Was ich eigentlich sagen wollte, hat Ashura ganz gut ausgedrückt. Auch ich finde eine solche Tat mehr als schrecklich, jedoch maße ich mir nicht an, über eine angemessene Bestrafung zu bestimmen.
Aber nun noch mal zur Klärung einiger Sachen.
@Psychopath
Als ich von gefährlich sprach, meinte ich eine Einstellung, wie du sie u.a. hast. Vielleicht sollte ich besser sagen, potentiell gefährlich. Hass zerstört einen Menschen meiner Auffassung nach. Das gefährliche an Hass ist, daß er einen völlig übernehmen kann. So war es ja auch vor 60-70 Jahren hier, daß der Hass auf eine bestimmte Bevölkerungsgruppe sehr viele blind gemacht hat. Ob der Hass nun begründet ist oder nicht, spielt dann keine Rolle mehr. Natürlich denke ich nicht, daß eine ähnliche Situation nochmal ausbrechen wird, weswegen ich es auch als potentiell gefährlich einstufe. Sollte der Drang nach Tötung und Peinigung von Straftätern überhand gewinnen, und Gesetzesänderungen, wie von euch gefordert bzw. gewünscht, eintreten, kann sowas schnell ausarten. Und um es nochmal zu betonen, ich halte eine solche Entwicklung hier für unwahrscheinlich, aber der Ansatz ist mit dem absoluten Vergeltungsgedanken geschaffen.
Ich: Mit Abschreckung erreicht man wirklich gar nichts. Denn Leute, die wirklich zu so einer Handlung fähig sind, werden selten dazu in der Lage sein, die Konsequenten ihrer Handlung zu sehen, bevor sie stattfindet.
Du: Ach ja?? Dann sollen sie sich nicht aufregen, wenn sie lebenslänglich in den Knast kommen! (lebenslänglich und nicht 15 Jahre!
Das sollte keinesfalls eine Legitimation sein. Jedoch bringt Abschreckung bei Überzeugung (bei einem Defekt im Kopf kann man von sowas wie Überzeugung sprechen) nichts. So lange der Täter keine Einsicht hat, ist jede Art der Strafe sinnlos. (Nun gut, das würde für die Todesstrafe sprechen, aber ist diese wirklich gerecht? Ich denke, daß es sowas wie normale Gerechtigkeit unter uns Menshcen nicht gibt. Denn wahre Gerechtigkeit wäre eine vollkommene Wiedergutmachung des Schadens der Opfer und die entsprechende Reue für den Täter. Aber das wird jetzt zu philosophisch.)
Was den Strafvollzug angeht, hab ich mich blöd ausgedrückt. Natürlich kannst du die Strafe nicht vollziehen. Jedoch stellt sich nicht nur der Staat auf eine untere Stufe, in dem er die Todesstrafe vollzieht, sondern du auch, indem du sie forderst und dadurch Genugtuung empfindest. Jedenfalls klang es so für mich, daß du die Todesstrafe nur so lange befürwortest, so lange du direkt damit nichts zu tun hast, tut mir leid, falls ich dich da falsch verstanden habe.
Und nun noch zu der Sache mit meinem Kind als Opfer. Wie gesagt, unmittelbar nach der Tat würde ich ihn auch bis aufs Schlimmste verfluchen. Doch wie schon gesagt, zerstört Hass einen Menschen. Ich würde nicht zulassen wollen, daß der Hass mich zerstört, weswegen ich alles versuchen würde, meinen Zorn abzubauen. Ich würde versuchen, nichts mehr für diese Person zu empfinden. Zudem würde ich Genugtuung in der unendlichen Hoffnung finden, daß der Täter irgendwann seine verdiente Strafe erhalten wird. Wie diese aussieht, weiß ich nicht, vielleicht werde ich es auch nie erfahren.
Aber die Möglichkeit, zu Verzeihen habe ich doch. Dadurch, daß er mein Kind geschändet hat, hat er auch mir etwas angetan, und genau das könnte ich ihm verzeihen. Jedoch weiß ich nicht, ob ich dazu in der Lage wäre, und ich hoffe, auch nie in diese Lage zu kommen.
Und zum Abschluß möchte ich nochmal sagen, daß hier einfach verschiedene Einstellungen und Vorstellungen aufeinander treffen. Ich habe nicht vor, hier jemanden von meinem Standpunkt zu überzeugen, was mir wahrscheinlich auch gar nicht möglich ist. Was ich jedoch möchte, ist euch zum Nachdenken anregen. Denkt wirklich einmal intensiv über alles nach und versucht auch mal offen für andere Ansichten zu sein, es zwingt euch ja keiner, sie anzunehmen.