So, meine neuste Errungenschaft ist das Album Gling-Gló von Björk mit dem Tríó Guðmundar Ingólfssonar.
Wie sich herausstellte, ist dies eine Aufnahme von vor der Zeit, in der Björk als Solokünstlerin Erfolg hatte. Dementsprechend erwartet den Hörer hier auch etwas ganz anderes. Es handelt sich hierbei um Jazz und Swing, was ja eigentlich nicht zu meinen bevorzugten Musikrichtungen gehört.
Der erste Schock stellte sich dann auch ein,a ls ich das erste Lied Gling gló anhörte, was mich spontan an ein Weihnachtslied erinnerte. Meine erste Intention war es wirklich, die CD wieder zu verkaufen. Doch dann spätestens mit dem dritten Lied, revidierte ich meine Meinung wieder ein wenig. Und nach mehrmaligem Hören hab ich mich dafür entschieden, die CD zu behalten.
Zu meinen Lieblingsliedern gehören "Kata rokkar", "Bella símamær" und "Börnin við tjörnina".
So, was sollte also den Björkhörer dazu bewegen, da reinzuhören? Zunächst einmal der Umstand, daß vierzehn von sechszehn Lieder auf isländisch gesungen werden. Das fand ich schon toll bei Medulla. Dazu kommt, daß es immer noch die Stimme von Björk ist.

Wenn man empfänglich für den Musikstil "Jazz im weiteren Sinne" ist und Björk mag, dann kann man damit nichts verkehrt machen. Auch, wenn man sonst nicht auf Björk steht, aber den Musikstil mag, dann paßt das prima. Wer allerdings Björk wegen ihrer "bekannteren" Musik mag, wird hiervon wohl nicht so viel haben.
Mein Fazit ist, daß man Gling-Gló nicht so ganz mit ihren anderen Alben vergleichen kann, da es etwas völlig anderes ist. Ob besser oder schlechter möchte ich gar nicht bewerten, aber für mich steht es den anderen in nichts nach. Einziges Manko ist, daß einige Lieder schon manchmal nach Weihnachts- bzw. Kinderliedern klingen. Aber allein, da der Text auf isländisch ist, kann man das leicht mal ignorieren. Also selbst, wenn sie darüber singen würde, daß die kleine Raupe mit ihren Freunden über einen Ast kriecht und zum Schmetterling wird, würde man das so nicht merken. Dafür haben dann allerdings auch einige Melodien Wiedererkennungswert.