Videoüberwachung an öffentlichen Plätzen

Mananoko

Halbgott
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Passend zum Titel lautet meine Frage: Wie steht Ihr zu Videoüberwachungen an öffentlichen Plätzen?
Haltet Ihr es für Einschränkung der menschlichen Freiheit oder eher für eine gute Sicherheitsmaßnahme?

Man hat in der Vergangenheit natürlich schon sehr viele positive Resultate bekommen, wie zum Beispiel damals, als diese beiden Jugendlichen (oder etwas älter?) einen älteren Mann zusammengeschlagen haben. Auch, wenn die Tat durch die Videoüberwachung nicht verhindert werden konnte, so hat man doch wenigstens die Täter geschnappt.

Aber seht Ihr eine Möglichkeit, der Gewalt, oder eventuell auch dem Drogenhandel, vorzubeugen? Sind Kameras abschreckend genug?

Zu diesem Thema muss ich einen Text in Form eines Lesebriefes für die Schule schreiben und würde gerne so viele Meinungen wie möglich einbringen. :)
 

Rief

Himmlischer
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ich persönlich habe nix illegales vor und nix zu verbergen, sollen die kameras aufstellen

positiv: auch wenn etwas nicht verhindert wird, erkennt man doch die täter und kann "anmessend", sofern man da bei uns von anmessend reden kann, diese bestrafen

negativ: fällt mir nix ein^^
 

Szadek

Cash or Octopus
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Bullshit. Nicht jeder Mensch ist per se schuldig. Man sollte die Schuld bei denjenigen suchen, welche selbige verursachen.
 

Raguna

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Klar, im Grunde klingt es zu Anfang gut, wenn man mehr Täter durch mehr Überwachung finden kann, da kann ja bis auf Verbrecher eigentlich keiner was dagegen haben. Trotzdem wäre ich dagegen. ôo
Imho ist es viel wichtiger, für Prävention zu sorgen, dann wäre mehr Überwachung gar nicht nötig. Ich hatte auch mal ein Betriebspraktikum bei der Polizei und hab mitgekriegt, dass die verschiedensten Strafttaten verhindert werden könnten, wenn die Leute besser Bescheid wüssten oder einfach mal den Mumm haben Zivilcourage zu zeigen.
Wenn Frauen auf offener Straße vergewaltigt werden und keiner eingreift (wurde alles schon gefaked und getestet), dann nützen Kameras weniger als zivil couragierte Leute, die eingreifen und das Verbrechen zu verhindern versuchen. Long story short: Die Investitionen in Überwachung wären bei Prävention besser aufgehoben.

Zitat von Ryoko:
ich persönlich habe nix illegales vor und nix zu verbergen, sollen die kameras aufstellen
Du hast vielleicht nichts vor, aber jemand anders der dir ähnlich sieht vielleicht, und schon steckst du schneller in der shice als dir lieb ist. So fortgeschritten ist die Technik noch nicht, dass man einzelne Menschen überall genau erkennen kann.
Darüber hinaus ist doch totale Überwachung bescheuert, sowas kann leicht zweckverfremdet werden; wer bekäme bei ständiger Überwachung an öffentlichen Plätzen nicht ein beklemmendes Gefühl? Wohlmöglich könnte man schnell ins Visier geraten, wenn man sich seltsam oder nicht der Norm verhält. Das klingt vielleicht übertrieben, da noch längst nicht alle öffentlichen Plätze überwacht werden können, aber als Trend an sich wäre das fatal. Siehe die Satire "1984", sowas darf nicht passieren.
 

Meister der Runen

Emergency Induction Port
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Bullshit. Nicht jeder Mensch ist per se schuldig. Man sollte die Schuld bei denjenigen suchen, welche selbige verursachen.
würde ich auch so sehen. Muss man nur noch die schuldigen finden, aber nicht
auf Kosten der Privatssphäre der unschuldigen.
Aber ich denke früher oder später wird es eingeführt werden...
 

Yok

Hooded Hunter
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Aber ich denke früher oder später wird es eingeführt werden...
Die Dresdener Innenstadt z.B. wird bereits videoüberwacht.

Ich finde es ebenso schwachsinnig. Es hat keinen speziellen Nutzen und die Menschen fühlen sich dadurch erst recht nicht sicher.
 

Lord_Data

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Mir ists egal. Ich weiß zwra nich, wo eure Privatsphäre is, aber meine is sicher nich auf offener Straße.

Natürlich hängt das auch davon ab, in was für nem Staat man lebt. In Deutschland fänd ichs nicht so schlimm wie in irgendner Diktatur oder einem anderen unterdrückenden System, wo man echt aufpassen muss, was man macht.

Und wenn es hilft, Verbrecher schneller ausfindig zu machen, gut. Dann müssten Polizisten aber auch immer direkt eingreifen, weil sons bringt das ja nix. "Oh, letzte Nacht um 12 wurd da jemand verprügelt.. mh... ok*band lösch*".

Die Investitionen in Überwachung wären bei Prävention besser aufgehoben.
Was für eine Prävention hältst du denn bei Gewaltverbrechen für angebracht? Kostenlose Kung-Fu-Kurse?
 

Raguna

Legende
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Zitat von Lord_Data:
Was für eine Prävention hältst du denn bei Gewaltverbrechen für angebracht? Kostenlose Kung-Fu-Kurse?
Es gäbe genug Möglichkeiten: Mehr Polizisten auf Streife, härtere Bestrafungen vor Gericht...
Zudem wäre es toll, wenn Menschen nicht einfach weggucken würden, wenn irgendwo was passiert, sondern die Polizei rufen, es erwartet ja niemand, dass die mitprügeln (obwohl man das Recht hätte, die Verbrecher bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalten XD). Das versteh ich unter Prävention. Die breite Masse die wegschaut mal wachrütteln. :grmpf:
Ich hab auch beim Praktikum mal miterlebt, wie auf anderen Schulen bei 'nem Schulausflug zur Polizei auch in Kursen beigebracht wird, wie man sich in Notlagen verhält. Also wenn andere oder man selber auf der Straße bedroht wird. Da waren ein paar sehr gute Ratschläge dabei. Ich finde, sowas sollte viel, viel öfter mit Schulklassen gemacht werden, DAS wäre sicher keine verlorene Zeit und auch eine sinnvolle Form von Prävention.
ich hoffe mal, dass man jetzt besser versteht, was ich meine... XD
 

Lord_Data

*wuff wuff*
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Mehr Polizisten auf Streife, härtere Bestrafungen vor Gericht...
1. Kostet das Geld.. einiges.
2. Du denkst nicht wirklich, dass härtere Bestrafungen irgendwas ändern? Gewaltverbrechen gibt es auch in Texas, und da ist die Todesstrafe erlaubt. Also abschreckend ist das irgendwie nicht.

Die breite Masse die wegschaut mal wachrütteln.
Und wie? Oo Also ich ruf im Midnesten die Polizei, wenn ich seh, dass ich ne Chance hab, misch ich mich auch direkt ein. Nur ist man in solchen Situationen schon schnell als Beobachter überfordert.

obwohl man das Recht hätte, die Verbrecher bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalten
Halte ich für ein Gerücht... wenn ichd er Verbrecher wär, würd ich dann ersma ne Klage wegen Freiheitsberaubung anfangen. Hab da schon die abstrusesten Sachen gehört (zB: Bei einem im Hinterhof sind immer Jugendliche hingekommen, haben Tonnen umgetreten, Sachen kaputt gemacht, etc.. jetzt wollte der ne Kamera da aufbauen, musste aber penibel aufpassen, dass kein Stück der Straße beobachtet wird, weil er das ja nicht darf. Und Festhalten darf er sie auch nicht.)
 

Nazgul

Mitey Pirabbite
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Ko0mplett dagegen. Siehe: Roman 1984 von Orwell.

Außerdem will ich nicht, dass es heit "Here you watch TV. In Germany TV is watching YOU!"

Peace^^
 

Raguna

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Zitat von Lord_Data:
1. Kostet das Geld.. einiges.
2. Du denkst nicht wirklich, dass härtere Bestrafungen irgendwas ändern? Gewaltverbrechen gibt es auch in Texas, und da ist die Todesstrafe erlaubt. Also abschreckend ist das irgendwie nicht.
1) Das tut das Einrichten, Betreiben und Verwalten von Kameras auch, natürlich sind Jobs kostenspieliger, da geb ich dir Recht...aber Polizisten erledigen ja auch mehr Aufgaben als 'ne Kamera.
2) Vielleicht würde es sich trotzdem manche anders überlegen. Wenn ich für's Rasen auf der Autobahn den Führerschein wegkriege vermeide ich das eher als wenn ich "nur" Strafe zahlen muss.
Zudem hinkt der Amerika-Vergleich imo ganz gewaltig, weil dort die Mentalität in vielen Dingen einfach eine völlig andere als hierzulande ist, z.B. in Sachen Waffenbesitz, Sex oder Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit. Das kann man nicht vergleichen, finde ich.

Und wie? Oo Also ich ruf im Midnesten die Polizei, wenn ich seh, dass ich ne Chance hab, misch ich mich auch direkt ein. Nur ist man in solchen Situationen schon schnell als Beobachter überfordert.
Es spricht für dich, wenn du helfen würdest. ^^ ich hab mein Argument ja auch extra auf die breite Masse bezogen, weil ich glaube, dass die meisten hier etwas tun würden. Nur in Wirklichkeit schauen die Passanter eher weg oder denken gar nicht daran, die Polizeit zu rufen.
Und was das Beobachten angeht, du sagst es ja schon selber, einfach die Polizeit rufen, es muss ja niemand den Superhelden mimen. XD

obwohl man das Recht hätte, die Verbrecher bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalten
Hier kann ich nur das Wiedergeben, was ich beim Praktikum von den Polizisten dort erfahren habe, ich vertrau einfach mal auf deren Worte. ;)
Natürlich jetzt nicht festhalten im Sinne von "ich brech dem Schwein alle Knochen damit er nicht fliehen kann" sondern einfach nur Festhalten. Ich weiß selber, dass das einfacher klingt als es ist...
Na ja, das wird jetzt sonst noch zu Off-Topic, glaub ich, das wird noch was für ein eigenes Thema...das bringt ja auch nix für die Schularbeit ;P
 

MicalLex

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Halte ich für ein Gerücht... wenn ichd er Verbrecher wär, würd ich dann ersma ne Klage wegen Freiheitsberaubung anfangen.
Kein Gerücht, das Ding nennt sich umgangssprachlich "Jedermann-Paragraph" (§ 127 I StPO). Jeder Bürger hat das Recht, einen anderen festzuhalten, wenn eine Straftat gesehen wurde und der Verdacht auf Flucht besteht. Eingeschränkt wird das dann natürlich durch die Mittel, die man dazu einsetzt. Bewußtlosschlagen ist sicherlich keine legitime Methode des Festhaltens, wenn der Täter nur Wegrennen will, ohne selber Gewalt anzuwenden.


So, und nun zum Thema:

Prävention fände ich auch besser. Polizeikurse an der Schule wären da sicherlich sinnvoll, einfach um schon Kinder auf Notsituationen besser vorzubereiten. Für Erwachsene sollte es sowas aber auch geben, da man ja gern mal was vergißt im Laufe des Lebens.
Härtere Strafen dagegen...ich weiß nicht. Bringt meistens eh nichts...

Und bei der Videoüberwachung an sich bin ich etwas zwiegespalten. Einerseits finde ich gut, wenn man dadurch Verbrechen an öffentlichen Plätzen aufdecken kann, bei denen man sonst keine Hinweise gehabt hätte, aber in Hinblick auf Orwellsche Ausmaße, hätte ich bedenken, daß es ein erster Schritt in die falsche Richtung ist. Und wenn irgendwann die "gefilmten" Plätze bekannt sind, verlagert sich das illegale Geschehen natürlich zu den Orten, wo es keine Überwachung gibt. Dann heißt es entweder "Projekt gescheitert" oder "Ausdehnung der Überwachung", wo wir wieder bei Orwell wären.
Aber ehrlich gesagt weiß ich nicht, was manche haben. Wenn man ein Kaufhaus betretet, ist doch meist das erste, was man sieht ein Monitor mit sich selbst auf dem Bildschirm. Wäre es nun wirklich schlimmer, auch schon auf dem Weg zur Kaufhaustür irgendwo gefilmt zu werden?
 

Yok

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Wäre es nun wirklich schlimmer, auch schon auf dem Weg zur Kaufhaustür irgendwo gefilmt zu werden?
Nicht zu vergessen, dass die eigenen Gewohnheiten gefilmt werden. Wann man von der Arbeit kommt, mit wem man sich unterwegs unterhält, zu welchen Freunden man geht und wann man wieder zu Hause ist.

Durch Kameras kann man keinen Verbrechen vorbeugen. Die sind bloß dazu da, dass die Polizei nachdem das Verbrechen begangen wurde mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr ermitteln braucht.

Aber Privatsphäre, wer braucht sowas schon, wenn es darum geht, die polizeilichen Ermittlungen voranzutreiben? Aber abschrecken tun solche Kameras auf keinen Fall.
 

MicalLex

Linksverwandter Grünmensch
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Reden wir hier noch von Überwachung von öffentlichen Plätzen (Bahnhof, Innenstadt, etc.) oder Rundumüberwachung?
Bitte nicht aus dem Zusammenhang zitieren, wenn ich zweiteres schon selber kritisiere...

Und von Vorbeugen war sicherlich nicht die Rede, denn dazu bedarf es wie gesagt Prävention, wie das Wort schon sagt. Als Aufklärungsmethode finde ich es aber schon hilfreich.

Und welche Privatsphäre hast du auf dem Weg vom Hertie zum Mediamarkt? Bzw. läßt du die fallen, wenn du einen der Läden betrittst und dein Profil im Monitor beobachtest?
 

Yok

Hooded Hunter
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Reden wir hier noch von Überwachung von öffentlichen Plätzen (Bahnhof, Innenstadt, etc.) oder Rundumüberwachung?
Bitte nicht aus dem Zusammenhang zitieren, wenn ich zweiteres schon selber kritisiere...
Niemand sollte das Recht haben, Kameras an öffentlichen Plätzen zu installieren, dabei ist es mir egal ob es nur ein Marktplatz oder ein ganzer Stadtteil ist. Was die Leute in ihren Läden für Überwachungsgeräte haben, darauf kommt es nicht an, da muss ich ja nicht hingehen, wenn ich nicht möchte.

Und welche Privatsphäre hast du auf dem Weg vom Hertie zum Mediamarkt? Bzw. läßt du die fallen, wenn du einen der Läden betrittst und dein Profil im Monitor beobachtest?
Videoüberwachung im Supermarkt ist etwas völlig anderes als in der Öffentlichkeit. Darum heißt es ja auch Öffentlichkeit.

Wenn es um Überwachung geht, geht es doch letztendlich immer um das eine Argument: "Wir müssen einen Teil unserer Freiheit aufgeben, um mehr Sicherheit zu schaffen." Nur vor wem soll mich eine Kamera beschützen? Wenn mich Jugendliche in der U-Bahn verprügeln wollen, dann machen die das trotzdem. Die Kamera dient dann nur dazu, dass sich Leute im Fernsehen und auf Youtube später nochmal angucken können, wie ich vermöbelt wurde. Die Täter werden letztendlich auch ohne Kameras durch Zeugenaussagen oder meine eigene Aussage überführt.
 

Redwolf

Folge der 8 bei den Palmen!
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Oh mann. Also Viedeoüberwachung an Örtlichkeiten (Bahn, Flughafen, Kaufhaus(Nennt sich dann Hausrecht)) usw. finde ich ok. Dabei muss gewährleistet sein, dass wie es auch gesetzlich vorgeschrieben ist, darauf hingewiesen werden muss, dass überwacht wird (In Form von größeren Hinweisschildern). Wichtig ist, dass das Kameranetzwerk nur standortsbezogen zugänglich ist, also nicht mit anderen Standorten verschaltet ist. Andere Örtlichkeiten, wie eine Fußgängerzone oder die Innenstadt zu überwachen, darf nur mit nicht festinstallierten Kameras und nur innerhalb eines festgelegten Zeitraums geschehen.
Es dürfen keine Daten durch Gesichtsanalyse o.ä. erhoben werden. Die Daten müssen innerhalb eines begrenzten Zeitfenster spätestens aber wenn sie zur Erreichung des Zwecks nicht mehr erforderlich sind gelöscht werden.

Grundlegend erstmal die Datenkrake zu spielen und jeden unter Generalverdacht zu stellen ist einfach nur pervers.

"Ich glaube: Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten."
"Nazis sagten: Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten."
"Die Juden dachten: Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten."
"Ich sehe: Wer nichts zu verbergen hat, hat etwas zu befürchten."

Hier ist von jedem gesunde Paranoia zwingend erforderlich, sonst kommt 1984 nur etwas verspätet.
 
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Nazgul

Mitey Pirabbite
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@Redwolf
Die Technik von 1984 haben wir längst. Die im Roman ist sogar schon lachhaft veraltet... Und die Herangehensweisen im Roman werden angeblich auch schon sichtbar.

Wenn es Überwachung an öffentlichen Plätzen geben wird, wird es die Leute wohl nicht wundern müssen, dass ich aus Prinzip in Zukunft nur noch vermummt an solchen Plätzen zu sehen bin... möglichst mit Guy Fawkes-Maske ;)

Aber was mich interessiert:
Was genau erhofft man sich von solcher Überwachung?

Peace^^
 
OP
OP
Mananoko

Mananoko

Halbgott
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Aber was mich interessiert:
Was genau erhofft man sich von solcher Überwachung?

Peace^^

Ich vermute, man erhofft sich zum Einen einen Rückgang der Überfälle/allgemein Straftaten, da Kameras abschrecken sollen, zum Anderen Möglichkeiten, die Täter zu fassen. Oder auch einfach nur "Schaut her, wir tun was, obs was bringt ist fraglich." seitens der Politiker.

Bisher hat mich das Argument der Präventionen am meisten überzeugt; Überwachung durch Kameras beugen weder Straftaten vor, noch kann man dadurch wirklich erkennen, wer irgendwas getan hat.
Deswegen halte ich es am sinnvollsten, in erster Linie in solche Sache zu investieren, wie Sinistral sie genannt hat, sprich mehr Polizeistreife, die gegebenenfalls direkt vor Ort eingreifen kann, oder Präventionsveranstaltungen in der Schule (Besuche bei der Polizei, Wie verhalte ich mich richtig in bestimmten Situationen etc...).

Privatsphäre - naja. Das Argument zieht bei mir von beiden Seiten irgendwie nicht wirklich. Einerseits ist es schon komisch, wenn man nicht mal mehr einkaufen kann ohne "beobachtet" zu werden, andererseits ist es nun wirklich nicht soo schlimm, bei alltäglichen Dingen aufgezeichnet zu werden. Ich will damit Überwachungen keinesfalls gutheißen, ich sehe lediglich (für mich persönlich) kein großes Problem darin, wobei ich doch eher dagegen tendiere.
 

Nazgul

Mitey Pirabbite
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@Mananoko
Also wirklich aktiv helfen tun die Kameras nicht wirklich, das kann ich mir nicht vorstellen. Jemand müsste diesen ganzen Datenwust ja erst mal auswerten...
Atrappen haben da eigentlich den selben, aber billigeren Effekt... Natürlich nur, wenn die Leute davon nichts wissen...

Zum Thema Privatsphäre: Die Geschichte mit dem Frosch und dem kochenden Wasser kennst du, oder?

Peace^^
 

Redwolf

Folge der 8 bei den Palmen!
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“Ob er “nieder mit dem großen Bruder” hinschrieb oder nicht, machte keinen Unterschied. (…) Die Gedankenpolizei würde ihn trotzdem erwischen."

Glücklicherweise ist dich Technik doch noch nicht so weit.

Aber was mich interessiert:
Was genau erhofft man sich von solcher Überwachung?
Erstmal danke für die Frage.
Die ist schwierig zu beantworten.
Warum hat die DDR die Leute überwacht? Warum haben die Nazis die Leute überwacht? Die einfachste Antwort ist, dass der Staat Angst vor der eigenen Bevölkerung hat. Das ist eigendlich etwas positives, so ist der Staat geneigt die Bevölkerung nicht gegen sich aufzubringen.
Aber die Idee ist schon zu puristisch als dass sie total stimmen kann. Sicher geht es auch um das präventive verhindern von Straftaten.
Jedoch zeichnet sich nach und nach ab, dass Straftaten sogar gebilligt werden nur um größere Waffen zu bekommen.
Mal ein Beispiel:
Schäuble hat 2008 für eine Lockerung des Waffengesetzt gestimmt, so dass Jugendliche viel früher an Waffen kommen können. Warum? Sollte es nicht im Interesse eines Innenministers liegen die Waffengesetze eher zu verschärfen. Folge daraus ist, dass es mehr Amokläufer gibt. Dann auch noch der Angriff durch Dilletanten, als die große Terrordiskussion zur Debatte stand(SimonOX: Angriff durch Dilettanten).
Folge daraus ist, dass man ein Instrument hat die Sicherheitsnovelle aufzufahren um Häppchen für Häppchen die Bürgerrechte zu beschneiden. Es ist die Pflicht jedes Innenministers die Demonstrationsfreiheit zu garantieren. Was daraus geworden ist sieht man im G8 Gipfel. Dort wurde außerdem die Bundeswehr für Aufgaben der Polizei abgestellt. Das ist Verfassungwidrig. Die Bundeswehr darf aus gutem Grund nicht im Inland eingesetzt werden. Würde es zum Bürgerkrieg kommen, könnte man sie gegen die eigene Bevölkerung richten. In diesem Fall könnte das Widerstandsrecht ? Wikipedia nicht mehr effektiv genutzt werden.
Das würde zumindest Sinn machen, wenn ich paranoid wäre, da ich das aber nicht bin, erkenne ich zumindest den Übergang von "mehr Kontrolle" hin zum Polizeistaat.
Ich würde sagen, dass Schäuble und CDU weg vom Fenster müssen.

Na ja, vielleicht habe ich da auch einen etwas zu verklärten Blick ich denke mit Mananoko fährst du am besten.

Ach ja, das mit dem Frosch gefällt mir, kannte ich nicht.
 
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