriffe und Geschosse von Feinden abwehren und letztere auch zurückschleudern. Das reduziert jedoch eine zu jedem der Schwerter separate Seelenenergie und wenn diese leer ist zerbricht das jeweilige Schwert, wodurch man sich nicht mehr verteidigen kann und auch deutlich weniger Schaden verursacht. Die zum Schwert gehörige Seelenenergie regeniert, sobald es nicht mehr ausgerüstet ist. Also empfiehlt es sich die Schwerter im Kampf zu wechseln und das am besten noch bevor sie zerbrechen, damit man nicht ohne Verteidigung auskommen muss. Zusätzlich führt der Wechsel des Schwerts nach einer gewissen Zeit noch zu einer starken Attacke, welche alle Gegner im Bildschirm angreift. Außerdem verfügt jedes Schwert über eine eigene Spezialattacke, die die schon genannte Seelenenergie auch reduziert, dafür jedoch sehr hilfreich sein kann. Einige dieser Spezialattacken sind sich sehr ähnlich. Man kann auch Ausweichen, einen Doppelsprung vollführen und gleiten. Teilweise ist die Spielmechanik mit der von Smash Brothers vergleichbar.
Im Verlauf des Spiels erhält man immer mehr und stärkere Schwerter, die einem den Zugang zu versperrten Gebieten gewähren und gleichzeitig nötig sind um selber weitere Schwerter anfertigen zu können. Für letztere benötigt man Seelen, welche besiegte Gegner hinterlassen und in den Gebieten zu finden sind und Geist, welcher sich wie auch die Lebensenergie durch die Zusichnahme von Mahlzeiten erhöht. Mahlzeiten können nicht beliebig kurz nacheinander zu sich genommen werden und manche verfügen noch zusätzlich über einen Effekt wie beispielsweise kurzzeitige Unverwundbarkeit. Geld für Kochzutaten, normale Heilitems und Ausrüstungsgegensände wird von besiegten Gegnern hinterlassen und kann bei Händlern, welche in Gebieten anzutreffen sind, ausgegeben werden. Es kann immer nur ein Ausrüstungsgegenstand gleichzeitig ausgerüstet sein.
Die Geschichte beider Charaketere besteht aus mehreren Abschnitten, die jeweils mit einem Endgegner aufwarten. Ausschließlich bei den Endgegnern erhält man Informationen für die Handlung. Daher ist diese ziemlich simpel. Allerdings empfinde ich diese bei einem Spiel, welches mehr auf das Spielgefühl Wert legt, nicht als besonders wichtig. Schlimmer finde ich den Mangel an verschiedenen Gegnern und normalen Angriffen, durch die es dem Spiel ein Bisschen an Abwechlung fehlt. Zudem kann man sich erst nach dem Beenden des Spiels von Speicherpunkten zu anderen teleportieren, wodurch man gezwungen ist, sehr viele und sehr lange Wege mehrmals zu beschreiten.
Die Charaktere sind grafisch bis auf die Spiegelung beim Umdrehen der Modelle, wie man sie beispielsweise von Street Fighter kennt, gelungen. Jedenfalls sehen die Gebiete gut aus und die dazugehörigen Melodien finde ich passend. Leider gibt es insgesamt nur wenige verschiedene Gebiete und dementsprechend auch Melodien. Immerhin sind manche Endgegner gut gemacht und es gibt mehrere Enden für beide Charaktere. Die Gespräche der Charaktere sind in japanisch vertont und in deutsch untertitelt. Insgesamt betrachtet ist es ein Spiel mit einer gelungenen Grundlage, dem es ein Bisschen an Abwechslung fehlt.