Fleischfresser oder Vegetarier?

Tenwo

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Na, ich denke Fitness und Gesundheit gehen schon recht oft Hand in Hand. Das will ich gar nicht verneinen.
Ich denke aber, dass die Ernährung bei Hochleistungssportlern eben "nur" darauf ausgelegt ist, hohe Leistungen vom Körper abrufen zu können. Meinetwegen bringt einem solchen Sportler ein paar Bruchteile einer Sekunde schneller auf der 100-Meter-Bahn voran oder lässt ihn seine Gegner im Kampfsport schneller erwischen als sie ihn. Da ist nun aber nicht ausgeschlossen, dass die Ernährung ihn - natürlich in Verbindung mit extremen Belastungen durch den Sport - nicht doch einem Kollaps, Hirnschlag oder Herzinfarkt näher bringt als eine ausgewogenere Ernährung.
Ich muss hier aber klar gestehen, dass es sich hier mehr um mein Gefühl handelt, als um klare Tatsachen. Ich sehe das so, dass alle Extreme irgendwo schaden. Und die Ernährung eines Hochleistungssportlers ist extrem bzw. ist auf ein extremes Leben ausgelegt.
Darum eben würde ich Hochleistungssportler nicht als Pro-Argument für eine vegane Ernährung heranziehen.
 

MicalLex

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Du sagst, du gibst deinem Kind eine Wahl, sagst aber es soll Außerhalb essen gehen?
Das hört sich für mich sehr widersprüchlich an.

Fakt ist: Du wirst dem Kind keine Wahl lassen, weil du es von Anfang an vegan/vegetatrisch ernähren wirst.

Eine Frage:
Wenn du dein Kind in einen Kindergarten geben würdest, würdest du dem Kindergarten verbieten deinem Kind Fleisch zu servieren oder nicht?
Denk mal darüber nach.
Ok, scheinbar habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt, ich bin mir des Widerspruchs völlig bewußt. ;)

Natürlich ist das keine völlig freie Wahl, wenn ich mein Kind entsprechend beeinflusse, ich lebe ihm ja einen gewissen Lebensstil vor. Die freie Wahl wird dann eher zum Tragen kommen, wenn es in einem Alter ist, in dem es sich damit eher auseinandersetzen kann. Vielleicht kommt es dann irgendwann aus der Schule und möchte wissen, wie ein Würstchen schmeckt. Ich würde dann meinem Kind nicht verbieten, Fleisch zu essen, wenn es das will. Oder meinetwegen dauert es dann bis zur Pubertät, ist ja auch egal.
Unabhängig von der Ernährungsfrage hat man ja einen bestimmten Erziehungsstil und schließt damit andere Stile aus. Da wären wir dann wieder bei der Grundsatzdiskussion vom freien Willen oder nicht.

Zur Kindergartensache: Ja, ich würde dem Kindergarten sagen, daß ich mein kind vegetarisch ernähre und wollen, daß die das so umsetzen. Wenn mein Kind mich fragen würde, ob es denn mal Fleisch essen darf, würde ich einen entsprechenden Hinweis an den Kindergarten geben, daß es mal probieren darf. Die Frage ist halt wie gesagt, ob das Kind überhaupt das Bedürfnis danach hat, wenn es bei mir aufwächst.

Aber das sind alles noch ungelegte Eier und noch habe ich gut Zeit, mir darüber klar zu werden, wie ich meine Kinder erziehen möchte.


Zum Thema fleischlos richtig oder nicht: Ich bin kein großer Fan von Verschwörungstheorien, aber egal, was man glaubt, es ist kein Geheimnis, daß hinter der Fleisch- und Milchindustrie Leute hocken, die Interesse daran haben, Geld zu verdienen, wie es bei allen anderen Firmen auch ist. Das kritische daran ist, daß eben jene Industrie Ernährungsvorgaben macht, entsprechende Studien durchführt, etc. Es wurde hier schon erwähnt, es gab Zeiten, in denen der Fleischkonsum deutlich geringer ausgefallen ist und die Leute auch gut überlebt haben. Ebenso wie sie es heute mit Fleisch tun. Ebenso kann man sich die ganzen Volkskrankheiten mal vor Augen führen, die in Zeiten der Massentierhaltung boomen und in Ländern, in denen die Ernährungsweise gerade auf die westliche umgestellt wird, diese Krankheiten plötzlich auch vermehrt auftauchen.
Wie gesagt, ich halte nicht viel von Verschwörungstheorien, aber es gibt genug Anhaltspunkte, wenigstens ins Zweifeln zu kommen, ob tierische Produkte wirklich so wichtig für den Menschen sind. Vielleicht lieg ich auch daneben und bin irgendwann der Leidtragende, aber das ist dann meine Sache. Und ich gehe sicher nicht ganz blauäugig an die Sache ran, wenn ich ein Kind aufziehe. Dann werd ich mich natürlich noch mehr damit auseinandersetzen und gucken, womit ich es versorge.

Ein weiteres Beispiel: Kinder mit Lactose-Intoleranz kommen ja auch irgendwie durchs Leben ohne oder mit wenigen Milchprodukten. Von daher denke ich, daß es immer Alternativen gibt. Und Althergebrachtes erweist sich ja auch nicht immer als beständig, schon gar nicht, wenn es uns irgendwie in die heutige Fastfood-Eßkultur geführt hat und das Durchschnittsgewicht stetig steigt. ;)

Am wichtigsten finde ich eh Tenwos Satz, den ich auch immer gern verwende, der Mensch als Allesfresser kann alles essen, aber er muß nicht. Und wir leben heute wirklich unter Bedingungen, unter denen wir entscheiden können.

Ansonsten schließe ich mich auch Paolin an: Der empfohlene Tagesbedarf ist sicherlich etwas, was noch nicht zur Gänze bekannt ist. Zumal jeder Körper wohl individuell reagiert, selbst, wenn es sich dabei um Durchschnittswerte handelt.

Und eine ganz andere Frage, die mich auch imemr wieder beschäftigt: Wenn hier immer die Angst vor Muskel- und Knochenabbau besteht, wie schaffen es herbivore Tiere, diese aufzubauen? Sicherlich, die Physiologie unterscheidet sich von der des Menschen, aber Knochen und Muskeln sind Knochen und Muskeln oder bestehen die bei den Tieren aus anderen Stoffen?

Und in dem Zusammenhang fällt mir noch etwas ein: Ich hatte bei meiner alten Arbeitsstelle mit einem Asperger zu tun, der sich stark eingeschränkt hat in der Auswahl seiner Ernährung: trockene Nudeln, Goudakäse, Fertigkuchen, Kekse und Bratkartoffeln. Zugegeben, er hatte recht lichtes Haar, erfreute sich aber sonst bester Gesundheit. Er hat so immerhin seine (frühe) Kindheit und insgesamt 20 Lebensjahre überstanden.
 

Sawyer

Manaheld
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Hab mir mal eine möglichst neutrale Seite rausgesucht:
Ernährung - Gesund genießen - verbraucher.org

Bin jetzt ein wenig aufgeklärter was ein fleischloses Leben betrifft, allerdings nur wenn es ums vegetarische Leben geht, nicht ums vegane Leben, denn da finde ich jetzt irgendwie nur Seiten von (meiner Meinung nach) fanatischen Veganern.

Naja, ich persönlich werde nach wie vor nicht auf Fleisch verzichten, dafür gibt es bei mir zuviele Lieblingsspeisen die unweigerlich mit Fleisch in Verbindung stehen.

Was Baybs/Kinder betrifft, so habe ich jetzt allerdings nichts mehr dagegen einzuwenden sie mit einem vegetarischen Lebenstil zu erziehen. Ist vielleicht wirklich gar nicht so schlecht.

Aber was eine vegane Lebensweise betrifft... da bin ich mir nach wie vor nicht so sicher.
Hat da evtl. jemand auch einen neutralen Artikel?
 

Jungle-Jazz

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Hi Leute,

habe früher viel Unwesen in diesem Thread getrieben und traue mich kaum, meine alten Posts zu lesen aber ich möchte das Thema mal wieder aufgreifen und mal hören und erzählen, was sich so verändert hat.

Ich selber verzichte, aus eigener Entscheidung, schon circa seit 14 Jahren auf Fleisch. Das ist in etwa die Hälfte meines Lebens.
Inzwischen habe ich tatsächlich auch den nächsten, und einzigen logischen, Schritt geschafft und kann behaupten, dass ich mich seit fast 3 Jahren vegan ernähre. Die Umstellung war nicht wirklich leicht aber auch nicht wirklich schwer. Hab irgendwann einfach keine Milch mehr gekauft und stattdessen zur pflanzlichen Alternative gegriffen (Hafer ist hier mein Favorit). Die Entscheidung komplett umzusteigen habe ich zusammen mit meiner damaligen Freundin geschlossen, das hat es für mich natürlich ehrlich gesagt viel einfacher gemacht.
Perfekt bin ich leider nicht: Auch wenn ich meine Einkäufe für meinen Haushalt seitdem konsequent frei von tierischen Produkten gehalten habe, gerate ich, auch wenn selten, hin und wieder mal in eine Situation, in der ich mir dann doch das belegte Käsebrötchen beim Bäcker kaufen muss. Dafür muss mein Hunger und die Not aber auch entsprechen groß sein.

Insgesamt kann ich behaupten, dass ich seitdem sehr zufrieden bin mit mir selbst.
Körperlich merke ich kaum Unterschiede und erst recht keine Negativen: Meine Verdauung ist so gut wie nie und beim Sport kann
Allein die Tatsache, mich mehr mit dem Thema Ernährung an sich beschäftigen zu müssen (was sind eigentlich diese Nährstoffe, die ich ausgleichen muss?) hat mich viel über meinen eigenen Körper gelehrt. Ich kann beinahe sagen, dass ich dadurch mehr im Reinen mit meinem Körper bin und besser auf seine(meine) Bedürfnisse hören kann.
Sogesehen spare ich sogar, weil ich auf so viel Unnötiges verzichte, von dem mir nie bewusst war, wie unnötig es doch ist und wie wenig ich es vermissen werde.

Ich bin auch eigentlich sehr zufrieden damit, dass der generelle Trend in Richtung Nachhaltigkeit geht und die Nachfrage an pflanzlichen Alternativprodukten immer mehr steigt. Sich vegetarisch/vegan zu ernähren, ist so leicht wie nie zuvor.

Nicht ganz meine Art, aber um diesen Thread vielleicht noch ein paar Antworten zu entlocken (oder um vielleicht ja noch den ein oder anderen Denkprozess zu aktivieren), frage ich mal ganz offensiv und direkt:


Warum lebt ihr im Jahr 2020,

indem es so offensichtlich ist wie noch nie,
dass der Handel, der Verzehr, die Haltung und der Transport von Nutztieren,
nicht nur ethisch anzuzweifeln,
sondern auch riesige Faktoren sind
für den Klimawandel, Rodung von Wäldern, Verbreitungen von Krankenheiten und von sozialen Misständen,
und damit letztendlich eine der größten Gefahren für den gesamten Planeten Erde,

noch nicht vegan?


Was tut ihr bereits (oder stattdessen), um den Schaden zu minimieren,

was müsste passieren, damit ihr komplett umsteigt

und

gehen euch diese Veganer eigentlich auf den Sack?



PS. Ich will niemandem auf den Schlips treten. Ich verurteile nicht den Bauern an sich und auch nicht den Hungrigen. Ich verurteile die Industrie, die Massentierhaltung und das Unterstützen dieser aus Luxusgründen, Gewohnheit und und Bequemlichkeit.

PPS. Bin wohl etwas schreibwütig gewesen
 
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Tenwo

Ownet
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Hui.
Ich war von 15 bis 31 Vegetarier, also auch die Hälfte meines damaligen Lebens. ^^
An meinem Hochzeitstag vor 5 Jahren habe ich das erste mal wieder Fleisch gegessen. Nach der Trennung habe ich wieder damit aufgehört bzw. nur Fleisch aus Foodsharing oder hier vom Hof (Geflügel aus eigener Haltung) gegessen. Das war vor 1,5 Jahren.
Seit Herbst esse ich ausschließlich vegan. Ausnahmen gibt's keine. Vegane Ernährung ist bei mir zum Teil gesundheitlich bedingt, um Arthrose vorzubeugen. Ich muss nicht drauf verzichten, aber ich schätze, es ist besser für mich. Wobei ich auch rauche. XD Egal!
Ich sehe diese Art der Ernährung als moralische Einstellung. Wenn mich jemand fragt, warum ich Veganer bin, sag' ich: "Weil ich's kann."
Ich sehe das genauso wie Du. In unserer Gesellschaft muss niemand verhungern, wenn er/sie auf Tierprodukte verzichtet. Es gibt so viele Alternativen zu Fleisch, Milch und Eier. Wer Fleisch etc. aus der üblichen Vermarktung konsumiert, ignoriert das Problem der Massentierhaltung - in der Regel aus Bequemlichkeit und Luxus. Das ist keine Verurteilung, sondern Tatsache. Jeder/jede hat sein/ihr eigenes Gewissen bzw. seine/ihre Vernunft und kann mit diesem Problem umgehen, wie er/sie es für richtig hält.
Freundschaften enden bei mir bei diesem Thema nicht. Meine besten Freunde essen Fleisch. Wenn aber jemand mit mir über dieses Thema diskutiert und ich ihn/sie frage, warum er/sie Fleisch ist, erwarte ich eine ehrliche Antwort und keine Ausreden.

Beim Essen geht mir die Diskussion aber tierisch auf'n Sack. "Oh! Verganer? Warum das denn?" "Echt? Entschuldigung. Hätte ich das gewusst, dann hätte ich..." blablabla...
Halt's Maul. Ich will essen. ^^

Ich kaufe übrigens auch kein Fleisch für meine Kinder, aber Eier und Milchprodukte aus Ökohaltung.
 

MicalLex

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Oi, ist das Thema echt so lange still gewesen?

Ich stelle fest, bei mir hat sich nicht so richtig viel getan. Ich habe einige komplett vegane Tage und sonst esse ich überwiegend vegan. Von Reismilch habe ich mich verabschiedet, da sie aus dem Sortiment genommen wurde und zudem im Verdacht stand, Arsen zu enthalten (vermutlich der Grund, dass sie verschwunden ist aus den Läden). Die Entdeckung des Eiskönigs sorgte allerdings dafür, dass mein Eiskonsum stark gestiegen ist.

Und was damals noch ungelegte Eier waren ist nun ein geschlüpftes Küken. Unsere Tochter wird rein vegetarisch ernährt und ihr geht es wunderbar (hat die U7 kürzlich auch ergeben). Dadurch dass sie jedoch nicht immer alles aufisst, esse ich hin und wieder tierische Produkte, die ich zuvor lange nicht angerührt hatte. Ich denke, dass es sich dabei allerdings nur um eine temporäre Erscheinung handeln wird, da ich nicht wirklich hinter Eiern und Käse hinterher bin und ich es nur esse, damit es nicht im Mülleimer landet.
 

Poe

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Als ich jünger war habe ich mehr Fleisch gegessen als heute. Das liegt daran, dass bzgl. der Massenhaltung etc. einfach das Wissen dazu gefehlt hat oder man schlicht nicht darüber nachgedacht hat. Außerdem lebe ich mit drei Vegetariern zusammen (keine Veganer). Dies hat ebenso dazu beigetragen meinen Fleischkonsum zu reduzieren. In der Regel kommt für mich ein bis maximal zweimal Fleisch pro Woche auf den Tisch. Die restlichen Tage gibt es ausschließlich vegetarische Gerichte in Form von Gemüse, Kartoffelprodukte oder Mehlspeisen. Freitgas gibt es traditionell immer Fisch. Mit dem älterwerden ist das Verständnis hinsichtlich der Fleischproduktion gewachsen und ich kaufe ausschließlich nur noch beim Metzger, der nachweisen kann, dass Tiere artgerecht gehalten werden und wurden etc. Außerdem finde ich das "Crowdbutching" eine interessante Sache. Das Rind wird erst geschlachtet, wenn es tatsächlich zu 100% verkauft ist. Damit soll sichergestellt werden, dass keine Verschwendung stattfindet und Fleisch in Maßen konsumiert wird. Viele Discounter verkaufen "günstiges" Fleisch mit diesen Aufdrucken, die artgerechte Haltung etc. suggerieren sollen. Nachdem ich diverse Verbrauchersendungen dazu gesehen habe bin ich recht kritisch gegenüber dieser Label. Allerdings gibt es Menschen, die sich "teures" Fleisch nicht unbedingt leisten können. Und solange im Supermarkt die Nachfrage vorhanden ist, wird das Zeug natürlich auch weiterhin verkauft. Generell finde ich es erschreckender, dass der Fleischkonsum bei der Weltbevölkerung einen Wandel erfährt. Insbesondere die asiatischen Staaten scheinen sich dem Thema mehr und mehr zu widmen.

Was mich an vegetarischen und veganen Produkten stört sind jene, die aussehen wie Fleisch oder Wurst und sogar danach schmecken. Wenn ein Vegetarier sowas kauft ist es schwer für mich zu akzeptieren diesen als Vegetarier anzusehen. Entweder ich mag den Geschmack und esse bewusst Fleisch oder ich mag ihn nicht und verzichte. Aber etwas veganes in Fleischform zu essen, das geschmacklich auch noch so daherkommt muss sich kritisch hinterfragen. Nebenbei ist die Herstellung veganer Ressourcen auch nicht ohne. Exzessive Landwirtschaft und Raubbau werden mitunter betrieben, um möglichst gewinnbringend produzieren zu können. Insektensterben und schwindende Artenvielfalt ist eine Sache, wenn nicht gerade auf Spritzmittel verzichtet wird. Nebenbei ist mit Sicherheit nicht überall Öko drin wo Öko draufsteht.

Es fällt mir nicht immer leicht den perfekten Ausgleich zwischen Fleisch und vegetarischer Ernährung zu finden. Auf beiden Seiten gibt es Vor- und Nachteile, die man für sich erörtern kann. Die perfekte Lösung gibt es meines Erachtens einfach noch nicht. Viel mehr Sorge bereitet mir die stetige Entwicklung zur Wegwerfgesellschaft. Dies resultiert nicht nur daraus, dass viele Dinge sehr günstig sind, sondern meiner Meinung nach auch, dass es manchen Menschen einfach zu gut geht.
 

MicalLex

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Warum essen Omnivoren Produkte die wie Wurst aussehen und so schmecken? Die wenigsten Tiere haben die Form von Bockwurst oder Schinkenspicker, möchte ich meinen. Und was Wurst- und Fleischprodukten an Geschmack und Aromen zugesetzt wird unterscheidet sich auch vom puren Geschmack. In der Hinsicht ist die Wurst oder das Schnitzel ähnlich künstlich wie die Tofuwurst oder das Seitanschnitzel.
Es hängt einfach davon ab, aus welchen Gründen man vegetarisch oder vegan lebt. Fleisch zu mögen ist kein Ausschlussgrund und muss überhaupt nicht kritisch hinterfragt werden. Krasses Beispiel, um den Sachverhalt zu verdeutlichen: würdest du einen Triebtäter, der sich zurückhält bzw. legalen Ersatz besorgt, auch kritisch hinterfragen?

Beim Rest hast du meine Zustimmung. Man kann und sollte hinterfragen, was so alles in den Produkten steckt bzw. was die Produktion so mit sich bringt.
 

Poe

Manaheld
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Dass bei der Herstellung von Nahrungsmitteln (egal ob vegan oder nicht) ordentlich gepanscht wird ist kein Geheimnis. Seit Jahren mahnen Ernährungswissenschaftler dieses Vorgehen der Industrie an. Die EU ist zwar bemüht Verbesserungen zu erreichen aber ganz wird dem nie der Riegel vorgeschoben werden, da gerade in der Industrie ein profitable Fertigung unter Einsatz ausschließlich gesunder und zusatzstofffreier Produkte akutell vermutlich nicht gewinnbringend umsetzbar ist. Mitunter wird sogar versucht Verbraucher offensichtlich zu täuschen. Aber das geht auch über die Nahrungsmittelindustrie hinaus. Sofern man die Möglichkeit hat ist Selbstversorgung immer noch die beste Alternative, wenn der nächste Bioladen oder Bauernhof nicht direkt um die Ecke ist. Ich wohne sehr ländlich und kann einfach so daherreden, ich weiß aber nicht, ob es in den Großstädten "so einfach" ist.

Nachdem ich nochmal Revue gelesen habe muss ich meine Aussage korrigieren. Ich habe keineswegs Probleme damit, wenn man vegetarische/vegane Produkte kauft, die in ihrem Aussehen oder Geschmack fleischhaltigen Speisen ähneln. Dass die Inhaltsstoffe anders sind ist klar. Meine Schwester und Verwandte, die seit zig Jahren von klein auf bereits Vegetarier sind haben die Entwicklung und den Wandel vegetarischer/veganer Produkte beobachtet. Um es salopp auszudrücken haben sie einen Ekel vor jenen Produkten, die zwar fleischfrei sind aber dem ähneln. Sie möchten weder Form noch Geschmack erleben wollen und verzichten stets auf den Kauf solcher. Ich akzeptiere das aber ich möchte deshalb nicht alle über einen Kamm scheren, die dennoch das Bedürfnis danach haben - aber eben in veganer Form.
 

Ashura

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Bei mir hat sich da nicht viel geändert, ja ich esse Fleisch aber nur selten und lieber Qualität statt Quantität.
 

BonsaiBaum

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Wahnsinn, wie lange es dieses Thema hier schon gibt! Ich esse Fleisch, mache mir aber immer mehr Gedanken über den Konsum. Ich habe im Moment nicht vor, komplett vegetarisch oder vegan zu leben aber ich nehme mir mittlerweile 2-3 Fleisch-Tage die Woche und koche ansonsten viel mit Gemüse, zum Teil vegan. Es gibt wirklich mehr vegane Rezepte als man denken könnte. Ich denke die Gesellschaft bewegt sich auch immer mehr in diese Richtung.
 

Ashura

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Wenn viele Gerichte gut schmecken muss man nichtmehr behaupten das nur Fleisch das das einzig Wahre ist, oder?
 

Vash

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Es hängt einfach davon ab, aus welchen Gründen man vegetarisch oder vegan lebt. Fleisch zu mögen ist kein Ausschlussgrund und muss überhaupt nicht kritisch hinterfragt werden.
Wenn mal alle so denken würden, egal ob militanter Vegetarier/Veganer oder Fleischesser, wäre die Welt eine Bessere. Es ist eh bei allen unterschiedlich. Bei meinen Kindern als Beispiel hat meine Älteste einen normales Konsumverhalten, meine Mittlere kann gar nicht genug kriegen und meine Jüngste mag Fleisch absolut nicht. 🤣 Ist immer wieder lustig, wenn sie dann sagt "aber kein Fleisch", zumal sie erst 4 ist und wir ihr vorleben, dass sie das essen soll, was sie mag.

Ich für meinen Teil esse Fleisch, wenn mir der Sinn danach steht. Gibt auch Tage, an denen ich gar kein Fleisch esse. Ist eh gesünder den Fleischkonsum auf 2 mal die Woche zu reduzieren.
 

Ashura

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Mich kümmert die Qualität des Fleisches eh mehr als es jederzeit verfügbar haben zu müssen. 2 mal die Woche reicht auch völlig für mich, dagegen kenne ich Leute denen die Qualität des Fleisches total schnurz ist und zur JEDER Mahlzeit Fleisch essen....bestes Beispiel dafür war mein Dad der mit 65 dann 2014 das zeitliche gesegnet hat mit seiner 100% Fleisch Kost, viel Alkoholkonsum und noch weitaus höherem Zigarettenverbrauch per Day.

Da kam gestern n Reupload von Galieo wo ne Gänseschlachtung öffentlich gezeigt wurde, da sieht man ja leider das vielen nicht klar ist, das etwas für Fleisch auf dem Tisch sterben muss. Das Experiment: Gänse-Schlachtung in der Öffentlichkeit

Wegen Sachen wie denen wäre es mir lieber das Haltungsbedigungnen für Speisetiere verbessert werden sollten und die Wege zur Schlachtung und Schlachtprozesse ansich besser so schmerz- und stressfrei wie möglich gemacht werden sollten, in unserem eigenen Interesse. Meine Oma die selbst ja lange den Bauernhof hatte sagte mir immer: "Du bist was du isst..." und damit hat sie recht.
 
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Vash

the Evil
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bestes Beispiel dafür war mein Dad der mit 65 dann 2014 das zeitliche gesegnet hat mit seiner 100% Fleisch Kost, viel Alkoholkonsum und noch weitaus höherem Zigarettenverbrauch per Day.
65 ist dann sogar noch gut. Mein Onkel ist mit Mitte 50 unter die Erde gegangen, nachdem er Jahre lang fettig gegessen, viel Alkohol getrunken und geraucht hat wie ein Schlot.

Was den Rest deines Posts angeht, geb ich dir Recht. Die meisten scheinen das zu vergessen, dass etwas sterben muss, damit wir was zu Essen haben. Andererseits ist es eine Sache, dies zu wissen und sich damit abzufinden (oder eben auch nicht), sich den Vorgang anzuschauen eine andere. Ich bin nicht der Meinung, dass man Leuten das unter die Nase reiben muss. Wenn mein Abfluss verstopft ist, rufe ich auch einen Klempner und in der Schei** von fremden Menschen wühlen zu müssen ist nicht weniger eklig als ein Tier zu schlachten.

tl;dr Version: es gibt Leute, die das machen WOLLEN und dementsprechend lernen und die Berufe dann ausführen und dafür bezahlen wir sie.
 

Babsi1990

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Ich denke auch, dass vor allem bei so einem wichtigen Thema wie Essen der Ansatz "leben und leben lassen" ziemlich wichtig ist. Was denke ich viele Omnivoren mittlerweile nervt, ist, dass Vegetarier bzw Veganger alle anderen von ihren Ansichten und Meinungen überzeugen wollen, wohingegen Menschen, die Fleisch essen, eher weniger dazu tendieren, zu den Leuten hinzugehen und ihnen zu sagen, sie sollen Fleisch essen. Wenn es einem aufgezwungen wird oder man nicht 100% frewillig dazu kommt, hat es auch keinen Sinn bzw wird man es auch nicht durchziehen.

Ich bin gespannt, wie sich die nächsten Jahre hinsichtlich der verschiedenen Ernährungsformen entwickeln werden😁
 

MicalLex

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Ich denke auch, dass vor allem bei so einem wichtigen Thema wie Essen der Ansatz "leben und leben lassen" ziemlich wichtig ist. Was denke ich viele Omnivoren mittlerweile nervt, ist, dass Vegetarier bzw Veganger alle anderen von ihren Ansichten und Meinungen überzeugen wollen, wohingegen Menschen, die Fleisch essen, eher weniger dazu tendieren, zu den Leuten hinzugehen und ihnen zu sagen, sie sollen Fleisch essen. Wenn es einem aufgezwungen wird oder man nicht 100% frewillig dazu kommt, hat es auch keinen Sinn bzw wird man es auch nicht durchziehen.

Ich bin gespannt, wie sich die nächsten Jahre hinsichtlich der verschiedenen Ernährungsformen entwickeln werden😁
Nun, da möchte ich gern ein bisschen widersprechen. (Ich könnte mir auch vorstellen, dass dieser Aspekt auch schon mal hier behandelt wurde).

Erstmal ist es nicht so, dass jeder Vegetarier oder Veganer offensiv versucht, Omnivoren das Fleisch madig zu machen. Es gibt sicher genügend Beispiele dafür, aber ich hab auch schon höfliche Nazis erlebt und würde deswegen nicht von einem auf alle anderen schließen... Und dass die Massentierhaltung (aus der zu über 90% konsumiert wird) Auswirkungen auf alle hat, ob sie nun Fleisch essen oder nicht, ist ja nun kein großes Geheimnis. In der Hinsicht finde ich es sogar durchaus berechtigt, wenn man den Fleischkonsum bzw. die Art des Konsums in Frage stellt, auch gern direkt bei den Personen. Das kann man natürlich auch auf andere Bereiche ausweiten, wenn die Allgemeinheit davon betroffen ist. Ist dann zwar nicht weniger nervig, aber hat eben durchaus seine Berechtigung.
Und tatsächlich hab ich es auch oft erlebt, dass bei der Erwähnung von Vegetarismus/Veganismus der geneigte Fleischesser ungefragt Kommentare angibt und die Lebensweise in Frage stellt bzw. mit Pseudoargumenten versucht, die Ernährungsweise schlecht zu machen. Gilt natürlich nicht für alle und es gibt auch viele offene Menschen, aber es ist ein Problem, was auf beiden Seiten auftauchen kann.
 

Vash

the Evil
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Ich denke auch, dass vor allem bei so einem wichtigen Thema wie Essen der Ansatz "leben und leben lassen" ziemlich wichtig ist. Was denke ich viele Omnivoren mittlerweile nervt, ist, dass Vegetarier bzw Veganger alle anderen von ihren Ansichten und Meinungen überzeugen wollen, wohingegen Menschen, die Fleisch essen, eher weniger dazu tendieren, zu den Leuten hinzugehen und ihnen zu sagen, sie sollen Fleisch essen. Wenn es einem aufgezwungen wird oder man nicht 100% frewillig dazu kommt, hat es auch keinen Sinn bzw wird man es auch nicht durchziehen.

Ich bin gespannt, wie sich die nächsten Jahre hinsichtlich der verschiedenen Ernährungsformen entwickeln werden😁
Ehrlich gesagt habe ich noch einen dieser "militanten Veganer" live gesehen. Ich kenne die eigentlich nur aus Memes, die von militanten Fleischfressern verbreitet werden. Genau genommen habe ich bisher nur militante Fleischfresser erlebt, die Vegetariern und Veganern ihre Lebensweise aufzwingen wollen. Gab in den News mal so nen Typen, der auf der Straße in tote Eichhörnchen gebissen hat, nur um Veganer zu ärgern (Quelle). Keine Ahnung, aber leben und leben lassen sieht für mich anders aus.

Bei uns zu Hause haben wir immer eine vegetarische Alternative da, wenn wir Gäste einladen, unter denen Vegetarier sind. Ist für uns kein Umstand und hat auch was mit Respekt zu tun.
 

Ashura

Amazone und Meridian Child
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Ich seh die auch nur selten, ich mein iss doch okay, gibt mehr leute als man denkt die irgendwas nicht vertragen. Von daher war ich früher als Multiallergiker echt schlimmer dran als Vegetarier, ernsthaft.
 
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