Beim folgenden Text möchte ich dazusagen, das es nicht um Selbstmordgedanken geht, in keinster Form und auch nicht um Selbstmord bevor dashier einige denken.
Ob es euch gefallen wird oder nicht? Ich weiß es nicht, Kritik ist erwünscht, aber ich hoffe ihr versteht, wenn ich nicht auf genauere Fragen eingehen werde, die das Warum betreffen.
Perfekter Morgen
sanft kitzelt der erste sonnenschein die nasenspitze und ein leises niesen erklingt noch bevor die augen vollkommen geöffnet sind, zeitgleich nehme ich nun erst mit vollem bewusstsein den geruch von nassem gras wahr, an dem der morgentau hängt, den süßen geruch von blütenblättern die vom wind von den ersten trieben abgetrennt werden und dem schnee gleich zu boden rieseln, blütenblätter von kirsch und birnenbäumen.
die augen haben sich an die helligkeit noch nicht gewöhnt, so schließe ich sie langsam wieder, versuche mich auf meine anderen sinne zu konzentrieren, genieße die feuchte des grases auf der haut, wie die blütenblätter meinen körper streifen, gleich einer liebkosung von fingerspitzen und still lausche ich der melodie welche sich zusammenfügt aus dem gesang der vögel, dem wind und wie er durch die sattgrünen blätter der bäume rauscht.
langsam lasse ich mich fallen, genieße dieses zusammenspiel dieses frühlingsmorgen nur, die warmen sonnenstrahlen die sich langsam ausbreiten und meinen körper in ihre wärme hüllen, entspannte gesichtszüge, eine innere zufriedenheit, denn ich weiß, er ist neben mir, ich muss nur meinen arm nach ihm ausstrecken und ich könnte ihn berühren, aber soll er ruhig noch ein wenig schlafen.
ein sanftes lächeln legt sich auf meine lippen wärend ich meinen träumen nachhänge, diesen moment nie wieder verlieren möchte, ihn immer in mir haben möchte, niemals vergessen. ruhig setze ich mich auf und öffne langsam meine augen, warte, bis sie sich an das tageslicht gewöhnt haben, blinzel leicht und schaue zu dir, beobachte dich, wie du noch immer ruhig daliegst und die blütenblätter sich langsam auf deinem körper niederlassen, dein kopf ist zur seite gedreht, nicht in meine richtung, dieses hübsche profil mit den feinen und sanften zügen, dieses gesicht mit der weichen zarten haut, vereinzelt fallen einige deiner braunen haarsträhnen nach vorne.
erneut muss ich lächeln und will deine haare aus dem gesicht streichen, dich mit einem zärtlichen kuss wecken, doch als ich mit der hand deine stirn berühre zucke ich schlagartig zurück...noch immer das bild des vollkommenen morgens um mich, und doch entsetzen in meinen zügen.
gestern noch saßen wir doch zusammen, haben gelacht, haben spaß gehabt, geredet bis in die späte nacht hinein, was ist geschehen? erneut strecke ich meine hand nach dir aus, doch kann ich dich nicht berühren, die angst hält mich zurück. gestern noch, hieltest du mich in deinen armen, hast gewartet bis ich eingeschlafen bin, so lange aufgepasst.
entschlossen fass ich all meinen mut zusammen und berühre dein gesicht, wo ist die wärme die deine züge andeuten, noch immer rieseln sanft die blütenblätter auf deinen regungslosen körper, deine haut eiskalt. tränen bahnen sich den weg über meine wange, tropfen hinab, verlieren sich im tau des grases, langsam, behutsam, ängstlich drehe ich deinen leblosen körper zu mir, zitter leicht, dein augen geschlossen, friedlich, entspannt deine züge und doch ist da die unnatürlich blasse haut, haut die nicht mehr durchblutet wird, kein atemzug, nicht mal ein leichtes heben und senken deiner brust wie sonst, wenn du ruhig schläfst.
der lauf meiner tränen wird stärker, sinke hinab und vergrabe mein gesicht an deiner brust, nehme keinen herzschlag wahr wärend meine tränen deine kleidung durchnässen, unaufhörlich fließen und ich es nicht verstehen kann, warum, gestern meintest du noch, wenn wir gehen, dann zusammen, warum bist du ohne mich gegangen, warum hast du dein versprechen gebrochen und mich hier allein gelassen, warum konntest du mich nicht mitnehmen, warum konntest du nicht warten, warum so, ohne auf wiedersehen zu sagen. leise schluchze ich in deine kleidung rein, schüttel nur immer wieder den kopf, kann es nicht wahrhaben.
und immernoch rieseln blütenblätter auf unsere körper, hüllen uns langsam ein wärend der tau an den grashalmen klebt, den boden durchtränkt als wäre der tau meine tränen, noch immer hüllt die sonne uns in warmes licht wärend die vögel noch immer singen und der wind sein spiel weiter mit den blättern treibt, die blütenblätter zu uns treibt, die äste sich sachte im wind wiegen und leise das rauschen der blätter zu hören ist, für andere ein perfekter morgen.