Bundestagswahlen 2009

MicalLex

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Das seh ich ähnlich. Ich rege mich zwar auch immer die Leute auf, die sich nen ****** dafür interessieren bzw. aus Faulheit/Ignoranz/wasauchimmer auf ihr Wahlrecht verzichten (man darf sich hier durchaus angesprochen fühlen), aber gezwungen wählen zu gehen macht die Sache auch nicht besser. Davon wird politisches Interesse ja auch nicht größer. Außerdem gabs das doch schonmal, wo die Partei vorbeikam und den Genossen und die Genossen nahegelegt hat, doch am Sonntag zur Wahl zu gehen. Genauso albern fände ich es allerdings auch, wenn es Belohnungen für diejenigen gäbe, die an der Wahlt teilnehmen.

Daß die Wahlbeteiligung so niedrige wie nie war, hatte ich allerdings nicht erwartet. (Gut, wenn ich die anderen letzten Nichtbundestagswahlen angucke, sind 70% eigentlich doch noch viel.) So viel, wie die Medien den Wahlgang propagiert haben und sich auch viele Prominente dafür eingesetzt haben, hatte ich erwartet, daß gerade viele junge Leute zu Wahl gehen. Gut mag sein, daß die auch da waren und dann die älteren zu hause geblieben sind, aber insgesamt hätte ich wie gesagt ne rege Beteiligung erwartet. Allerdings hab ich vorhin auch ernüchternd festgestellt, daß bei meinem Wahllokal gerade mal 50% gewählt haben, wenn es auch nicht die schlechteste Quote der Stadt war.
Wäre sicher interessant, nachzugucken, wer sich rausgehalten hat, um dann gezielter zu mobilisieren.
 

Szadek

Cash or Octopus
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Da spricht MicalLex durchaus etwas interessantes an. Ich durfte mir gestern Abend anhören, dass ein ehemaliger Kumpel nicht wählen gegangen ist, weil ich sich den ganzen Tag über so vollgefressen fühlte. Meiner Meinung nach hat der dafür noch immer Schläge verdient.
 

Doresh

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Was das Ergebnis angeht... Schweigen wir drüber! Es war absehbar! Ganz davon ab, dass man im TV wirklich nur CDU und SPD gesehen hat, die ihr Wahlprogramm vorgestellt haben. Als wenn es nur die beiden gäbe!
Na ja, eigentlich reden die ja gerne vom "5-Parteien-System", was aber auch nicht stimmt ;)

@MicalLex:

Theoretisch könnte man das herausfinden, da man ja vorm Ankreuzen seinen Wahlbescheid abgeben muss. Glaube aber nicht, dass man das kontrolliert. Wär so ne ähnliche Sache wie die Wahlpflicht, nur nicht ganz so schlimm.

Apropos Wahlpflicht: Dürfte es die Nichtwähler nicht noch mehr ärgern, wenn man sie dazu zwingt, wichtige Minuten ihres Lebens damit zu verschwenden, einen für sie unwichtigen Zettel anzukritzeln?
 
OP
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Hanniball

Hanniball

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Wäre sicher interessant, nachzugucken, wer sich rausgehalten hat, um dann gezielter zu mobilisieren.
Meine Rede! Ich find es sehr komisch dass Nicht-Wähler nicht irgendwie befragt werden warum sie nicht wählen gehen. Die haben da doch ihre schöne Liste mit allen Wahlberechtigten. Da wird abgekreuzt. Und die die kein Kreuz haben müssen dann eben befragt werden. Denn der ganze "Ich-werbe-für-mich"-Quatsch scheint so wie er jetzt läuft ja nicht zu funktionieren. Politiker sind doch sonst immer so scharf auf Daten und Statistiken. *wunder*

Es wird euch sicher freuen dass ich mich letztendlich doch dazu entschieden habe meine Stimme abzugeben. Afgahnistan hat mich dann doch zu sehr beschäftigt. Wenn ich jetzt höre dass es Anschlagsdrohungen gibt habe ich schon ein bisschen Angst. Und wenn ich mir überlege dass sich bei Schwarz-Gelb gar kein Schritt in die richtige Richtung geben wird werde ich noch ein bisschen ängstlicher. (Ich sollte vielleicht demnächst mal demonstrieren gehen.)

Trotzdem bleibe ich bei meiner Meinung: "Alles Lügner". Schaden begrenzen ist wohl die einzige Alternative die bleibt. Ich geh sowieso bald nach Österreich. (Da wo die Rechten mitregieren. Das wird lustig. :pein:)

Ganz zum Schluss muss ich mich noch bei Luna entschuldigen: Im Laufe des Wahlkampfes habe ich angefangen dich zu verstehen. Ich war kurz davor die SPD zu wählen, wegen Antipathie gegen Frau Merkel und Sympathie für Steinmeier.
Schade dass die SPD nicht so rot ist wie sie für meinen Geschmack sein sollte. =(
 

Szadek

Cash or Octopus
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Das nennt sich Recht auf Privatsphäre. Jeder Wahlberechtigte darf wählen oder nicht, jedoch ist er für seine Entscheidung niemandem Rechenschaft schuldig.
 

MicalLex

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Jeden Wäher/Nichtwähler persönlich zu überprüfen, dachte ich eigentlich auch nicht. Gibt ja bestimmte Wahlbezirke, bei denen die Wahlscheine in verschiedenen Kategorien (nach Geschlecht und einer von drei Altersgruppen) verteilt werden. Da wäre es dann ja möglich, die unausgefüllten zu überprüfen, also wie viele von jeweils einer Kategorie übrig sind.
Alternativ könnte man auch zur freiwilligen Umfrage aufrufen, aus welchem Grund nicht gewählt wurde, aber die Frage ist, ob ein Nichtwähler, der es nicht zur Wahlurne geschafft hat, so ein Angebot annehmen würde.

Solange es eben in keine Hetzjagd auf Individuen ausartet, sollte es da legitime Mittel geben, um das ein bißchen zu beleuchten.
 

Harmian

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Man könnte diese Daten auch nur auswerten, um herauszustellen, welche gesellschaftlichen Klassen, Altersklassen und Einkunftsklassen nicht wählen gegangen sind.

Die Anonymität des Einzelnen würde bewahrt werden.

So wie es auch mit den Wählern passiert, die ihre Daten an die Marktforschungsunternehmen gegeben haben, sodass Statistiken entstehen, wie: 82% der niederbayerischen Rentner wählen schwarz.
 

Szadek

Cash or Octopus
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Generell bin ich absolut dagegen, dass solche Statistiken erhoben werden. Dafür sind die Daten mit denen dort hantiert wird einfach zu sensibel.
 

Redwolf

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Kinta schrieb:
Ich bin aber froh, dass die Grünen wieder ein etwas stärkeres Wahlergebnis verzeichnen können (jaaa, ich weiß, nur Prognosen, aber egal).
Was mich überrascht hat ist, dass die Piraten doch 'relativ' wenige Prozente bekommen haben. Ich habe wochenlang immer nur Piraten hier - Piraten da gehört, da hat mein naives Hirn angenommen, die würden voll die 5% Hürde rocken.
Ich habe mit 3% gerechnet, schade. Verschenkt war sie trotzdem nicht. Das ist zugleich das schlechteste und das beste Ergebnis der Piraten bei der Bundestagswahl ^^. Aus dem Stand 2% ist schon nicht schlecht, damit sind sie stärkste Partei unter den Sonstigen.
Es wird sich in 4 Monaten zeigen, was wir seitens der Bürgerrechte von der FDP erwarten oder besser befürchten dürfen. Threestrikes ist auf dem Weg?

Kinta schrieb:
Ich fand den Spruch auf Studi-vz übrigens ganz lustig:
"An alle NPD-Wähler: Nicht vergessen, Montag sind Bundestagswahlen!"
Die dürften gerade alle zu den Wahlurnen rennen wie die Bekloppten. xD
Witzig fand ichs, auch wenns miese Wahlmanipulation ist ^^.

@MicalLex
Fände ich nicht so gut. Wie schon aufgeführt ist Statistikerhebung bei Angaben zur Person schon eingeschränkt nachvollziehbar. Man überlege sich nur man würde Berufsstand und Alter hinzuziehen. Klar eine Freiwillige Umfrage wäre Ideal. Diese sollte aber nicht gleich dem Wahlschein beigefügt sein ^^. Wird ja auch schon gemacht, wie kommen sonst Wahlprognosen zustande.

Gegen Nichtwähler helfen schlechtere Bedingungen, bessere Bedingungen, Aufklärung oder Formen direkter Demokratie. Wir dürfen nicht vergessen, dass Enthaltung auch wichtig ist in einer Demokratie. Jemanden, welcher Partei A nicht von Partei B unterscheiden kann, möchte ich nicht zur Urne rennen sehen. Genauso ist es wichtig, dass Politiker sich bei Beschließung von Gesetzen sei es jetzt aus Inkompetenz oder Zwiespalt enthalten können.

We don't need your democracy.
Execute them kindly for me.
Take them by their filthy nostrils
Put them up in doggy hostels.

We don't need your hypocrisy
Execute real democracy.
Post-industrial society
The unthinking majority
 
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Soran

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Nicht wählen gehen ist das Schlimmste, was du tun kannst!

ich wär eh dafür es so einzurichten wie in manchen Ländern. Da muss man Strafe zahlen, wenn man nicht wählen geht!

Was das Ergebnis angeht... Schweigen wir drüber! Es war absehbar! Ganz davon ab, dass man im TV wirklich nur CDU und SPD gesehen hat, die ihr Wahlprogramm vorgestellt haben. Als wenn es nur die beiden gäbe!
Na klar, statt das Problem zu eseitigen und mal zu überlegen, wieso Nichtwähler nicht wählen gehen, verpflichtet mansie einfach dazu...
Prima (Nicht)Lösung eines Problems....
Zumal nicht wählen zu gehen auch ein Recht ist, was man nicht einfach wählen sollte, und wenn man keine Ahnung von Politik hat ist es vieleicht auch besser nicht hinzugehen ...
 

Selan

Legende
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Zumal nicht wählen zu gehen auch ein Recht ist, was man nicht einfach wählen sollte, und wenn man keine Ahnung von Politik hat ist es vieleicht auch besser nicht hinzugehen ...

Äh nein, es ist immer besser zu gehen und wenn man seine Stimme ungültig macht! Denn jeder der nicht geht, hilft automatisch der Partei, die gewinnt.
 

Doresh

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Äh nein, es ist immer besser zu gehen und wenn man seine Stimme ungültig macht! Denn jeder der nicht geht, hilft automatisch der Partei, die gewinnt.
Nicht ganz. Wenn man von 80 Millionen Deutschen ausgeht, verlieren ALLE Parteien durch jeden Nichtwähler einen Bruchteil einer Stimme (wenn man nur von den größten 5 Parteien ausgeht etwa 1/5 einer Stimme) - wobei es statistisch wohl wahrscheinlicher ist, dass ein Nichtwähler eine der größeren Parteien gewählt hätte.
 

Selan

Legende
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Ja, so kann man das sicher auch sehen!

Also mal kurz ich bin auch kein Politik-Fan, aber zur Wahl gehen gehört denke ich zur Pflicht jedes Bürgers! Bin eben so erzogen.

Ich mein immer, wer nicht wählen geht (vorsätzlich natürlich), darf hinterher auch nicht über das Ergebnis meckern!
 

Soran

Mächtiger Krieger
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Wenn ein Wähler nicht gehen will, sollte er auch das Recht haben zu hause zu bleiben, ist inprinzip das selbe wie ungültig machen, wird sowieso nicht bei der Sitzeverteilung gewertet und bringt beides nichts. Eine Wahl ist Frei und sollte auch nicht zur Pflicht verkommen.

Es ist auch Quatsch, das man durch Nicht-Wählen irgendwenn helfen würde, bekommt irgendwer die Stimmen? Nein. Würden sie bei einer Ungültigkeit jemanden Helfen? Nein.
Da halte ich es für Sinnvoller zu Hause zu bleiben und die Wahlbeteiligung zu senken, die sehen wenigstens die Politiker und auch wenn sie nur Pseudolösungen haben (Eine Pflicht lösst keine Politikverdrossenheit) machen sie sich zumindest gedanken.

Und das man sich nicht Beschweren darf ist totaler blödsinn, hat man gesagt ich finds toll was ihr macht? Nein, ergo hat er auch das Recht zu sich beschweren wenn Mist gemacht wird. Da find ich ehrlich gesagt, die schlimmer, die den mist wählen und ihn somit unterstützen aber danach sich beschweren ...
 

Doresh

Forenpuschel
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Es ist auch Quatsch, das man durch Nicht-Wählen irgendwenn helfen würde, bekommt irgendwer die Stimmen? Nein. Würden sie bei einer Ungültigkeit jemanden Helfen? Nein.
Da halte ich es für Sinnvoller zu Hause zu bleiben und die Wahlbeteiligung zu senken, die sehen wenigstens die Politiker und auch wenn sie nur Pseudolösungen haben (Eine Pflicht lösst keine Politikverdrossenheit) machen sie sich zumindest gedanken.
Ich denke da wesentlich pessimistischer: Solange eine Partei die Mehrheit der Stimmen kriegt ist es ihr egal, ob die Wahlbeteiligung bei 70 oder nur 7 Prozent lag... :nerv:
 
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Szadek

Cash or Octopus
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Dabei hat Doresh gar nicht mal so Unrecht. In Deutschland gibt es keine Mindestwahlbeteiligung, also wäre eine Wahl auch gültig, wenn nur eine einzige Person wählen geht.
 

Soran

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Aber sie bekommen es mit, und das tuen sie bei ungültigen stimmen ja wohl kaum (oderkann mi rhier mal wer sagen ohne googlen, wiveviele es da ungefähr gab?)von daher halte ich es für sinnvoller zu hause zu bleiben stat ungültig zu wählen...
 

Zhao Yun

Friedensbewahrer des Silberhammers
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Wahlpflicht halte ich für einen gefährlichen Eingriff in unser Wahlrecht

bitte immer differenzieren
 

Redwolf

Folge der 8 bei den Palmen!
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"Freiheit ist immer Freiheit der anders Denkenden, sich zu äußern" - Rosa Luxemburg.

und ich füge hinzu

... und auch nicht zu äußern.

Sie haben das recht zu schweigen. Ihre Wahlentscheidung kann in einem totalitären Staat gegen sie verwendet werden.

Wer mich jetzt paranoid schimpft der muss nur mal auf die DDR gucken. Das ist gerade mal 20 Jahre her.
 
OP
OP
Hanniball

Hanniball

Eheuser
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Ich möchte an dieser Stelle einmal erwähnen, dass meine Großmutter in ihrem Leben nicht wählen gegangen ist und niemals in irgendeiner Weise von der Stasi verfolgt worden ist. Und das obwohl mein Großvater Parteimitglied war.
Glaubt nicht immer alles was die Medien euch erzählen.
Meine Eltern haben ihre Meinung auch immer äußern können und hatten nie Probleme. Die DDR wird heute gerne als böse, böse Diktatur dargestellt (was sie wohl auch war) aber manchmal hat man das Gefühl sie müsse sich auf eine Stufe stellen mit dem Nationalsozialismus... was definitv so nicht richtig ist. In der DDR gab es keine Konzentrationslager.
Die meisten Filme über die DDR werden übrigens von ehemaligen Westdeutschen gemacht. >_<

EDIT: Da kommt man schon mal auf seine 1000 Beiträge und merkt es nicht einmal... schlimm schlimm, dabei wollte ich das eigentlich feiern...
Na ja...
Kekse für alle!
 
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