Gedichte

saryakan

MEME FARMER
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@Duran: Das Englische gefällt mir richtig gut, meine Dichtungsversuche in dieser Sprache waren eher... bescheiden...
Auch das deutsche ist nicht schlecht, vorallem die unterschiedlichen Reimschemata sind interessant, auch wenn ich sowas nicht schreiben könnte... (siehe unten XD)

@Mical: Versmaß ist in dem Fall das richtige Wort, auch Metrum genannt.
Metren sind zwar nicht zwangsweise in Gedichten benötigt, doch versuche ich (meist) im Metrum zu bleiben. (Benutze meist eh nen 4-hebigen Jambus XP)

Im Spiegel der Wahrheit

Der Spiegel zeigt nicht mein Gesicht
Er zeigt mir auch mein Leben nicht
Er zeigt den Wyrm den jeder kennt
Den leise jeder "Zweifel" nennt

Er zeigt der Schlange Angesicht
Von ihr der Blick die Seel´ durchsticht
Die du nicht einfach töten kannst
Genannt wird sie die Sclange "Angst"

Er zeigt des Käfers Panzerschicht
Der miich erdrück mit dem Gewicht
Die "Trauer" die nicht Atmen lässt
Mit Tränen mir mein Herz durchnässt

Doch zeigt der Spiegel auch
Den Schmetterling in meinem Bauch
Die Rose die nur dir erblüht
Die Liebe die ich dir verspühr


Kirschen

Ein junger Kirschbaum kaum erblüht
Gefangen von der Rosen Macht
Ward von der Sonne fast verglüht
Erfrierte fast in dieser Nacht

Bewahrt ist er vom Leid der Zeit
Doch lebt er auch das Leben nicht
Solange bis man ihn befreit
Und dies kann nur das Schwarze Licht


Eine Geschichte

In einer Welt die ganz aus Weiß
Bestand und über der ein Ton
Der leise klirrend kalt wie Eis
Beständig brummte voller Hohn

Dort irrte einst durch leeres Land
Und schleppt sich müd und völlig leer
Ein Jüngling auf dem weißen Sand
Alleine und er kann nicht mehr

Er wandert seit er denken kann
Und findet seine Ruhe nicht
Doch finden wird er irgendwann
Die Ruhe in dem Schwarzen Licht

Danke

Vor mir lag eine Welt so leer
Ich wusste einst nicht wer ich war
Wo ging ich hin, wo kam ich her?
Die Frage die den Schmerz gebar

Ich suchte etwas, wusst nicht was
In dieser hektisch wirbelnd Welt
Sich ändernd, schnell mal dies mal das
Die selbst sich nicht zusammenhält

Ich rannte her, ich rannte hin
Doch suchte ich vergebens dort
Entleert war alles ohne Sinn
An diesem grausig unruhig Ort

Erdrückend schwer das Weltgewicht
So schwindlig ward vom Rennen mir
Doch find ich Ruh und Stille hier
Im stetig scheinend Schwarzem Licht


Du und Ich

Durch schöne Sternenklare Nacht
So flieg als Rab´ ich zu dir hin
Ich streichle deine Wange sacht
Doch macht all das hier keinen Sinn

Des Nachts im wunderbaren Wald
Zu Zweit gehn wir im Mondenschein
Nach Hause gingst du leider bald
Allein bin ich im Wald und wein

Zusammen lachen, weinen, leben
Ja, das will alles ich mit dir
Doch nie kannst du mir Liebe geben
Und nie gibt es für uns ein "wir"...


Der Liebe verlauf

Es fiel ein Samenkorne einst
Auf schlechtest vorstellbaren Boden
Umzingelt lag er vor dem Feind
Von Spinnen ward er eingewoben

Zusammen mit dem Samen keimt
Im Schatten endlich Hoffnung auf
Doch weil es nur im Schatten weilt
Die Hoffnung bricht im Zeitenlauf

Dort wächst die Pflanze kümmerlich
Und faulig schwarz ist sie befleckt
Der Sonnenstrahl berührt sie nicht
Sie wird von ihrer Furcht bedeckt


Navigator

Ich war ein Boot auf großer Fahrt
Doch als mein Navigator starb
Trieb hilflos ich verloren her
In einem dunklen Nebelmeer

Sehr lange irrte ich herum
Und wusste nicht einmal warum
Nicht wie noch wer noch was ich war
Ich wusste nicht wohin ich fahr

Doch blickt ich auf zur Himmelsnacht
Ein Stern hat dort mich angelacht
Der einz´ge Stern am Firmament
Der mich und meine Seele kennt

Ein helles Licht im Nebelraum
Zeigt einen wunderschönen Traum
Seitdem fahr ich dem Sterne nach
Auch wenn dabei mein Herz zerbrach

Siehe: Aller Ragenden Aengste Heilung!


Kerker

Versauernd sitze ich gefangen
An Venen ward ich aufgehangen
An Wand aus Fleisch häng ich so bitter
Aus blanken knochen sind die Gitter

Es stinkt nach Galle, Schweiß und Blut
Denn sterbend lieg ich in dem Sud
In Magensäure lösts mich auf
Doch geht das Leben weiter lauf

Und über allem dröhnt so laut
Ein Pochen aus der Wände Haut
So tief und regelmäßig dumpf
Ich kann nicht denken werde stumpf

Dann ein Hormon als Folterknecht
Verwehrt des letzten Wunsches Recht
Und schließt auf ewig mich hier ein
Gefangen ich im Körper mein

Leben

Des Lebens antrieb rast in mir
Ein unruhig Uhrwerk schnell tikt hier
Es muss sich ändern muss sich leben
Es muss nach allem immer streben
Und bleibt nur stehn im Todesschlaf
Doch wenn es lebt nicht ruhen darf
Nicht stehend statisch sterbend still
Weil Leben niemals weilen will
Und ändern wird sich nie dies Streben
Veränderung so heißt das Leben

Maschinenmensch

Menschen leben, Menschen handeln
Müssen auf der Erde wandeln
Bleiben sie nur einmal stehen
Können sie nie wieder gehen

Menschen laufen, Menschen gehen
Können nicht das Ende sehen
Bis da kommt der letzte Reiter
Bleibe dumm und laufe weiter

Menschen kämpfen, Menschen sterben
Laufe weiter voller Kerben
Wo ist nur der Mensch geblieben
Sehe nur noch Menschmaschienen.


Wenn ich nicht so "Formgeil" währe, hätt ich vermutlich schon viel mehr geschrieben, so komme ich, seit ich vor ca. 4 Jahren anfing, auf knapp über 50 Gedichte... XD

Die hier sind Hauptsächlich die neusten mit n paar älteren zum Schluss.
Ebenfalls Bitte um Feedback. ^^
 

Idris

Papa Bär
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@ saryakan: Deine Gedichte gefallen mir alle sehr gut, doch am besten finde ich vom Inhalt her "Im Spiegel der Wahrheit" und "Navigator".


Ok, hier mal 1 von mir:


Der Wille des Windes

Formloses Sein verleiht allem Gestalt
Endlose Kreise zieht er überm Meer
Von allem erfüllt und gleichzeitig leer
In der Stille das Schweigen verhallt.

In unsichtbarem Geistgewand
Ursprung kommt nur von ihm her
Bringt Sonne Mondes Lichterheer
Mit Ätherhand die Welt umspannt.

Jahre einst hinweg geweht
Wahrheit bricht der Lüge Schein
Leben immer neu entsteht,

In stetig anderm Sein
Ewiges niemals vergeht
Seelen trägt er heim.
 
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saryakan

MEME FARMER
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@Habakuk:
Die beiden haben eine sehr schöne Stimmung.
Bei ersterem besonders, man spürt den Wind praktisch schon beim lesen.
^^


Navigator habe ich geschrieben, als ich mir überlegte, warum ich diejenige Liebe, die ich Liebe und als Antwort schrieb ich eben dieses Gedicht
 

Szadek

Cash or Octopus
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Lyrik, Wortverschwendung.
Haiku, Hail Amerika.
Dicke Eskimos.

Haikus, so ziemlich die einzige Gedichtform die ich mag.
 

Wahnfried

Legende
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Hiho

So Leute jetzt lernt ihr mal eine andere Seite an eurem Wahn-Sahni
ARGL du hast meinen Kopf vergiftet Habakuk....
Ich meinte natürlich Wahnfried kennen.
Den Barden in mir.
das 1.Gedicht ist schon älter und stammt aus einer Zeit in der ich argen
Liebeskummer mit meiner Freundin hatte
Das 2. ich weiss nich ob man das noch Gedicht nennen kann habe ich grade geschrieben... Ich fühlte mich irgendwie kreativ

LIEBE

Teilen den selben Raum, ohne einander wahrzunehmen
Sitzen nebeneinander, ohne uns zu fühlen

Atmen die selbe Luft, ohne es zu bemerken
Berühren einander, ohne uns zu spüren

Schauen in die Seele des Gegenüber und sehen nur Leere
Verlieren uns in dieser Leere, die einmal Liebe war

Liebe die unsere Herzen verband und die nun nicht
mehr ist als ein Wort.

Wörter die uns banden, Wörter die uns trennten
Copyright by Wahnfried

------------------------------------------------------------------------

Hass

Hass ist das bitterste aller Gefühle...

Wie ein schleichendes Gift frisst er sich einem Feuer
gleich durch meine Adern zu jener brodelnden Masse, die
einmal mein Herz gewesen ist.

Um ihn wieder voran in jeden Winkel meines ehemals
starken Körpers, der nun nicht mehr als ist als ein
Berstendes Gefäß voll Wut,
Treiben wo er sich gleich Samen festsetzt um neue Blüten
keimen zu lassen.

Einem roten Vorhang gleich legt er sich über Augen und
Seele und löscht alle Gedanken außer dem des
unbeschreibbar starken Verlangens Rache zu nehmen.

Rache an jenen die mein Leben zerstört und die Reste
meines Daseins in die finsterten Niederhöllen geworfen haben.

Früher brannte eine lebensspendende warme Flamme in mir, die
mich dazu brachte mich abermals aufzurichten und meiner
Wege zu gehen.

Nun ist diese Flamme schwarz, schwarz vor Neid.
Neid auf das Leben, auf jene die leben, auf jene die mein
Leben nahmen.

Jegliche Würde nahmen sie mir und so fristete ich letzten
Augenblicke meines Lebens in Einsamkeit, zusammengekauert
Vor Kälte und Hunger, mich vor Schmerzen in purer Agonie
windend und schreiend.

Wie eine schwarze Pestwolke hauchte ich mit meinem letzten
Atem einen Fluch und sank hinab in die Dunkelheit.
In die Dunkelheit die mein Grab auf ewig sein solle.

Gebannt und bezwungen war ich gezwungen zu warten.
Zeit und Raum verflossen und so kann ich nicht sagen,
wie lange ich gefangen in mir Selbst gefangen war
Nur das Sinnen auf Rache gab mir die Kraft mich zu befreien.

Satt und Faul in purer Selbstgefälligkeit schwach
geworden haben, sie jegliche Furcht vor den Freveltaten
Ihrer Vergangenheit verloren

So stehe ich als erstarrtes Bildnis meiner Selbst und
warte auf die Nacht...

Copyright by Wahnfried... Wehe es klaut Einer ^^

Seid gnädig mit mir wir ham spät und lasst nen netten Kommentar hier

Gruß, der Skalden-Wahnfried
 
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Rief

Himmlischer
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ein gedicht über mich(wer die bedeutung meines namens kennt hat nen vorteil XD)

alle meine riefis hängen an dem baum
hängen an dem baum
im herbst da fallen sie runter
und dann sind sie braun~
 

Wahnfried

Legende
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So Leute ich nochmal!

Diesmal mit etwas Lustigem ich hab mich entschlossen eine Ode an unser Wappentier zu texten

Die Ode von der Rettung der Pogopuschel

Der Pogopuschel, der ist ein possierliches Tier
Lebt unter Stock und Stumpf im Manaland.
Allein er hat unsere Herzen in der Hand
Doch der Thanatos stahl sie in seiner Gier

Er Versuchte die lieben Kleinen zu knechten
So riefen sie in Ihrer Not nach Beistand
Da war ich natürlich schnell bei der Hand
Auf dass wir dem Schurken mal Ordnung beibrächten

Geschwind reiten wir auf Lufti zum Manaschloss
Drinnen schlagen uns Monster und Getier entgegen
Die wir jedoch mit Lunatics Hilfe beiseite fegen
Doch nur langsam kommen wir zu der Feste Boss

Durch immer mehr Gefahren geht unsere Reise
Ins Herzen der Festung zum Drachen wollen wir
Aber vorerst gönnen wir uns erstmal ein lecker Bier
Der Drache sprach ihr habt doch wohl ne Meise

Ich soll mit euch gegen Thanatos zu Felde ziehen
Wo ihr mich das Letzte Mal so verhauen habt
So verhandelten wir lange ob und wie es denn klappt
Am ging er aber doch in die Knien

Dann zogen wir die ganze Bande gen die fiesen Häscher
Unterwegs da fanden wir viele tatkräftige Gefährten
Es waren unzählbar viele um die wir uns vermehrten

Ob Pilzkopf, Dörfler, König oder Manageist
Allen ging es um das Wohl der kleinen Puschel
Ja sogar Raffi zog mit und veranstaltete viel Gewuschel
Die Liebe, die ist es die uns zusammenschweißt

Nach Wochenlanger Odysse kamen wir in seinen Hort
Der Manadrache mit seinem Odem schmolz das Tor
Und dieser Lärm drang selbst an das Feindes Ohr
Sogleich drangen wir ein und sofort geschah der erste Mord



Der Sabberwockey der wars der sein Blut lassen musste
Wir teilten uns auf und besetzten die unheiligen Hallen
Das tat dem ollen Thanatos überhaupt nicht gefallen
Ich war der Held der Stunde denn um das Rätsel ich wusste

So stürmte ich mit meinen getreuen Recken in die Kerker
Befreie die kleinen, gefesselten Puschel geschwind
Durch unsere geballte Kraft des Schurken Macht verrinnt
Das Schloss es bebt immer stärker und stärker

Dann fällt es zusammen der Bann ist gebrochen
Jetzt feiern wir unser Happy-End
Und engagieren des Manalandes beste Band
Der geknechtete Wicht er hat sich verkrochen


Seid nich so streng mit mir das fröhliche ist nämlich eher weniger mein Metier

Gruß, Feedback erwünscht
 

Idris

Papa Bär
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@ Wahnfried: Deine Gedichte gefallen mir alle sehr gut, auch wenn ich das ungute Gefühl habe, dass das über den Hass wegen Deinem neuem "Spitznamen" zumindest teilweise auf mich bezogen ist... ;)
 

Morage

Legende
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yay, die pogopuschel ode rockt. bin zwar ühaupt kein gedichte fan, aber ich mag das thema ^^ doch gefällt mir

danke für ihre aufmerksamkeit
 

saryakan

MEME FARMER
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Zukunftsweg

Ich lebte nun schon etwas Zeit
So weit entfernt vom Schwarzem Licht
Das schimmert aus Vergangenheit
Im Spiegel der niemals zerbricht

Nun steh ich vor dem Scheideweg
Und ratlos weiß ich nicht wo hin
Ob links, ob rechts wohin es geht
Denn welcher Weg macht mehr mir Sinn

Der linke Weg gepflastert ist
Gefahren lauern viele nicht
Familie wird dort nicht vermisst
Doch führt er weg vom Schwarzem Licht

Ein Trampelpfad durch wilden Wald
Führt rechts entlang zum Schwarzen Licht
Doch Nebel zieht dort auf schon bald
Versperrt aufs Ziel mir dann die Sicht

Nun, welchen Wege soll ich gehn?
Nach Rechts vielleicht im Wald verirrn
Drauf hoffen bald das Licht zu sehn
Doch protestiert da mir mein Hirn

Nach Links entlang dem sichren Pfad
Mit Rückenwind durch weiße Welt
Doch stirbt mein Herz bei diesem Rat
Und nichts mehr was die Welt erhellt

Ich weiß nicht kann ichs wirklich tun
An meinem sehnend Herzen weben
Das Schwarze Licht vergessen nun
Und trotzdem glücklich weiter leben?​



Mit eines der längsten, die ich schrieb und neueste Addition zu meinen Werken rund um "Das Schwarze Licht". XD
Und ja, die vielen "doch"s sind so schon beabsichtigt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Lord Duran

β
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sary schrieb:
Und ja, die vielen "doch"s sind so schon beabsichtigt.
Jaja, sind alles Stilmittel, schon klar ;)
(Was ich immer mal loswerden wollte: Ich bin mir ja ziemlich sicher, dass ein Großteil der Anaphern in Gedichten einfach daher kommt, dass wir im deutschen halt öfters mal nur EIN Wort für eine Bedeutung haben und nicht 20000
Und in anderen Sprachen ja auch.. nicht, dass ich die hier diskriminieren würde.)

Deine vorher geposteten Gedichte find ich klasse und das hier ist auch toll!

Vielleicht sollte ich mir irgendwann auch mal ein bisschen mehr Zeit nehmen, wenn ich etwas schreiben will...
(Und ich muss mir immer noch angewöhnen immer eine Art Notizblock dabei zu haben, wenn ich mal wieder ne Idee hab, aber weit von meinem Schreibtisch entfernt bin, dadurch hab ich schon einige schöne Gedichte verloren (ich glaube sogar, dass ich meine besten nie aufgeschrieben habe... und dann vergessen).)

Ich hab in letzter Zeit eher weniger geschrieben, dafür mehr gehört und gelesen... bin momentan beispielsweise im Schandmaul-Fieber (juchey, hab jetzt 4 Alben :D) und denke, dass ich nichts wirklich eigenes schreiben könnte, weil ich dann mehr oder weniger den Stil kopieren würde oder so...
Ist mir vor einiger Zeit erst bei einem Lied ergangen, dass ich geschrieben habe (ha, was heißt Lied geschrieben... nur Text und Gesangsstimme), das klang zu 90% nach einem bestimmten Musiker, zu 9% nach einer Band und höchstens 1% mir... wobei ich erstmal definieren müsste, was genau meinen eigenen Stil ausmacht... und dafür brauch ich wohl noch ein paar Jährchen.

Kurz gesagt: Hab schon länger nichts geschrieben, schreibe wohl auch für ne gewisse Zeit nicht mehr (obwohl ich immer noch einige Ideen offen stehen hab... verdammt, jetzt erzähl ich wieder Geschichten -.-)
 

saryakan

MEME FARMER
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Das Problem kenne ich nur zu gut.
Viele meiner Gedichte sind sicherlich von verschiedenen Bands geprägt, und meißtens habe ich sogar ein bestimmtes Lied im Kopf, bzw. dessen Rhytmus wenn ich ein Gedicht schreibe.
Solange ich mich Inhaltlich aber weit genug vom Autor entferne, sehe ich persönlich da kein Problem drinnen. Außerdem ist es meißt so, dass diese Gedichte nach den ersten paar Versen ihre eigene "Melodie" finden.

So ist z.B. "Baumtraum" von SubwayToSallys Lied: "Die Rose im Wasser" inspiriert und Theoretisch mit dessen Melodie singbar... XD
Ebenso ist "Kerker" mein Versuch gewesen, ein bisschen vom Flair her in richtung von GoethesErben zu gehen.
"Im Spiegel der Wahrheit" kam zustande, durch intensive selbstreflexion und einige Zeit Blutengel hören.
"Maschinenmensch" z.B. schreit ja grade zu nach dem "Panzermensch" von AndOne.
"Kreuzzug" z.B ist stark von der Band Heimataerde geprägt, während ich bei "Falscher Hass" ein ganz bestimmtes Lied aus dem Musical "Der Glöckner von Notre Dame" im Kopf hatte...

Die meißten der hier geposteten entstanden jedoch ohne diese Melodien oder Lieder im Kopf.

Und "Das Tier" ist sozusagen mein Tribut an den Zyklus des schwarzen Schmetterlings von der Band ASP. XD
 

Lord Duran

β
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Jungiliiii schrieb:
@Duran
Weto rockt
Das war ja auf mein deutsches Gedicht bezogen und damit hatte er durchaus recht, ich habe zu der Zeit das Lied "Das 2weite Ich" von Weto rauf und runter gehört und daraus dann mein Gedicht gemacht... zum Glück hab ich zu der Zeit nie wirklich auf den Text des Liedes geachtet, sonst wäre es wahrscheinlich einfach eine Neudichtung geworden :grmpf:

(Ich gebe zu, ich hab noch immer nicht auf den Text geachtet, hol ich vielleicht bald mal nach^^)
 

Wahnfried

Legende
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Also was ich noch zu Subway to Sally sagen will...

Egal was ich schreiben will, Subway to Sally inspiriert mich eigentlich immer...

Ich glaube ich muss in jedes meiner Werke eine Lobeshymme an sie schreiben....
 

saryakan

MEME FARMER
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Verlust

In den Händen wurde
Asche und zu Staub
Alles was du Liebtest
Was du hast geglaubt

Freunde sind gestorben
Schmerz sinkt tiefer ein
Und der nächste Morgen
Wird nie deiner sein

Deine Wahrheit wackelt
Glaube fällt ins Meer
Schmerzen schreien lautlos
Denn dein Herz ist leer


Ein älteres Gedicht. Gott sei Dank.


Angst

Der Himmel ist gefroren
Gesplittert und ich weiß
Das Ende es ist nahe
Und frierend kalt wie Eis

Die Mutter ist gestorben
Und Tränen füllen´s Meer
Der Himmel ist zersplittert
Und alles ist so leer​


Geschrieben nach einem äußerst merkwürdigem und beunruhigendem Traum.


Baumtraum

Wenn Bäume träumen, Ich im schwarzem Schnee
Wenn Wölfe heulen, Ja, es tut so weh!
Der Himmel schwärzlich, Dunkel ist der Mond
Das Leben schmerzlich, Auf dem Zweige thront

Ein kahler Ast liegt sterbend auf dem Boden
Von Blättern, Schnee und Moos wohl zugedeckt
Vor vielen Jahren brach er ab dort droben
Vom Baum des Lebens faulend schwarz befleckt

Einst träumte er von wunderschönen Zeiten
So hoffnungsvoll und voller Zuversicht
Er ließ sich blind von Zukunftsträumen leiten
Doch Hoffnung gibt es auf der Erde nicht

Wenn Bäume träumen, Ich im schwarzem Schnee
Wenn Wölfe heulen, Ja, es tut so weh!
Der Himmel schwärzlich, Dunkel ist der Mond
Das Leben schmerzlich, Auf dem Zweige thront

Die Würmer laben sich schon seit Jahrzehnten
Und Fäulniss macht sich breit im morschen Ast
Der Hauch von Furcht und Tod sich an ihn lehnten
Er brach unter des Lebens schwarzer Last​


Angesprochenes Gedicht.


Zukunftsschmerz

Die Vergangenheit vergangen
Und die Zukunft ungewiss
Sterbend schreite ich von dannen
Schmerz der mir das Herz zerriss

Gegenwart ist unbedeutend
Hat den Sinn für mich verlor´n
Weltenende laut einläutend
Hat die Zeit den Schmerz gebor´n

Diese Welt sie wird bald sterben
Ich werd mit ihr untergeh´n
Werde nichts als Schmerzen erben
Werde sie nie wieder seh´n​


Auch ein (glücklicherweise) älteres Gedicht.


Conclusion:
Wenn ich etwas kann, dann ist es, stilvoll rumzuheulen und in Selbstmitleid zu versinken. :tja:
 

Idris

Papa Bär
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@Saryakan: Deine Gedichte gefallen mir immer wieder wegen ihrer Tiefgründigkeit! Poetisch hast Du es echt abartig drauf!


Hier mal wieder 2 Gedichte von mir:


Human-Being

Since the wreck of Eden,
the man has been born evil;
some few vanquished
their animal
and try to live
as good as they can;
the others
who're runned by their fate
show mankinds true face
selfishness, greed and hate!

Ist schon etwas älter...



Ein aktuelleres (Anti-)Kriegsgedicht:


Der lange Marsch


Wir haben schon lange genug gesehen
zum Vergessen ist einfach zu viel geschehen

Wir marschieren, marschieren, marschieren.

Berufen für Gott und für Vaterland
im Gleichschritt marsch
- die Waffe zur Hand

Wir marschieren, marschieren, marschieren.

Wir nannten uns Hüter der Demokratie
doch Frieden und Freiheit
- das brachten wir nie

Wir marschieren, marschieren, marschieren.

Die Uniform verlieh uns den Schein der Macht
wie Lemminge stürmten wir hinein in die Schlacht

Wir marschieren, marschieren, marschieren.

Zum Töten bereit in ohnmächtiger Wut
Einst blühende Felder
- rote Sümpfe vom Blut

Wir marschieren, marschieren, marschieren.

Krüppel zucken, Leiber fallen
Schmerzensschreie schrill verhallen

Wir marschieren, marschieren, marschieren.

Hier draußen verreckt für sich jeder allein
So Manchen hört man dabei noch
nach seinen Eltern schrein'!

Wir marschieren, marschieren, marschieren.

Geschändete Leichen, der Unterlegenen Hohn
deren Kinder und Frauen, der Gewinner Lohn

Wir marschieren, marschieren, marschieren.

Für die Drecksarbeit haben sie all ihre Schächer
die Helden der Sieger, die der Verlierer - Verbrecher.

Wir marschieren, marschieren, marschieren.

Wir waren zu Hütern der "Freiheit" erkoren
doch in unseren Herzen haben wir alles verloren

Wir marschieren, marschieren, marschieren.

So manch' leere Brust ziert jetzt einen Orden
ein Stück Blech für das ganze sinnlose Morden.

Wir marschieren, marschieren, marschieren.

So manches Sohnes Leib nun kalt
-nur ein Bauernopfer für den Systemerhalt...

Wir marschieren, marschieren, marschieren.

Durch Propaganda und Lüge ist ein Feind inszeniert
doch letztendlich wird nur für den Mammon krepiert

Wir marschieren, marschieren, marschieren.

Für die Wirtschaft verheizt, Blut an der Hand
Der Rohstoff ist Alles, der Mensch ist nur Tand...

Wir marschieren, marschieren, marschieren.

Des Krieges Grausamkeit, die kann man nicht messen
doch für die Bonzen fernab das ganz große Fressen!

Ohne Beine kann man nicht mehr marschieren.


Ist teilweise etwas holperig, ich weiß...
 
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saryakan

MEME FARMER
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Winter

Grauer Himmel, Schwarze Bäume
Weiße Welten, Dunkle Träume
Krähend Raben, Eisig Lüfte
Glatter Boden, Schwere Düfte
Nasse Blätter, Müde Tiere
Kalte Lichter, Wie ich friere
Düstre Leere, Totenstille
Mein zerbrochner, alter Wille​

Inspirationsquelle: Ein Blick aus dem Fenster... XD
 
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Jungle-Jazz

( ° -°)
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Letzteres Gedicht von dir gefällt mir am meisten, Saryakan. Hat ne nette Atmosphäre. Also "nett" im Sinne von gut getroffen.
 

saryakan

MEME FARMER
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Ich hab halt Versucht den Winter darzustellen, wie ich ihn zZ erlebe.
Zugleich schwer und bedrückend, aber auch faszinierend.

Nochn neues, was ich auch heut geschrieben hab. Wenn die Inspiration kommt, tut sie dies meißt nich allein... -___-"

Im Nebelteich

Ich seh ins Nass des Nebelteich
Er spiegelt mich, Er spiegelt mir
Ein fernes totes Königreich
Das ward zerstört durch Königs Gier

Einst blühte es im toten Land
Und Fröhlichkeit war allernort
Der Königin Brokatgewand
Trug jene Frau mit altem Wort

Im ganzem Land ih keine glich
So gleißend schön ihr Angesicht
Dass wer sie sah sofort erblich
Sie strahlte aus das Schwarze Licht

Doch Krankheit raffte sie dahin
Als dort sie tief im Grabe lag
War dies vom Ende der Begin
Die Freude starb an jenem Tag

Der König trauert heute noch
Um sein geliebt, verlornes Weib
Er kommt nicht frei vom Trauerjoch
Zerschunden auch sein alter Leib​
 

Lord Duran

β
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Irgendwie bin ich jetzt ziemlich an den "Schwarzes Licht"-Gedichten interessiert, ich weiß nicht warum, aber aus irgendeinem Grund faszinieren sie mich.
 
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