Also, fändest du einen Menschen der sich nach reiflicher Überlegung
dazu entscheidet zu sterben auch nicht egoistisch?
kommt bei diesem beispiel genauso darauf an, aus welchen gründen man sich nun wirklich opfert. wenn man zeit hat, darüber nachzudenken (den aspekt hatte ich bis jetzt noch gar nicht bedacht), dann könnte ich mir natürlich schon vorstellen, dass es menschen gibt, die dann egoistisch handeln, sprich: sich opfern, damit sie selbst nicht trauern.
wenn ich ehrlich bin, fällt mir dazu aber kein wirklich adäquates beispiel ein, was noch irgendwo realistisch ist ...
aber auch hier könnte es menschen geben, die sich opfern, um dem anderen sein leben zu ermöglichen und ihm einfach nur zu helfen - dann fände ich es, wie bei der kurzschlusshandlung, ebenso nicht egoistisch.
kommt meiner meinung nach eben auf die gesinnung an und bei einer kurzschlusshandlung finde ich eine nicht-egoistische opferung (blödes wort -.-) bei weitem wahrscheinlicher. bei einer langzeitüberlegung eigentlich auch. man muss schon ziemlich abgebrüht (oder psychisch sehr labil) sein, um bei einer geliebten person bewusst zu denken: "joa, lasse ich eben ihn/sie zurück, der trauert dann um mich, kann mir aber egal sein, denn ich bin dann tot; ist besser, als um sie/ihn zu trauern." und sowas bedeutet für mich eben in einer solchen situation egoismus.
Und unterscheidest du zwischen "Für fremde Menschen opfern" und
zwischen "Für geliebte Menschen opfern"?
hmm ... also bei fremden menschen fällt die hier erörtete egoistische denkweise ja völlig weg, denn würde ich mich für eine fremde person opfern, hätte ich nicht den vorteil, dass ich nicht trauern müsste - ich kenne sie ja nicht und im falle ihres todes würde ich nicht trauern. (man hat wahrscheinlich erstmal nen schock weg, aber das ist ne andere geschichte)
für fremde menschen opfern ist für mich zivilcourage. (gibt sicherlich wieder skurrile gegenbeispiele MIT egoismus, aber sei es drum, sowas gibt es immer...)
und bei geliebten menschen greift das, was ich eben erklärt hab.