Also gut... *seufz*
Es wird Zeit für eine politische Bekundung. Ich hoffe ich verrenne mich jetzt nicht in irgendetwas. Drückt mir die Daumen! ^^
Am besten fange ich wohl ganz vorne an: Bei meinem Problem. Ich fühle mich selbst dazu verpflichtet, darüber nachzudenken wie ich auf die bevorstehende Bundestagswahl reagieren soll, weil ich es ebenso wie ihr sehe, dass Politik wichtig ist um unserer Gesellschaft ein "Heim" zu geben, mein Heimatland Deutschland. Ich will das sowohl für mich selbst als auch für meine Liebsten, meine Familie, Freunde und auch für alle anderen Deutschen und die Menschen die hier leben wollen.
Ich muss mir selbst vielleicht eingestehen, dass ich nicht immer alles verstehe was mit Politik in Zusammenhang steht. Und ich bin auch nicht besonders engagiert wenn es darum geht mich auf die Suche nach Informationsmaterial zu begeben oder mich über die aktuelle Zusammensetzung des Bundestages zu informieren.
Das hat aber einen sehr einfachen Grund: Ich finde dass es Aufgabe der Politik ist uns Politik näher zu bringen. Denn in erster Linie sind Politiker dazu da UNS zu dienen, genauso wie ein Bäcker uns mit seiner Arbeit dient indem er uns Brot backt oder eine Reinigungskraft uns dient, indem sie öffentliche Toiletten für uns sauber hält oder uns ein Gamedesigner dient indem er uns mit Nachschub versorgt damit wir weiterhin unserem schönsten Hobby fröhnen können. All diese Leute machen einen mehr oder weniger guten Job. Nur der deutsche Politiker leider nicht.
Ich habe in meinem ganzen Leben nicht einmal das Gefühl gehabt von der Politik unterstützt zu werden. Es kommt zwar auch selten vor dass ich mich von der Politik gehemmt gefühlt habe, doch selten ist immer noch häufiger als nie.
Warum bekommt es die Deutsche Politik nicht auf die Reihe mir mein Leben zu vereinfachen? Warum macht es mir die deutsche Politik nur noch schwerer, indem sie mich mit Beklemmungen straft, wie ich sie jetzt durchlebe?
Ich will nicht als politikmüde gelten. Denn das bin ich nicht. Ich finde nur dass wir in Deutschland (und vermutlich nicht nur hier sondern auch überall sonst auf der Welt) keinen Politiker haben, der Politik betreibt.
Ich habe mich mit meiner Ma darüber unterhalten, und sie hat mir (wie fast immer) sehr geholfen mit dem was sie sagte. Sie sprach die Bürgerinitiative an, die sich sehr sehr viele Jahre dafür einsetzte, dass es zu keinem Truppenübungsplatz in der Kyrritz-Ruppiner Heide kommt. Sie haben es geschafft.
Findet ihr nicht, dass diese Menschen in all den Jahren mehr Politik betrieben haben als eine Angela Merkel in ihrem ganzen Leben jemals betreiben wird?
Ich habe mir ganz fest vorgenommen auch mehr Politik zu betreiben als es CDU, SPD, Die Grünen, Die Linke und wie sie nicht alle heißen jetzt tun. Es ist ganz einfach!
Ich werde für meine Meinung gerade stehen. Ich werde alles dafür tun um Streit und Krieg zu verhindern, ohne dabei zu vergessen dass Gewalt dafür keine Lösung ist. Reden und Helfen sind die Mittel die mir dazu zu Verfügung stehen. Mein politischer Beitrag wird es sein keinen Müll auf die Straße zu werfen, Ausländern mit Offenheit aber auch Ehrlichkeit gegenüber zu treten, meine Freunde bei ihrem Lebensweg zu unterstützen wo es nur geht UND (enorm wichtig) mir selbst immer die Möglichkeit zum Handeln offen zu halten. Es nützt niemandem etwas, wenn ich mich in meine Meinung verrenne und nicht offen bin für einen neuen Gedanken. Ich will mich auch weiter entwickeln können.
Es ist mir egal was die "Politik" da oben macht. All diese grundsätzlichen Lebensweisen werden mir immer möglich sein. (Es sei denn ich bin bereits gestorben oder verrückt geworden, wovon wir einfach mal nicht ausgehen. Sollte es soweit sein werden sich eben andere Menschen darum kümmern müssen.)
Ich werde am 27.09 wieder an die Wahlurne treten. Ich werde meine 7 Kreuze verteilen und ich werde guten Gewissens sagen können: "Gut gemacht!" Ich werde meine Stimme nicht für etwas hergeben, an das ich nicht glaube. Politiker werden erst dann wieder eine Stimme von mir bekommen, wenn ich aus tiefstem Herzen spüre, dass sie ihren Job gut gemacht haben und mir das Leben erleichtern. Und nicht andersherum...
Bis es soweit ist muss ich mir eben selbst helfen.
PS: Ich wollte eigentlich noch auf den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan eingehen. Wie ich mich kenne (und ich merke es gerade) werde ich das jetzt auch tun...
Ähm... Frieden... genau. Ein bewaffneter Einsatz um den Frieden zu sichern. Wie logisch das ist... Hier kommt mir "Die Linke" eigentlich am nähsten. Ich habe den Gysi bei Anne Will darüber reden hören. Er war fantastisch! Was er gesagt hat, hat einfach genau zu dem gepasst was ich denke. Da ich aber das Vertrauen in die "Politiker" allgemein verloren habe, (Es hieß einmal von Deutschland würde keine kriegerische Handlung mehr ausgehen, und es IST eine kriegerische Handlung von ihnen ausgegangen.) kann ich auch nicht guten Gewissens Die Linke wählen. Schade... denn gerade dieses Thema liegt mir mehr am Herzen als alles andere. Ich kann es einfach nicht glauben dass Deutsche Männer (bisher nur Männer) mit einer Waffe in der Hand sterben müssen. Die Gründe sind hierbei doch vollkommen irrelevant. Sie sterben, für etwas das sie nicht zu verantworten haben. Für einen Einsatz der allein dazu dient der Amerikanischen Regierung zu gefallen (Das Gefühl habe ich jedenfalls, ich sehe keinen trifftigen Grund warum WIR, Deutschland, in Afghanistan Truppen haben sollten). Klar, das Land muss aufgebaut werden und Politiker, die eventuell für bessere Verhältnisse sorgen können, müssen beschützt werden, aber ich habe noch keinen Medienbericht gehört oder gesehen, in dem genau von solchen Handlungen berichtet worden ist. Mir kommt das Kotzen wenn ich darüber nachdenke dass die Menschen scheinbar immer noch nichts dazu gelernt haben. Krieg ist immer nur reiner Selbszweck. Niemand kann mir erzählen dass die Alliierten damals im Zweiten Weltkrieg gekämpft haben um Hitler zu bekämpfen und Deutschland zu befreien. Vielleicht waren vereinzelt Soldaten dabei, die das wirklich wollten, und diese Menschen sind bewundernswert. Aber letztendlich waren doch auch sie nur Spielbälle.
Der Krieg in Afghanistan ist auch nicht anders. Menschen sterben für nichts und wieder nichts. Mit Waffengewalt wird dem Land nicht geholfen. Vielleicht sollten wir uns erst einmal um uns selbst kümmern und einschreiten wenn es wirklich sinnvoll erscheint. Nicht "einfach nur so".
Krieg ist Mist. Krieg mit deutschen Soldaten noch viel mehr. Ich finde das einfach nur traurig! Schade dass ich keine Möglichkeit sehe daran etwas zu ändern. Denn selbst wenn Die Linke die absolute Mehrheit bekäme wäre da ja immer noch die Opposition. :nerv:
(Jetzt habe ich mich aber in etwas verrannt. Blödes PS.)
@Luna Ich habe mich über deinen Beitrag ein wenig (mehr) geärgert. So wie du es beschreibst klingt es als würdest du ein Lotterielos ausfüllen. Schon allein das "Ich kann den Steinmeier nicht leiden" ist doch eine Aussage die mit Politik in keiner Weise zu tun hat. Du kennst den Steinmeier doch vermutlich nur durch Medienberichte. Klar, es ist die einzige Quelle die du hast.
Aber gerade darum (weil es eben die einzige Quelle ist) finde ich es irgendwie nicht richtig einem Menschen, der mein Leben stärker beeinflusst als meine eigene Mutter, so viel (oder eben so wenig) Vertrauen zu schenken und ihm (oder eben den anderen) eine solche Macht zu übertragen.
Damit wäre ich am Ende angelangt. Das war ziemlich anstrengend, aber auch befreiend. Ich hoffe ich konnte euch meinen Standpunkt näher bringen. (Hatte nämlich das Gefühl ein wenig missverstanden worden zu sein. War kein gutes Gefühl! ^^)
Wirklich froh würde es mich machen wenn ihr mir sogar in einigen Punkten zustimmen könntet. Ich will hier niemanden zurechtweisen, der mit einem guten Gewissen seine Stimme einer Partei vergibt. Ich finde es sogar sehr gut, weil ich euch zutraue diese Entscheidung gut abzuwägen. Dazu bin ich leider nicht in der Lage, und so muss ich zu anderen Mitteln greifen. Eine Nicht-Teilnahme an der Wahl kommt deshalb trotzdem nicht infrage. Ihr könnt euch dessen sicher sein, dass ich mich nicht über den neuen Bundeskanzler beschweren werde. (Es sei denn er hält eine Neujahrsrede wie es die Merkel zum letzten Jahreswechsel getan hat. Dann werde ich mich in meiner Meinung nämlich bestätigt fühlen, dass die "Politik" nämlich am Leben vorbei geht.) Also...
Machen wir das Beste draus! ^^
LG, Hanniball