Der christliche Glaube kann jederzeit neu Ausgelegt werden.
Stets kommen neue historische Tatsachen bezüglich der heiligen Schrift an das Licht und daraus folgert man neue Exegesen.
Mittlerweile geht man von fünf verschiedenen Bibelauslegungen aus.
- das rein wörtliche Bibelverständnis
- Feministische Betrachtung
- historisch Kritische Exegese
- tiefenpsychologische Auslegung
- und eine, die mir gerade par tout nicht einfallen will
So wäre es sicherlich möglich die Bibel progressiv auszulegen.
Ein gutes Beispiel - mir fällt das gerade ein - wäre doch die bildliche Heilung des blinden Bettlers Bartimäus im Markusevangelium. (10,46)
Zunächst sitzt er und lässt die Menschenmenge an sich vorbeigehen.
Als er jedoch in Erfahrung bringt, dass gerade der Sohn Davids diesen Weg passiert springt er auf, lässt alles stehen und liegen und ruft Jesus aus vollem Halse zu, er solle ihm helfen: "Rabbuni, ich möchte wieder sehen können!"
Wie ist nun aber dieses "sehen" zu deuten? Es könnte als "den Glauben erkennen" verstanden werden.
Wenn man allerdings davon ausgeht, dass Gott das Wesen allem Dies- und Jenseitigem darstellt, was keine unchristliche Auffassung ist, so könnte es als "das Erkennen Gottes" gedeutet werden.
Die Wissenschaft - wir haben das bereits diskutiert - erforscht demnach Gottes Wesen und eben das will der bildlich Blinde in dieser Geschichte erkennen.
Als er nun Jesus von Nazareth begegnet, das heißt seinen Glauben findet, erkennt er seine Bestimmung in der Progressivität und ist folglich nicht mehr Blind.
Es gibt bessere Beispiele, ich weiß.
ein:
Aber ich glaube es macht deutlich, dass eine Antwort des christlichen Glaubens niemals so eindeutig sein
kann , wie du das in deinen Postings darzustellen versuchst.